Grüß dich, Jenny,
zum Amtsschimmel sagt Kluge:
_ Amtsschimmel
Substantiv Maskulinum (Symbol für „Bürokratie, Amtssprache“) Standardwortschatz stilistisch (19. Jh.)Hybridbildung.
Symbol für „Bürokratie, Amtssprache“, zunächst in Österreich. Etwas älter in der Schweiz den Amtsschimmel reiten im Sinn von „sich die staatlichen Einrichtungen zunutze machen“. Vielleicht ist die jüngere Bedeutung aus der älteren entstanden im Sinn von „auf behördlichen Vorschriften o.ä. herumreiten“ (im Sinn von „unnötig lange und umständlich darauf beharren“). Das Aufkommen der Redewendung bleibt aber unklar; daß gewisse Amtsboten in der Schweiz beritten waren, reicht kaum zur Erklärung aus.
Storfer, A. J.: Wörter und ihre Schicksale. (Berlin 1935/81), 312f.;
Hiersche, R. FS Polomé (1988), 269-278;
Röhrich 1 (1991), 80. deutsch s. Amt, s. Schimmel_
In dieser Erklärung klingt eine Nebenbedeutung an.
Bei Röhrich findet sich ein Hinweis auf das Simile:
_ Amtsschimmel
Den Amtsschimmel reiten: sich bürokratisch verhalten; Der Amtsschimmel wiehert (trabt, braucht wieder Futter): es herrscht die Verwaltungsbürokratie. Der Amtsschimmel hat vermutlich nichts mit dem Schimmelpilz auf alten vergilbten Amtsakten zu tun, sondern geht wohl tatsächlich auf die früheren berittenen Amtsboten zurück. Eine andere Erklärung will darin das ›simile‹, den vorgedruckten Musterentscheid der österreichischen Kanzleien sehen, nach denen der ›Similereiter‹ jeden neuen Fall erledigt.
A.J. STORFER: Wörter und ihre Schicksale (1935), S. 312f.
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Amtsschimmel. Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, S. 267
(vgl. Röhrich-LdspR Bd. 1, S. 80) © Verlag Herder]_
Du bist da wieder einmal auf der richtigen Fährte. 
p.s. die Rosen sprießen:smile:
Schön! Und einen schönen Tag noch.
Gruß Fritz