Hallo!Vor 9 Monaten sind wir in Niedersachsen in ein Mietshaus gezogen.Schon damals beim renovieren fiel uns auf, das an jedem Fenster sich Kondenswasser bildete und das Haus sehr kalt und feucht wirkte.Wir dachten dann, wenn es bewohnt ist und wieder regelmässig geheizt wird verschwindet das alles von selbst.Nun stand der erste Winter vor der Tür.Die Heizperiode begann und wir stellten sehr schnell fest das die Heizung nicht richtig funktionierte.Alle Räume im Haus konnnte man bei voller Heizleistung nicht weiter als 15 Grad warm hoch heizen.Es dauerte ewig bis der Vermieter die Heizung endlich reparieren ließ.Was uns auffiel war,das das Kondenswasser an den Fenstern nicht weniger wurde trotz regelmäßigen stoßlüften und heizen, sondern immer mehr.Man spürt förmlich die Kälte die von den Aussenwänden ausgeht,wenn man davor steht.Die Luftfeuchtigkeit liegt regelmässig in den Räumen bei 70/80 Grad.Nach 10 minütigem lüften sinkt diese auf 60/65 Grad,eine halbe Stunde daruf ist sie wieder oben bei 80 Grad.Es ist so, als würde man weder heizen noch lüften.Alles bringt nichts.Nun breitet sich ausschließlich an den Aussenwänden der Schimmel aus.Eine Katastrophe,selbst im Kinderzimmer ist die Aussenwand davon betroffen.Die Vermieter geben uns dafür die Schuld.Man unterstellt mir, ich würde weder heizen noch lüften,daher der Schimmel.Ich bin stinksauer mittlerweile über diese Unterstellung.Der Mieterverein wurde unsererseits auch eingeschaltet.Die meinten der Vermieter müsste den Schimmel vom Fachmann beseitigen lassen.Den Vermieter interessiert das gar nicht.Heute bekamen wir Post vom Rechtsanwalt des Vermieters welcher ebenfalls behauptet wir sind Schuld am Schimmel weil wir weder heizen noch lüften.Der Anwalt fordert uns auf wir müssten innerhalb 2 Wochen das Haus durch eine Fachfirma austrocknen lassen und den Schimmel beseitigen lassen.Tun wir das nicht, erhalten wir die fristlose Kündigung.Ich bin verzweifelt und dermaßen verärgert über diese Unterstellungen.Wie kann ich nachweisen das nicht wir den Schimmel verursacht haben sondern es an der Bausubstanz liegt.Das Haus ist 35 Jahre alt und nicht isoliert.
>Wie kann ich nachweisen das nicht wir den Schimmel verursacht haben sondern es an der Bausubstanz liegt.
Antwort: Indem Sie einen Sachverständigen beauftragen, der sich der Sache annimmt.
MfG, Die Redaktion
www.schadstofffrei.de
Hallo,
da bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als einen Schimmel-Sachverständigen zu beauftragen, der prüft, ob Sie richtig lüften und heizen.
Vorher muss Ihr Vermieter aber nachweisen, dass sein Gebäude mängelfrei ist, d.h. keine Bauschäden hat, den zum Zeitpunkt der Erbauung geltenden Mindestwärmeschutz einhält und ausreichend beheizt werden kann. Kann er das alles durch einen Sachverständigen nachweisen, sind Sie am Zug mit dem oben genannten.
Schimmelfreie Grüße
JM
Ihr Weg ist schon richtig, rechtliche Sachen über Mieterverein oder RA klären.
Mir scheint dass sie das Hygrometer/Thermometer mal prüfen müssten. Die Luftfeuchtigkeit scheint mir viel zu hoch gemessen.
Frage: Sind im „alten Haus“ neue Fenster eingebaut?
Ansonsten sollte eine Fachmann von vor Ort sich die Situation ansehen. Mal den Vormieter befragt?
Wenn das Haus von Außen nicht neu gedämmt ist, so entspricht es sicher dem Stand der Technik von vor 35 Jahren, so haben sie die Wohnung gemietet.
Wenn neue Fenster eingebaut sind dann entsteht ein Lüftungsproblem mit Kondensation an den dann wahrscheinlich schlechteren Außenwänden. Dann evtl DIN 1646-6 beachten, Zur Heizung, diese muß sicher funktionieren und die Räume auf Temepraturen gem DIN erwärmen. Sind die Heizkörper groß genug, entlüftet,…?
Das sollte sich ein Fachmann ansehen. Hat der Mieterverein denn keine?
K. Taeubig
Hallo Herr Taeubig!
Die Hygrometer/Thermometer sind alle relativ neu.Wir haben uns diese gekauft als wir letztes Jahr im März hier einzogen.Der Mieterbund hat leider keine Fachleute die ein Gutachten erstellen und sich das Haus anschauen.Neue Doppelfenster wurden übrigens vor 10 Jahren hier im ganzen Haus eingebaut.Das ist aber auch das einzigste was gemacht wurde.Was mich dermaßen ärgert sind die Unterstellungen das wir den Schimmel verursacht haben und nicht lüften würden,denn dies ist einfach nicht der Fall.Wahrscheinlich wird die ganze Sache vor Gericht gehen,dann muß ein neutraler Gutachter hinzu gezogen werden um fest zu stellen woher der Schimmel kommt.Wie immer…alles mit unnötigen Kosten verbunden.
B.Zimmermann
Hallo!
ja,ich denke auch das wir keine andere Wahl haben als einen neutralen Sachverständiger ein zu schalten.Ich vermute bzw. bin mir ziemlich sicher das die Bausubstanz die Ursache für den Schimmel ist.Das Haus ist nicht isoliert,die Wände eiskalt,wahrscheinlich ist das Flachdach auch nicht hundertprozentig dicht.Bevor wir einzogen stand das Haus ein halbes Jahr leer.Genügend geheizt werden konnte zu der Zeit ja auch nicht, weil die Heizung defekt war.und zum täglichen lüften kam sowieso niemand.Ich kann heizen soviel ich will,nach 10 Minuten Stoss lüften kühlt der Raum um 6 Grad runter.Es wird einfach nicht richtig warm und die Heizkosten werden immer höher und höher.Andererseits sehe ich nicht ein das Haus auf unsere Kosten austrocknen zu lassen so wie es der Vermieter gerne hätte.Wir werden wohl in sauren Apfel beissen und umziehen
Grüße,B.Zimmermann
Hallo muckele,
das Thema Luftfeuchtigkeit, Kondensationsfeuchte, Schimmel usw. ist sehr komplex und für Laien
oft schwer zu durchschauen.
Man kann die relative Luftfeuchtigkeit durch mehrere Faktoren beeinflussen. Der ideale Bereich
für´s Wohlbefinden ist zwischen 40%rel. und 60%rel. Feuchtigkeit. Der Wert „rel. Feuchtigkeit“
bezieht sich auf die Lufttemperatur, d.h. der Wert ändert sich mit der Temperatur. Je höher die
Temperatur desto niedriger der Wert (bei gleicher absoluter Feuchte). Daraus folgert dass eine
Temperaturerhöhung die rel. Feuchtigkeit senkt und dadurch auch die Probleme weniger werden.
Auch weil bei höherer Raumtemperatur die Wandoberflächen wärmer werden und dadurch weniger
Kondensation auftritt - und in der Folge weniger Gefahr von Schimmelbildung.
Also Lufttemperatur mind. ca. 20°C bis ca. 23°C.
Gegen die Befürchtung dass dadurch die Heizkosten stark steigen kann ich beruhigen: höhere
Temperatur bewirkt weniger rel. Luftfeuchtigkeit, dadurch weniger Kondensation = trockene Wände. (feuchte Mauer = guter Wärmeleiter = schlechte Dämmung - dagegen: trockene Mauer = schlechter Wärmeleiter = gute Dämmung; man kann sich jetzt aussuchen was man will!
So lange ein Feuchte- bzw. Schimmelproblem besteht soll auch auf eine Nachtabsenkung verzichtet
werden.
Weiters lässt sich der Wert senken wenn die feuchte Luft in der Wohnung mit trockener Luft von
aussen ausgetauscht wird, d.h. LÜFTEN, und dies mehrmals am Tag, aber nicht zu lange sondern
nur um die Luft auszutauschen und nicht die Wände und Möbel zu kühlen!!! Dies dauert nicht länger
als höchstens ca. 5 Minuten, aber dafür alle zwei, drei Stunden.
Auch sollte man die Feuchtigkeitsquellen reduzieren, die da wären: Pflanzen, Aquarium, kochen
(nur mit Dunstabzug ins Freie), baden - duschen (das Badezimmer ins Freie lüften, nicht in die
Wohnung), Wäsche nicht in der Wohnung trocknen; nur um die wichtigsten zu nennen.
Als vorübergehende Sofortmaßnahme empfiehlt sich bei starkem Befall ein elektrischer
Luftentfeuchter für ein paar Wochen um die Wände trocken zu bekommen (gibt´s auch zum
ausleihen).
Möbel nicht direkt an die Wand stellen - vor allem bei Außenwänden - sondern ca. 10cm „Luft“
lassen und womöglich Möbel mit „Füssen“ kaufen (so wie die alten Oma Möbel, damals wusste man
es anscheinend besser).
Als Sofortmaßnahme (bei kleineren Flächen) gegen den Schimmel: mit unverdünntem Spiritus
(Alkohol) gründlich abwaschen, die befallenen Bereiche sollen richtig nass sein damit es möglichst
tief einzieht und anschließend trocknen lassen. Spiritus verdampft recht rasch. Bei starkem Befall
muss der Verputz bzw. Rigips o.ä. abgetragen werden.
Möglicherweise reichen die oben beschriebenen Maßnahmen schon aus um auf Dauer den Schimmel
los zu sein. Wenn nicht müssen natürlich entsprechende Sanierungsmaßnahmen durchgeführt
werden um Kältebrücken wegzubekommen bzw. überhaupt die Dämmung zu verbessern.
Also ab sofort genug heizen, eventuell zusätzlich einen Luftentfeuchter aufstellen und sehr oft lüften, so alle ein bis zwei Stunden.
Interessant wäre auch zu wissen womit die Wohnung beheizt wird. Eine Zentralheizung wäre gut, wenn zusätzlich geheizt wird auf keinen Fall mit Gasstrahlern oder Gasöfen. Gas verbrennt zu Kohlendioxyd und Wasser welches als Dampf in die Luft entweicht und dann an den Wänden kondensiert. Geeignet sind Holzöfen oder Elektrische Heizkörper.
Ein Nachweis über die gute oder schlechte Wärmedämmung am Haus läßt sich mit einer Wärmebildkamera erbringen. Am besten googeln wer in der Nähe solche Dienstleistungen anbietet und ein entsprechendes Gutachten erstellt. Nach deinen Aussagen spricht schon einiges dafür dass das Haus tatsächlich schlecht gedämmt ist.
Zu rechtlichen Angelegenheiten kann ich leider nichts sagen.
lg, Lois
Hallo,
mein Rat wäre alles, seit dem Einzug in das Mietshaus, zu Dokumentieren mit Datum, Bildern und am besten mit Aufzeichnung auf einem Datenlogger der Luftfeuchtigkeit und Lufttemperatur aufzeichnet. Sehr gut wäre auch die Oberflächentemperatur und Oberflächenfeuchtigkeit an den Wänden aufzuzeichnen.
Beste Grüße