Schimmel im Schlafzimmer

Hallo,

Brauche Hilfe für folgendes Problem:

Ich wohne jetzt seit 2 1/2 Jahren in meiner Mietwohnung (Bj. 1964) und habe immer wenn es draußen kälter wird Schimmel in meinem Schlafzimmer (jetzt zum 3. Mal). Es fängt immer an der selben Stelle an, nämlich unten in einer Ecke hinter dem Nachtschränkchen. Der Vermieter sagt natürlich, es liegt am Lüften. Komisch ist nur, dass der Nachbar unten drunter das gleiche Problem in der selben Ecke hat, vom Boden bis in ca. 1m Höhe. Da hat der Vermieter auch was von falschem Lüften erzählt. Das hat er aber auch dem Vormieter des Nachbarn erzählt, obwohl das sogar sein eigener Sohn war. An der „Problem-Ecke“ geht ein Fallrohr der Dachrinne runter und zwar im Mauerwerk liegend. Habe mir auch mal die Mühe gemacht, die Wandtemperaturen in meinem Schlafzimmer zu vergleichen: Innenwand 20°C, Außenwand 18°C und in der besagten Ecke 14°C. Für mich ein Indiz, dass es an baulichen Mängeln (schlechte Wärmedämmung) liegt. Der Vermieter stellt sich natürlich immer doof: „Ich weiß auch nicht woran das außer dem Lüften liegen könnte“. Aber 3 Leute, die falsch lüften? 1 Bett, das an der Außenwand stand mußten wir schon wegschmeißen, das die Wand und die Rückwand des Bettes voll war mit schwarzen, weißen und grünem Schimmel.
Es ist die Wand zwar mit einem Zeug gegen Schimmel gestrichen worden, aber jetzt wo es kälter wird, fängt es trotzdem mit einem kleinen schwarzen Flecken wieder an.

Was kann ich tun? Ich habe es langsam satt, mich von meinem Vermieter für dumm verkauft zu werden.

Auf die gleiche sachliche Art und Weise an den Vermieter schreiben und um umgehende Beseitigung des erheblichen Mangels, mit Fristsetzung, bitten.
Auf weitere, mündliche Erklärungen des Vermieters unbedingt verzichten.

Nächster Schritt, schriftlich angkündigt, Mitminderung.

Erfolgslos ?! Gang zum Mieterverein, Gesundheitsamt oder Rechtsanwalt.

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Liebe® eagle,
beseitige zunächst den Schimmel gründlich. Ich habe gute Erfahrung mit dem Chlorfreien Schimmel-Entferner von Mellerud gemacht. Tapetenkleister und ggf. Wandfarbe kannst Du vorbeugend Anti-Schimmel-Zusatz von Mellerud beimischen.

Diese Produkte gibt es im Baumarkt, sind aber nicht die billigsten. Sie wirken aber dafür wirklich. (sprachlich schöner Satz! :smile:)))

Rücke nun das Nachtschränkchen nicht mehr an die Außenwand. Es wirkt wie eine Wärmedämmung auf Wandinnenseiten: Hinter dem Schränkchen kühlt sich die Luft so weit ab, dass auch geringe Luftfeuchte kondensiert (schwitzt).

Besorg Dir dann ein preiswertes einfaches Innen-Außenthermometer und ein Luftfeuchtemesser (Wetterstation) aus dem Kaffeeshop.
Manchmal gibt es die in einem Gerät.

Zunächst stelle einmal die relative Luftfeuchte im Raum fest.
Sie sollte im Wohnzimmer etwa 60%, in Schlafzimmern morgens vor dem Lüften etwa 70% betragen. Nach dem Lüften musst Du wieder ca. 60% erreichen. Ansonsten ist falsch gelüftet.

Wenn es trotz 60% Luftfeuchte bei etwa 21°C Raumtemperatur weiter schimmelt,
nimm das Innen-Außenthermometer. Lege den Außenmessfühler direkt auf die schimmelnde Wandoberfläche.

Hat die Raumtemperatur etwa 21°C, die Wandabefläche aber unter 16°C, liegt es an der Wand. Hier schwitzt sogar trockene Luft. Da kann der Vermieter sich dann nicht mehr querstellen.

Herzlichst

Ole Welzel

Mein Lüftverhalten: 3x täglich ca. 10 Min. beide Fenster weit offen. Danach Fenster wieder zu und leicht geheizt, nicht mal Stufe 1. Tür lass ich schon zu, damit nicht noch feuchte Luft ins Schlafzimmer zieht. Viel mehr kann man ja kaum machen.

Mein Vermieter gab mir übrigens mal nen Zettel mit Tipps zum „richtigen Lüften“: Den ganzen Tag die Fenster auf kipp und Heizung leicht an…

Auf die gleiche sachliche Art und Weise an den Vermieter
schreiben und um umgehende Beseitigung des erheblichen
Mangels, mit Fristsetzung, bitten.

Wie lange sollte die Frist sein?

Auf weitere, mündliche Erklärungen des Vermieters unbedingt
verzichten.

Kann ihm ja nicht den Mund verbieten.

Nächster Schritt, schriftlich angkündigt, Mitminderung.

Wieder mit Frist?

Erfolgslos ?! Gang zum Mieterverein, Gesundheitsamt oder
Rechtsanwalt.

Oder neue Wohnung suchen…

Mit Schimmel ist nun überhaupt nicht zu spaßen, außerdem ist das Thema eine völlig ungeeignete „Spielwiese“ für den Austausch unsachlicher Argumente!!

Natürlich ist es möglich, dass es aufgund unzulänglicher Luftbewegungen (Lüftung) an bestimmten Stellen insbesondere in einem Schlafraum zu derartigem Pilzbefall kommen kann. Doch häufig sind diese engen Spalten zwischen Wand und Schrankrücken garnicht ausreichend belüftbar, und zum anderen liegt nicht immer der „Schwarze-Peter“ beim Mieter bzw. dessen Lüftungsverhalten.

Was Sie bisher gemacht/gemessen haben, ist viel wert und auf jeden Fall der richtige Ansatz. Sigifikant ist bei niedriger Außentemperatur ein Temperaturunterschied von 5 °C zwischen Wandoberfläche und der Raumluft (berechtigte Vermutung vorhandener Wärmebrücken).
Dass zudem noch innerhalb des Mauerwerkes ein Metall-Fallrohr der Dachentwässerung verborgen ist, lässt einerseits die Vermutung der Wärmebrücke als Hauptursache des Pilzrasens in den Vordergrund rücken, allerdings stellt es den Vermieter auch vor schier unlösbare Probleme, nämlich die der Sanierung unter Beachtung der wirtschaftlichen Verhältnismäßigkeit.
Dieser Aspekt muss jedoch vor dem Recht des Mieters auf Schutz der Gesundheit in den Hintergrund rücken.

Welche Möglichkeiten bieten sich an?
Der Vermieter sollte Ihnen nicht nur zuhören, er sollte Sie auch ernst nehmen! Sie können den Hinweis geben, dass Sie eine qualitative Untersuchung des mikrobiellen Befalls bei dem örtlichen Gesundheitsamt anfragen werden. Dann spätestens sollte Ihr Vermieter hellhörig werden oder doch zumindest steigendes Interesse an der Lösung des Problems, welches (bautechnisch) auch sein eigenes ist, erkennen lassen.

Eine einfache, doch recht wirkungsvolle Form der Unterbindung von Pilzbefall an mangelhaft wärmegedämmten Außenwandflächen ist mit einer Renovierung der betroffenen Wand mit seitlich angrenzendem Umfeld verbunden.
Dazu muss die befallene Tapete sowie der Pilzbefall angefeuchtet und staubfrei mitsamt der obersten Putzschicht entfernt und sofort außerhalb der Wohnung entsorgt werden.
Hiernach wird eine Feuchtigkeitssperre auf die Wandfläche aufgebracht, um zu verhindern, dass die Raumluftfeuchtigkeit an dieser kritischen Wandstelle in den Wandputz eindringen und in einer bestimmten Wandtiefe zu Wasser kondensieren kann.
[Hinweis: auf eine ausführlichere Beschreibung der Wirkungsmechanismen wird an dieser Stelle verzichtet]

Praktisch sieht eine Möglichkeit der Ausführung so aus, dass auf den freigelegten Wandputz vollflächig eine Lage Aluminiumfolie (Haushaltswarengeschäft) randkantenüberlappend mit normalem Tapetenkleister aufgeklebt wird.

Nachdem die Alu-Folie fest am Wandputz anhaftet, wird mit einem dicker eingestellten Kleister (z.B. Methylan Spezial) die neue Tapete als Wandschmuck auf der Alufolie aufgebracht.
Sicher, die Kältebrücke besteht danach immer noch, doch die Mechanismen, welche dazu führen, dass der Pilz wachsen (und damit entstehen) kann, sind damit erst einmal stark eingeschränkt.
Von der Kostenseite überschaubar sollte dieser zwar unkonventionelle, dennoch pragmatisch-funktionale Lösungsansatz Ihren Vermieter dazu bewegen, die anfallenden Gesamtkosten der Sanierung/Renovierung zu übernehmen.

  • Klaus –

Hi Adler!

„richtigen Lüften“: Den ganzen Tag die Fenster auf kipp und
Heizung leicht an…

ist ja wohl das Blödeste was man verzapfen kann.
Besorg dir bei deiner Gemeinde ein Infoblatt „Richtig Lüften“ und gibs deinem Vermieter.

Gruß
BT

Hi Klaus,

es geht auch einfacher (Alufolie klebt mit Tapetenkleister nicht gut auf Mauerputz) indem man mit einem Dispersions-Styroporkleber die Wandfläche satt einstreicht (abgebunden ist der Wasserdicht) und dann eine Styropor-Dämmtapete 4-5mm stark draufklebt.
Diese dann nach Abbinden des Styroporklebers mit Dispersions-Wandfarbe streichen, und gut ist’s.

Meint BT

Zunächst einmal vielen Dank für den Hinweis.
Mauerputz für den Innenbereich ist in ausgehärtetem Zustand bekanntermaßen ein recht poröser Bauwerkstoff. Bedeutet: er nimmt Feuchtigkeit auf. Das macht er im Übrigen auch beim Tapezieren, gibt die aufgenommene Feuchtigkeit aber über die Tapete wieder ab.
Bei der Verwendung einer Alufolie geht diese ebenfalls einen ausreichend guten Haftverbund ein! Die geringe Feuchtigkeit aus dem Kleisterbett wird unschädlich dahinter in Putz und Mauerwerk eingeschlosse und in der Fläche verteilt. Völlig unkritisch!

Bei der Verwendung von wärmedämmenden Schichten im „Warmbereich“ bekomme ich regelmäßig Bauchschmerzen. Man muss dem Ausführenden genau beschreiben, was ggf. passieren kann, nämlich eine Verlagerung des Taupunktes in den Raum hinein. Heißt: Wasser kondensiert nun nicht mehr unschädlich im Mauerwerk, sondern nun ggf. in den oberen Putzschichten der Innenwand.

Deshalb muss zwingend vorher eine funktionstüchtige Abdichtung gegen den Eintritt von Raumluftfeuchtigkeit in den Mauerwerksputz erfolgen. Und eine Kontrolle der abdichtenden Schicht (im Vortext angemerkt: Styroporkleber) auf deren Funktionstüchtigkeit muss zumindest über die Minimal-Trockenschichtdicke gegeben sein. Kaum möglich, ähnlich wie bei bituminösen Bauwerkabdichtungen im Hochbau, zumal in diesem Fall eine Gewährleistung der Funktion des Styroporklebers nicht gegeben ist, da dieser hier abweichend von seinen ureigensten Aufgaben (eben der Verklebung von Styroporschichten) nun zweckentfremdete Aufgaben übernehmen soll.
Bei einer Alufolie ist das dem gegenüber kein Problem; diese hat bekanntermaßen einen sD-Wert von „unendlich“ und ist damit auch in geringen Foliendicken auf jeden Fall wasserdampfdiffusionsdicht!

  • Klaus -

Auf die gleiche sachliche Art und Weise an den Vermieter
schreiben und um umgehende Beseitigung des erheblichen
Mangels, mit Fristsetzung, bitten.

Wie lange sollte die Frist sein?

4 Wochen sollten reichen um dem Vermieter die Gelegenheit zu geben deine Forderungen und die Umsetzung zu hinterfragen und in die Wege zu leiten.

Auf weitere, mündliche Erklärungen des Vermieters unbedingt
verzichten.

Kann ihm ja nicht den Mund verbieten.

Das ist richtig. Ich würde Argumentieren, das alles gesagt wurde, sich nichts bewegt hat und daher weiter Gesprächen nichts verändern können.

Nächster Schritt, schriftlich angkündigt, Mitminderung.

Wieder mit Frist?

Wie oben…Gelegenheit zu geben deine Forderungen und die Umsetzung zu hinterfragen und in die Wege zu leiten.

Erfolgslos ?! Gang zum Mieterverein, Gesundheitsamt oder
Rechtsanwalt.

Oder neue Wohnung suchen…

Das würde ich als Nächstes anpeilen.
Alles andere löst das Problem für dich nicht.
Letztendlich bezahlst du, sicherlich nicht wenig, für eine benutzbare Wohnung mit gesundem Wohnklima und nicht für eine Bruchbude.
Und für die Ratgeber:
Eine Problemlösung, dauer zwei Tage, kann nur sein, das alte Fallrohr von Außen rauszureißen, ein isoliertes Rohr einzuschäumen und das Ganze wieder zu verputzen.

Mit Schimmel ist nun überhaupt nicht zu spaßen, außerdem ist
das Thema eine völlig ungeeignete „Spielwiese“ für den
Austausch unsachlicher Argumente!!

Da hast Du völlig Recht, lieber Klaus.
Aber bevor hier Aktionismus völlig unnötig ausbricht,
würde ich zuerst einmal versuchen, die Ursache zu Prüfen.

Zugegeben, es sind einfache Bordmittel, deren Messgenauigkeit besser sein könnten.

Auch wollen wir beide sicher nicht Gutachtern die Arbeit wegnehmen.

Aber bevor ich am Wandaufbau bastele,
will ich wissen, ob nicht der Vermieter dafür zuständig ist.
Dann soll er auch gezwungen werden, die Wand in Ordnung zu bringen.

Ich habe selbst meinen Vermieter zur Einsicht gebracht. Auch er kam sofort mit einem Faltblatt „richtig Lüften“.

Aber die Messergebnisse zeigten, dass die Fensteranschlüsse an einigen Stellen starke Temperaturabfälle hatten (von 21°C auf 5°C, also um 16Kelvin): Die Wärmedämmung und die Versiegelung der Fensteranschlüsse waren zwar fachgerecht geplant, aber wir wissen beide, dass auch gelernte Fachkräfte gelegntlich schludern.

Gutachter der Tischlerinnungen haben übrigens zunehmend auch mit Problemen zu tun, die durch Möbel an Außenwänden verursacht worden sind. Bei einem kleinen Nachtschränkchen ist die Wahrscheinlichkeit dafür aber nicht so hoch.

Herzlichst

Ole Welzel

Hallo Klaus,

mal vom engagierten Laien zum Profi gesprochen:

Natürlich hat du Recht mit der Verschiebung des Taupunkts.

In allen beheizten Innenräumen sind die Wandoberflächen kälter als die Lufttemperatur, mal wenig (gute Wärmedämmung der Aussenwand) mal viel kälter (keine WD oder sogar Kältebrücken, nasses Mauerwerk etc.).

In Schlafzimmern, eigentlich allen Räumen mit Wasserausdünstungen, besteht immer das Problem, das die Luftfeuchte an kälteren Stellen der Wandoberfläche sich niederschlägt.

Wenn ich nun deinem Rat folgend auf eine kalte Stelle der Wand eine Alufolie oder sonst irgendwas klebe, was wasserdampfundurchlässig ist, wird da kein Kondenswasser in den Putz oder das Mauerwerk dringen können. So weit so gut.
An der auf die Alufolie geklebten Tapete, die genau so kalt ist wie die nackte Wand vorher war, schlägt sich aber genau so Kondenswasser nieder und kann wegen der Folie dahinter auch nicht weg.
Deshalb wird die Tapete dauernd feucht sein und sehr schnell wieder schimmeln.

Wenn man aber auf das, was als Dampfsperre auf den Putz aufgebracht wurde, nun Styropor-Dämmplatten klebt, wird die dem Raum zugewandte Oberfläche der Styroporplatten weit weniger kalt sein als vorher. Eine darauf aufgebrachte Tapete wird dann sehr viel weniger feucht sein und daher kaum schimmeln.

Nun meine Frage:
Ist eine Styropor-Plate wirklich wasserdampfdicht oder nur wasserdicht, und ist der Styropor-Dispersionskleber wirklich auch wasserdampfdicht oder nur wasserdicht oder etwa nicht mal das?
Wenn Beides nämlich nicht wasserdampfdicht wäre, müsste ich ja auf den nackten Putz erst mal die von dir favorisierte Alufolie oder eine Kunststofffolie als Dampfsperre aufbringen, bevor ich mit Styropor eine Wärmedämmung aufbringe?

Fragt
BT

Liebe an der Diskussion beteiligten,
hier bahnen sich Baufehler an, für die dann der Vermieter
nichts mehr kann.

Dies nennt man übrigens Wärmeübergangsbereich:

In allen beheizten Innenräumen sind die Wandoberflächen kälter
als die Lufttemperatur,:

Aber jetzt kommt es dick:

Wenn ich nun deinem Rat folgend auf eine kalte Stelle der Wand
eine Alufolie oder sonst irgendwas klebe, was
wasserdampfundurchlässig ist, wird da kein Kondenswasser in
den Putz oder das Mauerwerk dringen können.

Alufolie ist keine geeignete Dampfbremse. Sie reißt zu leicht.
Geeignete Dampfsperrfolien (aus Kunststoffen) müssen überlappend verklebt und die Fugen mit einem Spezialklebeband abgedichtet sein. Auch die Anschlüsse am Rand müssen dauerhaft(!!!) abgedichtet werden.

Wenn man aber auf das, was als Dampfsperre auf den Putz
aufgebracht wurde, nun Styropor-Dämmplatten klebt, wird die
dem Raum zugewandte Oberfläche der Styroporplatten weit
weniger kalt sein als vorher.

Das stimmt. Aber hinter dem Stropor fällt die Temperatur je nach verwendeter Dicke und WLG steil ab!!!

Eine darauf aufgebrachte Tapete

wird dann sehr viel weniger feucht sein und daher kaum
schimmeln.

Vielleicht. Aber hinter dem Styropor, also noch auf Putzschicht wird es schimmeln, vielleicht bildet sich sogar Eis.

Ist eine Styropor-Plate wirklich wasserdampfdicht oder nur
wasserdicht, und ist der Styropor-Dispersionskleber wirklich
auch wasserdampfdicht oder nur wasserdicht oder etwa nicht mal

Die Platte schon, aber die Fugen nicht.

Nein! Nein! und nochmals Nein!
(verzweifeltes Haareraufen)
Ich habe schon viele Bauschäden gesehen,
die genau so entstanden sind!

Finger weg von Wärmedämmung auf Innenseiten,
insbesondere für Laien!

Wie man den Temperaturverlauf in Wänden berechnen (kontrollieren) kann,
könnt Ihr hier lernen:
http://www.tischler-ole-welzel.de/Waermeschutz/Waerm…

Herzlichst
Ole Welzel

Hallo Ole Welzel,

danke für die etwas ausführlicheren Hinweise.

Aber hinter dem Stropor fällt die Temperatur je
nach verwendeter Dicke und WLG steil ab!!!

Schon klar.

Aber hinter dem Styropor, also auf der Putzschicht wird es schimmeln,

Bitte, WARUM?
Zum Schimmeln gehört, dass da Wasser ist - hinter der Sperrfolie kann doch gar kein Wasser aus der feuchten Raumluft niederschlagen, und die Aussenluft so sie überhaupt durch das Mauerwerk dringen kann ist doch kalt und trägt daher kaum Wasser?
Außerdem müssten Schimmelsporen zum Wasser dazukommen, wie sollen die Viecher durch die Mauer kommen?

vielleicht bildet sich sogar Eis.

Siehe oben, wo kein Wasser ist kann sich auch kein Eis bilden, oder?

Finger weg von Wärmedämmung auf Innenseiten

GERNE, wenn der Vermieter die Aussenseiten dämmen würde!
Aber ich kann ihn ja nicht dazu zwingen, und das Standardargument vom Lüften kann ich nicht mehr hören, wenn die Raumluft bei 20°C 50% Luftfeuchte hat und mehrmals täglich ausgetausch wird (wobei jedesmal von draussen, vom Garten, ja fröhlich Schimmelsporen hereinfliegen), die Aussenwände aber nur 33cm dicke Ziegelwände sind ohne Wärmedämmung, und es im Fußbodenbereich sogar Kältebrücken durch Mauerfeuchte gibt.

Gruß
BT

Mein Tipp mit der Aluminiumfolie beseitigt natürlich keine Baumängel!
Es kann aber die Mechanismen, welche zu Schimmelbildung führen, unter bestimmten Bedingungen reduzieren. Dazu gehört (bei Wärmebrücken im Wandbereich), dass die Raumluftfeuchte nicht an der Stelle X in den Wandschichten kondensieren und nach der Gesetzmäßigkeit der Dampfdruckdifferenz wieder in den (wärmeren) Raum zurück geführt wird.

Was völlig falsch und schädlich wäre, nämlich die Wärmedämmschicht an die wärmere (und nicht kältere) Wandseite aufzubringen, das hätte mit Sicherheit erheblichen Folgen, da der Taupunkt nun in Richtung des Zimmers verlagert würde. Dann läuft das Wasser im Raum die Wand hinunter!
In einem Schlafraum (Lufttemperatur ca. 18°C) und ca. 5°C Temperaturdifferenz an der Wand wird der Taupunkt an der Wandoberfläche ab ca. 70% rel. LF erreicht. Dann kann zugegebenermaßen eine Abdichtungsebene in Form einer Alu-Folie (weil eben etwas gemacht werden muss und der Vermieter sich vornehm zurück hält) auch nicht mehr ihren Not-Zweck erfüllen!
-.-.-.-
mfg - Klaus -