Schimmel nach Wasserschaden im Neubau – Eigentumswohnung (zweigeschossig)

Hallo!

Rigips heißt der Markenname der Gipskartonplatten (musste sein, ich verstehe nicht, wie die Leute immer auf komische Namen kommen)

6 Tage Trocknung ?

Das ist unüblich kurz und bei in die UK von Estrich oder Vorwand eingedrungener Nässe viel zu wenig. Zwar kommt es natürlich auf Dauer und Menge des Wassereintrags an, aber i.d.R. laufen Trocknungsgeräte 4-6 Wochen.
Bei FBH ist es schwer die nötigen Bohrungen schadfrei anzusetzen um die trockene Warmluft unter den Estrich (!) einzublasen und an anderen Stellen die Feuchte abzusaugen und vom Wasser abgeschieden ins Freie zu leiten.

Ich meine, hier ist dringend ein Sachverständiger für Bauschäden heranzuziehen. Der soll beurteilen und messen, was man ersetzen muss und wo die dann aber fachgerechte Trocknung ausreicht.

MfG
duck313

Wir hatten vor ca 8 Wochen einen Wasserschaden im Neubau. Vom Eckventil war die Dichtung im OG angeblich schadhaft.
Die Wohnung war zu diesem Zeitpunkt noch nicht übergeben. Auf Drängen hatten der Bauträger und Sanitärinstallateur Trockner im OG der Wohnung aufgestellt und auch Löcher in den Boden gebohrt, wobei die FBH durchbohrt worden ist. Über die Trockenbaukanäle ist das Wasser bis ins EG der Wohnung und in den Keller gelaufen. Auch ein paar Wandecken haben sich im EG mit Wasser aufgesogen. Nach 4 Wochen, bei der Übergabe, wurde Nässe im EG festgestellt. Und wieder wurden Bautrockner im Keller installiert und über die Trockenbaukanäle ins OG geblasen. Im Bad im OG haben sie eine Fliese von der Vorbauwand entfernt, um Luft vom Keller hoch bis ins OG zu blasen.
Nach 6 Tagen stellte der Bauträger die Trockengeräte wieder aber ab, mit der Begründung, es sei alles trocken ohne allerdings zu messen. In der ganzen Wohnung riecht es schon länger muffig.
Jetzt habe ich mal über das Loch der offenen Fliese in die Vorbauwand geschaut und da ist innen alles verschimmelt. Die grünen Regipsplatten sind mit weißem und gelbem Schimmel überzogen. Da haben sie schön den Schimmel vom Keller über die Trockenbaukanäle ins OG geblasen. Dort ist überall Teppichboden.
Ich habe mit einem Messgerät auch ständig den Wassergehalt in den Wänden überprüft. Ich meine sogar, dass dieser nach dem Abschalten der Trockengeräte wieder angestiegen ist.
Jetzt meine Frage!
Soll ich darauf bestehen, dass die Vorbauwände entfernt werden und muss ich den Bauträger ein drittes Mal nachbessern lassen? Oder sollte man gleich einen gerichtlichen Sachverständigen hinzuziehen?
Und sollte man auch die Teppiche auf Schimmelsporen undersuchen lassen? Und die Art des Schimmels feststellen lassen

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Das klingt nicht gut. Wie schon geschrieben wurde, dauert trocknen sehr lange.
Wenn wirklich viel Wasser vom Eckventil rausgelaufen ist, hängt das Wasser hinter der Rigips-Wand (oder auch Gipskartonplatte). Gips saugt Wasser auf und quillt, auch die Umhüllung der Platte mit grauem Papier/Karton saugt Wasser auf, deswegen gibt es für Feuchträume extra grüne Platten, wasserfest.
Je nachdem worin die Fußbodenheizung verlegt wurde können hier auch Baustoffe sein, die Wasser festhalten, ich denke an Steinwolle, Glaswolle.
Ich weiss, das bei undichten Fußbodenheizungen, also viel Wasser, der gesamte Estrich entfernt wurde. weil das alles unterm Estrich nicht zu trocknen ist. Ein Sanitärinstallateur ist versichert gegen solche Vorfälle.
Schimmelsporen wachsen und gedeihen in feuchtem und warmem Klima. Wenn sie eingesperrt sind hinter Fliesenwänden und nicht an die Luft kommen, gelten sie als weniger gefährlich. Aber wenn es muffig riecht muss gehandelt werden. Welche Schimmelart es ist, ist zweitrangig, Ein Sachverständiger kann sinnvoll sein zur Klärung, aber er kann nichts durchsetzen wenn der Verursacher nicht will. Dann muss ein vom Gericht bestellter Gutachter alles festhalten und mit Anwalt bei Gericht geklagt werden, was Jahre dauern kann und viel Geld kostet. Achtung : ein gerichtlich zugelassener Gutachter ist was anderes, er kann es auch, wird aber bei Gericht nicht anerkannt wenn es zum Prozess kommt, da er von einer Partei ist.
Idee: Jedes Haus hat eine Versicherung: Feuer, (Leitungs-)wasser, Sturm. Wir hatten mal einen Leitungsschaden, haben die Hotline unserer Versicherung angerufen. Die hat einen eigenen Sachverständigen beauftragt, der alles was zu tun war direkt mit unserem Klempner abgesprochen hat. Die Versicherung hatte auch eine Firma mit Infrarot-Trocknungsgeräten, die sehr sorgfältig 6 Wochen lang Decke und Wand getrocknet hat, wöchentlich kontrolliert hat, ein Meßprotokoll angefertigt hat. Wir mußten uns um nichts kümmern, die Versicherung hat im eigenen Interesse alle Probleme gelöst. Vielleicht sprechen Sie Ihre Haus-Versicherung an, die hat die Spezialisten, incl. Anwälte, die evtl. auch den Verursacher finden könnten.
Leider treten solche Probleme öfter auf, sind kompliziert, und keiner hat Lust sie zu lösen.
Wir haben nur Kalkputz in unserem Haus, da wächst kein Schimmel.

  • Eine Eigentumswohnung verbindet die Nachteile einer Wohnung mit den Nachteilen eines Einfamilienhauses. -
    Viel Erfolg!