Schimmelbeseitigung an Fensterlaibungen

Guten Tag,
wer kann mir bei folgende Probleme weiterhelfen?

Habe eine Eigentumswohnung die ich neu vermieten will.
Bei den Renovierungsarbeiten habe ich festgestellt, das an den Fensterlaibungen und in den Ecken der Wände schwarze Schimmelspuren sind. Die Wohnung liegt im 1. Obergeschoss.
Wie, oder was kann ich unternehmen um dieses Problem dauerhaft zu bekämpfen?

Die Aussenwand ist verklinkert, kann es daran liegen?

Über Ihre Tipps und Hilfen bin ich schon jetzt sehr dankbar.

Mit freundlichem Gruß

M. Kleinhammer

Hallo Marc,
leider weiß ich nicht, ob es an der Verklinkerung liegen kann.
Aber für innen gibt es Schimmel-Ex. Meine Freundin hatte das auch mal Sie hat dann die Wände und Fendter damit behandelt und die Wohnung austrocknen lassen. Da sie nicht mehr da wohnt, weiß ich nicht, wie lange es gehalten hat.
Du solltest allerdings einen Experten zu Rate ziehen, um heraus zu finden, wo die Feuchtigkeit herkommt!
Ich hoffe, das hilft Dir!

Grüße
Kati

Hallo Herr Kleinhammer!

Fensterlaibungen und Rollladen-Kästen sind ein heikles Problem.

Vorab stellt sich die Frage des Lüftens durch den Wohnungsnutzer. Ist dies i. O. ( mind. 10 Min. 2x tägl., im Winter egal, im Sommer nur in der Frühe und spät abends ), liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Kältbrücke vor. Wurden die Fenster erneuert?
Ein Vorort-Besuch eines Fachmannes ist erforderlich.
Eine , wenn nicht die Möglichkeit der Beseitigung, bestünde im Auftrag einer Anti-Kondens-Beschichtung, sie sorgt dafür, dass die Raum-Feuchte gespeichert wird, sie zieht zusätzlich bis zu 2 cm Tiefe die Feuchtigkeit aus dem Putz und gibt alles beim Lüften ab. So haben Sie eine permanent trockene Oberfläche und der Schimmelspore hat die Nahrungsgrundlage Nr. 1 verloren.
Keine Anti-Schimmel-Farben, keine Chlorverbindungen wie Schimmel-Ex etc. verwenden. Die Beschichtung sollte auf der gesamten Fensterwand aufgetragen werden.
Eine weitere Möglichkeit bestünde in der Putzerneuerung.
Bestehenden Putz entfernen und durch Kalk-Putz ersetzen. Tapeten
wählen, welche „atmen“ können und bei der Farbgebung ist Kalkfarbe zu favorisieren.
Sollten sie vorstehenden Punkte einhalten und das Lüftungsverhalten, wie beschrieben durchführen, so können Sie den Schimmel an diesen stellen vergessen und zwar dauerhaft.

Diese Massnahme schliesst aber nicht eine Schimmel-Bildung an anderer Stelle in der Wohnung aus. Auch sollte bei Inaugenscheinnahme der Aussenputz an dieser Gebäudefront auf Risse hin überprüft werden.

Mit freundlichen Grüssen

-Walter Horwath-
Sachverständiger Hochbau; Physik, Chemie, Biologie

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Hallo,

Schimmelbeseitigung ist grundsätzlich nicht das Problem. Viel eher steht die Frage im Vordergrund, wie man verhindern kann, dass sich das Ganze wiederholt.

Grundsätzlich ist es so, dass feuchte Luft an kalten Stellen an den Wänden, vorzugsweise Aussenwänden, den idealen Nährboden bilden für Schimmel. Dort setzt sich Kondenswasser ab. Ideal sind natürlich die Ecken von zwei Aussenwänden. Ist die Wand von außen nicht gut genug gedämmt, was man bei Bauten bis etwa Mitte der Neunziger Jahre oft vorfindet, muss im Zimmer gut geheizt werden, um eben das Durchkühlen der Wand zu vermeiden. Dazu gehört natürlich auch, dass es nach außen keine direkte Verbindung geben darf. Stichwort Kältebrücke.

Letztlich muss regelmäßig und gut durchgelüftet werden, um den Abtransport der feuchten Luft zu gewährleisten. Ganz schlecht ist dabei, wenn Möbelstücke, z.B. ein Schrank vor der Aussenwand stehen.

Ich kenne die Gegebenheiten vor Ort natürlich nicht, kann also nicht sagen, warum es schimmelt. Ob es eine kalte Außenwand ist, unsachgemäßer Einbau der Fenster oder schlechte Durchlüftung. Vielleicht auch eine Kombination von allem. Wenn die Ursache nicht abgestellt wird, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der Schimmel sich wieder einstellt.

Unter diesem Link ein anschaulicher Exkurs zu dem Thema …

http://www.anemox.de/schimmelfrei-wohnen/fensterlaib…

Nachdem das eine Eigentumswohnung ist, sind die Möglichkeiten von Aussen etwas zu machen, ziemlich eingeschränkt. Alles was die Aussenhaut des Hauses betrifft, also Modernisierungen und Sanierungen, ist mitbestimmungspflichtig. Das heißt, die Miteigentümer haben ein ganz gewichtiges Wörtchen mitzureden, wenn es darum geht, von aussen eine Dämmung anzubringen. Es wird sogar schon schwierig, neue (weil z.B. andersfarbige) Fenster einzusetzen. Allerdings kann sich keiner dem Thema Schimmel verwehren. Ich würde das, sofern die Rücklagen das zulassen, auf der nächsten Eigentümerversammlung zur Sprache bringen. Fördertöpfe vom Staat gibt es schließlich zur Zeit reichlich.

Alternativ kann man anfangen, innen zu dämmen, z.B. Dämmtapete. Ich persönlich bin aber davon nicht begeistert. Die Taupunkttemperatur wandert im Mauerwerk trotzdem in Richtung Zimmer und bei unsachgemäßer Verarbeitung schimmelt es direkt hinter der Dämmung. Aber andere mögen da eine bessere Einstellung dazu haben.

Was die Beseitigung angeht, hilft nur gründliches Entfernen des Schimmels (besonders der Fäden), die bereits in die Wand eingedrungen sind. D. h. Fenster auf, unbedingt Maske auf! und ran an den Schimmel. Kleidung beim Verlassen des Zimmers nicht vergessen, sonst trägt man alles in die anderen Räume. Die Wände nicht hektisch abreiben, sonst fliegen die Sporen durch die Luft. Also mit feuchtem Schwamm alles sichtbare entfernen, d.h. auch ggf. die obersten Schichten der Wand entfernen. Wenn Tapete drauf ist, weg damit. Wenn Farbe drauf ist, dito. Wie gesagt, je schlimmer der Befall, desto tiefer sitzen die Fäden und umso aufwendiger wird es.

In die Apotheke gehen und Alkohol kaufen (i.d.R. kleine braune Fläschchen). So hochprozentig es nur geht. Klar gibt es in den Baumärkten Schimmelentferner, aber da ist entweder Chlor enthalten (schlecht für die Gesundheit, besonders, wenn das Zeug noch eine Weile in der Luft bleibt) oder aber es ist Bio. Alternativ wie gesagt Hochprozentiges. Das stinkt zwar, aber es hilft.

Die Wände mehrmals einsprühen, einreiben und einwirken lassen. Dann sollte es wieder passen. Wenn die Wand wieder angemalt werden soll, muss man wissen, dass die klassischen Wandfarben Dispersionsfarben sind und wieder einen tollen Nährboden für Schimmel bilden. Man kann für die Wände Silikatfarben verwenden, die aber in kürzeren Abständen nachgestrichen werden müssen. Das liegt daran, dass bei Wandberührung durch bspw. schleifen einer Jacke, die Farbe sich nach und nach löst.

Ich persönlich habe mich dann doch wieder für Dispersionsfarbe entschieden. Allerdings ist meine Wohnung nicht vermietet, sondern ich lebe selbst darin. Daher kann ich sicherstellen, dass das betroffene Zimmer im Winter gut geheizt und das Jahr über gut durchlüftet wird. Ein Schrank steht dabei auch nicht an der Wand.

Alles in allem ist das erstmal ein großer Schock, den Schimmelbefall zu entdecken, dann Frust, dann Ärger. Wenn es das Portemonnaie zulässt, dann gibt es genügend Profis, die die Arbeit für einen machen. „Erste Hilfe“ leistet aber auch ein Energieberater. Der macht das zwar nicht weg, aber er kann wertvolle Tips geben.

So, ich hoffe, ich konnte erstmal weiterhelfen. Viel Erfolg mit dem Zimmer.

Gruß

Puipui