Schimmelbeseitigung

Hallo,

es geht um eine 4köpfige Familie in einer 4 Zimmer Wohnung, 1. OG, erbaut in den 60er Jahren, keine Innen- oder Außendämmung.

Es gab in den Ecken von 2 Zimmer vor einigen Monaten Schimmel, eine Firma kam und hat diese mit Chlorlösung behandelt und anschließend mit spezieller farbe überstrichen. Ein Gutachter wurde hinzugezogen, der zu dem Ergebnis kam, dass es sich nciht um ein Lüftungsproblem handelt, sondern, dass die Außenwände zu kalt sind sind ( ca 10° ) und zu feucht.
In jedem Zimmer wurden zusätzlich zum normalen Lüften nach der Behebung des Problem Raumentfeuchter aufgestellt, die regelmäßig geleert und ausgetauscht werden.
Vor 3 Wochen wurde in einer Ecke trotz spezieller farbe wieder ein kleiner Schimmelfleck entdeckt und nach 3 Wochen kam endlich jemand vorbei. Nun stellt sich der Fall so dar, dass die ganze Außenwand mitlerweile nass ist und die Wand großflächig von Schimmel befallen. An einem Schreibtisch, der ca 10 cm von der Wand entfernt stand, wurde ein ca 3 cm dicker „Schimmelpelz“ festgestellt. Auch in dem anderen Raum kommt trotz der speziellen farbe und der beseitigung des Schimmels vor nicht einmal 12 Monaten wieder Schimmel durch.
Muss man sich damit zufrieden geben, dass der Vermieter nun wieder nur die Wand trocknen und mit der Farbe behandeln möchte oder kann man darauf bestehen, dass das Problem dauerhaft und „besser“ behoben wird?

Zu den möglichen Ursachen:
/t/schimmel-in-mietwohnung/7055608/2

Schimmel braucht Feuchtigkeit und einen organischen Stoff als Nahrung. Wenn ich eine dieser beiden Voraussetzungen entsorge, habe ich dem Schimmel die Lebensgrundlage genommen. Mit einer entsprechenden Farbe entziehe ich die Nahrung (leider nicht auf Dauer) Mit dem Entzug der Feuchtigkeit habe ich dauerhaft mehr Erfolg. Wenn kein Leitungsschaden und keine aufsteigende Feuchtigkeit ersichtlich ist also: Heizen und 'richtig`Lüften. Auch, oder besser: gerade das Schlafzimmer.
60er Jahre Bauten sind nach heutigen Maßstäben energetische Ruinen. Dieser Mangel ist üblicherweise in der Miete berücksichtigt. Eine Sanierung verschlingt Unsummen und ist unwirtschaftlich. Auch für den Mieter, der mit einer saftigen Sanierungsumlage zu rechnen hat. Ausziehen in einen Neubau oder bereits sanierten Altbau, oder so leben wie die vielen Mieter/Bewohner die in den letzten 50 Jahren schimmelfrei in einer derartigen Wohnung wohnten.

vnA

Es handelt sich laut Gutachter weder um ein Problem des Lüftens noch des Heizend, wie ich in der Problembeschreibung bereits dargelegt habe. Mit der vorhandenen Heizung ist es nciht möglich bei niedrigen Außentemperaturen die Wand auf mehr als 10° zu bringen und durch Kältebrücken bildet sich dann der Schimmel, soweit ich das verstanden habe. Allerdings bin ich nicht vom fach.

Die Antwort hat in sofern auch nichts mit dem eigentlich Problem zu tun, da sie keineswegs auf die Problematik eingeht, ob man das was der Vermieter tun möchte einfach hinnehmen muss oder sich in so fern dagegen zur Wehr setzen kann, dass man auf eine dauerhafte Lösung des Problems besteht - was in diesem Fall wohl nur mit einer Trocknung der Wand möglich wäre und einer nachträglichen Dämmung.

Herzlichen Dank für die Antwort…

Hallo

Muss man sich damit zufrieden geben, dass der Vermieter nun
wieder nur die Wand trocknen und mit der Farbe behandeln
möchte oder kann man darauf bestehen, dass das Problem
dauerhaft und „besser“ behoben wird?

Nein, eine Wohnung, die bei üblicher (und zuträglicher) Raumluftfeuchte von ca. 50 % nicht so warm zu bekommen ist, dass nicht an den (unverstellten) Wänden der Schimmel blüht, ist nicht gebrauchstauglich.

Weiteres Lüften ist dann keine Lösung, weil erstens dadurch erst recht Wärme verloren geht und zweitens die Raumluftfeuchte vorübergehend sehr stark absinkt, was physiologisch unzuträglich (krankheitsfördernd) ist. Wer hier auf Lüften verweist, hat vom Problem also eher nichts verstanden.

Die Kondensat- und damit die Schimmelbildung kann nachhaltig nur entweder durch eine Verstärkung der Heizleistung oder der Gebäudedämmung und damit einhergehend eine Erhöhung der Temperatur aller Wandinnenoberflächen über den Taupunkt verhindert werden.

Gruß
smalbop

Natürlich muss die Heizung funktionieren. Sollte sie dies nicht tun, dann ist dies ein Mangel. Sollte man allerdings bis zur Stellung 5 aufdrehen müssen, dann muss man (als Mieter) dies tun.
Was ich mich frage ist, wie 50 Jahre Menschen in dieser Wohnung leben konnten. Wenn es sich einzig und alleine um einen baulichen Mangel an der Bausubstanz handeln würde, dann wäre das Problem schon so akut, dass man vor lauter Schimmel die Tapete nicht mehr sehen würde.
Was bitte hat sich seit 1970, -80,- 90 geändert, dass JETZT Schimmel auftritt?
Trocknung hilft nur dann, wenn sie nachhaltig ist. Dämmung ist eine Sanierungsmaßnahme, die nicht nur teuer (auch für den Mieter) ist, sondern alleine nicht wirklich Abhilfe schafft, da die Probleme nur auf andere Bauteile verlagert werden. Das einzige was hilft ist eine umfassende energetische Sanierung und die ist wirtschaftlich nicht darstellbar.

Dass mein Post nicht auf Gegenliebe stößt, ist mir schon klar. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass uU hier ein Verschulden des Mieters aufgezeigt werden könnte, das dann richtig teuer werden kann.

vnA

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Hallo

Muss man sich damit zufrieden geben, dass der Vermieter nun
wieder nur die Wand trocknen und mit der Farbe behandeln
möchte oder kann man darauf bestehen, dass das Problem
dauerhaft und „besser“ behoben wird?

Nein, eine Wohnung, die bei üblicher (und zuträglicher)
Raumluftfeuchte von ca. 50 % nicht so warm zu bekommen ist,
dass nicht an den (unverstellten) Wänden der Schimmel blüht,
ist nicht gebrauchstauglich.

Da dann die Heizung defekt oder unterdimmensioniert ist, vorausgesetzt der Nutzer ruft die zur Verfügung stehende Heizleistung auch tatsächlich ab. Frage an dieser Stelle: Wie verändert sich die Temperatur bei veränderter Raumfeuchte?

Weiteres Lüften ist dann keine Lösung, weil erstens dadurch
erst recht Wärme verloren geht und zweitens die
Raumluftfeuchte vorübergehend sehr stark absinkt, was
physiologisch unzuträglich (krankheitsfördernd) ist. Wer hier
auf Lüften verweist, hat vom Problem also eher nichts
verstanden.

Das ist jetzt aber einfach nur Geschwafel. So zu Lüften wie du es hier schreibst, hat mit richtigem Lüften nichts zu tun.

Die Kondensat- und damit die Schimmelbildung kann nachhaltig
nur entweder durch eine Verstärkung der Heizleistung oder der
Gebäudedämmung und damit einhergehend eine Erhöhung der
Temperatur aller Wandinnenoberflächen über den Taupunkt
verhindert werden.

Die Dämmung der Außenwände ist als alleinige Sanierungsmaßnahme bautechnisch schlicht und einfach falsch. Zu einer nachhaltigen energetischen Sanierung gehören neben der Außendämmung der Wände auch Kellerdecke, oberste Geschossdecke (Dach), neue Fenster und Türen, Rollläden, sowie der Einbau einer Lüftungsanlage. Alle Teilsanierungen führen zu einem mehr an Schimmel oder zu einer Verschlechterung der Energiebilanz.

Gruß
smalbop

vnA

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Hallo,

es geht nicht darum, dass dein thread nicht auf gegenliebe stößt… er hilft nur nicht wirklich weiter…

es wird ausreichend, geheizt - mit digitalem Thermostat, das die temperatur anzeigt auf 28°C, also max - es wird ausreichend gelüftet - wie vom gutachter bestätigt

nach weiteren recherchen ist es wohl auch nciht ein ganz neues prolem in diesen Bauten, sondern eher ein altbekanntes, das schon von mehreren Vormietern als Kündigungsgrund angegeben wurde. Der Wohnungsbaugesellschaft ist dies also zureichend bekannt. Zudem besteht das Schimmelproblem nicht nur in einem der Wohnblöcke, sondern in mehreren und akut und so dramatisch vor allem in den Räumen wo Außenwände aufeinander treffen. So viel dazu.

Die nächste Frage, die sich dann mit dem neuen Hintergrundwissen aufdrängt ist, ob der Vermieter nicht vor Einzug auf die Problematik hätte hinweisen müssen?

Hi,

was mich an der ganzen Sachlage stört ist, das nur eine fehlende Aussendämmung an dem Dilemma Schuld sein soll.

Das ist für mich so nicht nachvollziehbar, wenn die Heizleistung stimmt.

Demnach müsste jeder nicht zusätzlich isolierte Bau schimmeln. Ich wohne selbst in einem Bauwerk ohne zusätzlicher Aussenisolierung und habe zu trockene Luft und muß Luftbefeuchter aufstellen.

Kann es nicht sein, daß irgendwo am Bauwerk ein defekt an Fassade, Leitungen, Dach oder Abläufen?

Gruß
Tina

Es gibt Mieter, bei denen sich deine Wohnung in 3 Wintermonaten in eine Schimmelhölle verwandelt. Und dies obwohl stark geheizt und fachgerecht gelüftet wird.
Nur um nicht missverstzanden zu werden: Es gibt auch Wohnungen mit Baumängeln.

vnA

Es gibt Mieter, bei denen sich deine Wohnung in 3
Wintermonaten in eine Schimmelhölle verwandelt. Und dies
obwohl stark geheizt und fachgerecht gelüftet wird.
Nur um nicht missverstzanden zu werden: Es gibt auch Wohnungen
mit Baumängeln.

Drum frug ich ja, ob nicht ein anderer Defekt in Frage kommen könnte.

Wenn Heiz- und Lüftungsverhalten in Ordnung sind, müsste es ja eine andere Ursache für den Schimmel geben.

Vielleicht ist ein Rohr defekt oder das Dach undicht oder in der Fassade ist eine Beschädigung durch die Wasser eintritt, auch die Dachabläufe könnten defekt sein.

Irgendwo muß das Wasser ja herkommen.

Und dies obwohl stark geheizt und fachgerecht gelüftet wird.

hatte ich doch etwas anders gemeint. Vllt fehlte auch ein: [/ironie]

vnA

An was genau es nun liegt, kann oder will man uns nicht sagen. „Das ist bei alten Gebäuden mit der Bauweise so, da sind die Mauern dünne“,
Allerdings wird sich nun ein selbstbezahlter Gutachter das Ganze noch einmal ansehen
Und für alles weitere haben wir nun vorsorglich einen Termin beim Anwalt, da ja schon einmal bestätigt wurde, dass es nicht unsere Schuld sei… mal abwarten…

An was genau es nun liegt, kann oder will man uns nicht sagen. „Das ist bei alten Gebäuden mit der Bauweise so, da sind die Mauern dünne“,

Wenn das der Gutachter gesagt hat, wundert mich ehrlich nichts mehr…

Hallo

Da dann die Heizung defekt oder unterdimmensioniert ist,
vorausgesetzt der Nutzer ruft die zur Verfügung stehende
Heizleistung auch tatsächlich ab.

Das schreibt er im UP.

Frage an dieser Stelle: Wie
verändert sich die Temperatur bei veränderter Raumfeuchte?

Es ist umgekehrt. Die Raumluftfeuchte verändert sich bei veränderter Temperatur.

Weiteres Lüften ist dann keine Lösung, weil erstens dadurch
erst recht Wärme verloren geht und zweitens die
Raumluftfeuchte vorübergehend sehr stark absinkt, was
physiologisch unzuträglich (krankheitsfördernd) ist. Wer hier
auf Lüften verweist, hat vom Problem also eher nichts
verstanden.

Das ist jetzt aber einfach nur Geschwafel. So zu Lüften wie du
es hier schreibst, hat mit richtigem Lüften nichts zu tun.

Ich gehe von dem aus, was dem UP offenbar an Lüftungs-Haustechnik zur Verfügung steht, nämlich nichts.

Die Kondensat- und damit die Schimmelbildung kann nachhaltig
nur entweder durch eine Verstärkung der Heizleistung oder der
Gebäudedämmung und damit einhergehend eine Erhöhung der
Temperatur aller Wandinnenoberflächen über den Taupunkt
verhindert werden.

Die Dämmung der Außenwände ist als alleinige
Sanierungsmaßnahme bautechnisch schlicht und einfach falsch.

Stimmt. Ich schreibe darum auch nichts von der Dämmung nur der Außenwände, sondern von derjenigen des Gebäudes. Dies umfasst sämtliche Hüllflächen.

Zu einer nachhaltigen energetischen Sanierung gehören neben
der Außendämmung der Wände auch Kellerdecke, oberste
Geschossdecke (Dach), neue Fenster und Türen, Rollläden, sowie
der Einbau einer Lüftungsanlage. Alle Teilsanierungen führen
zu einem mehr an Schimmel oder zu einer Verschlechterung der
Energiebilanz.

Man kann mit einer guten Dämmung und diszipliniertem manuellem Lüften schon klarkommen. Nur komfortabel ist es nicht, alle zwei Stunden querlüften zu müssen. Darum war bei mir die Rede von fehlender Gebrauchstauglichkeit. Ich bin darum durchaus auch ein Anhänger von Lüftungsanlagen - wo sie möglich sind.

Gruß
smalbop