Schimpfnamen für Asiaten

Hallo!
Nicht falsch verstehen - ich brauche das für eine Übersetzung: „chink, slope, gook“. Schlitzauge kenne ich, Fidschi habe ich ergoogelt, aber ist das noch aktuell? In meinem speziellen Fall handelt es sich um eine Vietnamesin, aber bei Beleidigungen macht das, glaube ich, keinen Unterschied. Sagt man da auch Japs? Oder Frühlingsrolle?
Kein schönes Thema und der Roman hat auch nichts mit Rassismus zu tun, die Protagonistin berichtet nur, wie es ihr in einer Schule in USA ergangen ist.
Gruß,
Eva

Hi Eva

Fidschis ist als Bezeichnung für Vietnamesen in ostdeutschen Nazikreisen immer noch ein gebräuchlicher Begriff :stuck_out_tongue_closed_eyes:

Gruß h

Und auch in ostdeutschen Kreisen, die sich ganz, ganz sicher sind, keine Rassisten zu sein.

:paw_prints:

1 Like

Man hört das zwar beim Reden nicht, aber würde das konsequenterweise nicht „Vitschi(e)s“ geschrieben?

Diese Bezeichnung hat sich eingebürgert. Das hat mit Nazi- und Rassistentum im Grunde nichts zu tun und das hab ich auch in Bayern schon gehört. Die Leute werden aus Gedankenlosigkeit so genannt. Oder aus Faulheit, das ganze Wort auszusprechen. Jedoch ist es was anderes: Geringschätzig wird dazu die Nase gerümpft, wenn es um die Beschreibung preisgünstiger Plagiate von Markenartikeln geht, die man in deren Geschäften erwerben kann. Ich sag dann immer „Die Leute heißen Vietnamesen!“.

Ich kann mir vorstellen, dass die o.g. Kurzbezeichnung damals, als sie als Vertragsarbeiter hinzugeholt wurden, von „oben“ erfunden und genauso gestreut wurde, wie die Gerüchte, die dann so umgingen, um Versorgungslücken zu erklären. Dass es keine Kinderkleidung zu kaufen gäbe, weil die alles weggkaufen und in die Heimat schicken, dass es kein dies und kein das gäbe, weil …
Man wollte unbedingt verhindern, dass sich die Einheimischen mit den Gastarbeitern anfreunden und letztere sollten sich bloß nicht allzu wohl fühlen!

Unterdessen haben die Viernamesen als Volksgruppe einen sehr guten Ruf. Ich gehe nicht weiter darauf ein, denn wie ich aus fachkundigem Munde hörte, sei das positiver Rassismus und also auch nicht richtig.

Also kommt es hier sicher auf den Kontext an. Wer sagt das Wort zu wem, warum, in welchem Rahmen, wo spielt die Szene, Zeit, Ort, Alter, Herkunft und Bildungsstand der Sprecher,…
Im beschriebenen Beispiel muss das meiner Meinung nach auch gar nicht übersetzt werden.

1 Like

Hilft nicht so schnell, aber im Film „OSS 117 - Er ist sich selbst genug“ haut der Pseudo-James-Bond in einem Fahrstuhl in Anwesenheit zweier Chinesen eine ganze Serie von Schimpfwörtern für Chinesen heraus und findet das sehr komisch…

Kenne ich nur als „Japse“ (singular).

Nein, das soll wohl von den Fidschi-Inseln abstammen.

Hey Eva,

Charlie war die Bezeichnung für die (Nord)Vietnamesischen Kämpfer - aka Viet Cong (Victor-CHARLIE)… ist zwar keine „Beleidigung“ aber in deinem Kontext vllt. hilfreich…

Viele Grüße
Fronk

…kommen die Vietnamesen aber nicht, sofern man uns in Erdkunde das korrekt gelehrt hatte.

Was viele Bewohner der östlichen Bundesländer trotzdem nicht davon abhält/abhielt, die vietnamesischen Bürger als Fidschies zu bezeichnen …

In den westlichen Bundesländern gab es den Begriff vor dem Fall der Mauer eher nicht, weil es dort kaum vietnamesische Gastarbeiter gab :woman_shrugging: da waren es mehr Italiener und Griechen

Hab ich irgendwas anderes erzählt?

Ich hab schon in Oberfranken gehört: Meine Zigaretten kaaf ich bei dene Vitschies da drüben in der Tschechei.

Nicht jeder meint es böse. Manche meinen es als Kosenamen. Manche verwenden ihn unreflektiert. Andere natürlich gesammelt abwertend.

Und glücklicherweise gibt es Ausländerfeindlichkeit nur im Osten.
Im Westen scheint jedem die Sonne aus dem Arsch!.

Von Boat People hast du noch nie was gehört, oder?

da hat man sich immerhin die Mühe gemacht, für die „eigenen Leute“ nach Rückwanderung bzw. Rückverschickung maßgeschneiderte Schimpfwörter auszudenken: Batschaken für die aus der Vojvodina, Schlawiner für die aus Slowenien und Ostslawonien, in Österreich auch Krawotn für die aus Kroatien, Wasserpolaken für die aus Schlesien, Kartoffelkäfer generalisierend, aber primär für die Sudetendeutschen usw.

Während man für die bereits ab 1942 angeworbenen Italiener, um sie von den minderwertigen Fremdarbeitern aus allen möglichen besetzten Ländern zu unterscheiden, in echter Willkommenskultur den Begriff der Gastarbeiter prägte - was diesen Begriff nicht daran hinderte, relativ schnell im Wert abzusinken, so dass sich die später gekommenen Spanier, Portugiesen, Griechen , Türken und Jugoslawen durch die Ansprache als Gastarbeiter nicht mehr besonders geehrt fühlten.

waren keine Gastarbeiter, sie wurden aus humanitären Motiven aufgenommen. Die oben aufgezählten reisten mit einem Arbeitsvertrag bei Krüpp, Libherli, Volkswagoglu, Simencik oder so ein, das funktionierte vollkommen andersten. Aus Ostasien wurden vom Wäsdn in den 1970er Jahren lediglich Krankenschwestern aus Südkorea angeworben.

Schöne Grüße

MM

1 Like

Da irrt Ihr aber gewaltig.

Wasserpolaken sind die Sorben.
Slo- und Slawonen sowie Tschech- und Slowaken sind die Tschuschen.

Desweiteren geht es hier um Asiaten und deren ordnungsgemäße Beschimpfung. Hier unschuldige Slawenvölker mit hereinzuholen gehört nicht zum Thema.

Naja. Was solls. Mein Geld ist es nicht.

Und es geht auch nicht um den arbeitsrechtlichen Satus, sondern die prinzipielle Möglichkeit, ihrer angesichtig zu werden.

Die Bezeichnung ist aber trotzdem rassistisch, auch wenn es der, der sie verwendet, gar nicht böse meint (und sich selbst nicht für rassistisch hält).

:paw_prints:

1 Like

…und die „langnase“ in soa?

e.c.

ähm… könnten wir mal wieder zur ursprünglicher Frage zurück kommen?

„Schimpfnamen für Asiaten“ war gefragt…

1 Like

Im Schwäbischen Plattdruckde

Ich würde das „rassistisch“ durch „abwertend“ ersetzen. Ganz gleich, ob das Wort wegen Gleichgültigkeit, Faulheit oder wirklichem Hass gegenüber den so bezeichnenden Leuten verwendet wird.

@e_c ob mich jemand Langnase, Bleichgesicht, Kartoffel, Sauerkrautfresser oder Milchschnitte heißt, ist mir als Angehöriger der Herrenrasse scheißegal. Verstehste das?

1 Like

Danke euch allen!
off topic: Was abwertend und diskriminierend angeht - meine evangelische Familie ist 1960 in eine zu 95% katholische Gegend gezogen. In der - damals noch - Volksschule wurden die Konfessionen nicht nur für den Religionsunterricht getrennt, sondern die Schule war räumlich in zwei Bereiche aufgeteilt. Ein Drittel des Gebäudes für die Evangelen, die Ketzer, die Ungläubigen, zwei Drittel für die Katholen. Jede Seite hatte eigene Lehrer und einen eigenen Rektor. Ebenso der Schulhof war in zwei Bereiche getrennt. Hat man sich in den „falschen“ verirrt, gab’s Dresche. Ich habe mit meinen sechs bis zehn Jahren nicht so genau mitgekriegt, was für Schimpfnamen es für jede Seite gab, aber eine gewisse Geringschätzung war schon zu bemerken. Im Lauf der Jahre sind die Animositäten natürlich verschwunden, heute ist der betreffende Ort so Multi-Kulti wie ganz Deutschland :slight_smile:

1 Like