Schlaganfall bei Hunden/vestibular

Guten Tag,
bitte,bitte kann mir jemand helfen. Mein Hund ist 14 Jahre alt und bis auf einen altersbed.Herzfehler (altersbedingt)topfit. Nun hatten wir den Fall das er von So auf Mo um 3 Uhr dauernd zusammengebrochen ist und sich fast nur robbend vorwärts bewegen konnte. Wir verständigten sofort den Tierarzt beim Tierarzt angelangt hat er dann die rollenden Augen bekommen. Er bekam dann Kochsalzlösung, Vitamin B und Cortison. In den meisten Berichten im Internet ist zu lesen das eine Verbesserung nach ein bis zwei Tagen stattfand obwohl die Sachlage schlimmer war als bei uns. Leider ist eine Verbesserung bei uns nicht der Fall. Er hat nach wie vor die rollenden Augen und die Zusammenbrüche. Morgen sollen wir nun entscheiden wie es weitergehen soll. Unser Hund steht unter Beobachtung durch die Klinik, lt. TA sollen wir ihn wegen der Aufregung nicht besuchen. Ich möchte meinen Hund nicht leiden lassen aber so schnell aufgeben möchte ich auch nicht. Der TA meinte nur das es verschiedene Gründe gibt für dieses Krankheitsbild (altersbedingt) und macht uns wenig Hoffnung. Wann muss oder sollte eine Besserung eintreten.Hat jmd Erfahrung von späteren Genesungen oder machen wir uns umsonst Hoffnung?

Es wäre nett wenn und etwas berichten könnte

Hallo inthoma,

grundsätzlich ist die Prognose beim „geriatrischen Vestibulärsyndrom“ recht gut. Etwas Prednisolon, Vit. B und Propentofyllin tut den Hunden sehr gut. Wenn allerdings auch nach einer Woche die Hunde nicht auf die Füße kommen, werden die Aussichten deutlich ungünstiger - das kommt aber Gott sei Dank selten vor.
Wenn es mein Hund wäre, würde ich ihn in seine gewohnte Umgebung holen - ich sehe in so einem Fall eher einen Nachteil durch eine stationäre Behandlung.

Gruß

Johnny

Hallo Johnny,

danke für Deine Hilfe. Ich weiss leider nicht ob das Nachhause holen so gut wäre. Wir haben zwei Kinder im Kiga Alter und Krippenalter und hier geht dementsprechend zu. Ich habe mich auch schon gefragt ob es nicht besser wäre unseren Liebling zu holen wg. Umgebung, Familie etc… Aber ich weiss nicht ob der Stress hier momentan zuviel wäre, wie beschrieben kann er sich nach wie vor nicht auf den Beinen halten. Und die rollenden Augen zeugen immer noch von einer Karusselfahrt für ihn. Dann noch Kinder…Auf der anderen Seite mag der die Umgebung vom Klinikum überhaupt nicht. Ich habe wie wild im Internet nach Antworten gesucht, da ist die Rede von 48 Std. die sind heute nacht um 3 Uhr rum. Ich werde auf jeden Fall den Ärzten die Medikamention vorschlagen und soweit noch nicht verabreicht soll das angepasst oder probiert werden. Nach wie vor bekommt er Infusionen. Kann ich das auch zuhause? Ich werde morgen früh auf jeden Fall einer Regenbogenfahrt nicht zustimmen, bevor nicht sicher ist das alles getan wurde. Wünsch uns Glück!!!

Hallo,

wenn ich das mit unserer Erfahrung vergleiche, ist das noch im Rahmen. Wir hatten die heiße Phase auch knapp 3 Tage. Bei uns ist es am Nachmittag aufgetreten und im Laufe des Vormittags des dritten Tages trat dann langsam Besserung ein.

In der heißen Phase: heftiges Augenzucken, alleine Aufstehen nicht möglich, Orientierungslosigkeit, Fixieren nicht möglich, gerade Laufen auch nicht, Kopf massiv zur Seite. Am ersten Tag getrunken, aber auch gespuckt, da sie dann aber getrunken und drin behalten hat, haben wir sie zu Haus behalten. Gegessen hat sie langsam ab dem dritten Tag wieder, ein, zwei Tage lang ging es nur mit Füttern (und Lieblingsspeise :wink:)

Von da ab ging es dann jeden Tag besser. Wir haben ihr draußen die Zeit, den Raum gelassen, den sie brauchte, zum Glück bei unserer Wohnlage sehr unproblematisch (wir haben direkt eine Wiese vor der Tür, dass ist für einen Hund mit „Schlagseite“ praktisch, wenn sonst die breiten Berliner Bürgersteige für die Schlangenlinien nicht mehr reichen) Sie wollte raus! Sie ist auch in ihre Ecken gestocht / geschwankt.

Nach etwa 1 Woche haben wir das erste Mal den Aktionsradius Haus verlassen und sind mit ihr zu einer ihrer Lieblingsstellen. Da musste sie dann über einen etwa 2,5 m breiten Holzsteg (rechts und links von uns flankiert :wink:)… und die doofe Nuss hatte nix besseres zu tun, als (für ihre damaligen Verhältnisse sehr geradeaus) auf ihre „Badestelle“ zu zu stochern. (Das würde ich in dem Zustand nicht nochmal machen, wir konnten sie gerade davon abhalten, da reinzulaufen… wir hatten uns drauf eingerichtet, hinterher zu waten / schwimmen :smiley: … Baywatch halt)

Nach etwa 3 Wochen gab es nur noch Aussetzer, wenn alles gleichzeitig passieren musste: Freudehell aufspringen, weil da wer kommt, im Aufspringen rumdrehen, weil Begrüßungsknochen vergessen, dabei dann noch „zurecht machen“ (schütteln)… da hat sie’s dann noch ab und an umgehauen)

Was ich damit sagen will: Sie war diese 3 Tage richtig krank, obwohl sie auch in der Zeit laufen wollte. Wir haben sie dann innerhalb der Wohnung geführt, sie wollte auch einfach nur rumgehen. Ich hatte deutlich den Eindruck, dass sie das gebraucht hat, um sich an diese Gleichgewichtsstörung zu gewöhnen. Auch fand ich beeindruckend, wie sie sich ihren Aktionsradius vor dem Haus gesucht hat. Weit (weg) laufen konnte und wollte sie nicht. Sie wollte in Sichtweite des Hauses bleiben. Das hat sie aber eben voll ausgekostet.

Nach der Erfahrung würde ich euch wenn irgendmöglich empfehlen, sie nach Haus zu holen. Weil ich - wenn ich die Beobachtungen unserer Hundedame nehme - der festen Überzeugung bin, dass diese Reize + die gewohnte Umgebung viel zur Genesung beigetragen haben.

LG Petra

P.S.: Medikamente hat unsere nicht bekommen.

Habe heute mit der Klinik gesprochen. Schlechte Nachrichten.Er kann sich trotz Infusion, Cortison und Vitamin B jetzt nicht mehr aufrecht halten. Der TA sagt das die Medikamente so nicht anschlagen.Das Blutbild ist o.k., bis auf einen erhöhten Leberwert und kleinere Entzündungswerte, dass aber auf das Cortison zurückgeführt wird. Wir machen jetzt noch ein Röntgenbild um einen Tumor auszuschliesen.Weiterhin gebe ich die Medikamtation von Johnny weiter, das eine evtl. Anpassung der Wirkstoffe erfolgen kann. Er (der TA)meinte auch das die Heilungschancen vom Gesamtbild des Hundes abhängen.(Am Sonntag mittag hat er noch im Hof mit dem Ball gespielt und ist die Treppen hochgerannt) Ich habe auch nachgefragt wie es aussieht wenn wir Ihn holen. Der TA meinte dadurch das er Infusionen bekommt ist das schwierig, da ich diese Zuhause nicht geben kann. Und die Tablettenaufnahme müsste oral erfolgen und das ist derzeit nicht möglich. Der TA stimmte mir zu das wir noch einen Tag warten sollten, um eine Entscheidung zu treffen. Wäre es sinnvoll alles abzubrechen und Ihn gleich heimholen?

Hallo,

„nicht mehr aufrechthalten“ - heißt der Zustand hat sich verschlechtert?

Ich bin nun kein Mediziner. Aber was ich über das Vestibular-Syndrom weiß, gehört zur Symptomatik, dass eben nach relativ kurzer Zeit (sprich etwa 2-3 Tagen) die Besserung eintritt. Aber es gibt auch andere Krankheiten, die ähnliche Symptome haben. Wenn das bei euch der Fall sein sollte, nützt es euch leider nichts, wenn man den Verlauf bei Vestibular beschreibt.

Was ich in jedem Fall machen würde: Hinfahren und mal gucken, wie er auf dich / euch reagiert. Ruhig mit einer Weile Aufenthalt. Und dann eben noch mal in Ruhe mit dem TA sprechen.

Wenn ich unsere zum Maßstab nehme: Das ist eine Altersschrulle auf 4 Beinen. Sie hat sich im letzten Jahr ganz stark auf uns fixiert. Würde sie sich so verhalten, würde ich auf jeden Fall ausschließen wollen, dass sie sich nicht auch ein Stück hängen lässt / Antriebslos ist, weil in der Klinik und weg von zu Hause.

LG Petra

Hi Petra,

Was ich in jedem Fall machen würde: Hinfahren und mal gucken,
wie er auf dich / euch reagiert. Ruhig mit einer Weile
Aufenthalt.

In unseren Tierkliniken hier ist das nicht erwünscht. Weil sich das Tier dann aufregt (freut!) - um bald wieder alleingelassen zu werden. Sie sind hier der Meinung, das ist zu viel Stress und der Genesung eher abträglich als dienend.

Gruß,

Anja

1 Like

Hallo Anja,

so, wie die her die Lage ist, geht es darum, ob innerhalb der nächsten 24 h die Entscheidung her muss, einschläfern oder nicht. Diese Entscheidung würde ich so ohne weiteres nicht fällen, wenn ich mir nicht selbst über einen längeren Zeitraum (also deutlich mehr als 5 Minuten) einen eigenen Eindruck gemacht hätte.

Bei allem Respekt vor der „Zunft“ der Mediziner. Aber was in dem Fall erwünscht ist oder nicht, wäre mir herzlich wurscht. Abgesehen davon wäre ich höchst skeptisch, wenn mir jemand verklickern will, dass Freude generell schädlich ist. Das trifft sicher für manches Krankheitsbild zu, aber nicht für alle. Wenn der Kontakt kategorisch und immer ausgeschlossen sein soll, dürften die Gründe eher in der Organisation der Klinik zu suchen sein.

Eine solche Entscheidung trifft man doch nicht per Telefon…

LG Petra

Hi,

ich habe nichts davon geschrieben, was ich davon halte - lediglich nur, wie hier damit umgegangen wird.

Gruß,

Anja

Hallo,
danke das Ihr versucht zu helfen. Natürlich gehen wir bevor eine Entscheidung getroffen wird zu ihm, dieser Hund wird geliebt.Leider ist das nicht mehr aufstehen können als Verschlechterung (gering) zu werten, da der Zustand vorher besser war. Habt Ihr Erfahrung wenn es über die 48 Std. hinausgeht bzw. 3 Tage und keine Verbesserung bzw. sogar eine Verschlechterung stattfindet. Die Medikamente habe ich überprüfen lassen unser Klinik gibt diese erst zur Nachbehandlung.
Über den Besuch möchte ich noch kurz sagen. Positives ist sicherlich förderlich aber er würde sich einfach zu stark aufregen wenn wir gehen und er sollte möglichst ruhig genesen.