Schlaganfall;Transport nach Polen ?

Hallo, wir haben letzte Woche Besuch bekommen von einer polnischen Freundin.Direkt am 1.Tag bekam sie einen Schlaganfall und liegt seitdem im KH.Sie soll nächste Woche entlassen werden.Die AOk zahlt nur,solange sie im KH liegt.Danach haben sie da nichts mehr mit zu tun.Wir können sie aber nun auch nicht bei uns aufnehmen und pflegen.Mit dem Auto oder Bus nach Polen ist es aber auf jeden Fall zu anstrengend.Vorm Fliegen hat sie solche Angst,daß es medizinisch nicht ratsam wäre.Hat jemand einen Rat,ob es eine Art Krankentransport gibt,den irgendeine öffentliche Stelle bezahlt? Denn sie ist ziemlich mittellos.Vielen Dank schon mal im voraus,Annette

Hallo,

nur mal so ein Schuss ins blaue, denn eigentlich habe ich gar keine Ahnung, aber mal bei der pol. Botschaft/Vertretung nachfragen?

grüsse
dragonkidd

Hallo Annette,

Hallo, wir haben letzte Woche Besuch bekommen von einer
polnischen Freundin.Direkt am 1.Tag bekam sie einen
Schlaganfall und liegt seitdem im KH.Sie soll nächste Woche
entlassen werden.Die AOk zahlt nur,solange sie im KH
liegt.Danach haben sie da nichts mehr mit zu tun.

Ich würde mich damit nicht zufrieden geben, sondern mich schleunigst von einem Anwalt beraten lassen. Polen gehört nun schon länger zur EU und auf der Homepage der Europäischen Kommission lese ich:

„Wer sich vorübergehend in einem anderen Land als demjenigen aufhält, in dem er versichert ist, hat Anspruch auf alle unverzüglich erforderlichen Sachleistungen der Krankenversicherung. Es kommt dabei nicht darauf an, ob der Versicherte sich im Ausland als Tourist aufhält und ob er die Reise aus privatem oder geschäftlichem Anlass unternimmt.“
http://ec.europa.eu/youreurope/nav/de/citizens/worki…

Das müsste nun ein Fachmann interpretieren, was unter „allen unverzüglichen Sachleistungen“ zu verstehen ist.

Mit dem
Auto oder Bus nach Polen ist es aber auf jeden Fall zu
anstrengend.Vorm Fliegen hat sie solche Angst,daß es
medizinisch nicht ratsam wäre.Hat jemand einen Rat,ob es eine
Art Krankentransport gibt,den irgendeine öffentliche Stelle
bezahlt? Denn sie ist ziemlich mittellos.

Ich hoffe, deine Freundin ist in Polen krankenversichert, beim Nationaler Gesundheitsfond (Narodowy Funduszu Zdrowia). Der sichert Ausländern ja auch kostenlosen Krankentransport zu:
http://www.nfz.gov.pl/ue/?katnr=5&dzialnr=2&artnr=71…
(dort unter dem Punkt „Rettungsdienst und Krankentransport“)
Auf dieser Seite findet ihr auch eine Mailadresse der polnischen Zentrale in Warschau, die könnt ihr ja auch mal um Rat anmailen (die Freundin ist doch hoffentlich in der Lage wieder schreiben zu können?)

Ansonsten kann ich mir als Laie nur noch die Lösung vorstellen, daß jemand (also wahrscheinlich ihr), den Krankentransport erstmal im voraus auslegt und dann von der polnischen Krankenkasse erstattet bekommt. Ob dem wirklich so ist weiß ich nicht.

Das ist nun nicht genau die Antwort auf deine Frage, aber bei Krankentransporten kenne ich auch nur die üblichen Verdächtigen, wie z.B. Malteser, Johanniter usw. Aber wie die das handhaben und vor allem was es kosten würde weiß ich leider auch nicht.

Viele Grüße
Marvin

Nun mal langsam…
Hallo,

[…] jetzt mal nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen…

Für Polen gelten keine anderen Regeln als für z. B. Frankreich. Es gibt Abkommen, wonach ein im Ausland Erkrankter selbstverständlich die erforderliche Akutbehandlung erfährt (und zwar die bestmögliche!), aber in sein Heimatland zurücktransportiert wird, sobald die Akutbehandlung abgeschlossen ist und sein Zustand es zuläßt. Dafür kommen die Krankenkassen auf. Und daß eine Schlaganfallpatientin nicht mit dem Bus nach Polen gekarrt wird, dürfte klar sein. Bei Schlaganfall sieht die Sache übrigens etwas anders aus: es gibt Fälle, in denen auch eine Neurologische Früh-Reha als Bestandteil der Aktutbehandlung anerkannt wird.

Dir, Annette, empfehle ich deshalb übrigens, Dich mit dem Sozialdienst der Klinik in Verbindung zu setzen - dazu sind die Leute da. Es wird auch in dieser Hinsicht nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Grüße
Renee

[Team: Hinweis auf falsches Brett nach Verschiebung entfernt]

Hallo,

abgesehen davon, daß der Thread ins Versicherungsbrett gehört
und die MODs ihn vermutlich noch dorthin verfrachten lassen:
jetzt mal nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen…

Für Polen gelten keine anderen Regeln als für z. B.
Frankreich. Es gibt Abkommen, wonach ein im Ausland Erkrankter
selbstverständlich die erforderliche Akutbehandlung erfährt
(und zwar die bestmögliche!), aber in sein Heimatland
zurücktransportiert wird, sobald die Akutbehandlung
abgeschlossen ist und sein Zustand es zuläßt. Dafür kommen die
Krankenkassen auf. Und daß eine Schlaganfallpatientin nicht
mit dem Bus nach Polen gekarrt wird, dürfte klar sein. Bei
Schlaganfall sieht die Sache übrigens etwas anders aus: es
gibt Fälle, in denen auch eine Neurologische Früh-Reha als
Bestandteil der Aktutbehandlung anerkannt wird.

Dir, Annette, empfehle ich deshalb übrigens, Dich mit dem
Sozialdienst der Klinik in Verbindung zu setzen - dazu sind
die Leute da. Es wird auch in dieser Hinsicht nichts so heiß
gegessen, wie es gekocht wird.

Grüße
Renee

Hallo, vielen Dank für Eure Antworten.Kann ich das irgendwo nachlesen,das der Kranke zurück in die Heimat transportiert werden muß ? Denn die Ärzte interessiert das alles nicht,die stehen auf dem Standpunkt,nach einer Woche KH ist der Fall für sie erledigt und sie sind aus der Verantwortung raus. Vom Sozialdienst konnte ich noch keinen erreichen.Gruß Annette

Hallo,
es ist richtig dass aufgrund des Sozialversicherungsabkommens
die deutsche Krankenkasse eine Leistungsaushilfe vornimmt, also
die Behandlungskosten übernimmt.
Dazu gehören aber nicht die Transportkosten zurück nach Hause.
Die Kasse zahlt die Transportkosten vom Wohnort/Aufenthaltsort
in Deutschland zum Krankenhaus und ggf. auch wieder zurück an den
Wohnort/Aufenthaltsort in Deutschland. Es war das Risiko der Patientin
als sie sich auf eine Reise begeben hat. Ob es in Polen eine
Auslandskrankenversicherung gibt weiss ich nicht, aber bei uns
ist es allgemein bekannt dass man gerade wegen eventueller Rücktransportkosten eine solche abschliessen sollte - egal in welches Land man fährt.
Wenn ein Versicherter von uns nach Polen, Italien, Spanien, Oesterreich reist, alslo in Länder mit denen ein solches Abkommen
besteht, dann zahlen wir auch nicht die Rückholkosten.
Da wird sich auch keine andere „öffentliche Stelle“ finden.
Gruß
Czauderna

Hallo, Du hast leider Recht,Ich habe nun alles erforscht,es gibt keine Hilfe,die KV übernimmt die KH-Kosten,aber ab Entlassungstag ist niemand mehr zuständig. Nun können wir sehen,wie sie einigermaßen günstig transportiert werden kann.Vielen Dank für die Tips.Gruß Annette

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