Was versprechen sich Headhunter von diesem
„Gießkannenprinzip“?
Oder werden die pro Anfrage bezahlt (ich dachte immer pro
Abschluss)?
es gibt so’ne und so’ne. Das eine sind die Gießkannenexperten. Die verteilen Vakanzen genauso wie Lebensläufe, d.h. die haben kein Exklusivmandat, sondern allenfalls einen Draht ins Unternehmen. Die liefern dort eine bestimmte Zahl von Bewerbern an, die sich dann den Weg über die Direktbewerbung sparen können. Das kann ein Vorteil sein, weil diese Stellen normalerweise auf den Unternehmensseiten oder monster.de etc. auch ausgeschrieben sind, was die Bewerberzahl entsprechend erhöht.
Es empfiehlt sich allerdings bei diesen Leuten größere Vorsicht walten zu lassen, weil man bei denen nie sicher sein kann, wo der Lebenslauf am Ende mal landet. D.h. es soll durchaus Fälle gegeben haben, in denen der Bewerber gar nicht wußte, wo er sich „bewarb“.
Das andere sind die echten Personalberater. Die bekommen Exklusivaufträge (oder Aufträge, die sie sich mit einigen wenigen Konkurrenten teilen) für die Besetzung einer Stelle und bekommen allein schon für die Suche ein Honorar. Dementsprechend hoch ist die Qualität des Verfahrens und der Auswahl der Bewerber.
Grob geschätzt stehen sich die Gruppen G und P im Verhältnis 10:1 gegenüber.
offensichtlich verwechselst Du Headhunter mit Personalvermittlern.
Erstere sprechen gezielt geeignet Kandidaten an, bekommen bei einer Vermittlung locker mehr als 20% des Jahres Bruttogehaltes und gehen eigentlich sehr professionell vor. Personalvermittler hingegen arbeiten ganz anders und unter diesen würde ich die Mehrzahl als unseriös bezeichnen (eigene Erfahrung).
Personalvermittler, die Dich lediglich mit unpassenden Angeboten voll spammen, gehören definitiv zu den unseriösen. Seriöse Vertreter der Zunft rufen Dich persönlich an um konkrete Stellen anzubieten, was natürlich voraussetzt, dass man sich vorher zum Gespräch getroffen hat.
Die verteilen Vakanzen genauso wie Lebensläufe, d.h. die haben
kein Exklusivmandat, sondern allenfalls einen Draht ins
Unternehmen.
in vielen Fällen nicht mal das. Beliebter Trick: Der Personalvermittler sieht z.B. in Stepstone eine Stelle, schreibt diese, ohne das Unternehmen zu kennen selbst aus und geht dann mit den erhaltenen Bewerbungen zu dem Unternehmen um sich als Vermittler mit ideal passenden Bewerbern anzubiedern. Der Bewerber weiß davon natürlich nichts. Dem wird erzählt, dass der Personalvermittler im Auftrag des Unternehmens sucht.
Ich habe es selbst erlebt, dass mir eine Vakanz von 5 verschiedenen Personalvermittlern angeboten wurde. Laut deren Aussage natürlich exklusiv. Das suchende Unternehmen hatte aber keinen einzigen Personalvermittler beauftragt, dafür aber die Stelle über einen längeren Zeitraum ausgeschrieben.
Nun, dass die „Gießkannen“-Personalvermittler nicht seriös sein können ist wohl offensichtlich, allerdings war mir eben nicht klar, wer überhaupt auf solche Vermittler herein fällt…
Nun, dass die „Gießkannen“-Personalvermittler nicht seriös
sein können ist wohl offensichtlich, allerdings war mir eben
nicht klar, wer überhaupt auf solche Vermittler herein
fällt…
nun, zunächst einmal muß man wissen, wie das ganze funktioniert und wie ich schrieb, kann auch so ein Gießkannenonkel dem Bewerber den Weg ins Unternehmen verkürzen, weil man sich eben erspart, in dem ganz großen Korb mit den Bewerbungen zu landen und wegen einer Kleinigkeit schon in der ersten Phase aussortiert zu werden. Außerdem braucht man schon einiges an Erfahrung, um gleich zu wissen, mit wem man es zu tun hat.
Ich habe Kontakt zu Personalberatern oder -vermittlern, bei denen ich mir bis heute nicht sicher bin, um welche Sorte es sich handelt. Die Mitarbeiter des einen sitzen in Irland, weswegen sich ein persönlicher Kontakt bisher nicht anbot, und der andere in Frankfurt. Beide kommen regelmäßig mit ziemlich passenden Angeboten um die Ecke und haben sich anfänglich (und auch zwischenzeitlich) auch recht intensiv über meine Vorstellungen unterhalten. Außerdem waren das immer Stellen in den gleichen Instituten, was für einen engen Kontakt bzw. ein Mandantenverhältnis spricht. Insgesamt machen die einen recht seriösen Eindruck.
Allerdings waren bisher alle Stellen, über die wir sprachen, entweder schon zum Zeitpunkt des Anrufs ausgeschrieben oder wurden es kurz danach oder waren schon besetzt, als ich mein OK für weitere Gespräche gab, was wiederum kein gutes Zeichen ist (entweder schlechte Kommunikation im Unternehmen oder doch kein Exklusivmandat).