Schlauch statt Rohr für Hauswasserversorgung?

Hallo,

ich möchte in meinem Wochenendhaus (Holzbau) eine
Wasserversorgung mit Zisterne und Hauswasserwerk einrichten. Kann
ich statt Rohrleitungen Schläuche verwenden? Worauf muss ich
achten?
Vielen Dank für fachlichen Rat!
Bolo

Eine Antwort bedarf genauerer Angaben.
Was soll eingebaut werden ??
Nur Zuleitung von Zisterne zu Hauswasserwerk ?
Oder noch weitere Inst. ?
Gruß
Dirk

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ich möchte in meinem Wochenendhaus (Holzbau) eine
Wasserversorgung mit Zisterne und Hauswasserwerk einrichten.
Kann
ich statt Rohrleitungen Schläuche verwenden? Worauf muss ich
achten?

Hallo Bolo,

falls die Wasserversorgung dauernd unter Druck steht, würde ich keine Schläuche verwenden. Falls Du aber Schläuche verwendest, sollten es welche mit Gewebearmierung sein. Bei der Verlegung ist zu beachten, daß Schläuche unter Druck KÜRZER werden. Das hängt mit der Armierung zusammen. Unter Druck wird der Schlauch etwas dicker und weil die Gewebearmierung nicht dehnbar ist, verliert der Schlauch an Länge. Schwachstellen sind besonders alle Verbindungen. Das Schlauchmaterial weicht dem Druck der Schlauchschelle aus. An der Stelle gibt es die ersten Undichtigkeiten. Insgesamt rate ich Dir bei fester Verlegung davon ab. Gegenüber verklebten Kunststoffrohren kannst Du kaum einen nennenswerten Betrag einsparen. Die Verlegung mag mit Schlauch schneller gehen, dafür handelst Du Dir erhebliche Risiken ein. Außerdem geht es in einem WE-Haus sicher nur um eine Installation geringen Umfangs, so daß es nicht einmal viel Zeit zu sparen gibt.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

ich möchte in meinem Wochenendhaus (Holzbau)

DA sollen die Schläuche rein.

eine
Wasserversorgung mit Zisterne und Hauswasserwerk einrichten.
Kann
ich statt Rohrleitungen Schläuche verwenden? Worauf muss ich
achten?
Vielen Dank für fachlichen Rat!
Bolo

Eine Antwort bedarf genauerer Angaben.
Was soll eingebaut werden ??

Es dreht sich um die Leitung zwischen HWW und Spülbecken,
Handwaschbecken und Außenwasserhahn, später evtl. Außendusche.

Nur Zuleitung von Zisterne zu Hauswasserwerk ?

Da wird ja meist schon ein Saugschlauch mit Filter und so
mitgeliefert.

Oder noch weitere Inst. ?

s.o.

Gruß
Dirk

Gruß
Bolo

Hallo Bolo!

Natürlich kannst Du Schlauch nehmen. Die meisten Hausanschlüße sind Schlauchleitungen. Natürlich mit entsprechender Druckfestigkeit.
Nur - Du benötigst für Zweigstellen und Anschlüße entsprechende Kupplungen und das alles ist sehr teuer. Und sehr kompliziert, da Du auf keinen Fall bis an die Waschbecken, Toiletten und Warmwasserbereiter herankommst. Dort benötigst Du wieder Kupferleitungen.
Auch unsere Gasleitung (Hausanschluß) ist ein Schlauch!

Gruß Werner

Hallo, Bolo

Ich habe nicht so gute Erfahrungen mit der ausschliesslichen Verwendung von Schläuchen gemacht. Die Wasserpumpe vibriert immer ein bischen und wenn Du zwischen ihr und der Zisterne und den Verbrauchern nur einen Schlauch nimmst, ruckelt der sich irgendwann los. Also auf jeden Fall am Zisternenauslauf und den Anschlüssen feste Rohre ansetzen. Dazwischen gehen Schläuche.

Gruß
Andrea

hallo Bolo,

ich würd die Finger von Schläuchen lassen. Auf Grund der Materialzusammensetzung, z. B. Weichmacher kann es zu einem Keimwachstum in den Schläuchen kommen. Infolgedessen wird/kann sich ein Biofilm in den Schläuchen bilden, in dem sich Bakterien dann noch besser vermehren können. Das ganze wird zusätzlich noch dadurch begünstigt, dass die Leitungen (Rohre, Schläuche) nicht ständig durchflossen werden, was ja gerade bei Wochenendhäusern der Fall ist.

Was für Wasser sammelst Du in der Zisterne? Regenwasser? Grundwasser? Quellwasser? Hast Du schon mal die Qualität des Wassers überprüfen lassen? D. h. ist das Wasser überhaupt trinkbar?

Solltest Du doch Schläuche nehmen wollen, so nimm nur solche mit einem DVGW-Prüfzeichen. Diese sind geprüft und für Trinkwasser geeignet. - Trotzdem gilt auch für diese oben gesagtes - Bei allen anderen können vermehrt Stoffe (z. B. Schwermetalle, Weichmacher, etc.) ans Wasser abgegeben werden.
Auch Rohre sollten ein DVGW-Prüfzeichen haben.

Schönen Gruß
Wulf
-derdirdasallesnichtvermiesenwill-

Gescheiter …
Hallo Wulf,

… bin ich jetzt geworden durch Deine und ein paar andere
Antworten. Dass die Ansatzstellen der Schläuche das Problem sein
könnten, hatte ich ja schon befürchtet.

ich würd die Finger von Schläuchen lassen. Auf Grund der
Materialzusammensetzung, z. B. Weichmacher kann es zu einem
Keimwachstum in den Schläuchen kommen. Infolgedessen wird/kann
sich ein Biofilm in den Schläuchen bilden, in dem sich
Bakterien dann noch besser vermehren können. Das ganze wird
zusätzlich noch dadurch begünstigt, dass die Leitungen (Rohre,
Schläuche) nicht ständig durchflossen werden, was ja gerade
bei Wochenendhäusern der Fall ist.

Dieses Problöem kannte ich auch schon von der Anlage in meinem
Wohnmobil. Dachte aber, dass das einfach nur an der mangelhaften
Qualität des Materials gelegen hätte.

Was für Wasser sammelst Du in der Zisterne? Regenwasser?
Grundwasser? Quellwasser? Hast Du schon mal die Qualität des
Wassers überprüfen lassen? D. h. ist das Wasser überhaupt
trinkbar?

Keine Angst: Für das bisschen Trinkwasser, das man braucht, wird
in der Küche ein Fach für einen Kanister mit Ablasshahn
vorgesehen. Der große Rest (Waschen, Spülen usw.) kommt dann aus
der Zisterne, die Regenwasser vom Dach sammelt (über mehrere
Filter).

Solltest Du doch Schläuche nehmen wollen, so nimm nur solche
mit einem DVGW-Prüfzeichen. Diese sind geprüft und für
Trinkwasser geeignet. - Trotzdem gilt auch für diese oben
gesagtes - Bei allen anderen können vermehrt Stoffe (z. B.
Schwermetalle, Weichmacher, etc.) ans Wasser abgegeben werden.
Auch Rohre sollten ein DVGW-Prüfzeichen haben.

Meine Bedenken galten eher der Druckfestigkeit der Schläuche und
der Ansatzstellen, wenn ein Hauswasserwerk ständig Druck in der
Anlage hält. Das Gleiche gilt eigentlich für die von einem
anderen Autoren genannten Kunststoffrohre bzw. vor allem deren
Verklebung. Was hätst Du/haltet Ihr davon?

Schönen Gruß
Wulf
-derdirdasallesnichtvermiesenwill-

*dasbringstdunieundnimmerfertig* *ggg*
Bolo

Danke! Siehe unter: Gescheiter … (oT)

Danke! Siehe unter: Gescheiter … (oT)

Danke! Siehe unter: GEscheiter … (oT)

Das Gleiche gilt eigentlich für die von einem
anderen Autoren genannten Kunststoffrohre bzw. vor allem deren
Verklebung. Was hätst Du/haltet Ihr davon?

Hallo Bolo,

um die Klebverbindungen bei Kunststoffrohren brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Es handelt sich dabei eigentlich auch nicht um Klebungen, sondern um Schweißungen. Das Rohrmaterial wird nämlich angelöst. Wenn die Verbindungen vorher fett- und schmutzfrei gemacht wurden und zügig gearbeitet wird (damit angelöste Oberflächen nicht wieder abtrocknen) ist die Verbindung danach wie aus einem Stück.

Ansonsten: Kupferleitungen mit Fittings weich- oder hartgelötet. Hält ewig und ist für das bißchen Zeug auch nicht teuer.

Gruß
Wolfgang

Danke! Noch gescheiter … :smile: (oT)

Dachte aber, dass das einfach nur an der
mangelhaften Qualität des Materials gelegen hätte.

Wahrscheinlich auch. Ich würd das Wasser grundsätzlich konservieren und zwar im Wohnmobil und in deiner zukünftigen Küche.

Der große Rest (Waschen, Spülen usw.)

… Duschen
auch dafür sollte das genutzte Wasser Trinkwasserqualität haben. Die neue Trinkwasserverordnung liefert eine eindeutige Definition für welche Zwecke Wasser den Anforderungen der Verordnung entsprechen muss. Dazu gehört natürlich das Trinken und die Zubereitung von Speisen, aber auch das Spülen von Geschirr, die Körperreinigung, das Wäschewaschen. Natürlich kann jeder für sich selber entscheiden, ob er ein Wasser anderer Qualität nutzt, z. B. Dachablaufwasser.

kommt dann aus der Zisterne, die Regenwasser vom Dach sammelt über mehrere Filter).

Warum mehrere Filter? Üblich ist eigentlich nur ein Filter. Ansonsten wird der Wartungsaufwand zu hoch. :smile:

Das Gleiche gilt eigentlich für die von einem
anderen Autoren genannten Kunststoffrohre bzw. vor allem deren
Verklebung. Was hätst Du/haltet Ihr davon?

Wie schon beschrieben stellt die Verklebung nicht die Schwachstelle dar. Aber der Kleber muß auch zum Material passen! D. h. wenn der falsche Kleber genutzt wird, kann es zum einen zu Schwachstellen kommen und zum anderen zu unkontrollierten Reaktionen ==> Geruchs- und Geschmacksbeeinträchtigungen sind dann nicht auszuschließen.

Kupferrohre sind übrigens für Regenwasser nicht die richtige Wahl. Generell wird für Regenwasser Edelstahl oder Kunststoff empfohlen.

Wulf

Hm.

Dachte aber, dass das einfach nur an der
mangelhaften Qualität des Materials gelegen hätte.

Wahrscheinlich auch. Ich würd das Wasser grundsätzlich
konservieren und zwar im Wohnmobil und in deiner zukünftigen
Küche.

Die Zisterne liegt unter der Frostgrenze im Boden. Da ist es
dunkel und kühl – die beste Konservierung. Und beim ersten
Wasserzapfen am Wochenende muss man die ersten Liter eben als
Gießwasser verwenden.

Der große Rest (Waschen, Spülen usw.)

… Duschen
auch dafür sollte das genutzte Wasser Trinkwasserqualität
haben. Die neue Trinkwasserverordnung liefert eine eindeutige
Definition für welche Zwecke Wasser den Anforderungen der
Verordnung entsprechen muss. Dazu gehört natürlich das Trinken
und die Zubereitung von Speisen, aber auch das Spülen von
Geschirr, die Körperreinigung, das Wäschewaschen. Natürlich
kann jeder für sich selber entscheiden, ob er ein Wasser
anderer Qualität nutzt, z. B. Dachablaufwasser.

Eben. Ich tue das dort schon geraume Zeit, wobei das Wasser
wesentlich primitiver aufgefangen und gelagert wird – und habe
weder Krankheiten noch Allergien noch Sonstiges davongetragen.
Auch die Nachbarn von den anderen Grundstücken nicht…

kommt dann aus der Zisterne, die Regenwasser vom Dach sammelt

über mehrere Filter).

Warum mehrere Filter? Üblich ist eigentlich nur ein Filter.
Ansonsten wird der Wartungsaufwand zu hoch. :smile:

Das sehe ich als etwas unlogisch an: Entweder es ist nötig,
mehrmals zu filtern, bis aller Dreck draußen ist. Oder es ist
nicht nötig – dann ist aber in den Filtern weiter hinten auch
kein Dreck mehr …
Im Ernst: Über der Dachrinne muss ich schon mal dafür sorgen,
dass keine Tannennadeln reingeraten, dann gibt es bei der
Einleitung in die Zisterne einen Feinfilter, um da keinen Dreck
reinzukriegen. Und das Ende des Saugschlauchs hat ebenfalls einen
Filter, falls die Zisterne innen bröseln sollte oder durchs
Mannsloch Schmutz hereinfällt. Und Hauswasserwerke haben zu ihrer
Sicherheit nochmals Filter.

Das Gleiche gilt eigentlich für die von einem
anderen Autoren genannten Kunststoffrohre bzw. vor allem deren
Verklebung. Was hätst Du/haltet Ihr davon?

Wie schon beschrieben stellt die Verklebung nicht die
Schwachstelle dar. Aber der Kleber muß auch zum Material
passen! D. h. wenn der falsche Kleber genutzt wird, kann es
zum einen zu Schwachstellen kommen und zum anderen zu
unkontrollierten Reaktionen ==> Geruchs- und
Geschmacksbeeinträchtigungen sind dann nicht auszuschließen.

Logo.

Kupferrohre sind übrigens für Regenwasser nicht die richtige
Wahl. Generell wird für Regenwasser Edelstahl oder Kunststoff
empfohlen.

Auch das ist eigentlich klar (–> saurer Regen).

Wulf

Danke nochmal, das war sehr ausführlich, ich kann jetzt wirklich
gut einkaufen gehen.

Bolo