Schlaumeier Manager

Hi!

Heute im Internet gefunden (die Manager waren ja so schlau!):

>> IT-Outsourcing oft teurer als erwartet
„CIO“: Nur größere Projekte können sich lohnen

(03.02.2005) Kaum Feedback, enttäuschende Qualität, unpünktliche Lieferung – viele Firmen machen nach einer Umfrage des Fachmagazins „CIO“ schlechte Erfahrungen mit dem Outsourcing von IT-Projekten.

Noch Anfang des vergangenen Jahres hatte laut „CIO“ jeder sechste Entscheider geplant, IT-Aufgaben in Billiglohnländer zu verschieben. Nun sei Ernüchterung eingekehrt, berichtet das Fachmagazin.
Besonders unzufrieden äußerten sich die Manager in der aktuellen Befragung mit der reellen Kostenersparnis: Die Erfahrungen hätten gezeigt, dass für ein funktionierendes Projekt mit Dienstleistern aus Indien, China oder Zentral- und Osteuropa mehr interne Umstrukturierungen notwendig seien als gedacht. Der finanzielle Aufwand hierfür sei gerade beim ersten Projekt oft so hoch, dass die Kostenersparnis aufgefressen werde.

Ein weiterer Problempunkt seien die kulturellen Unterschiede und Sprachbarrieren, die oftmals zu gravierenden Missverständnissen führten.

Experten rieten deshalb nur größeren und erfahrenen Unternehmen, Offshore-Projekte zu betreiben, so „CIO“. Miniprojekte mit 30 bis 40 Mitarbeitern oder Vertragslaufzeiten von unter drei Jahren rechneten sich fast nie.

Quelle: www.diht.de
Meldung von 03.02.2005

Grüße
Heinrich

Hallo.

Heute im Internet gefunden (die Manager waren ja so schlau!):

Naja, Manager sind nicht immer die Kapitalgeber in einem Unternehmen. Letztere interessieren sich eigentlich nur für die Rendite desselben. Aber auch dieses Beipiel zeigt einmal mehr, dass sich ganze Völker NICHT globalisieren lassen: Geschmäcker, Sprachen, Verhaltensweisen… lassen sich eben nicht einfach so ‚von oben‘ befehlen. Kennt man ja aus dem eigenen Leben :smiley:
Ausserdem muss man mal die sogenannte Lieferantenabhängigkeit beachten: wenn ich als Experte auf einem Gebiet um die Wichtigkeit meiner Arbeit weiss kann ich meinen Auftraggeber faktisch vorsetzen was ich für richtig halte. Oder mich auf meinem Lorbeeren ausruhen…

HTH
mfg M.L.

Berater - selber denken belastet nur
Hallo,

Heute im Internet gefunden (die Manager waren ja so schlau!):

das hat mit Managern nur wenig zu tun, sondern damit, daß die sich ständig beraten lassen. Auf 52 Powerpointfolien wird dann von McDeloitte & Ernst vorgerechnet, wie toll sich mit Softwareprojekten in Indien Kosten sparen lassen. Das Problem an der ganzen Sache ist dann nur, daß die Berater a) noch nie außerhalb der Beraterszene (und schon gar nicht in der Branche des Kunden) gearbeitet haben, b) keinen blassen Dunst von dem haben, was die Software hinterher genau erledigen soll, wer damit arbeiten wird und welche Anforderungen er stellt und c) sich gar nicht vorstellen kann, daß indische Programmierer nicht über perfekte Deutschkenntnisse verfügen und Anwender mit der Frage „Gemeinkosten haben worden letzte Jahr?“ Probleme haben könnten.

Hinzu kommt, daß es unglaublich effizient ist, wenn man auf dringend notwendige Fehlerkorrekturen eine Woche warten muß, weil das Fax mit der Anfrage irgendwo zwischen heiliger Kuh und gewaltbereitem Sikh verloren gegangen ist und am Telephon sich nie jemand meldet, der sich für das Problem des Auftragsgebers interessiert und eine lebende, mitteleuropäische Sprache spricht.

Da hätten die Manager zwar auch drauf können, aber sie hatten ja die Berater nebst Powerpointfolien.

Der Trend zur Beraterei weg vom eigenen Denken ist für mich übrigens eines der größten Probleme unserer Wirtschaft.

Gruß,
Christian

Outsourcing
Hi,

vor ein paar Jahren wurde in unserer Firma entschieden, probeweise für ein einzelnes Produkt ein zugekauftes System zu verwenden.
Vorstände, Berater und Konsorten waren natürlich begeistert.
Systemeinführung sei um volle 2 Monate eher möglich als bei Nutzung des alten Systems.
Alles ginge nun einfacher, man würde auch bestimmt keine Schnittstellen zu Altsystemen brauchen, bei Tests und Systemänderungen brauche man nur noch Anforderungen und Aufträge an die Fremdfirma zu schicken. Eigene AK könne man sparen.
Pruuuust.

Die Systemeinführung hat sich um mehrere Monate verzögert.
Mittlerweile sitzen im Projekt 20 Leute, wir kennen leider den Sourcecode nicht, können daher keine vernünftigen Tests laufen lassen, Schnittstellen zu Vertrieb etc. mussten mit großem Aufwand nachgezogen werden usw.
Und das bei zugekaufter Software nur aus einem anderen Bundesland.

Liebe Grüße,

Max

Hallo.

Es tut gut, im Nachhinein Recht zu haben :

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Gruß kw