Schlecht funktionierendes langsames ADSL- Alternativen? Woran liegts?

Hallo,

ich hoffe Ihr könnt mir helfen. Im Zuge diverser Probleme mit der Wlanverbindung unseres Laptops habe ich es endlich auch mal geschafft, mich weitergehend mit unserem nervig langsamen Internet auseinanderzusetzen.
Dabei habe ich dann auch mal die Verbindungsgeschwindigkeiten gemessen und mich mit dem Internetprovider ausgetauscht.

Einerseits musste ich ja wissen, welche der Macken an dem neuen Laptop lagen und welche an der Leitung, andererseits war unser Internet seit Vertragsabschluss noch nie so wirklich schnell oder stabil (damals hatten wir aber eh kaum Zeit, es zu nutzen, außer ggf mal kurz zum surfen, weswegen das nicht so sehr auffiel), gefühlt wirds aber immer schlimmer.

Wir haben ein (alten) 6000er DSL Vertrag bei 1&1 Allerdings bekommen wir nicht einmal annähernd diese Geschwindigkeit, sondern meist etwas zwischen 2000-4000, manchmal auch drunter, extrem selten drüber.

Wir hätten gerne etwas Anderes, in unserer Straße liegt Glasfaser, nur leider hat unser Vermieter das Haus nicht angeschlossen. Lt. 1&1 HP könnten wir max. 16.000er haben, aber lt der Hotline würde uns das nichts bringen, da wir zu weit vom wasweissichwasPunkt entfernt sind und die Leitung deshalb mehr nicht hergibt (nein, wie wohnen nicht auf dem Land,
sondern in einer größeren Kreisstadt, in Bayern ).
Angeblich gehen max. 3000 über die Leitung, im Schnitt und
stabil 1500. Angeblich würde sie aber mehr „reinpumpen“( was auch
immer das heißen soll?), was dazu führt, dass es manchmal sogar „ganze“ 4000 oder 5000
bringt, aber dann sehr stark schwankt. Man kann es so lassen (und dann dauernd den Router aus- und wieder anschakten, wenn es zu langsam wird) oder auf
konstante 1500 drosseln.

Nunkönnen die mir ja viel erzählen, da ich wenig Ahnung auf dem Gebiet habe. Ist das so? Und wenn ja, was kann ich tun? Habe ich Alternativen und wenn ja, welche?

Danke!

Hi!

Zu den Alternativen wurde ja schon was gesagt, aber vielleicht schaust du auch erstmal, was dein DSL tatsächlich so hergibt. (Du schreibst nicht, woher du deine Infos über die Geschwindigkeit hast).

Die typischen Speedtests testen die Verbindung zwischen der messenden Webseite und deinem Computer. Dazwischen liegt das Kabel der Telekom (meist Glasfaser), das in den DSLAM (Die Gegenstelle von deinem Router) führt, und der deine Nachbarschaft mit DSL versorgt. Von dort gibt’s ein Kupferkabel zu deinem Router, und von dem geht’s per LAN oder WLAN zu deinem Computer weiter.

Wie schnell dein WLAN ist, kannst du nur schwer beurteilen. Die vom Computer angezeigte Geschwindigkeit hat meist genauso wenig mit der Realität zu tun, wie die versprochenen 16.000 mit der tatsächlichen Internetgeschwindigkeit. Einen Speedtest würde ich immer nur mit einem Kabel zwischen Computer und Router durchführen. Daß zu dem Zeitpunkt kein anderes Mitglied des Haushalts im Netz unterwegs ist, sollte klar sein.

Da du bei 1&1 bist, gehe ich davon aus, daß du eine Fritzbox hast. Die gibt einem einige Zahlen, die recht gut verraten, was die Leitung hergibt. Bei mir sieht das so aus, aber andere, auch ältere Modelle haben sowas auch:

Du siehst, die maximale Datenrate, die der DSLAM draußen, vor dem Haus kann, ist 51.392kBit/s. Die Kupferleitung ins Haus würde sogar 73.716kBit/s hergeben, und daher ists kein Wunder, daß ich auch 51.368kBit/s bekomme. Du kannst also zunächst gucken, ob deine Leitung überhaupt mehr hergibt, oder auch über einen längeren Zeitraum beobachten, was sich da für Schwankungen ergeben. (Meine Fritzbox schickt mir täglich auch ne Mail, in der die Verbindungsgeschwindigkeit als Grafik über den Tag verteilt angezeigt wird)

Nun noch ein Hinweis: Ich hatte mal DSL6.000 von der Telekom, und wollte zu 1&1 wechseln. Die Fritzbox hat angezeigt, daß ich volle 6.000 (das maximum des DSLAMs) bekomme, die Leitung aber 8.000 könnte. 1&1 hat mir drei Monate DSL16.000 zur Probe geschenkt. Ich hatte nicht vor, das dauerhaft zu nehmen, da ich nicht einsah, viel mehr zu zahlen, aber nur 2.000 mehr zu bekommen. Aber gut, drei Monate geschenkt ist ja ganz nett. Tatsächlich stieg damit auch die Leitungskapazität auf 12.000, und diesen Geschwindigkeitszuwachs war’s mir dann doch wert. Sprich: Auch, wenn der DSLAM grade nicht mehr als 6.000 kann, und die Leitung nur wenig mehr hergibt, heißt das nicht, daß sich mit dem Wechsel auf 16.000 nicht auch die Leitungskapazität verbessert.

Ich bin dann umgezogen, und bekam am neuen Ort dann etwa 14.000-15.000, was also nicht ganz das Maximum von 16.000 war. Aber als ich dann zu DSL50.000 gewechselt habe, hat sich wieder die Leitungskapazität verbessert, und zwar so, daß ich jetzt maximale Geschwindigkeit erreiche. Das bedeutet, daß sich mit einem Wechsel auch die Leitung, die vorher der Flaschenhals war, verbessern kann.

Ja, das hatte ich schon angefragt, bei Kabel Deutschland. Ist für mich nicht verfügbar :frowning:

Hallo,

ohne die genaue Adresse ist keine Prüfung möglich, was konkret bei euch möglich wäre.

Und auch wenn es für den Nutzer auf das Selbe herauskommt, so ist es doch ein himmelweiter Unterschied zwischen einem wackeligen WLAN, einem Notebook mit Macken und einer langsamen DSL Leitung.
Im Menü des Routers sollte man den DSL Status finden, da steht, was zwischen Router und Vermittlungsstelle ausgehandelt wurde.

Wenn man zu weit weg von der nächsten DSL-Einspeisung wohnt, dann kann DSL nur langsam sein.
Daher hat die Telekom eine Menge Geld ausgegeben, um die DSL-Einspeise-Stationen heraus aus der Vermittlungsstelle (von der es in kleineren Städten oft nur eine gibt) zu holen und statt dessen an den nächsten Bordstein zu bauen.
Auf Hochdeutsch: Statt einem DSLAM in der Vermittlung gibt es dann zig Outdoor-DSLAM an den Straßen, welche mit Glasfaser angebunden sind. Dazu braucht das Haus keine Glasfaser, die letzten zig Meter gehen über die bestehende Kupferleitung.

Das „mehr hereinpumpen“ ist Marketing-Deutsch (also Unfug) und soll wohl die Option „RAM“ bedeuten.
RAM heißt „rate adaptive mode“, also „Modus mit variabel angepasster Datenrate“.
Früher gab es nur „fixed rate“, also feste Stufen der Datenrate, z.B. 1000, 2000, 3000, 6000 und 16000 kbit/s.
Wenn die Leitung 5800kbit/s leisten konnte (auf Grund der Länge und der Art der verwendeten Kabel), dann gab es halt nur DSL3000. Mit der Option RAM würden Modem (im Router) und DSLAM sich auf das jeweils maximal mögliche verständigen, also 5800kbit/s. Gibt es gerade mal viel Störungen auf der Leitung, dann wird die Datenrate reduziert.

Ich würde euch ja mal raten, LTE als Variante zu betrachten, insbesondere die LTE Tarife ohne Drosselung in Verbindung mit klassischem DSL.

Aber prüft doch erst mit eurer Adresse, was es bei euch gibt.
http://www.telekom.de/is-bin/INTERSHOP.enfinity/WFS/EKI-PK-Site/de_DE/-/EUR/ViewDSLQuickCheck-Start?popup=false

Achtung, hier werden auch „bis zu“ Werte angezeigt!

Hallo,

da:

Daher hat die Telekom eine Menge Geld ausgegeben, um die DSL-Einspeise-Stationen heraus aus der Vermittlungsstelle (von der es in kleineren Städten oft nur eine gibt) zu holen und statt dessen an den nächsten Bordstein zu bauen.
Auf Hochdeutsch: Statt einem DSLAM in der Vermittlung gibt es dann zig Outdoor-DSLAM an den Straßen, welche mit Glasfaser angebunden sind. Dazu braucht das Haus keine Glasfaser, die letzten zig Meter gehen über die bestehende Kupferleitung.

muss ich aber herzhaft lachen.
Was du meinst, sind die Hauptverteiler und davon gibt es immer mehrere außer in ganz kleinen Ortsnetzen, erkenntlich daran daß dort noch 3-Stellige Rufnummern zu finden sind.
Diesen Glasfaser-Trick läßt man sich ja auch für Teueres Geld vom Bürger bezahlen (Förderprogramm der Bundesregierung).
Das ändert aber trotzdem nicht all zu viel an der Situation, weil das generelle Problem einfach das ist, das je mehr Leute Datenverkehr auslösen, die Bandbreite ohnehin sinkt.
Gerade in den Gegenden, wo kein Kabel-TV vorhanden ist, wird doch verstärkt (wie heisst noch einmal gleich diese komische Farbe ?? g) beworben und verkauft.

Desweiteren kommt noch hinzu, das in der überwiegende Zahl der Telefonanschlüsse die Telekom der einzige Netzbetreiber ist und die Dienste der anderen Provider mittransportieren muss.

Hallo X Strom,

danke wie immer für Deine ausführliche Antwort.

Lt 1&1 HP geht bis zu 16.000er DSL, aber eben als bis zu Wert. Laut dem von Dir geposteten Link der Magentajungs ein 6000er anschluss.

Den Rest muss ich nochmal lesen, wenn ich wacher bin, damit ichs kapiere…

Nur so viel: Wir hatten alle Probleme parallel, also generell langsames DSL, dann Probleme mit dem Wlan beim neuen Laptop. Von der nächsten Einspeisung sind wir 2,5km entfernt.

Glasfaserkabel wurden verlegt, der NAchbar hat sich das zu seinem Haus legen lassen und hat nun keine Probleme mehr.

Das mit dem Reinpumpen und drosseln checke ich weiter nicht. Lt denen wären max. 3000 drin, es gehen aber bei frisch gestartetem Router auch mal kurzfristig 6000, dann aber recht bald wieder erst deutlich weniger und stabil würde es nur laufen, wenn man es drosseln würde auf 1500-2000.

LTE heisst über Handy?

Drosselung wäre schon ein Problem, da wir viel surfen.
So jetzt überschlafe ich das mit den dslams und outdoorslams usw. mal…

Danke Dir

Hallo ANONYM,

es ist beschämend, dass du dich nicht traust, deinen Nicknamen anzugeben.

Vor allem, wenn du unberechtigt eine korrekte Darstellung ins Lächerliche ziehst.

Steh auf, steh zu deinem Namen!

Und erzähl mir nicht, dass ich einen OutdoorDSLAM mit einem Hauptverteiler verwechseln würde:

Hauptverteiler:

Outdoor-DSLAM:

Das, was du, lieber Namenloser, als „Glasfasertrick“ bezeichnest, ist in Wirklichkeit eine Milliardeninvestition.
Dabei wird ausgehend von den bestehenden Vermittlungsstellen eine Glasfaserverkabelung erstellt, teils über bestehende Rohrnetze, teils ganz klassisch durch das Aufbuddeln von Gräben.
Dort, wo es sich lohnt (Ballungsräume), ist der Ausbau schon sehr weit fortgeschritten.
Öffentliches Geld fließt dort, wo sich ein Ausbau sonst nie lohnen würde.
Dort wird der Ausbau dann augeschrieben, siehe https://www.breitbandausschreibungen.de/publicOverview

http://www.zukunft-breitband.de/SharedDocs/DE/Anlage/ZukunftBreitband/moeglichkeiten-der-breitbandfoerderung.pdf?__blob=publicationFile

„Die Förderung kann nur dort gewährt werden, wo der
Markt selbst keine Versorgung zu marktkonformen
Entgelten bereitstellen kann. Basis für die Förderung
von Projekten zur Realisierung von Breitbandan-
schlüssen ist die so genannte Wirtschaftlichkeitslücke.
Dies bedeutet, dass jene Investitionskosten für Breit-
bandanschlüsse gefördert werden, die sich in der Wirt-
schaftlichkeitsberechnung der Netzbetreiber bei
marktkonformen Endkundenpreisen für die Nutzer
nicht decken lassen. Diese Kosten können in der GAK
mit insgesamt bis zu 90 Prozent von Bund und Land
bezuschusst werden, den verbleibenden Eigenanteil
übernimmt der Antragsteller (Gemeinden oder
Gemeindeverbände).“

Wie siehts mit Kabelfernsehen aus? Die bieten meistens auch Telefon und Internet über dieselbe Leitung an. Das ist superschnell und sehr stabil - aber nicht unbedingt das billigste Angebot im Markt.

Moin,

1&1 sagt eigentlich IMMER, dass bis zu 16.000 möglich sei. Gelogen ist das nicht…
Die Telekom stuft immerhin noch ab.
Es ginge noch langsamer, auch 2000 hätte angezeigt werden können.

Wenn nicht mehr angezeigt wird, dann existieren von diesem Netzbetreiber keine schnelleren Anschlüsse.
In einigen wenigen Bereichen investieren auch andere Anbieter in Technik. Das sollte aber vor Ort bekannt sein.

Gibt es solche Kästen bei euch:

Outdoor-DSLAM-2014

Informiere dich, ob ein Ausbau geplant ist:
https://www.breitbandausschreibungen.de/publicOverview (Ausschreibung durch die Gemeinde)
Oder:
www.telekom.de/breitbandausbau-deutschland
(Die Karte passend heranzoomen, dabei den blau markierten „geplanten Ausbau“ beachten!)

Nein, das heißt nur „über LTE-Funk“.
Es gibt da einen Vertrag namens „Hybrid“. Der sollte euch bei der Verfügbarkeitsprüfung angezeigt werden.
Dazu wird ein spezieller Router benötigt (von der Telekom zu mieten). Dieser benutzt das normale DSL. Wenn die Geschwindigkeit voll benötigt wird, schaltet er zusätzlich Daten aus dem LTE Netz dazu.
Bei diesem Tarif gibt es keine Drosselung!
Voraussetzung ist halt ein vernünftiger LTE Empfang.
Von Vodafone gibt es noch keine Alternative dazu.
Über die E-Netze rede ich besser gar nicht erst…

Oh wow, das sind viele sehr interessante und fachlich spannende Informationen, da kann ich echt was lernen. Vielen Dank!!!

Bei mir schaut die Fritzbox DSL Info so aus:

Die Fritzbox zeigt aber immer 6000 als Geschwindigkeit an.
Die Infos über die GEschwindigkeit habe ich von den Speedtests (Lan Kabel), von 1&1 selbst (das mit der Max Geschwindigkeit und der Drosselung usw. und mit der Entferneung vom DSLam von 2,5km) und ich merke es, wenn ich zB Filme schaue, da wird das Bild richtig mies oder sie haken gleich ganz…

Solche Kästen habe ich bewusst nicht gesehen, ich werde aber die Augen offen halten.
Auf den Breitbandseiten werde ich mal schauen. Was heisst denn Breitband? VDSL? Glasfaser? Kabel? Ich kapiere das eben immernoch nicht, was durch welche Leitung kommt und was die Unterschiede sind, bis auf den Teil, der oben erklärt wurde.
Wie gesagt, bei uns wurde vor wenigen Wochen die Strasse aufgebaggert und es wurde… Glasfaser glaube ich gelegt. Aber eben nur in die Straße.

AD LTE:

D.h. ich kann einen LTE Vertrag ohne Handyvertrag bzw. unabhängig davon abschließen (denn wenn ich kein „normales“ Festnetz mehr habe, brauche ich ja irgendeinen anderen Anschluß)? Woher weiß ich, daß es bei uns funktionieren würde?

Vielen Dank, Ihr seid echt hilfsbereit, geduldig und versiert :wink:

Die Site mit dem Magentaaussbau ist gut. erkenntnis: In der Stadtmitte ist es schon ausgebaut, bei uns geplant. Nun hab ich auch das mit den Kabeln etwas besser verstanden, da ist ein Bild mit dabei :slight_smile:

Hm, dann werden wir wohl mal warten, bis sich bei dem Ausbau was tut… nur noch ein paar Jahre… seufz

Danke Euch für die vielen Erklärungen