Schlechte Atmosphäre auf der Arbeit

Hallo
Bei mir herrscht eine sehr schlechte Atmosphäre auf der Arbeit. So das ich mich in letzter Zeit ständig krank schreiben muss, weil es mich depressiv macht. Ich habe das bereits mit der stellvertretenden Büroleitung besprochen. Sie kann jedoch nichts machen, bis der chef wieder da ist. Nun geht es gar nicht mehr. Ich muss mich krank schreiben lassen. Ich weiss einfach nicht mehr weiter, was soll ich machen ?

Also
Es werden die Augen verdreht wen man eine Frage stellt oder man bekommt Antworten wie, ja weiss ich doch nicht. Aber in so einem sehr schlimmen Ton. Es wird getuschelt und gelästert. Dort sind Fälle von Mobbing bekannt.
Ich denke nicht, das es sich was ändern wird in der Situation. Ist der chef irgendwie versplicttet was zu tun ? Oder kann er ew nur zur Kenntnis nehmen und gut ist?

Der Chef kann halt nicht zaubern, er kann nur versuchen die Atmosphäre durch Teambuildingmaßnahmen und Gespräche zu verbessern. Aber wenn die Menschen vielleicht einfach so sind und es nicht an einem speziellen Problem oder Missverständnis liegt, dann wird das wohl nicht viel bringen. Manchmal ist es besser sich nach was Neuem umzusehen, die Psyche wird es dir danken. Ich hoffe du kannst das Problem schnell lösen!

Naja… niemand ist verpflichtet, lieb und nett zu den Kolleg(inn)en zu sein. Leute, die alles wissen und alles können und das auf eine arrogante sehr selbstbewusste Art nach außen tragen und genervt sind, wenn jemand nicht auf demselben Stand ist wie sie, gibt es überall.
Aber es hängt auch viel davon ab, wie der Ton interpretiert wird. Ich hatte selbst mal eine recht sensible Phase, in der mir manche Kollegen ausgesprochen unsympathisch, ja feindselig mir gegenüber vorkamen. Aber das war halt nur meine Wahrnehmung. Mit denselben Kollegen komme ich mittlerweile sehr gut zurecht, und das liegt nicht daran, dass sie sich geändert haben.

Getuschelt und gelästert wird immer - natürlich über die, die grad nicht da sind. Passiert das bewußt im Beisein der „Zielperson“, kann das schon Mobbing sein.

Schwache Leistung. So wird die Büroleitung wohl immer stellvertretend bleiben. Vielleicht hat man sie gerade deshalb zu eben dieser gemacht - mal zwei Wochen Urlaubsvertretung traut man ihr zu, da kann sie nix kaputtmachen, aber bloß nicht so groß werden lassen, dass sie am Stuhl des Chefs sägt…

Der Chef hat eine Fürsorgepflicht. Er muss dafür sorgen, dass seine Mitarbeiter ordentlich arbeiten können. Im Interesse des Unternehmenserfolgs - an dem er schließlich auch selbst gemessen wird - sollte er um eine leistungsfördernde Atmosphäre bemüht sein. Und spätestens wenn es um Mobbing geht, muss er dem natürlich nachgehen und es unterbinden.
Gibt es einen Betriebsrat, sollte das der erste Ansprechpartner bei Problemen sein. Idealerweise findet man hier Unterstützung, und das Gespräch mit dem Chef kann dann gemeinsam mit dem Betriebsrat geführt werden.

Schwer zu sagen, ob - auch aufgrund deiner Neigung zu Depressionen - möglicherweise „einfach nur dein Fell nicht dick genug“ ist, um im „harten“ Büroalltag zu bestehen, oder ob da tatsächlich nur Idioten arbeiten, die jedem Neuen das Leben schwer machen…

Momentan sieht’s wohl so aus: Jemand verdreht die Augen oder fährt dich schroff an - und du bist verletzt und ziehst dich zurück. Das wiederum merken die Kollegen, und damit beginnt eine Spirale, aus der du immer schwieriger rauskommst, je länger das so geht.

Wenn du das nächste Mal eine Frage hast, tritt selbstbewusst auf. Nicht kleinlaut, nicht mit der Angst im Nacken, wieder blöd angemacht zu werden.
Möglicherweise hilft es, ihre Reaktion vorwegzunehmen: „Sorry, ich muss dich mal wieder nerven… wo find ich denn die Formulare zum Vorgang xyz?“.
Das kann entwaffnend wirken. Muss aber nicht - trotzdem nicht entmutigen lassen! Auf ein „weiß ich doch nicht!“ fragt man weiter: „Wer könnte es denn wissen?“, „Wer hat sich denn bisher/schon mal mit dem Thema beschäftigt?“.
Und nicht vergessen: Immer lächeln, auch wenn’s schwer fällt. Das heißt nicht, dass man nicht auch mal freundlich, aber bestimmt Kontra geben darf.
Und wer einem hilft, der freut sich möglicherweise auch mal über eine kleine Aufmerksamkeit… ein extra Beitrag für die Kaffeekasse, ein Kuchen in der Teeküche, …

Wenn das alles nix bringt, die Kollegen einfach nicht anders wollen und/oder die Autorität des Chefs nur auf dem Papier exisitert, hilft wohl nur ein Jobwechsel.

Gruß,

Kannitverstan

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Bei uns hat letztens eine Kollegin richtig geweint weil sie gemobbt wird. Der chef hat nix dagegen unternommen.
Ich weiss schon wie ich die Fragen stelle.
Die Person die mich anlernen soll sitzt andauern am Handy und guckt gar nicht auf dem Bildschorm so kann ich auch nicht richtig lernen.

Hallo,

und das „Krankschreibenlassen“ ist in so einem Fall bestimmt auch nicht so richtig hilfreich.

Schöne Grüße
Schrella

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Er weiß natürlich davon, weil die Kollegin sich nicht nur aufm Klo ausweint, sondern über die konkreten Vorfälle ein Mobbing-Tagebuch führt und den Chef persönlich auf das Problem angesprochen hat…?
Tut er trotzdem nix, sollte man ihm bewusst machen, dass das für ihn teuer werden kann. Untätige Arbeitgeber können mit Schadensersatz- und Schmerzensgeldforderungen konfrontiert werden. Nachzulesen u.a. hier: https://www.anwalt.de/rechtstipps/chef-steh-mir-bei-die-pflichten-des-arbeitgebers-bei-mobbing-und-bossing_000443.html

Wodurch du dich ablenken lässt, ist nun dein Problem. Unschön, dass die gesamte Aufmerksamkeit dieser Person nicht dir allein gilt, aber solange sie ihrer Aufgabe nachkommt, dich mit den nötigen Informationen zu versorgen, wäre das zu ertragen.
Gehen die Antworten auf deine Fragen regelmäßig nicht über ein „weiß ich nicht“ hinaus, dann sprich die Person bei offensichtlicher Unlust darauf an („Aber du machst das doch jeden Tag…!?“) oder rufe dem Chef ins Bewusstsein, dass du nur effektiv arbeiten kannst, wenn du möglichst rasch und umfassend mit dem System und den Vorgängen vertraut gemacht wirst und bitte ihn, dir einen kompetenteren Kollegen zur Seite zu stellen.

Gruß,

Kannitverstan

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Oft macht es Sinn, sich die Gesamtsituation auch mal aus anderer Perspektive anzusehen:

Wenn jemand bei Fragen die Augen verdreht, kann das böses Mobbing sein, es kann aber auch ganz andere Hintergründe haben. Ist derjenige ggf. gerade mit eigener Arbeit überlastet? Hast Du eine vergleichbare Frage schon mehrfach gestellt, und Dir die Antwort nicht gemerkt? So etwas kann dann schon nerven, und zu entsprechenden Reaktionen führen. Gerade wenn man wiederholt die selbe - unzuständige - Person anspricht, mag die dann irgendwann genervt sein.

Weißt Du, wer für welche Fragen deine richtigen Ansprechpartner sind, und wer von den Kollegen für was zuständig ist? Das ist für einen Einsteiger ja oft zunächst schwer zu überblicken. Hast Du Dir dazu schon mal eine kleine Matrix aufgebaut, die diese Zuständigkeiten mit eigenen Worten umschreiben (das Fachchinesisch des Organigramms der Eingeborenen hilft einem in so einer Situation nicht)?

Fühlst Du Dich grundsätzlich für deine Aufgabe hinreichend qualifiziert? Und zwar nicht nur theoretisch im Sinne von „habe ich gelernt“, sondern auch ganz praktisch im Sinne von „habe erfolgreich in vergleichbaren Positionen gearbeitet“?

Hattest Du ähnliche Probleme schon früher, oder ist das eine Geschichte, die Dir noch nie passiert ist? Da sollte man auch mal drüber nachdenken. Natürlich kann jedem mal so eine Geschichte passieren. Aber wenn die häufiger/ständig passiert, dann könnte auch etwas mit der eigenen Wahrnehmung und der eigenen Erwartungshaltung nicht stimmen.

Mobbing ist ein Modewort welches mE viel zu oft und leichtfertig bemüht wird, wenn es um eigentlich ganz unspektakuläre Dinge in der Arbeitswelt geht, die nun mal kein Ponyschlecken ist. Und indem man diesen Dingen somit gleich einen Krankheitswert zumisst, und sich damit selbst die Flucht in die Krankheit eröffnet, tut man sich selbst garantiert nichts Gutes. Denn durch häufigen Ausfall zeigt man Schwäche und Angreifbarkeit, braucht noch länger um als produktiv und für/durch die Kollegen als Unterstützung gesehen zu werden, … Da muss man aufpassen, dass man nicht schnell in eine Spirale gerät, in der man aufgrund immer banalerer Geschichten dann krank macht, und bald darauf den Job wechselt/wechseln muss.

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Moin,

ich bin mal wieder der Spielverderber.
Du bist bei deinem letzten Arbeitgeber in der Probezeit gekündigt worden und hast ein, mit viel Wohlwollen, durchschnittliches Zeugnis bekommen. Der Arbeitgeber war angeblich immer mit dir zufrieden. Nun arbeitest du bei einer Bank und wirst immer noch (seit Februar) eingearbeitet. Deine Kollegen sind genervt, weil…? Deine Vorgesetzte kann dir nicht helfen, weil der Chef im Urlaub ist. Ist dein Chef denn mit dir zufrieden? Bist du denn mit dir und deinen Leistungen zufrieden? Kannst du die geforderten Aufgaben erfüllen? Wenn nein, warum nicht? Weil es dir keiner zeigt oder weil du davon noch nie etwas gehört hast? Hast du die erforderlichen Qualifikationen für diesen Job?
Krankschreibungen in so einer Situation sind extrem kontraproduktiv, heizen sie die Vorurteile, die deine Kollegen wohl gegen dich haben, noch zusätzlich an.
Im Übrigen sind sowohl Mobbing wie auch Depressionen zu, leider, Modewörtern verkommen, die die wahren Betroffenen konterkarieren.
Die Fragen musst du mir nicht beantworten, sondern dir.
Tut mir leid, dass ich keine Streicheleinheiten für dich habe.

Soon

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:stuck_out_tongue_closed_eyes:

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Hi Namo!

Ich habe den Eindruck, dass du ein sehr sensibler Mensch bist. Betreffen dich schwierige Situationen am Arbeitsplatz stärker als andere Menschen, die das vielleicht lockerer wegstecken.

Allerdings hat jeder immer auch einen eigenen Anteil an der Verantwortung für die Situation. Welchen Teil der Verantwortung am beschriebenen Problem Du hast, ist für uns hier schwer zu beurteilen.

Wenn ich aber sehe, wie es dir geht und dass es ja auch um deine berufliche Zukunft geht, möchte ich dir an dieser Stelle ganz dringend raten, dir professionelle Hilfe zu holen. Damit meine ich keine Therapie (die höchsten in Frage kommt, wenn es um Depressionen geht). sondern eher ein Coaching: Jemand, der dir in kurzen Abständen durch die Anfangsphase am neuen Arbeitsplatz hilft. Er hat den Blick von außen, er kann dir situativ konkrete Tipps geben, wie du dich verhalten kannst und welche Möglichkeiten du hast.

Wenn du krank bist, bist du krank, und dennoch ist es ungüngstig in der Probezeit krank zu werden - aus psychischen Gründen erst recht. Das kannst du verbessern, indem du mit dem Coach an deiner Resilienz arbeitest.

Alles Gute!

Diva

Bei dir scheint ein tiefes Problem zu schlummern, mit dem du nicht fertig wirst bzw. was dich daran hindert einen Beruf auszuführen, der nicht immer nur schöne und angenehme Tage für dich bereit hält. Die Arbeitswelt ist ein hartes Pflaster, das man jedoch bestreiten kann, wenn man ein normal gefestigter Mensch ist. Hat man allerdings starke psychische Probleme bzw. ist recht labil und sensibel sollte man über eine langfristige Therapie nachdenken. Ob du währenddessen weiter arbeiten gehst oder dich der Arzt von der Pflicht entbindet, musst du für dich entscheiden. Ein ehemaliger Kollege von mir ist für ein ganzes Jahr ausgestiegen und hat sich in dieser Zeit wirklich enorm gut erholt. Es gibt Tage, da zieht die Depression ihn wieder leicht runter, aber er lässt sich davon nicht unterkriegen und hat Methoden erlernt um dagegen anzukämpfen. Nur Mut!

Bei mir handelt es sich nicht um Depressionen. Ich habe nicht die ganze Wahrheit erzählt. Einer seits ist es die Atmosphäre und anderer seits werde ich sexuell belästigt. Ich habe mich erstmal nicht getraut mit jemanden darüber zu sprechen, weil ich Angst hatte nicht ernst genommen zu werden. Doch nun nach dem Gespräch mit meinem Arzt habe ich Mut gefasst und ihn angezeigt. Nun lasse ich mich kündigen und habe was neues in Aussicht.

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