Hallo Zusammen,
Ich weiß nicht, ob ich in dem Brett richtig bin… aber ich versuch´s einfach mal…
Kennt jemand ein bekanntes Produkt - das durch die Verpackung fehlinterpretiert wird? Z.B. ein Ökoprodukt in Plastik verpackt.
Mir ist das häufiger im Urlaub aufgefallen (wenn ich die Sprache schlecht verstanden habe)… Man steht vor dem Einkaufsregal und weiß einfach nicht, was sich hinter der Verpackung verbirgt… ist das nun Wodka oder Mineralwasser???
Die meisten Fehler passieren m. E. im Handling, aber hier suchst du ja keine Beispiele. Fehlinterpretierungen… eher verarsche war
verrottbaren Biomülltüten von Aldi , die nach Protesten und Abmahnungen wieder vom Markt gezogen wurden (Artikel in Ökotest), weil sie nicht wirklich vollständig verrottet sind http://www.umweltruf.de/news/111/news3.php3?nummer=2171
Pur Crema Choc Tansania edelbitter von Dr. Oetker : „Enthält Schokolade mit 75 % Kakao“ versprach die Verpackung des Schokoladenpuddings „Pur Crema Choc Tansania Edelbitter“ von Dr. Oetker. Doch das Produkt enthielt gerade mal 2,5 % Schokolade, also auch nur 1,875 % Kakao. http://www.abgespeist.de/pur_crema_choc/wie_dr_oetke…
Plasitkpackungen von Ökoartikel allgemein
…
Und wann wären da noch… Hier wirst du sicherlich auch noch fündig:
Danke für Deine Links!!! Ist schon interessant - wie der Verbraucher verschaukelt wird…
Aber eigentlich bin ich auf der Suche nach einem bekannten Produkt.
Und die eigentliche Aussage des Beispiels (was ich suche)soll sein:
daß Kommunikation zwischen Grafikdesigner und Produktdesigner extrem wichtig ist. Denn falls der Grafikdesigner das Produkt fehlinterpretiert, kann das Grafik- und Verpackungsdesign negativ auf die Aussagekraft und Funktion des Produkts wirken.
Lebensmittel eignen sich für das Beispiel daher wohl weniger - weil dann der Produktdesigner aus dem Prozess entfällt. vielleicht eher sowas wie Birkenstock-Latschen in Plastik verpackt.
Vielleicht steh´ ich auf dem Schlauch… mir fällt einfach kein reales Beispiel ein…
Richtig - bei meinen Beispielen ging es eher um das gesamte Produkt, welches Unstimmig zur Kommunikation ist/war. Aber eine alleinige Fehlinterpretation zwischen Produkt- und Grafikdesigner zu finden ist schon sehr schwer. Da fällt mir auf den ersten Blick auch nichst konkretes ein.
Vielleicht muss man in folgende Richtung denken:
Produkt soll modern und absolut high-end sein und dies ausstrahlen
IBM bietet den letzten Schrei der PC-Technologie, verpackt dies aber in alte, graue und mies gestaltete Kisten
Folge: das moderne wird optisch nicht an den Endkunden transportiert
Besser:
Apple hat dies erkannt und beschlossen, dass alles stimmig sein muss und auch das außen herum (Computer, Form, Design) zum Zeitgeist stimmig sein muss (Stichwort: iMac)
Da schleichen sich kleine Irrtümer in deine Überlegungen ein!
daß Kommunikation zwischen Grafikdesigner und Produktdesigner
extrem wichtig ist. Denn falls der Grafikdesigner das Produkt
fehlinterpretiert, …
Packungen, die im Markt mengenmässig Relevanz haben sollen, und die am POS verkaufen müssen, werden nicht von einem Grafikdesigner entworfen und ohne Kontrolle oder Tests produziert.
Lebensmittel eignen sich für das Beispiel daher wohl weniger - weil dann der Produktdesigner aus dem Prozess entfällt.
Auch Lebensmittel werden designt!
Selbst offen verkauftes Frischgemüse wird appetitlich hergerichtet – vom Kopfsalat die äusseren Blätter gezupft, beim Blumenkohl die Blätter abgeschnitten usw.
Interessant in diesem Zusammenhang ist die Verwendung von Farben.
Beispiel Milch:
Hier bin ich es gewohnt, dass auf der Packung der Vollmilch Dunkelblau dominiert, bei entrahmter Milch Hellblau , bei Bio-Milch helles Grün.
Komme ich im Ausland in einen Laden, wo das völlig anders ist, fehlt mir schon eine erste Orientierungshilfe. Ich muss dann lesen und verstehen, was auf den Packungen steht.
Demnentsprechend sollte eben ein Deospray schon nur farblich nicht aussehen wie ein Insektengift – und umgekehrt natürlich auch nicht.
scalpello
(der selber schon Packungen für Bier, Essig, Tee entworfen hat)
Ist mir in China passiert. Zweimal.
Ich wollte Saft kaufen und habe zu einem Tetrapack aus dem Saftregal mit einem schönen Apfel drauf gegriffen. Es war Apfelessig.
In einem anderen laden WOLLTE ich Essig haben und was krieg ich? eine Art Trinkessig, zu milde zum Rohrreinigen…
Ist mir in China passiert. Zweimal.
Ich wollte Saft kaufen und habe zu einem Tetrapack aus dem
Saftregal mit einem schönen Apfel drauf gegriffen. Es war
Apfelessig.
Ich weiß nicht wie gut deine chinesischen Sprachkenntnisse sind, aber auch in Deutschland sind diese Flaschen optisch nicht anders gestaltet.
ja,… das klingt gut - in die richtung habe ich auch schon gedacht…
Es ist nur sehr schwierig ein so schlechtes Beispiel zu finden, daß jeder Laie sofort das Problem erkennt. Leider hab´ich nicht die Zeit das Problem meinen Zuhörern intensiver zu erläutern. Deshalb ist ein eindeutiges aussagekräftiges Beispiel sehr wichtig.
Irgendwie liegt es ja doch im Auge des Betrachters - und meist liegen die Grafikdesigner ja gar nicht so daneben mit der Mißgestaltung der Verpackung - weil nun mal auch diese Zielgruppe bedient werden will.
Ich finde nichts schlimmer als diese Pappverpackungen von Computergames im 80er-Jahre-Stil. Wii hat gezeigt, daß es auch anders geht. Und in jedem Science-fiction wird gezeigt - daß High-Tech eine Abstrahierung ist - wenig Knöpfe - wenig Farben - klare Linien.
Aber ich danke schon mal allen… hat mir einige Anregungen geliefert
VG Steffi
Und zu jener Zeit kannte ich das Wort für Essig nicht auswendig, was mir natürlich nie wieder passieren wird, das Wort für Apfel kannt ich, stand ja auch drauf >.>
Im Lidl auf Mallorca gibts eine große Flasche mit vermeintlichem Mineralwasser, auf das wir anfangs reingefallen sind. Siti heißt die Scheußlichkeit, die zwar tatsächlich zu 99,9 Prozent aus Wasser besteht aber dazu ein künstliches und widerwärtig schmeckendes Zitronenaroma und Süßstoff enthält. Da das offenbar ständig passiert, machen die dort im Laden keine Probleme beim Umtausch Wir hatten davon einen ganzen Wagen gekauft…
Gute Frage - gibt von mir auch gleich ein Sternchen !
aktuelles Beispiel
Hallo,
kürzlich hatte ich mal wieder Naschzwang und griff in einem Edeka zu einer Packung RUF Knusperplätzchen aus Mürbeteig - mit verbesserter Rezeptur.
Die Verpackung ist ein rot gehaltener Karton, auf dem eine schöne Mischung von Weihnachtsplätzchen zu sehen ist…
Heisshungrig riss ich die Verpackung schon im Auto auf… es war eine Backmischung…
schau dir mal die Vorstellung des ersten iMac von Steve Jobs auf Youtube an. Da kann man sehr gut erkennen, wie sehr das Äußere einer sonst schlichten grauen Kiste in den Mittelpunkt gehoben wird. Und damit zum Cult wird. Er vergleich deutlich die graue Kiste mit den nun bunten iMacs.
Heisshungrig riss ich die Verpackung schon im Auto auf… es
war eine Backmischung…
*LOL*
Da fällt mir folgende Geschichte ein:
Meine bessere Hälfte war irgendwo einkaufen und griff auch nach irgendwelchen „Vitaminbonbons“. Während der Weiterfahrt öffnete er die Packung, wunderte sich noch ob der Größe der Vitamindinger und warf sich weiterfahrend ein solches „Ding“ ein.
Na ja, bekanntes Produkt wohl nicht, aber ein Beispiel für unpassende Farbwahl. Beim Mineralwasser aus Zurzach (Schweiz) ist die Etikette für das Wasser MIT Kohlensäure blau, und die Etikette für das stille Wasser OHNE Kohlensäure rot gefärbt:
Na ja, bekanntes Produkt wohl nicht, aber ein Beispiel für unpassende Farbwahl.
Diese ›unpassende‹ Färbung (also rot = ohne Kohlensäure, blau = mit Kohlensäure) findet man allerdings auch bei anderen Mineralwässern, zum Beispiel Rhenser, Hassia/Elisabethen, Rhodius, Schwollener oder Rhönsprudel. Für mich wäre die Zuordnung daher klar gewesen. Allerdings gibt es natürlich auch eine Menge Gegenbeispiele mit der von dir bevorzugten Färbung (also rot = mit Kohlensäure, blau = ohne Kohlensäure) oder ganz anderen Kennzeichnungen. Insofern würde ich hier von einem Bereich ausgehen, in dem sich einfach keine nahezu universelle Kodierung entwickelt hat.
Tatsächlich, da hast du - zu meiner grossen Verblüffung - recht. Ich frage mich gerade, ob da länderspezifische kulturelle Unterschiede mitspielen. Als man noch nicht in jedem Supermarkt ein Dutzend verschiedene Mineralwasser kaufen konnte, trank man hierzulande (Schweiz) v.a. Henniez (mit Kohlensäure rot, ohne blau) und Passugger (mit Kohlensäure grüne Flasche, ohne Kohlensäure als Marke „Allegra“ blau). Auch Evian ist hier als stilles Wasser weit verbreitet. Das hat zwar eine rote Schrift, jedoch auf zartrosa-blauer Etikette in bläulicher Flasche mit blauem Verschluss.
Ich habe zum Zurzacher Mineralwasser nur Schweizer befragt sowie anlässlich eines mehrwöchigen Aufenthalts dort beobachtet, dass rundum an allen Tischen regelmässig zuerst zur falschen Flasche gegriffen wurde, aber auch dies waren in der Regel Schweizer und zudem (im Gegensatz zu mir) eher älteren Semesters.
Ein Googeln nach anderen heute hier verbreiteten Marken ergibt auch für die Schweiz kein einheitliches Farbbild (mehr). Ich muss mein Beispiel also wohl zurückziehen.
Es gibt mittlerweile Alkohol, der in Verpackungen verkauft wird, die aussehen als wäre Milch drin. Finde das persönlich total unpassend.
Hier mal ein Beispiel: