Schleimiger Stuhl

Hallo Experten,

ich weiß das Thema ist nicht sehr appetitlich, aber ich brauche mal Hilfe.

Seit 4 Tagen habe ich (weibl., 26) sehr schleimigen Stuhl. Teilweise habe ich auch reine Schleimabgänge (weißlich), also ohne Stuhl. Meine Verdauung war die letzte Woche sehr durcheinander, ein ständiger Wechsel von Verstopfung, Blähungen und Durchfall. Das habe ich auf die Einnahme von Paracetamol über 2 Wochen (täglich 1/2 bis 1) wegen Zahnschmerzen zurückgeführt. Aber die Paracetamol habe ich vor 3 Tagen abgesetzt.

Was kann die Ursache für den Schleim im Stuhl sein?

Wer kann mir helfen? Wer hat einen Tip?

Vielen Dank im Voraus

Hallo,

ich würde mal zum Arzt gehen.
Von den Paras kann ich mir nicht vorstellen, das sie so auf den Magen schlagen!

Gruss

Hallo du,

zum schleimigen Stuhl kann ich nichts sagen, außer, dasses evt. ein Infekt sein könnte.

Aber

Teilweise habe ich auch reine Schleimabgänge (weißlich), also
ohne Stuhl.

bist du sicher, dass das aus dem After kommt?

Gruß von Suse

hallo, solche nebenwirkungen von paracetamol, vor allem nach diesem zeitlichen abstand, halte ich für unwahrscheinlich. mit den symptomen, die du beschreibst, fing bei mir vor 10 jahren eine chronische darmentzündung an, die sich morbus crohn nennt und kurz darauf im krankenhaus durch eine darmspiegelung diagnostiziert wurde.

ich will dir keine angst machen, aber geh lieber zum gastroenterologen, um das abzuklären!

alles gute für dich!

Hallo
Es gibt viele Ursachen, die da vorliegen können, aber gehe mal von einer prolongierten Magen-Darm-Grippe aus.
Schleim kann bei vielen Erkrankungen auftreten und muss nichts schlimmes bedeuten. Nur wenn es zu lange anhält, sollte man schon eine erweiterte Dignostik betreiben.
Solange kein Blut dabei ist, ist es meist halb so wild.

Anja

Wie du im folgenden siehst, ist das Thema sehr komplex…
Chronischer Durchfall
Definition: Zu häufig (>3/d), zu viel (>250g/d), zu flüssig (Wassergehalt >75%)
Chronische Diarrhö = Diarrhö > 4 Wochen

  • drei Ursachen:
    – malabsorptiv / osmotisch (z.B. Pankreasinsuff., Laktasemangel, Sprue, Kurzdarmsyndrom…)
    – sekretionsbedingt (z.B. CED, infektiös, Laxantien, intestinale Lymphome…)
    – motilitätsbedingt (z.B. Diabetes, Hyperthyreose, Reizdarmsyndrom…)
    Anamnese:
  • Gewichtsverlust (>5 % in 3 Monaten)
  • Zusammenhang mit Nahrungsmitteln (Laktasemangel)
  • Tageszeitliches Auftreten (funktionelle Diarrhö meist nicht nachts)
  • Medikamente (Laxantien)
  • Voroperationen (Magen- oder Darmresektion)
  • Vorerkrankungen (Pankreatitis, Strahlenkolitis)
  • Grunderkrankungen (Diabetes mellitus, Hyperthyreose)
  • Auslandsaufenthalte (Amöbenkolitis, Lamblien)
    (funktionelle Ursachen führen meist nicht zu Mangelerscheinungen)
    Fragen zur Lokalisationsdifferenzierung:
    Dünndarm und Kolon / Rektum und Sigma
    Frequenz + / +++
    Drang + / +++
    Tenesmen - / +
    Schleim - / +
    Blut (sichtbar) - / +
    Fragen zur Ursachendifferenzierung:
    Malabsorptiv /osmotisch // Sekretorisch // Motilitätsstörung
    glänzend + // - // -
    großvolumig ++ // - // -
    stinkend + // - // -
    postprandial + // - // ++
    Besser. b Fasten * + // - // -
    * - Fastentest über 48h nach Möglichkeit bereits ambulant durchführen!
  • ggf. auch Differenzierungsversuch durch Bestimmung der osmotischen Lücke: 290 - 2x (Stuhl-Na+ + Stuhl-K+):
    – osmotisch > 50mosmol/kg,
    – sekretorisch 14g/d oder >8%)
    – Gastroskopie und tiefe Duodenalbiopsie (im Hinblick auf Sprue und M. Whipple [s.u.])
    – H2-Atemtests (Laktasemangel, bakterielle Fehlbesiedlung) vor (!) Koloskopie
    – Koloskopie (mit doppelter Zangenbiopsie aus jedem Kolonabschnitt + Rektum)
  • bei Hinweisen auf sekretionsbedingte Ursachen:
    – Labor: Stuhl auf pathogene Keime (incl. Lamblien, Amöben, Würmer, Crypto- und
    Microsporidium)
    – Koloskopie (als erste Untersuchung, Ausschluss: (CED, Neoplasien, eosinophile
    Gastroenteritis, pseudomembranöse Kolitis, kollagene Kolitis…)
  • bei Hinweisen auf Motilitätsstörungen:
    – Labor: BZTP, HbA1c (besser: genaue Anamnese hinsichtlich eines Diabetes mellitus)
  • Ausschluß seltener Ursachen mit dafür notwendigem Speziallabor:
    – Gastrin (Zollinger-Ellison-Syndrom)
    – 5-Hydroxyindolessigsäure im 24h-Urin (Karzinoid)
    – Antinukleäre AK (Kollagenosen)
    – VIP (VIPom wenn alles andere negativ ist)
    – M. Whipple (tiefe Duodenalbiopsie)
    – Laxantien (Urinanalytik)

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

mit

mit den symptomen, die du beschreibst, fing bei mir vor 10 jahren
eine chronische darmentzündung an, die sich morbus crohn nennt

dem kann ich [männlich,17] nur zustimmen. Habe die ganze Geschichte über 4 Monate ausgehalten und ertragen ohne ein Wort drüber zu verlieren. Danach bekam meine Mutter glükclicher Weise Wind von meinem chronischen Durchfall und brachte mich zum Arzt, der mich sofort ins Krankenhaus warf.
Bei mir fing es so an wie du es beschrieben hast. Diagnose: morbus crohn. Habe auch hier um Hilfe gebeten und dem Rat gefolgt. Geh ganz schnell zum Arzt, denn: umso schneller, desto besser. Dauert ziemlich genau 4-5 Tage. Darmspiegelung, MAgenspiegelung [bekommst du von beiden rein gar nix mit!!!] danach Sonografie(Ultraschall)[auch schmerzlos] und dann noch mal zur Kontrolle ne Nacht dort bleiben. Ist nicht unangenehm, außer vielleicht die Abführmittel zur Darmreinigung. Umso schneller du dort bist, umso schneller können sie bei dir Medikamente verschreiben [bei mir budenofalk(hemmt die Entzündung des Darmtraktes)]. Dann bist du es auch ganz schnell wieder los. Wenn nicht, wirst du dich damit noch einige Monate belasten, bis es schmerzhaft wird und dann doch zum Arzt gehen. Es ist wirklich nicht schlimm, sollte aber in Angriff genommen werden. Ich komme ganz gut mit der Folgebehandlung klar.

Ich hoffe, dass du dich für den Gang zum Arzt entschließt.
Gute Besserung
Jan