Schleswig-Holstein

Hi,
die offiziellen Wahlkreisergebnisse habe ich unter http://www.statistik-sh.de/LW05/la_4_2.htm gefunden. Allerdings muss man sich die einzelnen Landesteile selbst zusammenzählen und anschließend das dHondt´sche Höchstzahlverfahren anwenden …

Grüße,

Henning.

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Laß mich raten, Du bist in der Jungen Union, studierst in
Erlangen BWL und willst dann mal bei Siemens groß werden.

Treffer?

und wenn es so wäre? junge union stimmt, ansonsten alles falsch. auch meine ehrenamtlichen tätigkeiten passen anscheinend nicht in dein weltbild…

:smile:))

Das muß an Deinem Bundesland liegen. Lassen die Euch nicht
nach draußen surfen?

Hi,
coole Mitteilung … ich wusste bislang nur, dass hin und wieder der „Scheibenwischer“ ausgeblendet wurde … fast wie in China, da dürfen sie auch nicht hinaus in die freie Welt surfen :wink:
hihihihi, zu cooool, danke!!!

Laß mich raten, Du bist in der Jungen Union, studierst in
Erlangen BWL und willst dann mal bei Siemens groß werden.

Treffer?

und wenn es so wäre?

Hätt halt gepasst. Ich habe schon JUler, Siemensianer, BWL-Studenten und Bajuwaren kennengelernt, und irgendwie vereinst Du sämtliche Klischees jenerwelcher, soweit ich das erkennen kann (take that with a grain of salt…)

junge union stimmt, ansonsten alles
falsch. auch meine ehrenamtlichen tätigkeiten passen
anscheinend nicht in dein weltbild…

Doch, auch Leute wie Du haben ihren Platz in meinem Weltbild - allerdings ist der ziemlich weit weg von meinem…

Malte
[email protected]

Hätt halt gepasst. Ich habe schon JUler, Siemensianer,
BWL-Studenten und Bajuwaren kennengelernt, und irgendwie
vereinst Du sämtliche Klischees jenerwelcher, soweit ich das
erkennen kann (take that with a grain of salt…)

naja… wenn die schubladen in denen du denkst gepolstert sind, darfst du mich gern in eine stecken…

Doch, auch Leute wie Du haben ihren Platz in meinem Weltbild -
allerdings ist der ziemlich weit weg von meinem…

ok.

Malte
[email protected]

Moral und Anstand?

wo lebst du denn ?

ich dachte in einem Land in dem Moral und Anstand zumindest
noch ein wenig gelten…

Hallo Raoul,

mit „Moral und Anstand“, meinst du aber nicht das „Land der Bayern“, oder?
Wenn doch, dann muß ich dich daran erinnern, dass es gerade hier eine lange unheilvolle Tradition politischer Schweinereien gibt.
Die Liste ist lang, und ich nenne nur einige Beispiele.
Meineidige Innenminister (Zimmermann, CSU),
Internationale Waffenschieber (FJ Strauss, CSU),
Besoffene Todesraser (Wirtschaftsminister Wiesheu, CSU),
„Amigo“-Ministerpräsidenten (Streibl, CSU),
Wahlfälscher (CSU-Stadträte, Lkr. Dachau),
Max Strauss (CSU, mehr muss man nicht sagen),
Waffen-Lobbyist Schreiber (CSU) undundund!

Wieviel Skandale soll ich dir noch aufzählen?
Ich hätte noch einige!
Gerade für JU-Mitglieder ist zu diesem Thema Schweigen angesagt!

Grüße
Günther (Bayer)

Hallo Raoul!

Ich versteh die „Fischköppe“ :nicht. Die Rote Heide
wirtschaftet das Land seit 17 :Jahren runter…

SH hat wie alle anderen Bundesländer die Hauptprobleme Arbeitslosigkeit und Verschuldung von Land und Kommunen. In über einem halben Jahrhundert entstanden überall aufwändige Strukturen, die inzwischen bundesweit 4,8 Millionen Menschen im ÖD beschäftigen. So gut wie alle Bereiche des Lebens sind bis ins Detail geregelt und für alles ist irgendeine Behörde zuständig. Vom Ladenschlußgesetz bis zur Bauvorschrift, die bestimmt, daß mindestens 50% der Grundfläche eines Raumes … wird alles von Bediensteten überwacht, kontrolliert und reglementiert. Wir leisten uns mehrere Rentenkassen, über 200 gesetzliche Krankenkassen und allein 90.000 Mitarbeiter in der Bundesagentur für Arbeit, von denen ein erheblicher Teil nur damit beschäftigt ist, den Moloch zu verwalten. Öffnet man die Tür etwa einer Betriebsnummernstelle, staubt es schon vom Zusehen. Wohin man sieht, hoffnungslos überbesetzte Dienststellen und unausgelastetes Personal. Nein, ich rede nicht von Krankenschwestern und Feuerwehrleuten, die Rede ist von Verwaltung, immer noch so besetzt, als sei der PC noch nicht erfunden. Personalkosten und Pensionslasten bremsen inzwischen alle öffentlichen Haushalte aus. Jeder Stundenlohn in der Wirtschaft ist mit 40% Kosten angeblich für die soziale Sicherung belastet, tatsächlich werden zu einem beträchtlichen Teil Verwaltungsstühle gesichert und Eigenverantwortung der Bürger ängstlich gemieden.

Im beschriebenen Umfeld aus allumfassender Regelung und Fürsorge behaupten sämtliche Parteien, Arbeitsplätze schaffen zu wollen. Tatsächlich können sie außer Verwaltungsstellen rein gar nichts schaffen. Seit langer Zeit wird so viel verwaltet, daß die dringend gebrauchte Eigeninitiative vieler Bürger auf der Strecke bleibt, mindestens aber erschwert und verteuert wird. Dabei ist es völlig gleichgültig, welcher Farbe die Regierungsparteien in einem Bundesland angehören.

In der Bevölkerung ist noch kein Leidensdruck angekommen. Den meisten Bürgern ist schlicht egal, woher das Geld für staatliche Wohltaten kommt. Der öff. Verwaltung gehts nicht anders. Solange die Zinsen für immer neue Schulden bezahlt werden können, wird der Apparat weiter aufgeblasen. Gelegentlich kommen beklatschte Vorschläge der Art „Steuererklärung auf dem Bierdeckel“, die für Medienrummel sorgen, aber niemals durchsetzbar sind. Irgendwo wird sich immer eine Gruppe finden, die um ihre Besitzstände fürchtet, seien es Kilometerpauschalen, Eigenheimzulagen oder Filmförderungen. So schnell, wie sie auftauchten, verschwinden solche Vorschläge wieder in der Versenkung. Die Farbe der jeweiligen Regierungen bringt lediglich Schattierungen, welche Zielgruppe bevorzugt und erneut angezapft wird, um den gigantischen Versorgungsapparat noch eine Weile weiter füttern zu können. Pensions- und Zinslasten müssen die Haushalte erst unfinanzierbar machen, bevor sich etwas bewegt.

Mir persönlich ist es ziemlich egal, wer die Haushalte an die Wand fährt und welche Politiker sich selbst und der Öffentlichkeit etwas vormachen, wenn sie von „Arbeitsplätze schaffen“ träumen.

Ein schönes Beispiel, wie Geld verkleckert wird, lieferte vergangene Woche eine rot-grüne Gesetzesvorlage für Prävention im Gesundheitswesen. Dafür soll erst einmal eine Stiftung gegründet und personell ausgestattet werden. Kostet 100 Mio p. a… Der ganze Spaß soll alljährlich 250 Mio kosten. Wir sind ein Volk mit über 80 Millionen Menschen, also entfallen auf jeden Bundesbürger ganze 3 € pro Jahr für das Vorhaben. Viel mehr als eine Postwurfsendung an alle Haushaltungen kann dabei nicht heraus kommen. Sicher gut gemeint, aber im Endeffekt werden nur weitere Verwaltungsstellen geschaffen und weiteres Geld wirkungslos verkleckert. 250 Mio sind im Haushalt ein kleiner Posten, aber so manche Bagatellsteuer bringt nur solchen Peanutskram. Ich fände es sinnvoller, z. B. ein paar Bagatellsteuern und den dafür am Leben erhaltenen Verwaltungsapparat zu kippen. Und wenn man sich schon nicht von Salzsteuer und Feuerschutzsteuer trennen mag, kann man wenigstens die Gießkanne in die Ecke stellen und mit einem Betrag von 250 Mio ein Einzelprojekt fördern, das aber richtig klotzig mit dauerhaftem Effekt. Mit 250 Mio könnte man 250 Technologie-Konzepte von 250 fähigen Existenzgründern fördern, genug, um etlichen Kleinstädten einen langfristig gesunden Gewerbe-Speckgürtel zu geben.

Weil ich von keiner Partei tragfähige Konzepte höre, halte ich es für nachrangig, welche der beiden großen Parteien den Ministerpräsindenten in SH stellt.

Gruß
Wolfgang

Wieviel Skandale soll ich dir noch aufzählen?
Ich hätte noch einige!

ich auch. weiss ich auch. Ich sag ja auch nicht das die CSU anständig ist bzw immer moralisch einwandfrei handelt. Da Unterscheidet sie sich in keinster weise von anderen Parteien. Nur denke ich, dass nicht nur „Dreck“ messbar ist, sondern auch Erfolg. Und da sind die CDU/CSU und FDP nun mal federführend.

Gerade für JU-Mitglieder ist zu diesem Thema Schweigen
angesagt!

lass es mal mir überlassen wann ich gedenke zu schweigen und wann nicht.

Grüße
Günther (Bayer)

Hallo,

ich auch. weiss ich auch. Ich sag ja auch nicht das die CSU
anständig ist bzw immer moralisch einwandfrei handelt. Da
Unterscheidet sie sich in keinster weise von anderen Parteien.
Nur denke ich, dass nicht nur „Dreck“ messbar ist, sondern
auch Erfolg. Und da sind die CDU/CSU und FDP nun mal
federführend.

Das ist aber leider sehr subjektiv. Aber wir alle hängen der einen oder anderen politischen Richtung an, was einen objektiven Blick erschwert.
Ich könnte jetzt wieder mal auf die Errungenschaften von Kohl (CDU) und Waigel (CSU) während der Bundesregierung Kohl (Rekordverschuldung, Rekordarbeitslosigkeit, Rekordsteuerbelastung) hinweisen oder auf die aktuellen dramatischen und drakonischen Einsparmaßnahmen im Bundesland Bayern (Sparen ja, aber nicht auf Kosten der Bildung, nur mal so als Anmerkung) … oder die hocherfolgreiche CDU-Regierung in Sachsen-Anhalt (Platz 16 von 16 deutschen Ländern) …
beim besten Willen kann ich keine Federführung des „neoliberalen“ Lagers erkennen … zumindest nicht im Hinblick auf Erfolg!

Ich erwarte ja nicht, dass du jetzt deine Ansichten änderst, du glaubst nun einmal, dass es die Union besser kann, ich traue eher anderen Parteien zu - wie viele andere auch.

Ich gehe davon
aus, daß auch in Schleswig-Hostein die Wahlen geheim sind. Wer
sagt, daß nur Dänen den SSW wählen und alle Dänen nur den SSW?

Das habe ich nicht behauptet.

Der Sonderstatus gilt nur für die dänische Minderheit und deren Vertreter, nicht für 3,6% der Schleswig-Holsteiner, welche den SSW wählen. Eigentlich ist das eine Trivialität, aber Raoul kam ja nicht selbst drauf.

Grüße,

Oliver Walter

Trotzdem interessant

Der Sonderstatus gilt nur für die dänische Minderheit und
deren Vertreter, nicht für 3,6% der Schleswig-Holsteiner,
welche den SSW wählen. Eigentlich ist das eine Trivialität,
aber Raoul kam ja nicht selbst drauf.

Wie macht man eigentlich einen Sonderstatus für eine Minderheit? Der Sonderstatus gilt also für den SSW, ähnlich ist das für eine Sorbenpartei in Sachsen vorstellbar. Wer versichert aber, daß der SSW nur aus Vertretern der Minderheit besteht? Muß man da so einen Stammbaum anfertigen, der nachweist, daß man dänischer Volksangehöriger ist?

Ignoriere die Verwaltung
N’abend Wolfgang.

Ist schon länger her, daß ich es gelesen habe, aber
Teile deiner Schilderungen erinnerten mich 100% an
Kafkas „Das Schloß“.

Die Frage ist, wie kommen wir aus dieser Tretmühle?
Wir müßten eigentlich dazu übergehen, die Verwaltung
Verwaltung sein zu lassen und sie schlichtweg ignorieren.
Gehorsamsverweigerung, meinetwegen. Aber bei der allgemeinen
Hörigkeit der Deutschen nach Führung … Oder, alternativ,
auf den totalen Behördenkollaps warten. Irgendwann muß man
dann sogar für’s Austreten irgendwo einen Antrag stellen.
Spätestens dann wird es einigen doch zu bunt…

Grüße, René

Wie macht man eigentlich einen Sonderstatus für eine
Minderheit?

Durch staatlichen Beschluß. Ich habe in einem meiner obigen Artikel bereits einen Link gepostet, der auf eine Seite über die Bonn-Kopenhagener Erklärungen von 1955 verweist. Diese Erklärungen der Bundesregierung und der dänischen Regierung begründen die heutige Situation. Auf der Seite steht Interessantes, wie es dazu gekommen ist, daß die dänische Minderheit von der 5%-Klausel befreit ist.

Übrigens gibt es ähnliche Regelungen für die deutschstämmigen Südtiroler in Italien. Das grundlegende Abkommen ist das Gruber-DeGasperi-Abkommen zwischen Österreich und Italien.

Wer
versichert aber, daß der SSW nur aus Vertretern der Minderheit
besteht? Muß man da so einen Stammbaum anfertigen, der
nachweist, daß man dänischer Volksangehöriger ist?

Nein. Das bemängelt ja u.a. das OVG Schleswig und ist u.a. deshalb der Auffassung, daß die heutige Situation verfassungswidrig ist. Das Bundesverfassungsgericht sieht das aber bisher nicht so.

Grüße,

Oliver Walter

Wie macht man eigentlich einen Sonderstatus für eine
Minderheit?

Durch staatlichen Beschluß. Ich habe in einem meiner obigen
Artikel bereits einen Link gepostet, der auf eine Seite über
die Bonn-Kopenhagener Erklärungen von 1955 verweist. Diese
Erklärungen der Bundesregierung und der dänischen Regierung
begründen die heutige Situation. Auf der Seite steht
Interessantes, wie es dazu gekommen ist, daß die dänische
Minderheit von der 5%-Klausel befreit ist.

Nicht die dänische Minderheit ist davon befreit, sondern die Partei der dänischen Minderheit. Exakt wegen dieses Unterschieds habe ich die Frage gestellt.

Übrigens gibt es ähnliche Regelungen für die deutschstämmigen
Südtiroler in Italien. Das grundlegende Abkommen ist das
Gruber-DeGasperi-Abkommen zwischen Österreich und Italien.

Wer
versichert aber, daß der SSW nur aus Vertretern der Minderheit
besteht? Muß man da so einen Stammbaum anfertigen, der
nachweist, daß man dänischer Volksangehöriger ist?

Nein. Das bemängelt ja u.a. das OVG Schleswig und ist u.a.
deshalb der Auffassung, daß die heutige Situation
verfassungswidrig ist. Das Bundesverfassungsgericht sieht das
aber bisher nicht so.

Das heißt, die Partei kann ohne weiteres theoretisch auch untergraben werden.

Nicht die dänische Minderheit ist davon befreit, sondern die
Partei der dänischen Minderheit.

Sicher.

Das heißt, die Partei kann ohne weiteres theoretisch auch
untergraben werden.

Verschwörungstheorien find ich nur bei Akte X und Co. interessant. Deshalb sagt jetzt „Tschüss“

Oliver Walter

Hallo Wolfgang,
DANKE!
Der beste Post seit Monaten!
*****
Grüße

Heides Ammenmärchen
Hallo,

Was mich mal interessieren würde: Das „skandinavische Modell“, das Heide jetzt so lieb gewinnt, weil sie den SSW braucht, sieht bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit doch etwa folgendes vor (Das kann jetzt falsch von mir gedacht sein, bitte korrigiert mich):

Langzeitarbeitslose Dänen werden für das Erwerbsleben mit Schulungsmaßnahmen „aufgerüstet“ und bekommen eine Jobgarantie nach der Fortbildungsmaßnahme. Dafür unterschreiben sie die Einwilligung, daß sie minderbezahlte Jobs und Jobs weitab ihres derzeitigen Wohnortes annehmen müssen, sonst ist es Schluß mit der Zahlung des Arbeitslosengeldes.

Also: was die arbeitslosen Dänen angeht, da frage ich mich, wie Modelle „Marke Dänemark“ wohl hierzulande laufen werden. Das bekäme die Arbeitsagentur rein erfahrungsgemäß doch gar nicht in den Griff. Dafür ist die Arbeitslosenzahl viel zu hoch.

Und was die Verbesserung im Bildungswesen angeht, sollen unsere Schüler wie etwa in Finnland die ersten zehn Klassen gemeinsam besuchen und lernschwache Schüler exklusiv betreut werden.
Letzteres haben wir doch bereit mit dem Modell der IGS! Die Betreuung scheiterte oft am Personalmangel seitens der Lehrer, also am Geld.

Es mag ja sein, daß Schleswig-Holstein sich von der Bevölkerungsdichte gesehen mehr auf skandinavische Modelle anpassen läßt. Andererseits ist in Dänemark Geld für solche Intensiv-Maßnahmen da. Schleswig-Holstein ist pleite.

Ich denke, daß hier nach Luftschlössern gegriffen wird, nur um an der Macht zu bleiben. Die CDU würde wohl anders herunterwirtschaften, aber im Augenblick sind die Sozis wirklich Weltmeister im „Leute für dumm verkaufen“. Als nächstes kommt dann „Modell Holland“ dran. Der Nachbarstaat als visionäres Gebide zum Kaschieren der landeseigenen Unfähigkeit??

Eine große Koalition würde beide Seiten wenigstens aus ihrem lähmenden Stellungskrieg um die nächste Bundestagswahl herausreißen, den nur noch Politprofis verstehen. Die erzwungen gemeinsame Verantwortung würde vielleicht endlich mal was bewirken, zu mindestens ein Ende der kaum noch ertragbaren Lügen und faulen Versprechungen.

Ewald

Hallo Ewald!

Langzeitarbeitslose Dänen :werden für das Erwerbsleben :mit Schulungsmaßnahmen :„aufgerüstet“…

Wie mag wohl eine Schulungsmaßnahme aussehen, die für das Erwerbsleben fit macht? Ich will es Dir verraten, denn hierzulande gibts Ähnliches. Dabei geht es mitnichten um „Fortbildung“. Kann ja auch gar nicht sein. Schließlich geht es um Maßnahmen von wenigen Wochen Dauer und in der Breite aller gewerblichen Tätigkeiten mit überhaupt nur nennenswerten Ansprüchen wird wohl hoffentlich niemand Schulungen erwarten. Tatsächlich geht es nicht um die Vermittlung berufsspezifischer Qualifikationen. Vielmehr geht es darum, Menschen, die über viele Jahre von strukturiertem Tagesablauf und Selbstorganisation entwöhnt sind, an elementare Dinge heran zu führen. Es beginnt damit, daß sich die Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt einzufinden haben, was für manchen Betroffenen schon eine schwierige Aufgabe darstellt. Immerhin gehört die Überlegung dazu, wie lange wohl die Anfahrt dauert und wann man dafür aufstehen muß. Das nächste Ziel besteht darin, sich für begrenzte Zeit einer einfachen Aufgabe zu widmen, ohne in der Nase zu bohren, auf dem Stuhl zu kippeln oder ein Schwätzchen mit dem Tischnachbarn zu halten. Auf exakt diesem Niveau bewegen sich die Zielsetzungen der „Schulungsmaßnahmen“. Das Ganze pflegt in einem mit PCs ausgestatteten Raum stattzufinden, wobei es nicht darum gehen kann, Leute am PC fit zu machen. Dafür fehlen aber auch sämtliche Voraussetzungen bei der Klientel. Man ist schon zufrieden, wenn nach vielen Tagen unter endlos geduldiger Anleitung eine einzige Seite eines Lebenslaufs mit nur wenigen Dutzend Rechtschreibfehlern entsteht. Es ist zwar ein hinkender Vergleich, aber die erfüllten Ansprüche erreichen kaum den Level eines aufgeweckten Erstklässlers.

…und bekommen eine :Jobgarantie…

Solche Garantie kann kein EU-Land geben, schließlich kann niemand einen Unternehmer der Privatwirtschaft zwingen, bestimmte Personen einzustellen und zu bezahlen. Ist trotzdem von Jobgarantie die Rede, erzählt ein Politiker dummes Zeug, hat ein Journalist etwas in den falschen Hals bekommen oder es handelt sich um staatliche Beschäftigungsgesellschaften bzw. Aufgaben im Gemeinwesen.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Die Umschulung oder Weiterqualifikation und das Jobangbot nach der Umschulung ist laut meinen Informationen ein Bestandteil des „dänischen Modells“ zur Arbeitslosigkeitsbekämpfung. Jobgarantie ist natürlich Blödsinn, ich habe einen garantierten Job nach der Weiterqualifikation gemeint. Ob der dann allerdings weiter als zum Ende der Probezeit reicht so dahin gestellt, es muß ja nicht nur am Arbeitnehmer liegen…Das bezog ich auf Dänemark!! Wie es hier aussieht, daß meinst Du zu wissen und hast das ja auch sehr eingehend beschrieben. Meine Erfahrungen auf diesem Gebeit(also für Deutschland) sind etwas anders.

Reden wir also mal von Deutschland;

Ich war auch einmal arbeitslos und habe an einer Umschulungsmaßnahme teilgenommen. Die Leute, die dabei waren, waren motiviert und wollten das Beste daraus machen. Nach ein paar Wochen wurde uns vom Bildungsträger mitgeteilt, daß wesentliche Bestandteile des Kurses aus Kostengründen gestrichen wurden (z.B. das Programm Auto-CAD für eine Fortbildungsmaßnahme, in der es im Besonderen auf das Anfertigen von Werkstücken nach Konstruktionsplänen und die Umsetzung dieser Pläne in Automatenprogramme ging). Was blieb, war dann Hallefegen und auf dumm programmiert an irgendwelchen Automaten zu stehen, wenn arrogante Maschinenbau-Fatzkes (ich sollte besser sagen „Betreuer“) ihre Weisheiten zum Besten gaben. Das einzige, was diese „Maßnahme“ bei mir bewirkt hat, war mir Hals über Kopf einen Job zu besorgen, egal was, Hauptsache weg…

Obwohl ich mir von einer Weiterqualifikation sehr viel versprochen habe, arbeite ich jetzt wieder in meinem alten Beruf, trotz schlechter Wirtschaftbedingungen. Das sind meine Erfahrungen, und wer mir erzählt, daß die Arbeitsagentur überhaupt in der Lage ist, Maßnahmen wie (vielleicht läufts es da besser) in Dänemark anzuleiern, der hat für mich schlichtweg einen Sockenschuss.

Frau Simonis möchte uns Lügenmärchen auftischen, sie möchte ander Macht bleiben und ist der Wirklichkeit schon so fern, daß es schon fast wieder eine Auszeichnung für einen Politiker ist.

Gruß Ewald

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]