Schlimme Erfahrung mit fiberoptischer Wachintubation

Hallo,

aufgrund eines HWS-Syndroms, das nach und nach zur zunehmenden Unbeweglichkeit des Halses führt (seitwärts noch ca. je 5 Grad), Überstrecken inzwischen nicht mehr möglich, muß ich (Mitte 40) bei OPs, die eine Vollnarkose erfordern, fiberoptisch wachtintubiert. Das habe ich inzwischen vier mal über mich ergehen lassen, das erste Mal war schlimm, ich dachte, ich würde ersticken und sterben, beim zweiten Mal war ich in einer anderen Klinik, wo man aufgrund meines Berichts ein nettes Team hatte, allerdings dauerte es auch gut 20min, bis der Tubus drin war, bei einer nachfolgenden OP mit wieder einem anderen Team war die Intubation derbe, ging aber schneller. Und vor einem Jahr wurde noch mal ein Eingriff gemacht, wo der Anästhesist einen Dämmerschlaf mit Propofol als zu riskant ablehnte und ich zu einer weiteren Vollnarkose überredet wurde; jedenfalls ist bei dieser Wachintubation einiges schiefgelaufen, dass ich mir ein Trauma eingefangen habe. Mehr ins Detail möchte ich nicht gehen, weil ich, nachdem ich ein kurzes Gedächtnisprotokoll für mich angefertigt habe, dieses Erlebnis aus meinem Gedächtnis verbannt und verdrängt habe. Die mehrfachen Entschuldigungen der Anästhesistin damals haben mir auch nicht weitergeholfen, sie meinte jedenfalls, falls ich mich jemals wieder in ihre Klinik trauen würde, würde man dieses oder jenes besser machen. Aber ich habe absolut kein Vertrauen mehr, dafür ist zu viel falschgelaufen und dafür wurde ich zu schlimm gequält.

Da ich seit Jahren Probleme mit meiner Schulter habe (irgendwas mit einem zu schmalen Gelenkspalt und dazu noch ein Muskel- oder Sehnenabriss), werde ich wohl nicht drumherumkommen, das mal reparieren zu lassen, und wenn ich richtig informiert bin, geht das wohl nur in Vollnarkose. Allein der Gedanke daran lässt in mir Panik ausbrechen. Aber die Schulter macht immer häufiger Probleme.

Ich würde mich freuen, wenn mir hier jemand aus der Anästhesie antworten würde, aber ich bin auch dankbar für Tipps, in welchen Krankenhäusern (für Kassenpatienten) es fähige Anästhesisten gibt, zu denen man Kontakt aufnehmen kann um herauszufinden, ob man sich dort in guten Hände begeben würde, denn die Problematik mit der Schulter wird nicht besser, im Gegenteil.

Vielen Dank für’s Lesen, ich wäre sehr froh, wenn sich jemand mit Wissen melden würde.

Hallo,
eine fiberoptische Wachintubation muss heutzutage selten durchgeführt werden, weil es inzwischen durch die Entwicklung der Videolaryngoskope fast immer möglich ist, die Patienten damit zu intubieren. Für manche Eingriffe reicht auch eine Larynxmaske, die normalerweise recht problemlos eingeführt werden kann. Natürliche gibt es Fälle, wo man auch mit dieser Technik nicht weiter kommt und tatsächlich auf die fiberoptische Intubation zurück kommen muss. Ob bei dir ein solcher Fall vorliegt kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Ich würde die Kliniken, die dich bisher intubiert haben fragen, ob sie dich in Narkose nachlaryngoskopiert haben (sprich: haben sie geschaut, ob eine konventionelle Intubation möglich gewesen wäre, ggf. auch mit Videolaryngoskop?). Diese Information ist extrem wichtig!
Sonst kann ich nur empfehlen, dich in eine große Klinik zu begeben, wo die Chance größer ist auf einen Anästhesisten zu treffen, der diese seltenen fiberoptischen Wachintubationen schon öfter gemacht hat.
Alles Gute!
Aureel