Schmerzen - Hüfte - Mineralienmangel?

Hallo zusammen,

ich hab da mal Frage, die leider etwas vage ist, wo ich aber von Susi auch keine weitere Informationen bekommen habe. Denn die liebe Susi geht stramm auf die 80 zu, hat zwei künstliche Hüften und klagt seit einiger Zeit über Schmerzen in den „Beinen“. So genau weiss man nicht, wo die sind (also die Schmerzen, nicht die Beine!), vermutlich geht der Schmerz in der Hüfte (oder im Rücken?) los und strahlt dann aus.

Diese Schmerzen werden in Ruhe, im Liegen (Zitat Susi „immer nachts um 2“) wohl richtig schlimm, durch Bewegung und Laufen werden sie besser. Leider lässt sich Susi aktuell - im Schmerzmittelrausch, in dem sie nun grad ist - nicht dazu bewegen, mal zu nem Orthopäden zu gehen, sie spaziert damit tapfer zum Hausarzt. Der hatte ihr zunächst erklärt, dass sie eine Spinalkanalstenose habe und operiert werden müsse. Das klang mir als Laie noch halbwegs plausibel.

Nun wurden jedoch die Schmerzen schlimmer, der Hausarzt und Susi sind sich weiterhin einig, dass der Orthopäde an dieser Sache nix zu suchen hat und man hat nun bei Susi Blut abgenommen. Und die Ursache sei, dass Susi zu viel Leitungswasser getrunken habe und daraus ein Mineralienmangel entstanden sei. Sie muss nun jeglichen Tee, Kaffee etc. weglassen und stattdessen „die gute alte Adelheid-Quelle“ trinken und soll ihr Essen dolle salzen. Gleichzeitig (!) soll sie erst kürzlich (keine Ahnung, ob da eine zeitliche Korrelation mit den Schmerzen besteht) eingeführte Blutdrucksenker absetzen.

Über vermehrte Krämpfe klagt Susi nicht, sie ist auch nicht jemand, der im Sommer zu viel geschwitzt hat und auch Durchfall sei angeblich kein Thema. Ernährungstechnisch ist Susi sehr vorbildlich, also nicht irgendwie ideologisch oder allergietechnisch eingeschränkt, von allem was, alles in sinnvoller Qualität und Menge.

Nun bin ich ja wie gesagt Laie - ich habe derzeit auch keinen Zugang zum Blutbild, um rauszukriegen, welche und wie viele Mineralien da fehlen. Aber ich habe doch ein paar Fragen:

  • können solche heftigen (vermutlich Nerven-)Schmerzen von Mineralienmangel kommen?
  • wenn das so heftig ist, würde man dann nicht irgendwelchen geeigneten Auflös-Tabletten verschreiben?
  • ist das mit Blutdrucksenker absetzen und gleichzeitig „mehr Salz“ nicht ein wenig gefährlich?

Achja, die Möglichkeit, mal selber bei Susis Arzt vorbeizuschauen fällt aufgrund einer räumlichen Distanz raus. Außerdem vertraut die liebe Susi diesem Hausarzt voll und ganz und schätzt gar nicht, wenn man seine Ratschläge in Frage stellt.

Sorry, aber so wie das da steht ist es Blödsinn.

Zum einen gibt es keine Mineralien im Wasser oder im Blut. Normalerweise fehlt ein Element - wenn beispielsweise ein Kalium-Mangel vorliegt sollte man den auch so nennen und auch erst dann könnte man ein bisserl klarer sagen, was das Problem ist. Einfach nur „Mineralien-Mangel“ gibt es nicht.

Was das mit dem Wasser angeht, so leistet Wasser, auch Mineralwasser, kaum einen Anteil an der täglichen Zufuhr an Nährstoffen. Das meiste Salz nehmen wir mit der Nahrung auf: Auch hier gilt, wenn ein bestimmtes Salz fehlt, kann man gezielt Nahrungsmittel zu sich nehmen die reich daran sind, einfach nur Mineralien-Mangel hilft da wenig. Kalium ist beispielsweise reichlich in Bananen vorhanden.

Die Aufforderung mehr zu salzen ist in diesem Zusammenhang kritisch zu sehen - Salz ist vor allem Natrium-Chlorid. Natrium ist relativ wichtig für die Muskeln, aber schlecht fürs Gehirn, deswegen ist hier eine ausgewogene Ernährung wichtig. Salzarme Kost ist auf Dauer ebenso schädlich, wie salzreiche Kost :smile:

Der langen Rede kurzer Sinn:

Es kann durchaus sein, dass durch Susis Ernährung ein Nährstoffmangel entstanden ist, dann solle aber bitte mal gesagt werden, welcher Nährstoff denn genau gemeint ist. Das pauschale „Verbot“ von Leitungswasser halte ich ebenso für Blödsinn wie die pauschale Aufforderung mehr zu salzen. Damit könnte man nur einen Natrium-Mangel beheben. Wenn allerdings tatsächlich ein Natriummangel vorliegt können die Hinweise hilfreich sein, dann aber bitte auch so kommunizieren.

Hallo,
Salz essen bedeutet normalerweise Kochsalz essen. In der Ernaehrung wirken viele andere Salze mit anderen Mineralien, ebenso wie diese Mineralien in anderen Verbindungen als in Salzen.
Zum Beispiel … mit Magnesium vergesellschaftete Anion kann … (Oxid, Chlorid unter anderem) oder … (meist im menschlichen Stoffwechsel vorkommende Säuren wie Citrat, Aspartat, Orotat und andere) sein. Quelle
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So pauschal Mineralienmangel (da gehe ich von mehreren Mineraliien aus, Vermutung) laesst sich ebenso pauschal mit viel Gemuese, viel Blaetter, viel Wurzeln und nicht ganz so viel Obst und Getreide gegensteuern. Viel bedeutet selbstverstaendlich hoher Anteil vom Ganzen. Mineralien bleiben meist in der Nahrung enthalten, auch beim Duensten Kochen Backen usw, wenn sie nicht mit irgendwelchen Waessern weggeschuettet werden (Beispiel Kochwasser).
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Im Koerper kommt es dann nochmal darauf an,

  • wieviele der zugefuehrten Mineralien werden auch aufgenommen
  • wieviele werden nicht genuetzt, gleich durchgeleitet
  • wieviele der aufgenommenen Mineralien werden wieder ausgespuelt, und weswegen
    Auch darum sollte man sich bei Mineralienmangel kuemmern.

Also, diese Ausführung kann ich in sollcher Form nicht unterschreiben. Mineralstoffe sind als Ionen durchaus im Blut vorhanden, sie werden doch durch den Körper zu den Zellen transportiert. Die meisten Spurenelemente werden als Aktivatoren für enzymatische prozesse benötigt, sind für die Funktion der Zellmembran nötig, Übertragung an der Synapsen und und. Die meiste störungen sind im Na/K-Gleichgewicht angesiedelt, aber Mangel an anderen Elementen , Vitaminen und weiteren Faktoren ist durchaus denkbar.Die Ursachen hierfür können dem Beitrag nicht entnehmen, die Auswahl ist einfach zu Groß.

Hallo,

ich höre viel Antipathie und Zweifel an dem Hausarzt aus deinem Post. Wie sehr kann man sich denn darauf verlassen, dass Susi alles richtig verstanden hat, dass es wirklich der Hausarzt ist, der meint, dass ein Orthopäde nicht helfen könne. Die Ratschläge mit dem Leitungswasser weglassen und die Kochsalzeinnahme vergrößern, erscheinen … nun sagen wir mal, ungewöhnlich.

Grüße
Siboniwe

Wir drücken uns alle schon um die Fachbegriffe herum :slight_smile: Fakt ist, im Blut sind keine Mineralien enthalten. Bestenfalls, wie du sagtest, sind irgendwelche Ionen im Blut enthalten. Mineralstoffe ist schon wieder ein recht schwammiger Begriff - aber ich habe keinen besseren. Am liebsten wäre mir, man würde das „mineral“ da komplett rauslassen und stattdessen von Nährstoffen sprechen…

Der Ratschlag koennte dennoch stimmen, wenns Susi uebertrieben hat. Das weiss aber hier keiner, ueber das Hoerensagen unsicher.

Wie wäre es mit „Verbindungen nicht organischen Ursprungs“ ???

Dat ist nur Unfug. Stimme tuts fein net.

ja, das ist durchaus so :wink:

das ist eine gute Frage - wobei Susi eigentlich sonst schon gelegentlich beim Orthopäden war (also kein prinzipielles Problem mit diesem Berufsstand und auch mit dieser speziellen Person hat)

Das geht mir eben genauso! Irgendwie klingt das hochgradig merkwürdig - und für eine Dame wie Susi durchaus ein Einschnitt in ihre gewohnte Lebensweise (das Gläschen Wasser vorm Schlafengehen, das Tässchen Tee zum Abendessen etc.) Und es mag mir halt nicht gelingen, den Sinn dieser Sache nachzuvollziehen. Aber vielleicht meldet sich noch jemand, der das mit der vorhandenen Faktenlage (mehr weiss ich doch selber nicht!) erklären kann…

Wieviel Wasser muss man denn trinken, dass einem Leitungswasser per se verboten wird?

Grüße

Siboniwe