Schmerztherapie durch Morphium

Hallo zusammen,

folgendes Problem: Meine Mutter (82) hatte in den vergangenen Jahren aufgrund einer starken Osteoporose immer wieder Einbrüche der Rückenwirbel. Sie hat inzwischen 7 Kyphoplastien hinter sich, die Letzte vor ca. 5 Wochen. Während nach den anderen OPs zumindest für einige Monate alles gut war, brach diesmal der nächste Wirbel bereits 3 Tage nach der letzten Kyphoplastie ein.

Die Ärzte sind sich nun einig, nicht mehr zu operieren, sondern das Ganze so heilen zu lassen.

Aber: Die Schmerzen sind für meine Mutter schier unerträglich. Trotz Schmerzpflaster und hoher Dosierung diverser Schmerzmittel wird sie nicht soweit schmerzfrei, dass sie sich im Bett aufrichten und aufstehen kann, ohne zu schreien. Sie muss aber aufstehen und herumlaufen, damit die Muskeln nicht atrophieren. Auch die erste Lungenentzündung hat sie aufgrund der Liegezeiten schon hinter sich.

Derzeit bettelt sie alle 1,5 Stunden um Schmerzmittel, die sie aber von den Ärzten (sie befindet sich derzeit in einer geriatrischen Reha) nicht bekommt. Sie war selbst (Kinder-) Ärztin und hat nun uns „Kinder“ aufgefordert, uns darum zu kümmern, dass sie Morphin bekommt.

Da sie unter einer fortschreitenden Demenz leidet, wird sie selbst von den Ärzten in dieser Hinsicht nicht für voll genommen, obwohl sie nach meiner Einschätzung diesbezüglich noch sehr gut strukturiert und klar ist.

Fakt ist, dass sie derzeit keinerlei Lebensqualität hat und zudem nicht in der Lage ist, sich auch nur ansatzweise so zu bewegen, wie es notwendig wäre. Sie kann in der Reha an keiner physischen Therapie teilnehmen, da sie bei der geringsten Bewegung starke Schmerzen hat, weswegen ich den Nutzen dieser Maßnahme unter diesen Umständen stark in Frage stelle. Zudem isst sie kaum noch, weil ihr die Medikamente und die Schmerzen auf den Magen schlagen.

Was ich aber nicht beurteilen kann: Wäre die Verabreichung von Morphium eine ernstzunehmende Option? Was müsste man berücksichtigen?

Schöne Grüße,
Jule

Hi

Zu dem Morphium kann ich leider nichts sagen. Aber ich habe eine Frage: Bekommt sie Vitamin D als Nahrungsergänzung?

Grüße

Karana

Hallo, Jule:smile:

Wenn du daran noch nicht gedacht haben solltest:

vielleicht wäre da eine Argumentationshilfe für dich zu finden, falls sich hier im Forum niemand findet, der auf Osteoporose oder gezielte Schmerztherapie spezialisiert ist:

http://www.netzwerk-osteoporose.de/index.php/content…

So, wie du das schilderst. würde ich sagen, das ist eine Stufe 3.
Wenn die Ärzte in der Reha nicht auf deine Argumente eingehen, dann suche dir vielleicht einen unabhängigen Schmerztherapeuten für deine Mutter.

http://www.schmerztherapeuten.de/

Ich hatte einen ähnlichen Fall im Freundeskreis, wo ebenfalls in der Klinik zu wenig getan wurde, leider ist generell Schmerztherapie immer noch fast ein Streitpunkt unter den Ärzten - der unabhängige Arzt hatte dann schnell alles im Griff.

Liebe Grüße, viel Kraft und deiner Mutter bald eine halbwegs scherzfreie Zeit,
J.
(Dialyse ist lebbar)

oh, mannooo

deiner Mutter bald eine halbwegs
scherzfreie Zeit,

Gerade im Medizinbrett braucht man für solche Tippfehler schon eine schräge Portion Humor.
Sorry:smile:)

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Hallo Karana,

ja, das bekommt sie.

Danke für deine Nachfrage,

Jule

Hallo Maresa,

Gerade im Medizinbrett braucht man für solche Tippfehler schon
eine schräge Portion Humor.
Sorry:smile:)

Gern verziehen, es hat mich tatsächlich zum Grinsen gebracht :smile:.

Hab’ vielen Dank für deine Links und Tipps, da kann ich mich für das Gespräch mit der behandelnden Ärztin wappnen!

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo

Wenn Sie erst durch Bewegungen starke Schmerzen bekommt, dann würde ich sagen, es drückt irgendwo auf die Nerven.
Ist es dann nicht sinnvoll, Schmerzen zu haben?
Wenn die Knochen sich richtiggehend auflösen, was soll man da noch machen?
Gibt es denn den erwähnten natürlichen Heilungsverlauf?

Direkt nach Morphium zu fragen, würde ich auch aufgrund des oben genannten Problems vermeiden.
Wenn die Nerven eigenständig „Musik“ machen, gibt es z.B. andere Medikamente, die desensibilisieren.
Einzige Möglichkeit, die ich sehe, versuchen andere Fachleute zu Rate zu ziehen, insbesondere auch wegen der Knochen.

MfG

Hallo,

Bitte nicht böse sein:

Ist es dann nicht sinnvoll, Schmerzen zu haben?

der Satz kann nicht unwidersprochen bleiben. „Sinnvolle“ Schmerzen kann es im Anfangsstadium einer Krankheit geben, als Warnsignal des Körpers und damit geht man zum Arzt. Dessen Aufgabe ist es, die Ursachen der Schmerzen zu erkennen, die Ursachen, wenn möglich zu heilen und wenn dem nicht so sein kann, dann hat der Arzt die Pflicht per Eid, Schmerzen zu lindern.

Wenn die Knochen sich richtiggehend auflösen, was soll man da
noch machen?

Zum Beispiel Morphium geben.

Gibt es denn den erwähnten natürlichen Heilungsverlauf?

Direkt nach Morphium zu fragen, würde ich auch aufgrund des
oben genannten Problems vermeiden.

Kannst du das näher erläutern?

Wenn die Nerven eigenständig „Musik“ machen

Hier handelt es sich nicht um Musik sondern um schreiende, schreiendmachende Schmerzen einer betagten Frau. Da sollte nicht lange mit Desensibilisierungs-Medikamenten herumexperimentiert werden.

Einzige Möglichkeit, die ich sehe, versuchen andere Fachleute
zu Rate zu ziehen, insbesondere auch wegen der Knochen.

Den Rat wird Jule sicher beherzigen.

Gruß, Maresa
(Dialyse ist lebbar)

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Hallo,

Wenn Sie erst durch Bewegungen starke Schmerzen bekommt, dann
würde ich sagen, es drückt irgendwo auf die Nerven.

Sie hat permanent starke Schmerzen. Dann, wenn sie versucht, sich zu bewegen - und sei es nur ein Umdrehen im Bett - werden sie unerträglich. Sie beschreibt den Schmerz, als würde man ein Messer in den Rücken stoßen und dieses herumdrehen.

Ist es dann nicht sinnvoll, Schmerzen zu haben?

Den Sinn dieser Schmerzen vermag ich nicht zu erkennen. Die Ursache ist bekannt, gilt als nicht therapierbar und wird ja bereits über Schmerzmittelgabe „behandelt“. Nur ist diese nicht ausreichend.

Gibt es denn den erwähnten natürlichen Heilungsverlauf?

Grundsätzlich ja, wobei nicht gesagt ist, dass
a) die Schmerzen dann enden, da die Möglichkeit besteht, dass die Wirbel in einer Fehlstellung zusammenwachsen und weiterhin Schmerzen bereiten und
b) nicht demnächst der nächste Wirbel einbricht.

Direkt nach Morphium zu fragen, würde ich auch aufgrund des
oben genannten Problems vermeiden.

Kannst du das begründen? Von „direkt“ kann nach Wochen voller rasender Schmerzen wohl kaum die Rede sein.

Einzige Möglichkeit, die ich sehe, versuchen andere Fachleute
zu Rate zu ziehen, insbesondere auch wegen der Knochen.

Die Osteoporose wird medikamentös behandelt, die Reha sollte eigentlich unterstützend helfen, ist aber aufgrund der Schmerzen nicht durchführbar.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

meine Schwiegertante, 91, hat ein sehr schmerzhaftes Nervenleiden, ist aber geistig für ihr Alter topfit.
Sie bekommt seit mind. 2 Jahren Morphinpfllaster, nimmt selten die ganze Menge, da es sie dann geistig zu müde/träge macht. Hat also schon auch immer Schmerzen, aber eben nicht so arg und aus eingener Entscheidung.
Man merkt ihr absolut nicht an, dass sie ständig unter Morphin steht.

Würde daher mutmaßen, dass auch Deine Mutter Anspruch auf Morphin hätte und dies ev. durchaus ein probates Mittel wäre. Zumindest einen Versuch wert.

Was soll überhaupt die Reha, wenn sie an den Maßnahmen eh nicht teilnehmen kann?

Vielleicht mal mit anderen Ärzten darüber reden?

Kann übrigens das Buch „Sterben Sie bloß nicht im Sommer“ empfehlen. Da gibt es ein paar gute Tips zum Umgang mit unserem Krankheitssystem (Gesundheitssystem ist ein dummer Verschönerungsbegriff, gesund geht schließlich keiner ins Krankenhaus, sorry, Gesundheitscentrum) und zu Patientenverfügungen.

Gruß und viel Glück, vor allem Deiner Mutter, Paran

Hallo zusammen,

Hallo,

Die Ärzte sind sich nun einig, nicht mehr zu operieren,
sondern das Ganze so heilen zu lassen.

Aber: Die Schmerzen sind für meine Mutter schier unerträglich.
Trotz Schmerzpflaster und hoher Dosierung diverser
Schmerzmittel wird sie nicht soweit schmerzfrei,

ein Problem ist auch, dass die potenten Schmerzmittel zental wirksam sind und somit eine gewisse Somnolenz (Schläfrigkeit) hervorrufen, was wiederum Einfluß auf die soziale Kommunikationsfähigkeit/Willigkeit hat…

dass sie sich
im Bett aufrichten und aufstehen kann, ohne zu schreien. Sie
muss aber aufstehen und herumlaufen, damit die Muskeln nicht
atrophieren. Auch die erste Lungenentzündung hat sie aufgrund
der Liegezeiten schon hinter sich.

Leider hast du uns nicht geschildert, in welcher Höhe die Wirbelfrakturen waren/sind.

Aber unabhängig davon ist zu klären, ob nicht eine Leitungs-/Regionalanästhesie möglich ist. Ich bin mir der Problematik sehr wohl bewusst bzw. im Klaren darüber, dass es nicht ganz einfach wäre… aber eine Überlegung alle Male wert. Optimal wäre eine entsprechend erfahrene Anästhesieabteilung deren Ärzte Leitungsanästhesien ihr täglich Brot ist.

Derzeit bettelt sie alle 1,5 Stunden um Schmerzmittel, die sie

Fakt ist, dass sie derzeit keinerlei Lebensqualität hat und
zudem nicht in der Lage ist, sich auch nur ansatzweise so zu
bewegen, wie es notwendig wäre. Sie kann in der Reha an keiner
physischen Therapie teilnehmen, da sie bei der geringsten
Bewegung starke Schmerzen hat, weswegen ich den Nutzen dieser
Maßnahme unter diesen Umständen stark in Frage stelle. Zudem
isst sie kaum noch, weil ihr die Medikamente und die Schmerzen
auf den Magen schlagen.

Was ich aber nicht beurteilen kann: Wäre die Verabreichung von
Morphium eine ernstzunehmende Option? Was müsste man
berücksichtigen?

Vlt. fragst du einfach einmal die behandelnden Ärzte (sicherlich keine Anästhesisten) nach der Möglichkeit eines anästhesiologischen Konsils zur Klärung der Machbarkeit einer Regionalanästhesie?

Schöne Grüße,
Jule

Ebensolche
rolli

Hallo

Direkt nach Morphium zu fragen, würde ich auch aufgrund des
oben genannten Problems vermeiden.

Kannst du das näher erläutern?

Gemeint war, das die Gefahr bestehen könnte(bin kein Arzt), das unter starken Schmerzmitteln Bewegungen gemacht werden, die die Nerven einquetschen oder anders verletzen.
Außerdem halte ich das mit dem „gib mir Morphium“ für so eine Krebs und Boulevard-Blatt Geschichte, wobei sich ein genaues medizinisches Bedürfniss wahrscheinlich anders anhört. Ich kenne mich da aber nicht genauer aus.

Wenn die Nerven eigenständig „Musik“ machen

Hier handelt es sich nicht um Musik sondern um schreiende,

Hab ich extra in Anführungszeichen gesetzt. Die Nerven geben ja Signale.

schreiendmachende Schmerzen einer betagten Frau. Da sollte
nicht lange mit Desensibilisierungs-Medikamenten
herumexperimentiert werden.

Hiermit meinte ich, das Nerven schon mal eine gewisse Eigendynamik entwickeln, oder in anderen Worten, möglicherwweise kann man mit weniger gefährlichen Medikamenten auch etwas erreichen. Es war auch nur eine Idee und schon gar keine Aufforderung zu Experimenten.

Scheiss Dialyse.

Hallo,

Gemeint war, das die Gefahr bestehen könnte(bin kein Arzt),
das unter starken Schmerzmitteln Bewegungen gemacht werden,
die die Nerven einquetschen oder anders verletzen.

Die Gefahr besteht ohne Schmerzmittel genauso, wenn nicht noch mehr. Außerdem hast du ja gelesen, dass Bewegung der Patientin gut täte - das kann sie aber nur halbwegs schmerzfrei.

Außerdem halte ich das mit dem „gib mir Morphium“ für so eine
Krebs und Boulevard-Blatt Geschichte, wobei sich ein genaues
medizinisches Bedürfniss wahrscheinlich anders anhört.

Ja? Wie hört sich denn ein „genaues medizinisches Bedürfnis“ an???
Vielleicht solltest du weniger Boulevard-Blätter lesen.

Hast du schon mal gesehen, wie Schmerzpatienten (egal mit welcher Grundkrankheit) wieder an Lebensmut, Lebensfreude und Lebensqualität gewinnen, wenn sie mit gut eingestellten Morphintherapien behandelt werden?

Hast du schon mal gesehen, wie Todkranke - und nun meine ich wirklich todkrank - mit erträglichen Schmerzen bei klarem Bewusstsein auf Palliativstationen in einen immerhin halbwegs würdevollen Tod gehen können. Patienten, die vorher vor Schmerz nicht mehr sprechen konnten?

Hast du überhaupt schon mal langandauernde Schmerzen gehabt? Müssen gar keine so argen sein, wie die beschriebenen. Andauernder Schmerz zermürbt dich völlig, macht das Leben ziemlich unwert, aus dir ein mürrisches Stückchen Mensch, das nur noch in sich hinein hört und die nächste Attacke erwartet. Da nutzt kein „reiß dich doch zusammen“ (das tut man sowieso, so lange es geht) oder Indianerheldentum.

Eine Kollegin von mir hatte seit ihrem 16. Lebensjahr schwerstes schmerzhaftestes Rheuma,
etwa 20 Jahre lebte sie mit Cortison und anderen Hämmern, war aber nie schmerzfrei, heute lebt sie schon seit Jahren und mit erstaunlicher Lebensqualität in Beruf und Freizeit in der Schubsituation mit einem Morphiumpflaster, ohne süchtig zu werden und mit geringeren Nebenwirkungen, als bei Cortison.

Selbstverständlich bin ich gegen ungerechtfertigte, wahllose und leichtfertige Morphingaben, aber genauso bin ich gegen übervorsichtiges, womöglich mit „Suchtgefahr“ bei hochbetagten Patienten begründetes Ablehnen einer wirkungsvollen Schmerztherapie.

Der Umgang mit schmerzstillenden Morphinen und Morphinderivaten in ausreichender, wirkungsvoller, aber schonender Dosis ist bei uns in Österreich und auch in Deutschland noch sehr von (nachvollziehbaren) ethisches Bedenken begleitet, die es in anderen Ländern nicht gibt (in Amerika wurden die ersten Schmerzkliniken schon schon in den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts eingerichtet).

Erst in den letzten 2-3 Jahrzehnten hat sich bei uns der Begriff „Schmerztherapie“ überhaupt einigermaßen etabliert und es kommt zu einer interdisziplinären Behandlung (u.a.Anästhesisten, Schmerztherapeuten, Psychologen) chronisch Schmerzkranker (und dazu gehören neben Tumorerkrankungen natürlich auch Wirbelsäulenkrankheiten, Osteoporose, Rheuma e.a.).

Scheiss Dialyse.

Was willst du mir denn mit dieser aufmunternden Unterschrift sagen?
Bist du selbst betroffen? Und wenn nein, was berechtigt dich zu dieser kategorischen Ansage?

Dialyse ist lebbar

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Hallo Jule,

ich bin zwar nicht vom Fach und schreibe aus dem gesunden Verstand heraus:

Die Ärzte sind sich nun einig, nicht mehr zu operieren,
sondern das Ganze so heilen zu lassen.

Gute Entscheidung - Ärzte mit Format

Aber: Die Schmerzen sind für meine Mutter schier unerträglich.
Trotz Schmerzpflaster und hoher Dosierung diverser
Schmerzmittel wird sie nicht soweit schmerzfrei, dass sie sich
im Bett aufrichten und aufstehen kann, ohne zu schreien. Sie
muss aber aufstehen und herumlaufen, damit die Muskeln nicht
atrophieren. Auch die erste Lungenentzündung hat sie aufgrund
der Liegezeiten schon hinter sich.

Das kann ich mir nicht so ganz vorstellen. Ich denke, daß es potente Schmerzmittel gibt, die auch nicht süchtig machen. Obwohl und bitte verzeih - in dem Falle spielt dieses Thema keine große Rolle mehr.

Derzeit bettelt sie alle 1,5 Stunden um Schmerzmittel, die sie
aber von den Ärzten (sie befindet sich derzeit in einer
geriatrischen Reha) nicht bekommt. Sie war selbst (Kinder-)
Ärztin und hat nun uns „Kinder“ aufgefordert, uns darum zu
kümmern, dass sie Morphin bekommt.

Dann ist Deine Mutter nicht gut aufgehoben. Es gibt Kliniken, die sich auf solche Patienten spezialisiert haben

Da sie unter einer fortschreitenden Demenz leidet, wird sie
selbst von den Ärzten in dieser Hinsicht nicht für voll
genommen, obwohl sie nach meiner Einschätzung diesbezüglich
noch sehr gut strukturiert und klar ist.

Ist das ein subjektiver Eindruck oder ein objektiver? Wenn letzteres, dann siehe vorherigen Kommentar.

Fakt ist, dass sie derzeit keinerlei Lebensqualität hat und
zudem nicht in der Lage ist, sich auch nur ansatzweise so zu
bewegen, wie es notwendig wäre. Sie kann in der Reha an keiner
physischen Therapie teilnehmen, da sie bei der geringsten
Bewegung starke Schmerzen hat, weswegen ich den Nutzen dieser
Maßnahme unter diesen Umständen stark in Frage stelle. Zudem
isst sie kaum noch, weil ihr die Medikamente und die Schmerzen
auf den Magen schlagen.

Diese haben mir auch Probleme bereitet bei einer fortgeschrittenen Cox-Arthrose. Ich kenne das und die üblichen Medis machen die Nieren und Leber kaputt.

Was ich aber nicht beurteilen kann: Wäre die Verabreichung von
Morphium eine ernstzunehmende Option? Was müsste man
berücksichtigen?

Ich denke, Deine Mam wäre in einer Schmerzklinik besser aufgehoben.

Gruß vom Raben

P.S. Auch sollte der psychische Aspekt nicht unterschätzt werden. Sie ist Ärztin und es entstehen dadurch ganz andere Probleme. Nur ein Denkansatz.

Rückmeldung
Vielen Dank euch allen!

Inzwischen habe ich meine Mutter aus der Reha nach Hause geholt, weil sie ohnehin aufgrund der Schmerzen an keiner Maßnahme teilnehmen konnte und zusehends abbaute. Nach Konsultation eines Freundes der Familie (Anästhesist und Schmerztherapeut), der eigens aus Finnland, wo er lebt, einflog, hat dieser meine Mutter nun Morphinpflaster und Novalgin „verordnet“. Alle weiteren Schmerzmittel (sie bekam zusätzlich zum Novalgin noch Ibuprofen und ASS) hat er abgesetzt.

Der Gedanke daran, diesen Freund um Hilfe zu bitten, kam mir erst durch eure Hinweise. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Danke dafür.

Seit 2 Tagen geht es meiner Mutter deutlich besser. Inwieweit der Umzug in ihr Zuhause eine Rolle spielt, vermag ich nicht zu sagen. Sie ist räumlich kaum orientiert und erkennt ihre häusliche Umgebung anscheinend nicht wieder. Man muss ihr den Weg zur Toilette zeigen, dort findet sie allerdings ohne hinzusehen die kompliziert angeordneten Lichtschalter auf Anhieb richtig.

Interessanterweise war sie in der Lage, mit dem befreundeten Arzt ein Fachgespräch über ihren Zustand zu führen und traf - wie er einigermaßen erstaunt feststellte - korrekte Einschätzungen sowohl in Sachen Schmerzzustand als auch hinsichtlich ihrer Demenz.

In jedem Fall besteht nun erst mal eine allseitige Erleichterung darüber, dass sie nicht mehr so leiden muss. Alles andere wird man abwarten müssen.

Nochmals Danke und schöne Grüße,
Jule

das freut mich
Servus, Jule,

danke für die Rückmeldung und ich freu’ mich sehr, dass es deiner Mutter besser geht.
Ich wünsch’ euch, dass es lange so bleibt!

Lieben Gruß aus dem Waldviertel, J.