Schnappfinger - Titel zu kurz

Hallo,
seit einigen Wochen habe ich Schwierigkeiten mit beiden Daumen. Ich kann sie morgens nicht beugen. Anfangs verging das recht schnell wieder, inzwischen ist es beharrlicher. Es scheint eine bislang noch leichte Form von Schnappfingern zu sein.

Zunächst war ich bei der Hausärztin und nahm auf ihre Empfehlung hin 10 Tage lang Diclofenac, um eine eventuelle Entzündung zu bekämpfen; das veränderte gar nichts. Sie war sich nicht sehr sicher mit der Diagnose und hatte mir geraten, falls das Diclofenac keine Besserung bringt, mal Orthopäden oder Handchirurgin draufschauen zu lassen, eher die Handchirurgin.

Die Handchirurgin sah sich das ganze an und meinte, wahrscheinlich eine Vorstufe von Schnappfingern. Wenn ich Schmerzen hätte, sollte ich wiederkommen, ansonsten meinte sie: am besten ignorieren.

Schmerzen habe ich zwar nicht, merke aber, dass sich das ganze verschlechtert und das Hängenbleiben der Gelenke auch tagsüber, v.a. gegen Abend auftritt und ich insgesamt weniger feinfühlig in der Daumenmotorik bin.

Kann ich denn wirklich nichts anderes tun als abzuwarten, bis die Daumen so beeinträchtigt sind, dass sich’s lohnt, da was zu machen, ggf. zu operieren?

Hat es Sinn, noch irgendwo nachzufragen (Orthopäde? Osteopath?), oder ist das überflüssig?

Ich wäre dankbar für Euren Rat,

viele Grüße,

Jule

Hallo!
Ich finde das Verhalten der beiden Ärzte etwas seltsam, denn es gibt sehr wohl Therapien, um eine OP zu vermeiden.
Das Internet enthält jede Menge an Beiträgen zu Schnappfinger, hier ein Beispiel:
http://www.apotheken-umschau.de/schnellender-finger
aber Google es selber.
Gute Besserung
airblue21

Hallo,

ich habe bei meinen Recherchen als Therapiemöglichkeiten nur gefunden:

  • entweder Medikamente, um eine Entzündung zum Abklingen zu bringen. Oral hab ich’s ja probiert, die Cortison-Injektion direkt ins (oder ans?) Ringband ist umstritten, da nicht ohne Risiko.
    Ich bin auch nicht sicher, ob es bei mir überhaupt eine Entzündung ist oder nicht eine sonstige Verdickung, wodurch auch immer. Die Handchirurgin hat getastet und weder etwas spüren noch Schmerzen auslösen können. Da gibt es wohl eine typische Stelle.

  • oder eben die OP.

Ganz selten ist noch von einer Ruhigstellung des Gelenks die Rede.

Wenn Du mehr weißt, freue ich mich über Informationen.

In dem von Dir verlinkten Artikel ist auch nur von Op und Cortison-Injektion die Rede.

Viele Grüße,

Jule

Huhu!
Ich bin dir keine große Hilfe, aber ich hab gerade auch ein Daumenproblem und kann deswegen sagen, nach welcher schmerzenden Stelle sie suchte:
Man lese hier (http://www.handerkrankungen.de/Quervain/) nach und mache den dort genannten Finkelsteintest: Ich für meinen Teil möchte schreien, wenn ich nur daran denke und werde morgen erstmal versuchen, einen Termin bei meiner Handchirurgin zu kriegen…

Ich lese in dem Zusammenhang aber auch immer nur dasselbe wie du: Cortison (was nicht immer empfohlen wird), entzündungshemmende Salben, zeitweise Ruhigstellung - und als letzte Konsequenz die OP.

Ich drück dir jedenfalls die Daumen, daß dein Problem sich vielleicht doch einfach von allein in Wohlgefallen auflöst…

Grüße
Kari

Huhu zurück,

Ich bin dir keine große Hilfe

schade…

Finkelsteintest

Das ist wohl noch was anderes. Sie ertastete die Sehne am Daumenballen. Da gibt es wohl eine Stelle, wo man ggf. Knötchen spüren kann und durch Druck Schmerz auslösen.
Aber bei mir war schon das Carpaltunnelsyndrom weitgehend ohne Schmerzen.

aber ich hab gerade auch ein Daumenproblem

Ich drück dir jedenfalls die Daumen

Dann drück lieber nicht so fest!

daß dein Problem sich vielleicht doch einfach von allein in Wohlgefallen auflöst…

Da hab ich leider wenig Hoffnung. Es verschlechtert sich stetig. Manchmal scheint es mir, als überlegten die Zeigefinger, sich auch zu beteiligen.
Schon ein Grund, eine OP möglichst lange rauszuzögern: Ich habe keine Lust auf 10 einzelne OPs an 10 Fingern. Ich hatte in nächster Zeit noch was anderes im Leben vor.

Dir gute Besserung!

Jule

Hallo Jule,
ich hatte an beiden Händen (nacheinander) Schnappdaumen, zunächst nur mit Bewegungseinschränkung („Schnappen“ halt), dann auch mit Schmerzen (beim Radeln konnte ich nicht mehr mit dem Daumen schalten etc.). Ich habe es zunächst auch mit Medikamenten versucht, aber erfolglos. Mein Orthopäde hat mir zur OP geraten.
Die OP war ambulant, mit lokaler Anästhesie (Plexusblock) und gar nicht schlimm. Nach einer Woche mit kleinem Verband war alles wieder gut beweglich und schmerzfrei.
Gruß Orchidee

Hallo,

ich seh schon… wenig Chancen.

Ich weiß, dass die OP nicht schlimm ist, ich hatte vor ein paar Monaten eine Carpalbandspaltung - war auch nicht schlimm. Aber halt doch lästig, vor allem die Zeit bis zur völligen Heilung.
Aber vielleicht ist das an den Daumen noch 'ne Nummer harmloser? Die sind ja weniger belastet, denk ich mir, und der Schnitt dürfte auch kleiner sein. Hast Du einen Vergleich?

Ich hab evtl. noch eine andere OP vor mir und seh schon kommen, dass die anderen Finger sich auch noch melden - es wäre mir einfach lieb, das zu vermeiden. Aber wenn’s nicht geht… Naja, noch ist die OP nicht aktuell. Ich versuche mich in Gelassenheit und Geduld zu üben.

Danke auch Dir für Deine Antwort!

Jule