Schnecken und Pflanzen

Hallo,

beim letzten Pflanzenkauf habe ich Schnecken eingeschleppt, was mich aber bisher nicht störte, weil sie ja ganz hübsch aussehen. Leider fressen sie aber zunehmend meine Pflanzen auf, was ich nicht mehr so schön finde. Gibt es deshalb eine Möglichkeit, die Schnecken zu behalten und gleichzeitig die Pflanzen zu schützen? Vielleicht ein spezielles Futter, was nur die Schnecken fressen und dann keinen Hunger mehr auf Pflanzen haben? Oder gibt es Pflanzen, die von Schnecken nicht gefressen werden?
Für Hinweise wäre ich sehr dankbar!

Gruß, Norma.

Hallo,

Gibt es deshalb eine
Möglichkeit, die Schnecken zu behalten und gleichzeitig die
Pflanzen zu schützen? Vielleicht ein spezielles Futter, was
nur die Schnecken fressen und dann keinen Hunger mehr auf
Pflanzen haben? Oder gibt es Pflanzen, die von Schnecken nicht
gefressen werden?

da es sehr verschiedene Schneckenarten mit sehr unterschiedlichen Fressgewohnheiten gibt, ist die Frage so pauschal nicht zu beantworten. Man müsste erstmal schauen, um welche Schnecken es sich handelt und danach rausfinden, warum sie an den Pflanzen fressen. Meist werden mit Wasserpflanzen Blasenschnecken eingeschleppt, die eigentlich nicht an lebenden Pflanzenteilen fressen. Hier könnte das sogar ein Hinweis darauf sein, dass mit den Pflanzen war nicht stimmt und diese dabei sind, aus anderen Gründen den Löffel abzugeben. Posthornschnecken gehen dagegen durchaus auch mal an Pflanzen, wenn sie die lecker finden und/oder nicht genügend Aufwuchs finden, aber selten im übertriebenen Maße. Man muss die Gesamtsituation bewerten, um geeignete Gegenmaßnahmen zu finden. Diese können sowohl eine Reduktion des Schneckenbestandes, als auch eine Änderung der Beleuchtung, Fütterungsgewohnheiten oder der Verzicht auf allzu schmackhafte Pflanzen sein… Vielleicht kannst du ja mal ein Bild deiner Schnecken einstellen?

Ich habe in allen Aquarien (tausende) Turmdeckel-, Blasen- und Tellerschnecken, die meine Becken gemeinsam mit diversen Garnelenarten sauber halten, ohne sich sichtbar an den Pflanzen zu vergreifen. Auf große, definitive Pflanzenfresser, wie Paradies- oder Apfelschnecken verzichte ich bewusst, jedoch schleppt man diese auch kaum aus Versehen mit den Pflanzen ein.

Gruß Jesse

Hallo,

vielen Dank für die schnelle Antwort! Nach meiner eigenen Diagnose habe ich vor allem Blasenschnecken, aber auch ein paar große Posthornschnecken. Vor einigen Wochen hatte ich Haarnixe (Cabomba caroliana) und Gewöhnliche Wasserschraube (Vallisneria) eingesetzt und danach fing die Schneckeninvasion an. Zuerst fand ich es schön, vor allem die große Posthornschnecke zu haben, und die paar Algen, die ich hatte, waren ruckzuck verschwunden. Aber dann wurden die Blätter des Indischen Wasserfreunds (Hygrophila polysperma) löchrig und immer kürzer. Es sieht wirklich wie Fraßschäden aus. Auch die Haarnixe entwickelt sich nicht, sondern Einzelteile von ihr schwimmen im Wasser herum, als wären sie abgenagt worden.
An der Schwertpflanze (Echinodorus) und dem Zwergspeerblatt (Anubia) ist übrigens keine Veränderung zu bemerken, deshalb glaube ich auch nicht, dass es am Wasser liegt. Und weitere Veränderungen außer dem Einsetzen der neuen Pflanzen habe ich nicht vorgenommen.

Gruß, Norma.

Moin,

vielen Dank für die schnelle Antwort! Nach meiner eigenen
Diagnose habe ich vor allem Blasenschnecken, aber auch ein
paar große Posthornschnecken.

dann waren wohl die Posthörner böse, denn die Blasenschnecken fressen bei mir nicht mal am Wasserfreund, wenn ich sie hungern lasse.

Aber dann wurden die Blätter des
Indischen Wasserfreunds (Hygrophila polysperma) löchrig und
immer kürzer. Es sieht wirklich wie Fraßschäden aus.

Kann schon sein, dass er den Schnecken schmeckt, der Wasserfreund hat ja sehr weiche Blätter, die auch vom Menschen als Gemüse verzehrt werden. Ist er vor der Schneckeninvasion gut gewachsen? Wasserfreunde sind sehr schnellwüchsige Pflanzen, wenn ihnen die Wachstumsbedingungen gefallen. In altem, mineralstoffarmen Wasser und mit zu wenig Licht streicht er aber genauso schnell die Segel und die absterbenden Blätter werden dann noch schneller zur Schneckenbeute.

An der Schwertpflanze (Echinodorus) und dem Zwergspeerblatt
(Anubia) ist übrigens keine Veränderung zu bemerken, deshalb
glaube ich auch nicht, dass es am Wasser liegt.

Die haben sehr harte Blätter und werden von Schnecken nicht angefressen, mit Ausnahme alter, absterbender Blätter. Eine gute Alternative zur Haarnixe wäre übrigens Hornkraut, welches extrem schnell wächst und aufgrund der harten Blätter auch nicht von Schnecken angefressen wird (habe ich als super Phosphat-/Nitratkiller in allen Becken).

Wie groß ist dein Becken, wie hoch ist der Tier- und Pflanzenbesatz, wie oft wechselst du Wasser und wieviel Lichtleistung welches Typs hast du drüber? Mit schnellwachsenden Pflanzen, ausreichend starker Beleuchtung, ausreichend Wassertausch und einem guten Kompromiss aus Tierbesatz und Fütterung bekommt man oft ein natürliches Gleichgewicht zwischen Algen- und Pflanzenwachstum und der Vermehrung der Wirbellosen hin. Wenn die Pflanzen schnell genug wachsen und nebenher etwas Algenwuchs als Nahrungsergänzung aufkommt, reduziert sich der Schneckenfraß und wird auch nicht ins Gewicht fallen.

Als Erste-Hilfe-Maßnahme könntest du deine Schnecken aber durchaus mit pflanzlichen Haftfuttertabletten und ab und an etwas überbrühtem Eisbergsalat oder Blattspinat maßvoll zufüttern, um sie vom Pflanzenfraß abzuhalten. Ansonsten musst du überzählige Posthornschnecken eben absammeln, wenn das Futter insgesamt zu knapp für sie ist oder du lässt die Populationskontrolle, wenn du Schnecken magst, diesen Freund hier erledigen: http://www.allesumdieschneck.de/html/anentome_helena… :smile:

Gruß, Jesse

Hallo,

ja, ich denke auch, dass die Posthörner die Ursache sind. So wie ich das heute morgen beobachten konnte, haben sie auch an der Vallisnerie geweidet. Aber um den Wasserfreund tut es mir nicht sehr leid. Das sind noch Ableger der allerersten Bepflanzung von vor drei Jahren und er ist immer wie der Teufel gewachsen, so dass ich mit dem Einkürzen kaum nachgekommen bin. Beim Einsetzen der neuen Pflanzen hatte ich auch den Wasserfreundbestand bis auf wenige Pflanzen entfernt, um auch mal was anderes zu sehen.
Ich denke deshalb, dass ich diesen als Weidefläche für die Posthörner stehen lasse, ihnen ab und zu mal Extragrün zukommen lasse und ansonsten auf Hornkraut umsteige. Dann sind hoffentlich Schnecken und Pflanzen gerettet.

Vielen Dank für die kompetente Hilfe und die Tipps!

Grüße, Norma.