Schnelles Mittagessen- eure Empfehlungen und Tipps?

Es ging mir hier insbesondere um die Tradition. Und wenn man heute in einem guten deutschen Hotel ein vielfältigeres Frühstücksangebot findet, dann ist das eine einerseits noch recht junge und andererseits eben auch internationalierte Geschichte. Wobei die Vielfalt sich oft eher in „noch drei Sorten Frühstücksflocken, Brötchen, Wurst und Käse mehr“, so sehr ich gutes Brot und gute Wurst sowie Käse schätze, erschöpft. Schon ein genießbares Rührei (und nein, schnittfeste und in der bain marie angebratene Eimasse ist kein genießbares Rührei) ist längst nicht selbstverständlich. Spiegelei ist oft nicht im Angebot, Omlette ebenso wenig. Etwas Speck zum Ei hat sich inzwischen recht gut durchgesetzt. Würstchen, Tomaten oder Pilze sind noch eher selten anzutreffen. Hash browns, was ist das? Und dann ist normalerweise Ende, wo man andernorts erst anfängt vollkommen alternative Frühstücke wie French Toast oder Waffeln anzubieten.

Und neben den „guten deutschen Hotels“ gibt es durchaus auch noch jede Menge weniger gute deutsche Hotels. Da ich dienstlich gelegentlich auch abseits der großen Städte und touristisch erschlossenen Gebiete unterwegs bin, darf ich dann auch mal echte deutsche Gasthaus-Tradition „genießen“. Und da kommt dann durchaus nicht so selten mal ein Tellerchen mit einem Brötchen und einer Scheibe Brot und zwei Scheiben Wurst und Käse und einer Mini-Portion Marmelade sowie Butter auf den Tisch. Wunderbar, wenn das dann super tolle regionale Produkte wären. Leider handelt es sich dann üblicherweise eher um das Eigenmarkensortiment der großen Ketten.

Und auch der Brunch ist ja nicht gerade eine deutsche Tradition seit anno tobac.

Weil es hier gerade passt und ich es vor wenigen Tagen noch hörte:

Obwohl die Gegend hier ja ziemlich genau 20 Jahre von den Franzosen besetzt war, heißen die Dinger hier konsequent Krossongs. Was auch insofern interessant ist, als dass der Rheinländer an sich die Aussprache „g“ für g eigentlich gar nicht kennt.

Ich persönlich brauch gerade zum Frühstück kein Überangebot … Wer soll das alles essen, wenn x Brötchen, Toast, Baguette, süsse und herzhafte Backwaren, verschiedenster Belag, dazu noch Müsli & Co auf dem Tisch sind.

Und was das Angebot beim Fleischer, insbesondere beim Discounter betrifft, auch Salatbars usw. … so regt mich das regelmäßig auf, wenn kurz vor Ladenschluss noch so eine Menge von dem Sortenreichtum übrig ist.
Wird dann wohl weggeschmissen. Aber hey, dafür sind Tiere gestorben😐

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Da sieht meine persönliche Erfahrung anders aus.
Als Vegetarierin mit einer Abneigung gegen gewisse Sachen (Vanillejoghurt, Erdbeermarmelade, Rosinen z. B.) sieht es da in der Praxis etwas anders aus.
Ist, nach meiner persönlichen Erfahrung, übrigens in Billigketten (meist die, die eine Zahl im Namen hat) durchaus besser. Hungrig habe ich in DE mal das „Frühstück“ in der gehobenen Klasse verlassen.

Daher hatte ich ja geschrieben, dass die ganzen zusätzlichen Sorten von Dingen oft mäßiger Qualität in Hotels nicht so mein Ding sind, und eine Pseudo-Vielfalt bedeuten.

Ich würde es auch insoweit eher als Vorteil betrachten, wenn ich statt von einem riesigen Buffet ein frisch für mich zubereitetes warmes Frühstücksgericht bestelle und esse. Wenn die Portionsgröße stimmt, bleibt da nichts übrig, wenn ich konkret bestelle, was ich haben will.

Zuhause wird nur gekauft, was auch - nach und nach - gegessen wird. D.h. Brötchen die über sind, kommen am nächsten Tag noch mal aufgebacken auf den Tisch oder langen erst einmal im Froster. Notfalls wird noch Paniermehl draus oder Brotchips, Bruschetta, Panzanella, … Wurst- und Käseteller kommt wieder auf den nächsten Tisch, …

Naja, die jüngeren Generationen (bei meinen Kollegen sind das die Anfang 30 und jünger) lernen nichts mehr von den Kollegen, die vorher da waren (ich weigere mich, jemanden Ende 30/Anfang 40 älter zu nennen). Sie haben natürlich in der Ausbildung nicht alles gelernt, was an unserem Schultyp gebraucht wird, das wissen sie. Sie probieren, fragen ihre Altersgenossen, probieren, etc. Alles dauert ewig lange - sie brauchen Jahre, um das zu lernen, was auch in Monaten geht, erleben vermeidbare Frustrationen. („Können wir das nicht so machen? Ich habe im Ref gelernt, dass es nur so geht und nicht so wie ihr das macht.“ - „Ja, es gibt aber mehr legale Varianten als nur die. Bei uns war es auch so, dass wir in der Ausbildung nicht alles gelernt haben, was legal ist.“ - nachher in der Pause, in Tränen aufgelöst: Ich habe noch nie gesagt gekriegt ‚das haben wir immer schon so gemacht‘.")

Auch Stefanie wird es nicht anders ergehen. Sie kümmert sich nicht darum, was die anderen Generationen machen, und wenn sie dann was findet, was cool ist, ist es für sie ein Trend und es kriegt einen englischen Namen und ist SELBSTVERSTÄNDLICH viel cooler als das, was wir gemacht haben. Sie setzt sich doch nicht das ganze Wochenende hin und kocht vor, sie ist doch kein Hausmütterchen. Sie ist eine junge Frau, die sich in Eigeninitiative und veranwortungsbewußt um ihre work-life-balance kümmert. Am Wochenende bereitet sie sich gut gut auf die nächste Woche vor, da hat sie ja genug Freizeit, damit sie nach dem anstrengenden Arbeitstag in der Woche noch entspannen kann und auch während des Arbeitstages ein gesundes und günstiges Mitagessen hat und nicht teuer in den benachbarten Restaurants oder Imbissen essen muss. Zur Befriedigung dieses modernen Bedarfs gibt es eben meal prep. Das ist dann nicht nur günstig (was ja wichtig ist im Kapitalismus, der uns ausbeutet - man will ja zweimal im Jahr in Urlaub fahren, sonst ist man arm. und wenn die Bonzen nicht genug zahlen und die Politik nichts gegen die Inflation tut, muss man sich eben zu helfen wissen). Und sustainable ist es auch noch und ressourcenschonend.

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Manche erleben auch die Wiedergeburt als Semmelknödel oder wandern schlichtweg in den Magen des süßen kleinen Rehs, das wegen seiner bösen und vor allem gierigen Verwandten im Wildgehege andernfalls nach Ansicht meiner kleinen Tochter bestimmt nichts zu fressen bekäme.

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War bei mir in den … und wird bei uns auch gerne und regelmäßig gemacht. Und zwar gleich in großen platzsparenden Mengen. D.h. aus den gesammelten Resten werden vier bis sechs Stangen Knödelmasse, die dann in Folie vorgegart werden. Was nicht gleich benötigt wird, wandert in den Froster und kann dann entweder kurz im Wasserbad regeneriert werden, oder kommt aufgeschnitten in die Pfanne.

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Das süße kleine Reh sollte doch aber das gute Automatenfutter von Fumy bekommen!

  • Zur Ergänzung der Brotreste-Küche sei hier noch ein kleines Loblied auf den Ofenschlupfer gesungen.

Tatsächlich steht am Wildgehege eine große Tafel, auf der die Dinge aufgeführt sind, die man füttern darf und jene, die eben nicht gefüttert werden dürfen. Ich staunte nicht schlecht als ich bei meinem ersten Besuch altes Brot auf der „erlaubt“-Seite der Tafel fand - mit Bild.

Ich bin zimtintolerant. Insbesondere, was den Geruch angeht.

Grüße

C.

Genau

  • sie stellt sich am WE nicht mehrere Stunden hin zum Kochen, weil sie kein Hausmütterchen ist
  • Unter der Woche aber auch nicht, weil sie sooooo viel arbeiten und in der Freizeit Spaß haben muss, also viel Wichtigeres zu tun hat
  • fertiges Essen will sie aber auch nicht kaufen, weil teuer und ungesund

:woman_shrugging:

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ich glaube, du hast mich nicht komplett verstanden… oder ich dich nicht :wink:

doch doch … ich weiß was mealprep ist und ich habe dich verstanden

Mealprepping ist aber nunmal trotzdem vorkochen bzw. kochfertig vorbereiten - was einiges an Zeit kostet (und sehr viel Platz in der Küche) wenn man das Geraffel auf einmal für eine ganze Woche vorbereiten will.

Sie will aber eigentlich nicht kochen, weil sie nicht gern kocht … sie will aber auch nichts fertiges kaufen weil das ungesund ist

… und deswegen würde mich interessieren, was sie wirklich möchte

das wird sein wie seinerzeit bei dem Kannibalenkind: „Ich esse meine Sippe nicht - nein, meine Sippe ess’ ich nicht!“

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Und vor 50 Jahren gab es traditionell in den USA? Funktioniert schon nicht, weil das erst vor 100 Jahren erfunden und vor 50 Jahren einigermaßen Verbreitung gefunden hat.
Deine Leidenschaft in allen Ehren. Aber du bis völlig undifferenziert. Du stellst zum Teil junge Entwicklungen internationaler Hotel-Frühstückskultur deutscher Hausmannskost gegenüber. Hier das feudale Festtagsfrühstück, dort Donnerstag Morgen bei Ekel Alfred mit Komissbrot.

Und jetzt kommst du mit irgendwelchen einfachen Hotels in Hintertupf, als ob die in England besser wären! Sind sie nicht. Und Würstchen und Pilze sind, bei allem Respekt, englisch und haben mit deutscher Frühstückstradition genau Null zu tun. Und das ist auch gut so. Ich habe nämlich keine Lust darauf, in irgendwelchen Hotels überall das gleiche Frühstück zu bekommen, egal in welchem Land ich rumgurke.
Es tropft halt deine Leidenschaft genauso wie die Antipathie aus jeder deiner Zeilen. Das eine wird himmelhochjauchzend verklärt, das Andere unsachlich verdammt.

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Das „warme Frühstücksgericht“ ist abseits vom Rühr- oder Spiegelei aber nun mal nicht deutsche Tradition. Wenn man das mag, landet man bei internationalem Buffetangebot, muss das aber im Bewusstsein tun, dass das eben aus vielerlei Ländern zusammengeklaubt ist. Aber deshalb bleibt es trotzdem falsch, den Deutschen die Frühstückskultur abzusprechen.

Nur gut, dass es das in Deutschland nicht gibt… Wann warst du das letzte Mal hier frühstücken? Augen auf bei der Gastronomiewahl.

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Konfrontationstherapie!!

Soll sich worauf beziehen?

Nein, Du verstehst einfach nur nicht, was ich schreibe! Auf der einen Seite eine Jahrhunderte alte und heute noch überall verfügbare Kultur mit vielen traditionellen Rezepten, deren Verfügbarkeit nichts damit zu tun hat, ob und wie häufig man die dann nutzt, und auf der anderen Seite eine durch Globalisierung unter Nutzung u.a. auch vorstehend beschriebener fremder Traditionen erst recht junge Entwicklung, die zu einer bislang noch recht eingeschränkten Verfügbarkeit eines Frühstücks jenseits von Brötchen mit Marmelade, Wurst oder Käse geführt hat. D.h. während Mr. Scott daheim nicht zwingend jedem Morgen ein Full-English-Breakfast essen muss, hat er zumindest an jeder Ecke die Möglichkeit ein solches zu bekommen, wenn ihm danach ist, und er nicht selbst kochen will. Will er selber kochen, kann er sich dabei aber auf die oben beschriebene eigene uralte Tradition beziehen. Demgegenüber wird Frau Müller, wenn ihr mal der Sinn nach einem vielfältigeren Frühstück stehen sollte, sich weder auf eine eigene lange Tradition von Frühstücksgerichten beziehen können, noch einfach von jetzt auf gleich um die Ecke ein solches Frühstück angeboten bekommen.

Das ist aber doch überhaupt nicht das Thema, s.o.

Ich habe nie etwas anderes behauptet. Du bellst hier nicht existente Bäume an.

Schön für Dich, aber so etwas habe ich doch auch überhaupt nicht ansatzweise gefordert.

Wo habe ich irgendetwas verdammt? Ich habe Dinge objektiv dargestellt und dabei festgestellt, dass es anderswo längere Traditionen mit einem breiteren Angebot gibt. Ich liebe durchaus auch mein deutsches Frühstück an sicher 200 Tagen im Jahr, und würde nicht mein eigenes Sauerteigbrot backen, selbst Würste und Pasteten, Frischkäsezubereitungen, … herstellen, wenn ich ein deutsches Frühstück „verdammen“ würde. Aber ich genieße es eben, dass es andernorts mehr Möglichkeiten gibt und binde die auch gerne mal in die heimische Küche ein. Ich bin doch kein Nationalist, der sich „ausschließlich deutsch“ ernähren würde und wahrheitswidrig behaupten müsste, dass das deutsche Frühstück das Maß aller Dinge wäre. Warum hast Du damit so ein Problem?

Ich habe nie etwas anderes behauptet und gehe sogar noch weiter bzgl. Rühr- und Spiegelei. Aber schön, dass Du das jetzt auch erkannt hast. Es sind eben - wie x-fach von mir ausgeführt - moderne Erweiterungen aus fremden Kulture mit einer diesbezüglichen Tradition, die uns fehlt.

Nö, wenn ich in einen in den USA überall zu findenden Frühstücks-Diner gehe, fehlt da genau eine Sache: Ein Buffetangebot. Da werden traditionell Tellergerichte frisch auf Kundenwunsch zubereitet.

Und ich wiederhole mich ungern, aber der von Dir verlinkte Beitrag taugt halt leider einfach nichts. Wie schon geschrieben ist der vielfältige Brotkorb eine Entwicklung der nicht mal letzten 50 Jahre. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als zum Mohnbrötchen erst das Sesambrötchen dazu kam, und dann lange nichts. Erst mit der Zunahme der Backmischungen in den Bäckerein gab es dann nach und nach die heute übliche große Vielfalt. Und zeige mir Leute ohne einen etwas größeren, durch Reisen in/Beschäftigung mit Ländern mit anderer Frühstückskultur erweiterten Horizont, bei denen auch nur ein Rühr- oder Spiegelei zum regelmäßigen Sonntagsfrühstück gehört.