Hallo,
macht es Sinn, Gartenkalk in den Schnellkomposter zu tun, um das Verrotten zu beschleunigen, oder müßte es Branntkalk sein?
Mit Dank im voraus und freundlichen Grüßen
Günter
Servus,
weder - noch.
Kalkzugabe beim Kompostieren hat nur eine Wirkung, wenn man im Kompost einen zu niedrigen pH-Wert hat (z.B. Sägespäne, besonders von Nadelholz und Eiche; Nadelstreu, Laub); ferner kann Kalk eine Rolle spielen, wenn man einen ordentlichen Regenwurmkompost aufsetzt: Tennessee Wiggler mag es nicht so gern sauer haben.
Mit Branntkalk kann man nicht nur Schnecken, sondern auch sonst noch vieles töten, was im Kompost lebt und selbst bei dem Ruckzuck-Blitzkompost-Larifari benötigt wird. Im normalen Gartenbau nur kohlensauren Kalk (Kalkmergel) verwenden.
Wenn der Express-Megablitz-Komposter noch nicht schnell genug heizt, kann das Ausgleichen des C/N-Verhältnisses durch Zugabe von Blutmehl, Hornmehl, Hornspänen nützlich sein.
Von dem Substrat, das dabei heraus kommt, täte ich mir aber keine Wunder erwarten - obwohl es sicherlich besser ist als nichts, und auch noch besser als einseitige NPK-Mineraldüngung ohne jede Humuswirtschaft.
Schöne Grüße
MM
Danke!
Gruß Günter
hi güncy,
nachträglich noch frage zur klärung:
willst du kompostieren oder verrotten? (frage nur wegen: im schnellkomposter verrotten…)
ich habe beste erfahrungen mit kompostwürmern gemacht - ich war und bin wirklich verblüfft, welche mengen diese possierlichen tierchen über den sommer hinweg verputzen und zu hervorragendem humus machen. und wer immer schön für nachschub sorgt, dem entflüchtet dieses gewürm auch nicht.
denk mal drüber nach - zur beschriebenen chemie eine wunderbare alternative.
saludos, borito
¡Hola Borito!
da klingt wieder einmal die Angst vor der bösen, bösen Chemie durch. Das schlimme Dihydrogenoxid, das den Scheitel verätzt, wenn es direkt von den Chemtrails auf den Kopf regnet etc. etc.
Da Du offenbar Schwierigkeiten hast, Freund Tennessee Wiggler in Deinem Kompost zu halten - in einem normal geführten Kompost entfleucht kein einziger Regenwurm, im Gegenteil: Man braucht ihn mit keinerlei für teuer Geld erstandenen Tieren impfen, die sind in kürzester Zeit von selber da -, weise ich noch ein weiteres Mal darauf hin, dass Eisenia Foetida, Lumbricus Rubellus und vor allem Lumbricus Terrestris saures Milieu nicht gern mögen, so dass man je nach Beschickung des Komposts mit einer Zugabe von Kalziumkarbonat vulgo Düngekalk viel helfen kann, wenn der pH-Wert zu niedrig vulgo der Kompost zu sauer ist.
Ferner brauchen alle Regenwürmer auf Tonböden Kalk nicht nur wegen des pH-Wertes zum Leben. In einem reinen Tonboden, der nicht gekalkt wird, sucht man ziemlich lange, bis man einen Regenwurm findet.
Oder meinst Du mit der bösen Chemie etwa die von mir angeführten Hornspäne? Dann wäre es nützlich, wenn Du Dir alle zehn Fingernägel ziehen lässt, weil Du sonst alle Finger voll mit böser Chemie hast…
Beiläufig: Wurmkompost wird als Miete mit vollem Bodenkontakt aufgesetzt, Schnellkomposter funktionieren anders.
Schöne Grüße
MM
¡Hola Borito!
uih, ein spanischer freund - halli-hallo!
da klingt wieder einmal die Angst vor der bösen, bösen Chemie
durch.
nee, wirklich nicht. ich bin weder freund noch feind der chemie, dann müßte ich mich ja selbst vernichten wollen. und „böse“ ist höchstens der mensch, der sie falsch einsetzt aber meine vermeintlichen „aversionen“ interpretierst du hier rein
Da Du offenbar Schwierigkeiten hast, Freund Tennessee Wiggler
in Deinem Kompost zu halten
hab ich nicht - ich laß den tierchen ihren raum, und sie fühlen sich offensichtlich recht wohl. wenn der eine oder andere abgeht… - mei, ich merk das nicht mal, weil ich die würmis bisher nicht regelmäßig zum rapport antreten und durchzählen lasse.
Beiläufig: Wurmkompost wird als Miete mit vollem Bodenkontakt
aufgesetzt, Schnellkomposter funktionieren anders.
ich habe nur gewagt, selbiges ins spiel zu bringen, weil der up einmal von „schnellkomposter“ und ein anderen mal von „verrotten“ sprach. und da ich finde (persönliche meinung, achtung!), daß die besagten possierlichen tierchen schnell kompostieren, war das ein alternativ zu sehender vorschlag zum „fast composting“. nicht mehr, nicht weniger.
ansonsten: danke für die weiteren erhellenden ausführungen (ernst gemeint).
Schöne Grüße
muchos saludos, borito
Hi Borito,
ja, jetzt hab ichs verstanden, was Du meinst. Offenbar hast Du Dich ja ob meiner rüden Reden auch nicht so sehr angepinkelt gefühlt, umso besser.
Grundsätzlich ist Wurmkompost in der Anwendung und Wirkung viel günstiger als solcher aus Schnellrotte. Das hängt damit zusammen, dass von den Regenwürmern z.T. bereits fertige Ton-Humus-Komplexe ausgeschieden werden, die viel besser gegen Auswaschung geschützt sind, als das im Schnellkomposter verrottete Material. Andererseits wird durch die Flora im Verdauungstrakt der Würmer bereits einiges an Nährstoffen pflanzenverfügbar aufgeschlossen, u.a. Phosphat, so dass im Wurmkompost (wenn er nicht zu lange gelegen hat) gleichzeitig leicht pflanzenverfügbare Nährstoffe und stabiler Humus vorliegen.
Schnellrotte ist keine gleichwertige Alternative, sie spielt allenfalls eine Rolle, wo der Kompost mit viel Rasenschnitt und Schnittgut von Nadelbäumen, Thuja und vergleichbar schwer Verdaulichem kämpfen muss. Da gibts allerdings auch Möglichkeiten, z.B. Hügelbeet und Flächenkompostierung, die allerdings beide eher in den Nutzgarten gehören, weil sie halt nicht zu jeder ästhetischen Vorstellung passen. Ich persönlich finde die Elefantenohren von Spitzkohl und Blumenkohl, im Kontrast zu Sellerie-Gefieder und Paprikatupfen recht hübsch anzuschauen, aber neben einer Gestaltung mit Schwerpunkt Rasen, Rosen und Cotoneaster wirkt das vielleicht doch bissel folkloristisch…
Schöne Grüße
MM