Schnitte im Linoleum-Boden

Hallo :smile:
Mein Freund und ich wohnen seit 3 Jahren zur Miete, unsere Wohnung ist mit Linoleum-Boden teilweise ausgestattet.
Nun ja, durch Idiotie haben wir es nun geschafft, Schnitte und Kratzer in den Boden zu schaffen. Sieht natürlich schändlich aus, und ich habe etwas Panik vor der Reaktion unseres Vermieters.
Mein Freund hatte nun die Idee, mit einem alten Bügeleisen und einem Handtuch den Boden an den Schnittstellen zu erhitzen, dass der Bodenbelag quasi „zusammen schmilzt“.
Ich jedoch habe Panik, dass er noch mehr damit kaputt macht als repariert/verschönert.

Hat jemand eine Idee?

Liebe Grüße
Carina

geht nicht
Hallo Carina,
mit nem Bügeleisen oder Lötkolben oder so was werdet ihr höchstens den Boden noch mehr verschandeln. Würde je Belag ne harte verschmorte Kruste werden.
Risse kann man so nicht zukleben.

Ihr werdet wohl nicht drum herumkommen und den Boden austauschen müssen.

Ihr schreibt durch Idiotie - Was sagt denn Eure Versicherung zu dem Schaden, das Ihr vielleicht einen Besucher hattet, der…

*lg Birgit

Hallo Carina,

ich befürchte, dass Birgit mit ihrer Aussage hier drunter Recht hat.

Allerdings muss ich sagen, dass das bei mir reine Vermutung ist, ich habe es noch nie probiert. Und ich kann mir auch schwer vorstellen, dass das schon mal jemand anders probiert hat.

Deshalb mein Vorschlag: Geh doch in ein Fachgeschäft (oder Baumarkt, falls jetzt nicht gleich wieder welche schreiben: igitt, da gibts doch nur das falsche Linoleum!" und du dich trotzdem hintraust) und bitte um ein Reststück. Das kriegst du sicher umsonst oder für einen symbolischen Euro, mache ich laufend, um es für Linolschnitt zu benutzen.

Und dann schneidest du es so ein, wie euer Boden beschädigt ist, und probierst es aus: Mit dem Bügeleisen, mit verschiedenen Klebern, mit Knet- oder Hartgummi, oder was dir sonst in den Kopf kommt oder hier vielleicht noch empfohlen wird.

Und solltest du Erfolg haben, berichte dann hier! Man lernt nie aus!

Gruß
Peter

Hi Carina,

das geht nicht. Linoleum ist mit dem Bügeleisen zu verschmurgeln, aber nicht zu schmelzen. Mach Dir dennoch keine Sorgen, Linoleum ist ein billiges Gelumpe, das sich der Vermieter in der eigenen Wohnung niemals legen würde. Das weiß er, und er weiß auch, dass Linoleum bestenfalls nur halb so lang hält wie ein guter Bodenbelag.

Gruß Ralf

im ernst?

Hi Ralf,

jetzt bin ich aber schokiert…
Ist Linoleum wirklich billiges Gelumpe?
Ich habe gemerkt, dass der Bodenbelag extrem empfindlich ist was kratzspuren betrifft, auch die Mieter über uns bestätigen dies, aber unser Vermieter hat uns erklärt, wie teuer und gut das Zeugs doch sei etc. pp…

alles nur Lüge?

Gruß
Carina

Hi
Linoleum ist sicher kein billiges Gelumpe. Linoleum erfordert nur einen stabilen perfekt planen untergrund und flächige verklebung. es ist sogar schleifbar und zu versiegeln und auch äusserst robust. meinst du diese handelsübliche PVC-Sch***? das ist allerdings Gelumpe.
HH

Hi Carina,

ich vermiete selbst.

unser Vermieter hat uns erklärt, wie teuer und gut das Zeugs doch sei etc. pp…

alles nur Lüge?

Jain. Es kommt halt drauf an, was er an Miete nimmt. Ich vermiete nicht für ein Trinkgeld, deswegen liegt bei mir kein Linoleum, sondern Teppichboden in Wohn-und Schlafraum sowie Fliesen in Küche, Bad und Flur. Der Teppichboden soll 10 Jahre halten; wenn der Mieter vor dieser Zeit auszieht, muss ich ihn eh erneuern. Dann könnte ich anfangen herumzustreiten, ob der Boden mehr als üblich abgenutzt ist. Das werde ich mir wohl nicht antun.

Gruß Ralf

Hallo,

also echtes Linoleum ist kein billiges Gelumpe, daß keiner will, sondern ein hochwertiges Naturprodukt, das allerdings einiger Pflege bedarf.
Linoleum besteht aus Leinöl , Harz, Holzmehl , Kalksteinmehl, Farbe, Titanoxyd und Jute.
Linoleum ist also kein Kunststoff. Es besteht ausschließlich aus „Zutaten“, die in der Natur vorkommen.
Wie man es macht:
http://www.wdrmaus.de/sachgeschichten/linoleum/

Linoleum bedarf auch einiger Pflege!

PVC-Boden ist was anderes (und meist das, was in Wohnungen gern verlegt ist). Aber auch da gibt es riesige Qualitätsunterschiede – von der Baumarktware für 8 € pro qm bis zu hochbelastbaren Böden im Profibereich.

Aber selber mit dem Bügeleisen drangehen – lieber nicht!

Grüße

Wendy

3 Like

Hallo, Carina! …und alle anderen hier,

Ich jedoch habe Panik, dass er noch mehr damit kaputt macht
als repariert/verschönert.

Da hast Du völlig recht! Lieber nicht.

Hat jemand eine Idee?

Ja, und zwar Wendy, die sich offenbar auskennt.
Du kannst rausfinden, ob Ihr nun Lino oder PVC habt, wenn du irgendwo die Unterseite zu fassen kriegst; Lino hat da 'n Jutegewebe kleben. (wie die Taschen…). Es bricht auch leicht, PVC nicht.
Lass einen Fachmann nachsehen, ob man reparieren kann, mit der dazugehörigen Schmelzschnur, die auch in die Fugen gehört, oder ob Ihr doch tauschen müsst. Bei echtem Lino ist das tatsächlich relativ teuer, so ab € 20/m².
Leider, es ist nämlich KEIN Gelumpe (musste ich mal loswerden).
Auch liebe Grüße - Anette

Liebe Grüße
Carina

Hallo Ralf,

da muss ich doch mal etwas ergänzen: Teppich wäre für mich ein absolutes KO-Kriterium bei der Wohnungssuche. DAS ist nämlich meistens „billiges Gelumpe“, dass Vermieter mit wenig Investitionsbereitschaft verlegen lassen. Klar gibt es Ausnahmen und qualitativ hochwertige Teppiche - die habe ich aber in hochwertigen Mietwohnungen bisher nicht gesehen (da steht dann eher Parkett und/oder Feinsteinzeug o.ä. an). Teppich-Auslegeware startet jedenfalls bei einem Preis, für den Du Linoleum nie kriegen würdest.

Davon abgesehen kommt mir Teppich auf gar keinen Fall ins Haus weil viel zu unhygienisch - insbesondere, wenn dr Teppich vorher 8 Jahre von einem unbekannten Vormieter genutzt wurde…

Gruß
Ramona

Hi Ramona,

Teppich-Auslegeware startet jedenfalls bei einem Preis, für
den Du Linoleum nie kriegen würdest.

nach meiner Erinnerung hat die Ware vor 4 Jahren 55 Euro/qm gekostet.

wenn dr Teppich vorher 8 Jahre von einem unbekannten Vormieter genutzt wurde…

Da stimme ich Dir zu. Habe ich schon erwähnt, dass mit jedem neuen Mieter ein neuer Boden reinkommt? Deswegen macht Mieter suchen manchmal viel Arbeit - die sollen ja nicht nach einem Jahr schon wieder ausziehen.

Gruß Ralf

Hallo Ramona!

Meine Begeisterung für gebrauchten Teppichboden in einer Mietwohnung hält sich in Grenzen. Aber grundsätzlich gibt es von allen in der Überschrift genannten Bodenbelägen die gesamte Bandbreite von fabrikfrischem Sperrmüll bis zu hochbelastbarem, edlen Belag. Grundsätzlich läßt sich feststellen, daß Beläge im einstelligen oder unteren zweistelligen Quadratmeterpreis zur minderwertigen Minimalausstattung von Vermietobjekten gehören. Es gibt aber Teppichböden für den gewerblichen Bereich, denen Rollstühle und matschige Stiefel gar nichts ausmachen, die sogar die Belastung im Eingangsbereich eines Kaufhauses mit täglich tausenden Besuchern überstehen. Ähnliche Unterschiede gibts bei PVC-Böden, nämlich von schnell versprödendem Zeug bis zum leitfähigen und bei jeder Belastung praktisch unzerstörbarem Fußboden. Bei Steingut gibts unterschiedliche Abriebfestigkeiten und bei Holzböden reicht die Skala von einem nur mit Puschen begehbaren Hauch von Furnier bis zum Hirnholzboden, der nach 100 Jahren harter Beanspruchung vielleicht mal geschliffen werden muß. Gibts nur nicht bei Obi & Co. und nicht für 'nen Zehner.

Gegenüber Linoleum habe ich bei hoch beanspruchten Flächen Vorbehalte. Er läuft sich angenehm und leise, aber Linoleum ist relativ kratzempfindlich, nur in Grenzen lichtecht und Druckstellen von schweren Gegenständen/Möbeln sind irreversibel.

Gruß
Wolfgang