Schnittwunden/Schusswunden

Guten Abend liebe Mediziner.

Was macht man eigentlich bei einer Schuss- oder Schnittwunde?

Man kennt solche Fälle nur aus den Holywoodfilmen, wo sich der Held einfach etwas Whisky über die Stelle schüttet und mit einem Messer sich die Kugel rausholt. Rambo hat sich überhaupt Schwarzpulver reingeschüttet und angezündet :wink:

Wie verhält man sich eigentlich real, bei einer Schuss und bei einer Schnittwunde? (Auch wenn z.b. der Arzt nicht sofort erreichbar ist)

Danke im Voraus.

Steriler Druckverband

Was macht man eigentlich bei einer Schuss- oder Schnittwunde?

Einen sterilen Druckverband mit all den Mitteln, die einem zur Verfügung stehen. Alldieweil Gaffa-Tape auch brauchbar auf Haut hält ist das zur Not (wenn kein Verbandskasten oder Hansa-Plast verfügbar) eine gute Wahl.

Faustregel ist, dass es vorrangig darum geht den Blutfluss zu stoppen. Solange zu stoppen bis professionelle Versorgung (Notarzt, Notrettung) aktiv werden kann.

Held einfach etwas Whisky über die Stelle schüttet

Desinfektion mit Alkohol. Schmerzhaft aber im Notfall besser als nichts. Aber bei kleinen Wunden (Schnitt beim Spülen) reicht ausbluten für wenige Minuten.

Schwarzpulver reingeschüttet und angezündet :wink:

Ausbrennen war vorgestern. Das ist eine äußerst extreme Abwägung zwischen Gewebszerstörung und Desinfektion. In diesem unserem Lande würde das niemand nutzen. Für sehr kleine Wunden im tropischen Regenwald … wo eine Zigarettenflamme reicht.

Also: Auch als Nicht-Autofahrer einen DIN-Verbandskasten in der Wohnung bereithalten und ca. nach 2 Jahren erneuern (Kosten:

Hallo Michail,

Wie verhält man sich eigentlich real, bei einer Schuss und bei
einer Schnittwunde? (Auch wenn z.b. der Arzt nicht sofort
erreichbar ist)

Blutstillen wenn nötig und keimarm abdecken.

Blutstillung durch einen Druckverband.

Wie bei jeder anderen blutenden Verletzung auch.

Gandalf

Schwarzpulver reingeschüttet und angezündet :wink:

war mal eine gängige methode an der front im ZWK, heute allerdings nicht mehr weil schmerzhaft und nicht die fortschrittlichste methode.

Hallo,

ein möglichst keimarmes Abdecken, dann mittels Druckverband versuchen die Blutung zu stoppen. Bei größerem Blutverlust Patienten in die Schocklage (Beine höher als Rest vom Körper bringen) legen. Den Patienten stehen oder sitzen zu lassen ist nicht ratsam, da die dummerweise im Schockzustand „umkippen“.

Die Desinfektion der Wunde ist absolute Nebensache. Bei der klinischen Versorgung wird die Verletzung ohnehin gereinigt und es wird eine entsprechende Prophylaxe gefahren.

Der Rettungsdienst macht im übrigen auch keine Desinfektion der Wunde. Je nach Verletzung muß der Patient schnellstmöglich in den OP.
Wir haben z.B. einen Standard, dass ein Patient mit einer spitzen oder stumpfen Körperhöhlenverletzung und einem systolischen Druck von unter 90 mmHg mittels des Load-and-Go Verfahren (ohne großen Spielkrams wie Zugang legen usw) in das nächste Krankenhaus gefahren wird. Es wird in diesem Fall auch nicht das Eintreffen eines bereits alarmierten / noch zu alarmierenden Notarztes abgewartet.

Gruß
Kuddenberg

Es kommt darauf an wo diese Verletzungen sind.
Befinden diese sich an den Extremitäten(Arm/Bein) je nach Blutungsstärke Pflaster bis Druckverband. Wird dort durch den Druckverband die blutung nicht gestoppt, muss man evtl abbinden (Nur als letzte möglichkeit betrachten) Abbinden tut man zwischen wunde und Herz, aber möglichst nahe an der Wunde, dabei darf nicht vergessen das Datum und die Uhrzeit aufzuschreiben.

Sind diese Wunden aber im Brustkorbbereich und tiefer gehend muss man möglichst Luftdicht verbinden, aber nicht zu fest da sonst die Atmung behindert wird. Wenn die Verletzungen am Brustkorb sind niemals in eine Schocklage legen, nur flach auf den Rücken und den Oberkörper etwas erhöht legen.
Wird eine Person mit einer Brustkorbverletzung bewusstlos, möglichst IMMER DIE STABILESEITENLAGE AUF DER VERLETZTENSEITE MACHEN. (Wegen der Atmung)

Ich hoffe ich habe das verständlich erklärt, falls nicht schreib mich an.
Gruß Christa (Retsan)