Huhu!
Wieder was gelernt, bzw. sich wieder erinnert! Man wird ja auch nicht jünger *seufz*
Mittlerweile habe ich nachgesucht und festgestellt, dass ich nur noch den einen Grund (O2 Mangel, da man die Ausatemluft immer wieder einatmet, genannt Pendelatmung durch zu großen Totraum) noch im Gedächtnis hatte und den anderen vergessen hatte. Also, für diejenigen, die es interessiert hier nochmal aus medizinischer Sicht:
In der Regel tritt dieses Barotrauma (Unterdruck) beim Tieftauchen ohne Atemgerät, dem sogenannten Apnoetauchen, auf. Sofern der Außendruck größer als der Innendruck ist, also z.B. beim freien Tauchen, wird die Lunge komprimiert. Die Verkleinerung des Lungenvolumens erfolgt durch Hochwölben des Zwerchfells, wie bei der Bauchatmung, in diesem Fall durch eine Kompression des Bauchraums. Weiterhin wird das Volumen des Brustraums mit einer Steilstellung der Rippen verringert. Die Grenze der Kompressionsfähigkeit ist dann erreicht, wenn die Lunge auf das Volumen des Residualvolumen verringert ist. Bei weiterer Druckerhöhung mit steigender Tiefe kann sich die Lunge nicht mehr verkleinern, es tritt Blut bzw. Blutserum aus den Blutgefäßen in die Alveolen. Es sammelt sich also Flüssigkeit in der Lunge an. Es entsteht ein Lungenödem. Bei normal sportlichen Menschen tritt dieser Effekt ab ca. 30 m Wassertiefe auf, einer Tiefe, die der „Normalsportler“ ohne Atemgerät sicherlich nicht erreicht. Durch außergewöhnliche anatomische und physiologische Bedingungen und ein intensives Training liegt der Weltrekord im Apnoetauchen mittlerweile bei über 160 m Wassertiefe.
Wie erwähnt, tritt das Unterdruck-Barotrauma der Lunge in der Regel nur beim freien Tauchen, also ohne Atemgerät, in größerer Tiefe (mehr als 30 m ) auf. Aber infolge eines defekten oder falsch eingestellten Lungenautomaten kann es wegen eines dadurch erhöhten Einatemwiderstands auch beim Flaschentauchen zu dem beschriebenen Unterdruck-Barotrauma kommen. Auch beim Schnorcheln mit einem überlangen Schnorchel kann dies eintreten. Wobei erwähnt sei, daß die normalerweise käuflich zu erwerbenden Schnorchel in ihrer Länge genormt und gesundheitlich unbedenklich sind.
Symptome, Schäden
Bei einem starken relativen Unterdruck in der Lunge kommt es neben dem möglichen Lungenödem zu einer vermehrten Blutfüllung der großen Venen im Brustkorb sowie des rechten Herzens, während die linke Herzkammer vermindert mit Blut gefüllt wird. Da dabei Blut aus den unteren Körperbereichen in die oberen gedrückt wird, können dabei die Blutgefäße der Lunge zerreißen. Auch im Gehirn kann es zu Blutungen kommen. Außerdem wird bei entsprechendem Außendruck der Brustkorb eingedrückt und es kommt zu Rippenbrüchen. Bei Gefäßverletzungen der Lunge ist mit einem tödlichen Ausgang zu rechnen.
Therapie
Ein Lungenödem muß klinisch behandelt werden und wird mit entwässenden Medikamenen (Diuretika) therapiert. Bei einem stärker ausgeprägten Lungenödem ist zusätzlich eine künstliche Beatmung erforderlich.
Prophylaxe
Da eine ungeübte Person ohne Atemgerät kaum über 10 m tief tauchen kann, besteht in der Regel keine Gefahr.
Das gesamte Equipment, vor allem den Lungenautomaten, regelmäßig fachgerecht und sorgfältig warten.
Bye, Vanessa