hallo, oder eigentlich guten abend an euch alle!
es geht um folgendes: ich habe mir vor ein paar monaten ein keyboard von casio gekauft, nur auf die schnelle, damit ich üben kann damit. selbiges instrument hat weder gewichtete, noch anschlagsdynamische tasten noch einen brauchbaren sound, von pedalen oder mehr als 4 oktaven ganz zu schweigen. mittlerweile kann ich auf diesem key board, bei dem die tasten auch ein wenig kleiner sind als auf einem echten klavier, ein paar lieder sehr gut spielen, beidhändig, auch kleine stücke aus dem klavierauszug, die ich mir langsam erarbeitet habe.
doch heute der schock! ich fahre ins musik produktiv, wo ich das erste mal auf einem stage piano (88 tasten, gewichtet, super sound, pedale etc.) meine tollen stücke spiele, und heraus kommt nur müll! mal habe ich zu fest gedrückt, dann zu leise, ich hatte gar keine kraft in den fingern, und die leichtesten sachen sind mir misslungen. furchtbar! ausserdem bin ich immer wieder an den tasten kleben geblieben, jedoch bei allen modellen, und saubere hände hatte ich auch. total schwergängig.
ich überlege jetzt ernsthaft, ob ich das klavierspielen nicht doch aufgeben soll, ob ich das packe?
Hallo,
ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand, der bisher nur auf einem Casio-Keyboard gespielt hat, mit einer richtigen Klaviertastatur zurecht kommen wird. Daher musst du nicht geschockt sein und alles aufgeben! Außerdem kannst du nach 4 Monaten nicht erwarten, dass du jetzt ein Profi bist, der auf allen Klavieren der Welt und dann vielleicht noch mit Publikum souverän Konzerte gibt. Das braucht jahrelange Übung und Erfahrung.
Meine Empfehlung:
Ein Klavier kaufen (wenn’s überhaupt nicht anders geht ein gutes E-Piano oder Stagepiano) am besten mit einer nicht zu leichtgängigen Klaviatur und fleißig Etüden üben. Hat man eine zu leichte Klaviatur, dann hat man immer Probleme mit einer schwereren Tastatur, andersrum ist es leichter.
Ein Problem haben aber viele Klavierspieler trotzdem (gerade wenn sie kein gutes Instrument haben):
Die Umstellung auf ein anderes Klavier bereitet vielen zunächst einmal Schwierigkeiten. Dagegen hilft eigentlich nur ein fundierter Unterricht (ich bezweifle, dass man das im Selbststudium richtig hinbekommen wird) und häufig auf anderen Instrumenten zu spielen.
Flötenspieler haben’s da leichter, weil sie immer auf ihrem gewohnten (Übe-)Instrument spielen können. Es soll ja sogar Pianisten geben, die ihren eigenen Flügel zu Konzerten mitnehmen.
Viel Erfolg wünscht
Booze
Hallo Eric,
ich kann Booze nur Beipflichten, dass du auf jeden Fall weiter machen sollst. Ich selbst habe meinen ersten richtigen Klavierunterricht mit 15 erhalten, hatte davor aber schon lange Orgelunterricht und hatte am Anfang genau so einen „Schock“ wie du Betreffs Klang, Handhabung, Schwere der Tasten etc.
Oder noch besseres Beispiel: Ein Freund von mir ist ein echt guter bis genialer Organist kann improvisieren und all sowas wurde aber von einigen Musikhochschulen nicht für ein Organistenstudium angenommen, weil sein Klavierspiel nicht gut genug war.
Ich sag’s mal so: Sieht man von den Pedalen einmal ab, kann eigentlich jeder Pianist Orgel und Keyboard spielen, aber längst nicht jeder Keyboarder oder Organist kann Klavier spielen…
Und wenn du sagst du hast dir schon Teile aus einem Klavierauszug erarbeitet, dann scheinst du doch zumindest schon mal eine Portion Talent zu haben, denn auch wenn ich nicht weiß von was es ein Klavierauszug ist, so weiß ich doch, dass Klavierauszüge im Allgemeinen recht schwere Kost sind.
… und widerum kann längst nicht jeder Pianist auch korepetieren.
Um den Satz von oben entsprechend zu beschließen.
Gruß,
Kim.
Hallo Eric,
gib bloß nicht auf! Du scheinst wirklich begabt zu sein, wenn Du in kurzer Zeit so viel gelernt hast. Und ebenso wichtig finde ich Deinen Enthusiasmus.
Du solltest jetzt auf einem richtigen Klavier üben. Die Kraft Deiner Finger wird durch das keyboard nicht genügend entwickelt.
Ich erinnere mich, daß Du anfangs was von Unterricht geschrieben hast - auf welcher Art Instrument hast Du denn bei Deinem Lehrer gespielt, auch auf einem keyboard?
Nimmst Du noch Unterricht? Bei demselben Lehrer?
Laß Dich nicht so schnell durch eine einzige Erfahrung entmutigen. Das wird schon!
LG,
MrsSippi
hallo!
danke erstmal für die nette antwort 
meine lehrerin hat einen echten konzertflügel, auf dem ich immer spielen durfte. ich habe aber den unterricht abgebrochen, weil ich nicht mehr auf diesem blöden casio billig instrument üben wollte, seitdem habe ich nicht mehr geübt oder gespielt. heute das erste mal wieder. so eine klaviatur ist für mich total unübersichtlich, und irgendwie kommt mir eine klavier wie ein riesiges, unbeherrschbares ding vor, das macht was es will. ich hab das gefühl, dass das klavier eher mich spielt, als ich es.
grauslich. ich möchte wissen, ob rubinstein, gilels, humperdinck etc. auch die gleichen probleme hatten, aber wahrscheinlich eher nicht.
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ANHANG: ich spare auf ein stage piano, gewichtete tasten, 88 tasten etc. von yamaha, deswegen übe ich nicht mehr, weil ich nicht viel davon habe, wenn ich super spielen kann auf nem keyboard, aber dann nicht auf nem echten.
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Und wenn du sagst du hast dir schon Teile aus einem
Klavierauszug erarbeitet, dann scheinst du doch zumindest
schon mal eine Portion Talent zu haben, denn auch wenn ich
nicht weiß von was es ein Klavierauszug ist, so weiß ich doch,
dass Klavierauszüge im Allgemeinen recht schwere Kost sind.
„hänsel und gretel“ klavierauszug. und da nur die leichtesten sachen, abendsegen etc. und auch nicht alles, denn meine keyboard hat nur 4 oktaven…nicht lustig. 
… und widerum kann längst nicht jeder Pianist auch
korepetieren.
ich will kein konzertpianist werden, eigentlich nur privat für mich oder für freunde spielen, aber der beruf des korpizenten an der oper, der mit den sängerinnen und sängern übt, DAS WÄRE schon was!
Hallo Eric,
grauslich. ich möchte wissen, ob rubinstein, gilels,
humperdinck etc. auch die gleichen probleme hatten, aber
wahrscheinlich eher nicht.
Du kannst davon ausgehen, daß sie alle am Anfang ganz ähnliche Probleme hatte - abgesehen von echten Wunderkindern, die aber selten sind. Der Unterschied ist: die meisten großen Pianisten haben sehr früh angefangen, meist als kleine Kinder. Du bist zwar noch sehr jung, aber kein Kind mehr. Je später man anfängt, ein Instrument spielen zu lernen, umso schwieriger ist es, umso mehr muß man sich reinknieen. Da Du doch so viel Spaß daran hast, mach weiter!
Du bist im übrigen zu kurz dabei, um schon aufzugeben. Nimm unbedingt weiter Unterricht bei einem guten Lehrer. Im Alleingang wirst Du nicht weit kommen.
(Die korrekte Berufsbezeichnung für den, der mit Sängern Partien einübt, ist übrigens „Korrepetitor“.)
LG,
MrsSippi
hallo, ich kann heute leide rnicht mehr antworten, erst nächsten samstag, sei mir nicht böse, ich muss nämlich weg vom computer, ist nämlich nicht meiner.
schönes wochenende!
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ANHANG: ich spare auf ein stage piano, gewichtete tasten, 88
tasten etc. von yamaha, deswegen übe ich nicht mehr, weil ich
nicht viel davon habe, wenn ich super spielen kann auf nem
keyboard, aber dann nicht auf nem echten.
das stimmt nicht. du lernst sehr viel, wenn du auf dem keyboard übst, nur nicht unbedingt klavierspielen.
das spielen eines instruments besteht aus mehreren teilaspekten. zum einen mußt du wissen, wann du welchen ton zu spielen hast, also im prinzip die noten richtig lesen können. dann solltest du auch noch wissen, wie du die jeweiligen musikalischen zusammenhänge klanglich verdeutlichst. zumindest diese beiden sachen kannst du auf irgendeinem instrument lernen und weißt es dann für alle (abgesehen natürlich davon, daß du manchmal neue schlüssel oder notationsformen oder aber auch andere musikstile kennenlernst, aber grundsätzlich lernst du das alles einmal und dann kannst du es). außerdem hast du ja doch den vorteil, daß das keyboard nach dem gleichen prinzip gespielt wird wie das klavier, also im gegensatz zu einer gitarre oder einer flöte weißt du ja, wie du mit einem klavier umzugehen hast.
natürlich mußt du fürs klavier einiges umlernen, aber gar nicht so viel wie du meinst, besonders wenn es dir darum geht, einfach mal so für freunde oder in einem kleinen kreis was zu spielen.
den traum vom korrepetitor solltest du nicht unterschätzen, die sind in mancher hinsicht wesentlich besser als konzertpianisten, weil sie nicht nur für sich allein verantwortung tragen, sondern eben einen sänger oder instrumentalsolisten mittragen müssen. da mußt du wahnsinnig gut blatt- und partiturlesen können, aus dem handgelenk transponieren schadet auch nicht, du mußt dich dem ausdruck des solisten unterordnen und ihn unterstützen, und zu alledem solltest du was von gesangstechnik verstehen. bis dahin hast du jedenfall noch einen langen weg vor dir.
Hallo Eric!
Hast ja schon gute Antworten bekommen, zu zwei Punkten fällt mir aber auch noch was ein.
ausserdem bin ich immer wieder an den tasten kleben geblieben
Den Effekt kenne ich aus der Zeit, als ich mir damals nach verschiedenen Keyboards/Synths noch ein Stagepiano kaufen wollte.
Man hat wirklich den Eindruck kleben zu bleiben.
Das kommt einfach durch die Rückfederung der Tasten, die bei diesen Geräten mit einer echten Hammermechanik ausgestattet sind.
Da muss man sich erstmal dran gewöhnen.
ich hatte gar keine kraft in den fingern … total schwergängig.
Dazu eine kleine Anekdote, über die ich immer wieder schmunzeln muss:
Wollte mal einem Bekannten was von meinen eigenen Sachen vorspielen.
Zu der Zeit spielte ich fast nur auf meinem Stagepiano und habe die anderen Geräte nur zur Tonerzeugung benutzt, war also einen ordentlichen Anschlag gewohnt.
Mein Bekannter hatte auch noch so ein einfaches Keyboard in der Ecke stehen und ich haute in die Tasten.
Das Klacken der Tasten war extrem laut und er dachte echt ich würde das Teil zerstören - aber es war nur meine gewohnte Spielweise 
ich überlege jetzt ernsthaft, ob ich das klavierspielen nicht
doch aufgeben soll, ob ich das packe?
Lass dich nicht entmutigen!
Mit ein bisschen Übung wirst du feststellen, dass es auf so einer Tastatur viel mehr Spass macht. Man kann einfach mit viel mehr Ausdruck spielen, was sowohl du selbst als auch deine Zuhörer deutlich spüren werden.
Welches Instrument du dann am liebsten spielst entwickelt sich und ist persönlicher Gechmack.
Mich lässt das typische Wohnzimmerklavier ziemlich kalt. Auf einem echten Flügel spielen zu dürfen ist jedoch immer ein tolles Erlebnis.
Gruss Froggie