Hallo Thomas
Von welchen Philosophie-Anfängern sprichst Du? Welchen Lehrer-Standpunkt hast Du Dir da zu eigen gemacht? Ich habe zunehmend den Eindruck, wir reden aneinander vorbei.
Bevor man
begreifen kann, dass und wie „alles Gerade lügt“ und „alle
Wahrheit … krumm“ ist, muss man wissen, was mit den
Begriffen historisch vor Nietzsche verbunden ist. Zu stellende
Fragen an den Nietzschetext etwa wären:
- Warum sind die Bezüge vertauscht?
- Warum nennt er nur die Zeit, nicht aber den Raum?
- Warum sagt das ein Zwerg?
- Warum „murmelt“ er das?
- Warum murmelt er das „verächtlich“?
- Warum sagt er das gerade an dieser Stelle?
- Warum reagiert der Antwortende so?
- Ist mit „ich“ zwingend Zarathustra gemeint?
- Welchen Bezug hat dieser ganze zweite Teil zum ersten Teil
des Abschnittes „Vom Gesicht und Rätsel“?
etc. etc.
Du erinnerst mich mit diesen Bemerkungen an einen durchschnittlichen Kritiker, der ein Konzert kritisiert, ohne selbst eine einzige Suite an einem einzigen Instrument spielen zu können.
Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine.
Ich könnte detaillierter auf Deine Beispiele eingehen, aber sie erscheinen mir maßlos, subjektiv und gleichzeitig Objektivität in Anspruch nehmend. Das finde ich dünn.
Abschließenden Gruß,
Branden