Hallo Winkel,
Ich denke, daß ich da keinen widerspruch habe: Die Schönheit
betrachte ich als „immer da“. Nur die ihre Erkenntnis ist
getrübt durch das Subjekt. (Höhlengleichnis?)
platonisch betrachtet ist da in der Tat kein Widerspruch, kantisch hingegen ist die Redeweise nicht. Kant hat - aus seiner Sicht - gerade den platonischen „Flügeln der Ideen“ (KrV, B 9) die Sinnenwelt vorgeordnet - - - und so die Metaphysik Platons für möglich, aber eben nicht für wirklich erklärt. Dies ist natürlich ebenso bindend für die Ästhetik wie für die Erkenntnistheorie. Du bist also ein verkappter Platoniker, mein Lieber!
Und hier geh ich mit Kant:
Eben nicht.
denn dann wird das Wohlgefallen interesselos.
Das würde voraussetzen, dass Gewöhnung Interesselosigkeit erzeugt. Das mag zwar stimmen, aber es ist eben nicht alles Wohlgefallen, was interesselos ist! Insofern ein Trugschluss, aber kein wirklich bedeutender, denn jetzt kann ich dich also Platoniker „verorten“.
Herzliche Grüße
Thomas Miller