Hallo,
das funktioniert aber nicht mit der Trennung. Entweder ich bin
gläubig und glaube an Gott - oder ich glaube nicht. Und wenn
ich an ihn glaube, dann muß ich ihn auch irgendwo
unterbrinmgen in meinem Weltbild.
Ich weiß ja nicht, wie andere das tun - aber kann nicht
entweder Wissenschaftler oder Gläubiger sein. Da ist bei mir
kein Schalter, den ich bei Bedarf umlegen kann.
Das ist zugegebenermaßen ein Problem, das sich wohl nur lösen lässt, wenn man entweder die Wissenschaft (lichen Erkenntnisse) oder einen Gottesglauben verneint (gehässiger: auf den Müll wirft). Ersteres tun (fast) die Evangelikalen. Es gibt ja da die tollsten Vorstellungen: Da wird die Existenz und Konstruktion der Arche versucht zu zeigen und mit technisch-wissenschaftlichen Mitteln zu beweisen, da wird die Eiszeit (die in der Bibel ja nicht vorkommt) als niemals stattgefunden und die Ergebnisse - insbesondere z.B. die Ausformung der Berge - anders erklärt.
Und da ist auch die Krux: Entweder man glaubt bedingungslos an die „Schrift“ (wie Lutherr es forderte) oder man bastelt sich seinen eigenen Glauben zusammen, wählt das aus der Bibel aus, was einem in den Kram passt.
Zweites machen die Atheisten.
Natürlich weiß ich auch nicht alles. Ich weiß zum Beispiel
nicht, ob unsere Naturgesetze zwangsläufig auch in anderen
Universen gelkten müssen oder ob da auch ganz andere Dinge
möglich sind.
Dass es andere Universen gibt, ist auch nur purer Glaube, bestenfalls ein Denkmodell. Wie ja auch die ganzen physikalischen Theorien heute auch nur mathematische Modelle sind, die gewisse Beobachtungen erklären sollen, nicht etwa eine Wirklichkeit aufzeigen (laienhaft ausgedrückt, ich bin kein Physiker). Ein Physiker sagte mir mal, das die heutigen Theorien und Gedankengebäude, jeden Science Fiction Autor vor Neid erblassen lassen.
Und ich weiß auch nicht, was vor dem ominösen
Urknall war. Und das kann eigentlich auch gar keiner ganz
genau wissen - der war ja der Anfang von allem, was uns so
vorstellbar erscheint.
Das erinnert mich an einen interessanten Vortrag von einem Physiker: Danach soll Augustinus auf die Frage, was Gott vor der Erschaffung der Welt getan hat, geantwortet haben: „Die Frage sei nicht erlaubt, mit der Erschaffung der Welt hat Gott auch die Zeit erschaffen.“ Man lasse sich das auf der Zunge zergehen: das war vor 1600 Jahren! Nachsatz des Redners: „Augustinus hätte ja auch sagen können, dass er da die Hölle geschaffen hat, in die er alle hinein steckt, die solche Fragen stellen.“ Das nur am Rande.
Warum also soll nicht Gott das Ganze angeschoben haben? Ich
hätte kein Problem damit. Und da der als Allwissender ja die
Naturgesetze kennt, muß er logischewrweise auch wissen, was
bei der Evolution am Ende rauskommen kann und herauskommen
wird. Ist ja schließlich gesetzmäßig das Ganze - wie alle
Wissenschaft.
Wo also ist da das Problem?
Genau da, dass dall die Schöpfungstheorien absolut nichts erklären. Ob das nun die Ersaffung der Welt gemäß Bibel vor 6000, 30000 oder so Jahren (man ist sich da in den Kreisen nicht ganz einig) oder nach dem intelligenten Design ist.
Wissenschaftlich-technischer Fortschritt wurde erst erzielt als man den Beobachtungen und Experimenten mehr Glauben schenkte als den religiösen Begründungen.
Bemerkenswert ist nur, dass auch die Religiösen aller Art, die die modernen Theorien als atheistisch verurteilen, durchaus genau deren Ergebnisse - Handys, Computer, Fernseher usw. - nutzen.
Oder andersherum: Worin sonst sollte der Glaube bestehen?
Versuche, eine Antwort aus dem Vorgenannten zu erahnen
)
Gruss
Laika