Schokolade für Kriegsgefangene

Habe gerade gelesen, dass Kriegsgefangene aus einigen Ländern in Deutschland Pakete mit Raritäten u.a. Schokolade erhielten. Auf welchem Weg kamen denn diese Pakete nach Deutschland?

Habe gerade gelesen, dass Kriegsgefangene aus einigen Ländern
in Deutschland Pakete mit Raritäten u.a. Schokolade erhielten.
Auf welchem Weg kamen denn diese Pakete nach Deutschland?

Servus Wolfgang

Ich habe gelesen dass es auch im Internet Umgangsformen gibt die man beachten sollte. Gerade bei w-w-w sollte man sich die Zeit für einen netten Gruß nehmen. Immerhin willst du ja etwas von den Leuten. Da kann ein kleines ‚Hallo‘ am Anfang und ein nettes ‚mfg‘ am Ende nicht schaden. Dann sieht es auch mehr wie eine Frage und weniger wie eine Aufforderung aus.

Mfg
Christoph

Hallo Christoph,
Du hast vollkommen recht, ich hatte schon viel Ärger mit meinen verkürzten Umgangsformen. Also seid alle herzlich gegrüßt und sagt mir bitte mal, wie die Freßpakete aus dem Ausland in deutsche Kriegsgefangenenlager kamen.
Wolfgang

1 Like

Über Schweden.
mfgConrad

Hallo Christoph,

Servus

Du hast vollkommen recht, ich hatte schon viel Ärger mit
meinen verkürzten Umgangsformen. Also seid alle herzlich
gegrüßt und sagt mir bitte mal, wie die Freßpakete aus dem
Ausland in deutsche Kriegsgefangenenlager kamen.

Wie schon gesagt wurde das vom Internationalen Roten Kreuz organisiert wobei aber nationale Organisationen mithalfen. So sammelte zum Beispiel das amerikanische RK die Lebensmittel und schickte die dann nach Genf. Aber auch die Armee stellte Güter zu Verfügung wie Beispielsweise die D Ration (Schokolade): http://en.wikipedia.org/wiki/United_States_military_…

Die Pakete enthielten unter anderem Aufstriche, Dosenspeck, Lachs, Fleisch, Corned Beef, Dosenkäse, löslichen Kaffee und Milchpulver. Aber auch andere Artikel waren dabei wie etwa Klopapier, Seife, Dosenöffner, Nadeln, Vitamine, Salz oder Tabak.

So sah ein Paket übrigens aus:
http://americanhistory.si.edu/militaryhistory/img/me…

Wolfgang

Mfg
Christoph

Hallo,

gabs solche Lieferungen eigentlich auch in die andere Richtung? Also für deutsche Kriegsgefangene in den Händen der westlichen Alliierten.

Gruß

Hallo Christoph, danke erstmal, aber wie kamen denn die Pakete in neutrale Länder? Irgendwo mußten doch mal Schiffe oder andere Transportmittel die Frontlinie überqueren und dazu muß es doch Absprachen/Genehmigungen gegeben haben? Kannst Du dazu noch etwas sagen?
MfG Wolfgang

Hallooo und MfG
Eine Frage ist eine Frage, auch ohne Hi und MfG.

Also aus den Antworten wird man nun nicht sehr schlau. Wie bitte kamen den Pakete nach Schweden oder in die Schweiz, wo sie doch komplett von der Aussenwelt abgeschirmt waren.

Hallo Karl-Heinz
Damals gab es schon Eisenbahn, Flugzeuge, Autos.
Gruß
Rochus

Diese beiden Länder waren ganz sicher nicht komplett abgeschirmt.
Beide Länder wurden auch dazu benutzt, zwischen den Kriegsgegnern Kontakte aufzubauen und zu halten und zu pflegen.
mfgConrad

Servus

Hallo Christoph, danke erstmal, aber wie kamen denn die Pakete
in neutrale Länder? Irgendwo mußten doch mal Schiffe oder
andere Transportmittel die Frontlinie überqueren und dazu muß
es doch Absprachen/Genehmigungen gegeben haben? Kannst Du dazu
noch etwas sagen?

Welche Front? Frankreich war im Sommer 1940 besiegt und die Kämpfe zu Ende. Und das Rote Kreuz wurde eigentlich von fast allen Kriegsparteien (außer Rußland und Japan)anerkannt (auch wenn es manchmal zu Unglücken kam). Zu den Aufgaben (vgl Genfer Konvention) des IRK gehörte ja ausdrücklich die Überwachung der Behandlung von Kriegsgefangenen daher besuchten RK Delegationen öfters mal die Lager. Neben den Paketen wurden ja hauptsächlich Briefe befördert.

Das IRK konnte sich also unter den gegebene Umständen recht frei bewegen.

MfG Wolfgang

MfG
Christoph

„Ganz sicher nicht?“ Was soll denn das heissen? Die Schweiz war von Deutschland und Italien eingeschlossen. Schweden war von Deutschem Territorium umgeben. Wo bitte war da eine Luecke, ganz sicher?

Und was bitte war dann der Nutzen von „Flugzeug, Eisenbahn, und Auto?“ Liessen die Deutschen also zu, dass mit Flugzeug, Eisenbahn, und Auto Verkehr der Alliierten nach der Schweiz und Schweden stattfand?

Hallo zusammen,

die zentrale Steuerung des Versand von Rot-Kreuz Paketen wurde aus Genf vorgenommen. Alle Länder bis auf Japan und die SU hatten der Genfer Konvention zugestimmt. Wie schon im 1. Weltkrieg klappte die Versorgung mit care-Paketen und eine „zensierte“ Kommunikation von Kriegsgefangenen mit ihren Angehörigen im ganzen Verlauf des 2. WK recht gut. Ausnahme waren die Konzentrationslager. Hier schaffte es das Rote Kreuz nicht Zugeständnisse seitens der Nationalsozialisten zu erhalten.

Es wurden während des 2. Weltkrieges mehr als 33 Millionen Rot-Kreuz Pakte durch das Internationale Kommitee des Roten Kreuzes versandt. Die meisten Pakte stammten vom amerikanischen Roten Kreuz durch das alle Nationalitäten unterschiedlich beschickt wurden.

Das Rot-Kreuz Paket hatte die Maße 25x25x11 cm (LxBxH) wog genau 5 kg und enthielt Trockenfrüchte, Fleisch- und Fischkonserven, Kekse,. Käse, Margarine und Trockenmilch sowie Marmelade, Schokolade, Zigaretten und Seife.

Die Rot-Kreuz Pakete wurden per Schiff nach Europa verfrachtet und in Genf zwischengelagert und von dort an die verschiedenen Lager verteilt.

Neben den Lebensmittel-Paketen gab es Bekleidungspakete und Sanitätspakete für die Lazarette der Kriegsgefangenenlager.

Als Hitler die Ausgabe von Rot-Kreuz Paketen im Herbst 1944 einstellen ließ, gestattete z.B. SS Obergruppenführere Berger - die direkte Versorgung der Lager mit LKW’s des Roten Kreuzes von der Schweiz aus. Mit kanadischen Kriegsgefangenen als Fahrer, die die weißen RK-LKW’s steuerten, lieferten diese Transporte in den letzten Kriegs- und ersten Friedensmonaten noch über 6000 t Lebensmittel in die KG-Lager in Deutschland.

Gruß Mirko

Hallo Karl-Heinz, genau das ist meine Frage, ich drücke es für Experten mal etwas primitiv aus: Die amerikanischen ROT-Kreuz-Pakete können doch nicht mit Flugzeug in die Schweiz geflogen worden sein. Oder kamen etwa Rot-Kreuz-Schiffe aus England nach Frankreich, ohne dass geschossen wurde?
Oder ging das über Spanien, Frankreich mit Zug in die Schweiz?

Über Portugal und Spanien.

Hallo Wolfgang,

laut einem Bericht - ich glaube er war in der „Bild am Sonntag“ - unterhielten die Briten eine Spezialabteilung, die Päckchen an ihre Kriegsgefangenen verschickte, mit besonderen „Spezialitäten“ zur Flucht aus den Gefangenenlagern wie z.B. Sägeblätter (besser: Säge- bänder) als Seele in Schnürsenkeln versteckt; Seidentücher, die nach dem Waschen eine Deutschlankarte zeigten; getarnte Kompassnadeln, die auf Wasser schwammen und sich dabei in N-S-Richtung einstellten; im Verpackungsmaterial wie Wellpappe waren gerollte Deutsche Geldscheine eingeschoben u.v.a.m.

Meiner Kentnnis nach funktionierte der Päckchenaustausch über neutrale Länder wie Spanien, Portugal, Schweden, vermutlich unter Mitwirkung des Roten Kreuzes.

Wolfgang D.

Kriegsverbrechen
Hallo Wolfgang,

Sägeblätter (besser: Säge- bänder) als Seele in Schnürsenkeln
versteckt; Seidentücher, die nach dem Waschen eine
Deutschlankarte zeigten; getarnte Kompassnadeln, die auf
Wasser schwammen und sich dabei in N-S-Richtung einstellten;
im Verpackungsmaterial wie Wellpappe waren gerollte Deutsche
Geldscheine eingeschoben u.v.a.m.

Dieser Missbrauch des Roten Kreuzes ko…t mich.
Nur ein Beispiel von vielen für Kriegsverbrechen
bez. üble Verstösse gegen internationale Abkommen
und die Genfer Konventionen.

Viele Grüße

Jake

Hallo,

darüber gibts ein interessantes Buch: „Ein Major mit Ideen“, von Clayton Hutton.

Gruß,
Markus