Moin!
dein empörtes Posting in Ehren, aber welchen Lösungsansatz
kannst du bieten?
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keine Kinder kriegen, wenn man sie (und sich) nicht selbst ernähren kann.
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den Schwerpunkt der schulischen Ausbildung nicht nur auf die klassischen Fächer, sondern auch auf Lebensfähigkeit legen.
Dies allein könnte schon helfen.
Abgesehen davon, dass es die Gesellschaft
etwas angehen sollte, was die Familie in ihrem Ehebett treibt.
Was die beiden „treiben“ ist mir egal. Wenn ich dann aber für das Ergebnis zahlen soll, betrifft es mich auch.
Bist du auch daran interessiert, die Kinder zu betreuen oder
zu helfen, dass die Eltern eine Ausbildung oder Job bekommen?
Selbstverständlich.
Sicher bist du dafür nicht zuständig, findest nur, dass es die
Gesellschaft was angeht, rein aus Neugierde? Oder zum
verurteilen? Oder meinst du aktiv zum Helfen? Aber wie?
Ich helfe, indem ich, sagen wir, überdurchschnittlich Steuern bezahle und mich ab und an um die Vermittlung einer Lehrstelle kümmere.
Ferner helfe ich der Gesellschaft, indem ich meine Kinder vernünftig erziehe und nicht zu einem zukünftigen Problem werden lasse. Das allein ist schon ein gewisser Aufwand.
Wie weit geht das „Interesse“ am Leben der Familie, abgesehen
vom finanziellen? Also: man muss daran interessiert sein, dass
die nicht noch mehr Kinder bekommen?
Unbedingt.
Da ist v.a. die Familie gefragt. Auch wenn ich dafür noch so sehr angefeindet werde.
Ich spreche mit meinen Geschwistern durchaus über Erziehungsfragen. Wir empfinden das als Berreicherung, nicht als Eingriff. Ist wohl auch eine Frage des Bildungsstandes, aber die Bereitschaft zu Vorbringung und Annahme konstruktiver Kritik kann man lernen, wenn man möchte.
Ist das deine Aufgabe,
dich da einzumischen? Warum mischst du dich nicht ein, wenns
um aktive Hilfe geht, anstatt empört über eine HartzIV-Familie
zu urteilen?
Du hast keine Ahnung.
Sicher, sie leben von staatlicher Hilfe, sie
scheinen nicht sehr bemüht, daran etwas zu ändern, das ist
generell nicht o.k. Aber was tust du, um solchen Familien eine
Orientierung zu bieten?
Man könnte mich fragen ode rals Vorbild heranziehen.
Ich sehe mich hingegen nicht in der Pflicht, den leuten die Weisheit auf dem Silbertablett zu präsentieren.
Ich muss nichts „bieten“. Das muss klar sein. Ich kann jedoch gerne ragen zu Berufswahl beantworten oder mir bekannte freie Lehrstellen vermitteln.
Gar nichts, weil das asoziale Pack
sich selbst um ihren Dreck scheren soll, bloß nicht die
Steuergelder verschwenden?
Das ist sehr hart, da gehe ich nicht mit.
Vielmehr sind hier v.a. die Schulen gefragt, solche Leute aufzufangen und Fit fürs Leben zu machen, bevor sie mit 13 schwanger werden.
Dafür benötigen wir verpflichtende Ganztagesschulen.
Keine Ahnung weshalb das bei uns so schwer ist. Wir bezahlen die Lehrer doch sowieso für den ganzen Tag.
Die jungen Leute müssen Fit für das Leben in einer Wissensgesellschaft gemacht werden. Wenn die nach dem „Quali“ dann immer noch am Dreisatz und dem lesen von mehr als drei zusammenhängenden Sätzen scheitern, wird das nix…
Und wenn die Eltern das nicht leisten können, muss eben die viel zitierte gesellschaft ran. Aber nicht in Form von sebstberufenen Asijägern, sondern mit einem gewissen Zwang zur Nutzung von Bildungsangeboten.
Schulpflicht bis 16 Jahre, Nachmittagsunterricht, mehr Schulsport, mehr Aufklärung, mehr praxisnaher Unterricht.
Zeit dafür ist in den 10 Jahren, die der Normalmensch mindestens an der Schule herumhängt, mehr als genug.
Wir müssten uns nur zunächst davon verabschieden, dass unsere Pauker den nachmittag im Garten verbringen, anstatt in der Schule.
Die Mentalität ist so einfach: sich beschweren, weil Menschen
Gelder in Anspruch nehmen, aber Hilfen bieten, da heraus zu
kommen ist nicht möglich, man möchte sich mit sowas ja nicht
abgeben.
Was tust DU denn, um solchen leuten zu helfen?
Du forderst ja offenbar, alle hätten sich rauszuhalten und nur weiter brav zu bezahlen.
Dass aber, bei zunehmender Belastung der paar Leute, die in D noch einer wertschöpfenden Tätigkeit nachgehen, immer häufiger die Frage kommen wird, wo die horrenden Summen eigentlich landen und welche Folgekosten, hier in Form von einer neuen Generation „Asis“, daraus erwachsen werden.
Wie schön für jeden, der perfekt ist! Verurteilen
geht so schnell. Wie häufig stecken hinter solchen jungen
Müttern, die einfach etwas Hilfe und Anleitung benötigen um
sich und ihre Familie organisieren zu können.
Diese Anleitung darf man ihnen Deines Erachtens ja nicht geben.
Also, was tust du als Gesellschaft für solche Familien, es
geht uns ja alle etwas an?
Wie gesagt, ich bezahle und helfe in Bezug auf Lehrstellen.
Dass ich nach einem 12h-Tag einer jungen Mutter, die den ganzen tag zu Hause vorm TV hockt, nicht noch den haushalt schmeisse, dürfte klar sein.
M.