Schornsteinfeger - oder nicht?

Hallo,

bis vor wenigen Jahren war es für Hausbesitzer ja nicht nur Pflicht, einen Schornsteinfeger zu „tolerieren“, es durfte auch nur ein ganz bestimmter, für den Bezirk zuständiger sein. Letzteres ist inzwischen aus Wettbewerbsgründen abgeschafft worden. Mir scheint aber nach Beobachtungen, dass, vermutlich aus Gewohnheit, der bisher zuständige Schornsteinfeger fast überall weiter arbeiten darf.

Wenn nun z. B. ein Dreifamilienhaus drei Etagen-Gasheizungen hat: Ruß erzeugen sie nicht, und dass die Abgasnorm eingehalten wird, wird durch eine Fachfirma per Wartungsvertrag jährlich geprüft. Trotzdem kommt zusätzlich der nicht gekündigte Schornsteinfeger, stellt fest, dass die von der Wartungsfirma festgestellten Abgaswerte stimmen, und klettert einmal aufs Dach, um im Schornstein nach dem nicht vorhandenen Ruß zu suchen.

Ist eine solche Zweitkontrolle eigentlich erforderlich oder immer noch irgendwie vorgeschrieben? Wenn man dem bisher amtlichen Schornsteinfeger kündigt - prüft dann irgend eine Behörde, ob man einen anderen beauftragt? Falls nicht: Geht man ein Sicherheitsrisiko ein, wenn man das tut?

Grüße
Carsten

Guten Morgen, Carsten!

… Etagen-Gasheizungen … Fachfirma per Wartungsvertrag jährlich geprüft …
Trotzdem kommt zusätzlich der nicht gekündigte Schornsteinfeger, stellt fest, dass die
von der Wartungsfirma festgestellten Abgaswerte stimmen, und klettert einmal aufs Dach, :um im Schornstein nach dem nicht vorhandenen Ruß zu suchen.

Oder nach dem Vogelnest im Schornstein.

Ist eine solche Zweitkontrolle eigentlich erforderlich…

Die Zweitkontrolle, nämlich die Kontrolle durch ein Wartungsunternehmen, ist nicht vorgeschrieben, wohl aber die Kontrolle durch den Schornsteinfeger.

Wenn man dem bisher amtlichen Schornsteinfeger kündigt - prüft dann irgend eine
Behörde, ob man einen anderen beauftragt?

Den Bezirksschornsteinfeger und seine Aufgaben gibt es nach wie vor http://de.wikipedia.org/wiki/Schornsteinfeger#Kehrmo… und kein Weg führt an ihm vorbei. Der Bezirksschornsteinfeger ist es auch, der bemerkt, wenn weder er noch ein Berufskollege mit den regelmäßigen Prüfungen betraut wurde.

Falls nicht: Geht man ein Sicherheitsrisiko ein, wenn man das tut?

Nun wollen wir mal nicht kleinlich sein und Tote als Folge einer CO-Vergiftung und/oder eine Explosion dramatisieren. Abgesehen von solchen Geringfügigkeiten bestehen keine Risiken :smile: Aber so weit kommt es nicht, weil eine nicht regelmäßig von einem Schornsteinfeger kontrollierte Feuerstätte gesperrt und ihr Betrieb untersagt wird.

Mit dem Schornsteinfeger für Feuerstätten verhält es sich ähnlich wie mit dem TÜV fürs Auto. Auch wer sein Auto regelmäßig in die Werkstatt bringt, muss damit trotzdem zum TÜV.

Gruß
Wolfgang

Noch etwas
Moin,

noch eine Kleinigkeit zu den sehr richtigen Ausführungen von Wolfgang.

Leider hab ich den Link nicht mehr gefunden, es kann aber auch irgend was gedrucktes gewesen sein.

Ein Vergleich NRW und Belgien.
NRW hat rund 17 Millionen Einwohner, Belgien etwa 11
NRW hat (weil BRD) eine Schornsteinfegerpflicht, Belgien keine, bzw. eine sehr laxe, gleiches gilt bei der Errichtung von Feuerstätten.

Die absoluten Zahlen kann ich nicht mehr erinnern, wohl aber, daß in Belgien in besagtem Jahr acht mal so viele Menschen durch solche Unfälle zu Tode kamen als in NRW, was umgerechnet auf die Einwohnerzahl einen mehr als zehnfachen Faktor ergab.

Spätestens nach dieser Lektüre war ich von der Schornsteinfegerarbeit überzeugt.

Gandalf