Ich denke hier hat keiner einen Messerflug mit dem A380 gemacht, sondern der hat eine „scharfe Kurve“ hingelegt.
Um das zu Verstehen muss man sich das ganze mal so richtig schön wie damals im Physikunterricht mit Kraftpfeilen (oder besser Vektoren) aufmalen.
Ein Flugzeug hat eine Masse m. Diese Masse bewirkt dank der Erdanziehung eine Kraft nach unten (Schwerkraft).
Die Tragflächen erzeugen einen Auftrieb a. Dieser Kraft wirkt senkrecht zu den Tragflächen.
Ist nun ein Flugzeug in einer Schräglage (es geht dann, wenn man nicht massiv dagegen steuert in eine Kurve), dann muss man die Auftriebskraft in eine senkrechte (der Schwerkraft entgegenwirkende) und eine waagrechte Komponente zerlegen kann (die wirkt der Fliehkraft entgegen).
Da z.B. bei einer Schräglage der senkrechte Anteil der Auftriebskraft a*sin(60°) = a/2 entspricht führt das dazu, dass der Pilot entsprechend ein bischen mehr Schub braucht und am Knüppel zieht (Stellung „Bäume kleiner machen“) um den Gesamtauftrieb zu erhöhen.
Es ist bei Flugzeugen grundsätzlich so, dass in der Kurve der Steuerknüppel (je nach Schräglage) gezogen werden muss um den nicht mehr nach oben wirkenden Auftrieb zu kompensieren. Dieses „Seitenruder und Querruder leicht betätigen, dann langsam mit dem Höhenruder ziehen“ nennt man dann im Pilotenjargon die „Steuerkurve“. Das dauert auch ein paar Flügchen, bis man die ins Rückenmark programmiert hat…
In dieser Fluglage können die Passagiere übrigens noch Kaffee trinken, da sich Flieh- und Auftriebskraft kompensieren. Allerdings werden Sie bei 60° Schräglage mit 2g in den Sitz gedrückt.