'Schraubverstellung' selbstgemacht

Moin Experten,

mir fehlen die Worte - genauer gesagt: die Fachbegriffe, nach denen ich googlen könnte.

Ich erzähl mal, was ich vorhabe: für eine (hölzerne) Werkzeugführung suche ich eine Möglichkeit, eine Linearführung über einen Drehgriff zu verstellen. Und das Ganze natürlich mit Heimwerker-/Baumarkt-Materialien (sonst rechnet sich die Geschichte nicht und ich lass’ es sein).

Ich hab’ mir das so gedacht, dass ich eine M8 Gewindestange nehme (an einem Ende mit eingeklebtem Drehgriff), diese am festen Teil der Konstruktion durch eine Rampa-Muffe führe und am beweglichen Teil irgendwie frei drehend befestige.

Und genau an diesem „irgendwie befestigen“ hänge ich! Wenn ich mir z.B. die Konstruktion einer einfachen Schraubzwinge ansehe, dann ist dort die Gewindestange einfach an der Druckplatte verjüngt und dahinter aufgeweitet. Das hat mir zu viel Spiel.

Ein Kugellager, in das man die Gewindestange einklebt? Aber ob das hält? Und wie kriegt man das Kugellager an der Holzkonstruktion befestigt?

Vielleicht hat ja einer von Euch eine zündende Idee.

Gruß
Stefan

Hallo Stefan
Ich wiederhole zur Sicherheit noch einmal die Aufgabenstellung.
Du willst einen Holzschieber in einer Holzführung mit einer Spindel verstellen?
Wenn dem so ist, gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Die Spindel wird fest gelagert und eine Mutter wird am Schieber befestigt, die diesen dann bewegt.
  2. Die Spindel läuft in einer Mutter und ist über ein Drucklager mit dem Schieber verbunden.
    In deinem Fall empfehle ich Variante 1.
    Die Mutter am Schieber realisierst du mit einem durchbohrten Hartholzblock mit zur Spindel passendem Innengewinde.
    Für die Lagerung brauchst du ebenfalls einen durchbohrten Hartholzblock, dessen Bohrung die Spindel leicht aufnimmt.
    Der Block wird am Rahmen oder Gestell angeschraubt.
    Vor und hinter dem Block hindern Muttern die Spindel am Herausrutschen und damit kannst du auch das Spiel einstellen. Die Muttern werden zum Schluss mit Kontermuttern oder Stiften gegen Verdrehen gesichert.
    Nun brauchst du nur noch ein Handrad o.ä. auf dem Ende der Spindel zu befestigen.
    Dass das Ganze auch noch geschmiert werden muss, ist wohl selbstverständlich.
    Sollten die auftretenden Kräfte über die Festigkeit von Holz hinausgehen, musst du natürlich Metall (Messing, Rotguss)für Lagerblock und Mutter verwenden.

Gruß
Rochus

Zusatz-Idee
Hallo Stefan,
Rochus hat schon eine gute Idee beschrieben. Von mir ein Vorschlag für die Mutter, welche am Schieber befestigt ist, und diesen dann hin und her bewegt.
Du möchtest eine M8-Gewindestange befestigen. Da ist es sinnvoll, eine Metall-Mutter zu verwenden, und zwar so: Einen entsprechenden Holzklotz ca. 9mm durchbohren. Auf einer Seite ca. 8-10mm tief auf einen Durchmesser aufbohren, so dass eine M8 Mutter straff hineinpasst. Nach dem Zusammenbau musst Du diese Mutter mit zb. UHU-Plus dauerhaft befestigen.
Falls ich mich unklar ausgedrückt habe, dann mache ich gerne eine Skizze.
Noch die besten Wünsche für das Neue Jahr auch an Rochus, (falls er dies liest)
Gruß, Edi

Hi,

Danke für Deine Antwort.

Du willst einen Holzschieber in einer Holzführung mit einer
Spindel verstellen?

Ja. Das soll eine Anschlag/Führung werden, über die ein Werkstück an einen Fräskopf herangeführt wird.

Wenn dem so ist, gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Die Spindel wird fest gelagert und eine Mutter wird am
    Schieber befestigt, die diesen dann bewegt.
  2. Die Spindel läuft in einer Mutter und ist über ein
    Drucklager mit dem Schieber verbunden.
    In deinem Fall empfehle ich Variante 1.

Ich denke, dass die zweite Möglichkeit die für mich bessere ist. Sonst käme ja die Spindel irgendwann dem Werkstück in die Quere.

Für die Lagerung brauchst du ebenfalls einen durchbohrten
Hartholzblock, dessen Bohrung die Spindel leicht aufnimmt.
Der Block wird am Rahmen oder Gestell angeschraubt.
Vor und hinter dem Block hindern Muttern die Spindel am
Herausrutschen und damit kannst du auch das Spiel einstellen.
Die Muttern werden zum Schluss mit Kontermuttern oder Stiften
gegen Verdrehen gesichert.

Ah! Das ist eine gute Idee. Eventuell noch eine Unterlegscheibe auf jeder Seite, die das Holz schützt.

Dass das Ganze auch noch geschmiert werden muss, ist wohl
selbstverständlich.

Ab und zu ein Sprüher Teflonspray sollte genügen. Bei der Holzbearbeitung hat man immer das Problem, das Holzstaub und Öl/Fett eine innige Verbindung eingehen. Und bis man den Schmodder wieder weg hat…

Sollten die auftretenden Kräfte über die Festigkeit von Holz
hinausgehen, musst du natürlich Metall (Messing, Rotguss)für
Lagerblock und Mutter verwenden.

Ich denke nicht - bei der Verwendung (s.o.). Die M8 Mutter wollte ich allerdings wirklich nicht ins Holz zu schneiden. Da ist eine Rampa-Muffe wohl besser geeignet.

Gruß
Stefan

Hi,

auch Dir vielen Dank für die Antwort.

Du möchtest eine M8-Gewindestange befestigen. Da ist es
sinnvoll, eine Metall-Mutter zu verwenden, und zwar so: Einen
entsprechenden Holzklotz ca. 9mm durchbohren. Auf einer Seite
ca. 8-10mm tief auf einen Durchmesser aufbohren, so dass eine
M8 Mutter straff hineinpasst. Nach dem Zusammenbau musst Du
diese Mutter mit zb. UHU-Plus dauerhaft befestigen.

Spricht etwas gegen Rampa-Muffen? Bei geringer Belastung würde es sogar eine Einschlagmutter tun.

Gruß
Stefan

Hallo

Vielleicht hat ja einer von Euch eine zündende Idee.

Wie groß ist denn der Verstellweg?
Arbeitest Du mit dem Gerät laufend oder nur gelegentlich?
Mußt Du diese Vorrichtung „schnell“ betätigen oder hast Du auch Zeit?
Mach mal eine Skizze.
Vllt tut’s ja ein eingebautes Spannschloß ja auch. Da haben die Gewindestangen Rechts- und Linksgewinde.

Gruß:
Manni

Hallo Stefan,

…benutzen
Du möchtest eine M8-Gewindestange befestigen. Da ist es
sinnvoll, eine Metall-Mutter zu verwenden, und zwar so: Einen
entsprechenden Holzklotz ca. 9mm durchbohren. Auf einer …
Spricht etwas gegen Rampa-Muffen? Bei geringer Belastung würde
es sogar eine Einschlagmutter tun.

Ja, Rampa-Muffe müsste gehen, wenn sie schön gerade eingeschraubt ist.
Sorry ich komme aus der Metallbearbeitung und daher war mir der Begriff „Rampa“ nicht geläufig, sonst hätte ich es gleich vorgeschlagen :wink:

Gruß, Edi

Moin,

Ja, Rampa-Muffe müsste gehen, wenn sie schön gerade
eingeschraubt ist.

Ja, das ist immer die große Herausforderung. Da hab’ ich aber mal einen netten Trick gelernt: Man bohrt das Loch mit der Standbohrmaschine. Dann nimmt man den Bohrer raus und spannt ein Stück Gewindestange ein, an deren unteren Ende die Rampa-Muffe sitzt (mit einer normalen Mutter gekontert). Jetzt senkt man den Bohrkopf mit dem Hebel, drückt damit die Muffe gegen das Holz und schraubt sie über das Bohrfutter (also ohne den Motor einzuschalten) hinein. Sitzt wie eine Eins!

Gruß
Stefan

Hallo Manni,

auch Dir Danke für die Antwort.

Wie groß ist denn der Verstellweg?

Da bin ich mir noch etwas unsicher: im Augenblick läuft auf der Fräse ein Schlitten in zwei Nuten auf der Arbeitsplatte. Verstellen kann man, indem man zwei Schrauben löst, den Schlitten verschiebt und die Schrauben wieder fest zieht. Das ist eine elende Fummelei, wenn es auf den Millimeter ankommt.

Entweder, ich mache den neuen Schlitten komplett so, dass er nur noch durch diesen Spindelantrieb verstellt werden kann (was natürlich bei größeren Stellwegen eine elende Kurbelei bedeuten würde), oder ich setze auf den Schlitten noch zwei „Justierschieber“ mit Spindelantrieb, so dass ich die Grobverstellung weiterhin wie oben durchführen kann und nur die Feineinstellung über die Spindeln. Wahrscheinlich eher letzteres.

Arbeitest Du mit dem Gerät laufend oder nur gelegentlich?

Ich bin Hobby-Holzwurm, ich mache das nicht zum Broterwerb. Also eher gelegentlich. Aber wenn, dann meist intensiv.

Mußt Du diese Vorrichtung „schnell“ betätigen oder hast Du
auch Zeit?

Zeit ist nicht das Problem - eher Geduld (siehe oben).

Mach mal eine Skizze.

Hab’ bisher nur ein paar Ideen im Kopf.

Vllt tut’s ja ein eingebautes Spannschloß ja auch. Da haben
die Gewindestangen Rechts- und Linksgewinde.

Du wirst lachen: gedacht habe ich daran auch schon, aber das ist mir dann doch etwas zu „McGyver-mäßig“ :wink:

Gruß
Stefan