Schreibt man heute belämmert oder belemmert?

Hallo, liebe Wissende.
Ich weiß nach meinem Recherchieren, dass man heutzutage belämmert schreibt. Dies wird besonders auf www.konjugation.de sehr gut erläutert.

Doch frage ich mich, wie es zu dieser Entwicklung gekommen ist. Denn das Verb stammt vom Niederdeutschen Verb belemmere ab!
Wenn ich nun belämmert angucke, wurde das e zu einem ä. Doch weiß einer wieso es zu dieser Änderung kam?
Oder stammt das Wort doch von Lämmern ab, sodass es nach dem Stammprinzip weiterentwickelt hat?

Ich würde mich über zahlreiche Antworten freuen, da mich diese Wortentwicklung sehr interessiert und ich im weiteren Netz nicht schlauer geworden bin.

ecco!
http://www.dwds.de/?woerterbuch=1&kompakt=1&sh=1&qu=…

Gruß

Kai Müller

Ähem, räusper…

http://www.dwds.de/?woerterbuch=1&kompakt=1&sh=1&qu=…

Zitat: DWDS = Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache des 20. Jahrhunderts.

In „modernen“ :smile: Nachschlagewerken des 21. Jahrhunderts heisst es belämmert.

http://www.abendblatt.de/kultur-live/article872441/N…

Grüße
Didi

Hallo,

Oder stammt das Wort doch von Lämmern ab, sodass es nach dem
Stammprinzip weiterentwickelt hat?

hier http://www.prismenfernglas.de/etymologie.html#Anchor… hat sich jemand dankenswerterweise die Mühe gemacht, den etymologischen Dschungel zu durchforsten:

Im Etymologie-Duden wird gesagt, das Verb sei eine Iterativbildung zu mittelniederdeutsch belemmen für „lähmen“ und wäre im 18. Jahrhundert aus dem Niederdeutschen in die Hochsprache übernommen worden. Die meisten anderen Bücher teilen die Auffassung des Duden […] z. B. Herrmann Paul in „Deutsches Wörterbuch“ mit einer sehr interessanten Erklärung: „lahm,…in der Schiffahrt hinderlich sein: Beim Gefechte müssen die Docken durch nichts belemmert sein“. […] Dabei soll das Wort von mittelhochdeutsch be-lemen (= mit bleibender Lähmung verletzen) und dies wiederum von althochdeutsch bi-lemmen bzw. bi-leman (= lähmen) kommen. All diese Wörter leiten sich von indogermanisch lem- = brechen her.
Daneben gibt es auch noch eine kleine „Lämmer-Fraktion“, z. B. Gerhard Augst vom Institut für Deutsche Sprache in Mannheim („nach meinem Empfinden zu: Lamm“), Friedrich Maurer im „Südhessischen Wörterbuch“ („belämmergeiern“), Wolfgang Pfeifer in „Etymologisches Wörterbuch des Deutschen“ („Lamm…In übertragener Verwendung steht es für einen geduldigen, fügsamen, wehrlosen Menschen…daneben lämmern, frühniederhochdeutsch lemmern“) oder auch Herbert Prenz in „Vom Urgermanischen zum Neuhochdeutschen“ («Parallel…wurde im Inlaut auch mb zu mm, z. B. …Lambes „Lammes“, was die Schreibungen, z. T. auch umgekehrte, z. B. lamb „lahm“, deutlich zeigen»).
Eine weitere Etymologie bieten Krüger-Lorenzen in „Deutsche Redensarten“, Heyne Verlag: «ursprünglich lahm, aber auch von „Lammel“, d. h. beschmutzter Rocksaum der Frau; belammeln = Rocksaum beschmutzen».
Daneben ist auch mittelhochdeutsch be-liumunden (= einen in den Ruf von etwas bringen) möglich, dessen Ableitung „beleumdet“ viele weitere Abwandlungen erfuhr.
Eine Zusammenfassung des Bel(a)emmern-Dilemmas bieten die Gebrüder Grimm in ihrem wunderschönen „Wörterbuch der Deutschen Sprache“ von 1854:„Belemmern:…scheint das neuniederländische belemmern, doch vergleiche man auch belampern, das sich mit lemmern, wie behammeln mit hemmen berühren könnte…,belemmeln,…sich belemmern, beschmutzen“.
Folgende vier Etymologien konnte ich also zu bel(a)emmert finden, geordnet nach der Häufigkeit ihrer Nennung: 1. Ableitungen von lähmen, 2. Ableitungen von Lamm, Lämmer, 3. Ableitungen von belemmeln = beschmutzen, 4. Ableitungen von Leumund. […]

Gruß
Kreszenz

so isses . . .
http://www.duden-suche.de/suche/trefferliste.php?suc…

Danke

Kai Müller