ich habe seit frühester Jugend ein Problem in der richtigen Schreibweise des Wortes „wart“ oder „ward“.
Wenn ich einer Gruppe von Kindern sagen will, dass sie die Besten gewesen sind im Lehrgang, sag ich dann: Ihr ward die Besten oder ihr wart die Besten?
Ich komm nicht dahinter und bin selbst zu dusselig dazu, das Wort im Duden zu finden. Gibt es dieses Wort vielleicht gar nicht und es ist nur Dialekt?
„ward“ bezieht sich auf den Infinitiv „werden“ und wäre korrekt, wenn du sagen willst:
Ich/Er/Sie/Es ward geboren. Allerdings ist die Form veraltet. Heute schreibt man: Ich/Er/Sie/Es wurde geboren.
Die 2. Person Plural Indikativ Präteritum von „sein“ wird mit „-t“ geschrieben, zum Beispiel „Ihr wart klasse!“.
Merken kannst du es dir, indem du checkst, auf welchen Infinitiv du dich beziehst: Im Infinitiv „werden“ steckt ein „d“, also heißt es „ich ward/wurde“ mit „d“. Im Infinitiv „sein“ steckt kein „d“, also heißt es „Ihr wart“ ohne „d“.
ein weiteres Merkhinweis ist die Tatsache, dass hier ein e ausgefallen ist. Ihr waret ist die altertümliche Form. Ich gebe aber zu, dass der Frager dann wahrscheinlich überlegt, ob es damals wared hieß
Merken kannst du es dir, indem du checkst, auf welchen
Infinitiv du dich beziehst: Im Infinitiv „werden“ steckt ein
„d“, also heißt es „ich ward/wurde“ mit „d“. Im Infinitiv
„sein“ steckt kein „d“, also heißt es „Ihr wart“ ohne „d“.
Hallo Martin,
wieso heisst es dann „ihr seid die besten“? Oder schreibst du das „ihr seit“?
Martin Schultz & Kreszenz haben das ja nunmehr gethan.
Bonus track: „sie ward“ wurde, um das Labyrinth zu vervollständigen, früher auch schon einmal als „si wart“ geschrieben:
Ez wuohs in Burgonden ein vil edel magedîn,
daz in allen landen niht schœners mohte sîn,
Kriemhilt geheizen: si wart ein scœne wîp.
dar umbe muosen degene vil verliesen den lîp.
bei meinem Tipp handelt es sich um eine Eselsbrücke, anhand derer man sich merken kann, ob man „ward“ oder „wart“ schreiben muss. In meiner Eselsbrücke beziehe ich mich ausschließlich auf die Infinitive in Verbindung mit der konkreten Frage des Fragestellers. Ich war der Meinung, dass man erkennt, dass es sich bei meiner Eselsbrücke um keine zitierte amtliche Rechtschreibregel handelt, die sich auf beliebige anderen Konstellationen übertragen lässt