Als Nicht-Abiturient „klaue“ ich mit den Augen. Dank google klappt das in der Regel ganz gut. Doch manchmal, wenn 2 Versionen für mich gleich stimmig aussehen, stoße ich an meine Grenzen. Es geht nicht um das letzte Quentchen, denn sonst könnte man das komplette Posting in der Luft zerreißen.
Ich habe im Linux Forum geschrieben „So würde ich gerne Linux erklärt bekommen.“ Falls möglich, kann mir jemand erklären, ob das Wort „gerne“ vor oder nach Linux platziert wird und warum? Mit einer Eselsbrücke vielleicht? Denn auf diese Weise hat mir mein studierter Schwager das „einzigste“ ausgetrieben. Oder… mir das „einzigste“ ausgetrieben?
am schwersten zu finden sind Regeln, die es nicht gibt. Ohne den Spezialisten vorgreifen zu wollen, die den Duden im Kopf haben, meine ich, dass hier genau dieser Fall vorliegt - es ist einfach Geschmacksssache.
Kompliment übrigens fürs Quentchen - wir beide sind vielleicht die Letzten, die das nicht von Quantum ableiten wie die NDR-Tölpel, sondern von der alten Maßeinheit - ein viertel, fünftel, zehntel Lot, je nach Quelle und Lot.
Es geht nicht um Geschmack; Satzstellung hat nichts mit Design zu tun. Wie wir die Wörter im Satz anordnen, hängt von der Bedeutung ab, die wir ausdrücken wollen.
Wenn er Linux erklärt haben will (und nicht Windows, oder Mamas Rezept für Kartoffelbrei), muss der UP das „gerne“ vor „Linux“ setzen.
Wenn er Linux erklärt haben will und nicht gekauft oder beschrieben oder installiert, dann gehört das „gerne“ vor „erklärt“.
An den UP: dafür gibt es keine Regeln, die man irgendwo nachlesen kann. Da hilft nur viel lesen: Romane, Nachrichten, Berichte, … Und auch mit Leuten über das unterhalten, was man gelesen hat. Über die entstehenden Diskussionen kriegt man mit, wie sich Bedeutung ändert. Das war der Sinn hinter den langweiligen deutschstunden.
Aber mach dir keine Sorgen, du schreibst ein sehr sauberes Deutsch.
die andere Katze redet von Betonung im Sinne von „das Gewicht des Satzes“ oder „das, was dem Sprecher wichtig ist“. Das hört man nicht mit den Ohren, das weiß man, wenn man den Satz gehört hat (so, wie du weißt, dass ein flugunfähiger Vogel im schwarzweißen Federkleid gemeint ist, wenn Du „Pinguin“ hörst).
Wo Du Dein „gerne“ hinhaben willst, hängt davon ab, was DU sagen willst. Es liegt in Deiner MAcht. Das wort, das Du hervorheben willst, steht direkt hinter dem „gerne“.
Jetzt hast du mal Hautnah mitbekommen, was ich mit, an meine Grenzen stoßen, gemeint habe. Gut, dass du das noch mal für mich richtig gestellt hast. Danke.
du bist zu wörtlich unterwegs, du hast Schwierigkeiten, Bedeutung differenziert zu erkennen und übertragene Bedeutungen zu erkennen. Da hilft es nicht, Regeln auswendig zu lernen, da gibt es keine. Lesen, Lesen. lesen hilft, und dann über das Gelesene mit jemandem diskutieren.
Da stimme ich dir völlig zu. Das wäre so, überspitzt ausgelegt, wenn ein Kind die Bedienungsanleitung eines Autos auswendig lernen würde, könnte es noch lange nicht Auto fahren. Was du, was ihr bisher geschrieben habt, ist für mich viel zu hoch, komme da nicht mehr mit. Ich schätze, dann werde ich mich auch weiterhin danach richten, ob ein Satz für mich stimmig klingt oder aussieht.
ich halte es für die BESSERE und einfachere Methode eine Sprache in all ihren Feinheiten zu erlernen, indem man sich mit Menschen umgibt, die diese Sprache auch mit ihren Feinheiten so im täglichen Umgang nutzen.
Gute Bücher zu lesen hilft sehr gut dabei ein Gespür dafür zu entwickeln, was richtig ist und was nicht - und dann können dir die dahinter liegenden Regeln dafür ziemlich egal sein, weil du dann einfach spürst, was richtig ist und was nicht. Auch Hörbücher, die auf guter Literatur basieren, können helfen - selbst dann, wenn man sie nur als Hintergrundrauschen laufen lässt.
Dieses unsägliche Grammatiklernen mit all seinen Regeln und Ausnahmen verhindert m.E. das Gefühl für eine Sprache und deren Feinheiten zu entwickeln.