Schrittmotorfrage

Hallo Experten,
ich habe hier ein mittleres Problem: ein Schrittmotor, der laut Typenschild bzw. Datenblatt mit 36 Volt (max.) betrieben werden kann. Der maximale Strom darf 22 Ampere nicht überschreiten. So weit, so gut. Aber jetzt kommt das Problem, zwei Stränge in Reihe, und so soll er ja betrieben werden, haben gerade mal 0,6 Ohm!
Passt nicht ins ohmsche Gesetz, denn da würden 60 Ampere rauskommen!
Wie geht das? Muss ich den jetzt takten, also ein-aus-aus-ein-… oder wie? Hat irgendwer eine Idee? Bin dankbar für jeden Tip!
Danke, jo-enn

Hallo,

ich habe hier ein mittleres Problem:

ich vermute, es ist noch größer.

ein Schrittmotor, der laut Typenschild bzw. Datenblatt mit 36 Volt (max.) betrieben werden kann. Der maximale Strom darf 22 Ampere nicht
überschreiten. So weit, so gut. Aber jetzt kommt das Problem,
zwei Stränge in Reihe, und so soll er ja betrieben werden,
haben gerade mal 0,6 Ohm!

Idealerweise hätte er sogar 0 Ohm.

Passt nicht ins ohmsche Gesetz, denn da würden 60 Ampere
rauskommen!

Das Ohmsche Gesetz ist hier nur Nebensache.

Wie geht das? Muss ich den jetzt takten, also
ein-aus-aus-ein-…

Genau so ist es. Und das für jede Spule in einem bestimmten Schema.
Da diese Spulen eine Induktivität haben steigt beim Anlegen einer Spannung der Strom langsam an (langsam bedeutet hier im µs-Bereich). Bei max. 20A* muß dann abgeschaltet werden. Die Zeitdauer der Impulse hängt dabei von der Stromanstiegsgeschwindigkeit ab, und diese wiederum von der angelegten Spannung.
Es gibt ICs, die sowas automatisch berücksichtigen. Trotzdem solltest du dich mit den Grundlagen vertraut machen und nicht gleich die ersten Experimente mit solchen Brummern wagen.

*) Wobei natürlich die Maximalwerte nicht unbedingt genutzt werden müssen.

Gruß
Bernd

Hallo,
danke erst mal für Deine schnelle Antwort - jetzt bin ich immerhin schon etwas schlauer. Der erste Denkfehler lag ja wohl bei mir, ich hatte die relativ kleinen Spulen einfach als „normale“ Widerstände betrachtet! Jetzt komme ich schon etwas weiter und werde auch erst mal mit kleinen Spannungen beginnen.
Grüße, jo-enn

Hallo Jens!

haben gerade mal 0,6 Ohm!
Passt nicht ins ohmsche Gesetz, denn da würden 60 Ampere
rauskommen!

Die Stränge stellen Induktivitäten dar, deren ohmscher Widerstand lästig, aber nun mal unvermeidlich ist. Tue dir selbst den Gefallen und lies dich in Funktionsweise und Betriebsarten von Schrittmotoren ein, z. B. hier http://www.rn-wissen.de/index.php/Schrittmotoren, sonst wird das nix.

Erzeugung eines Drehfeldes und Kontrolle der Strangströme erfordern „zu Fuß gestrickt“ einigen Hardware-Aufwand. Aber mach’ bloß nichts selbst! Steuerschaltungen und Treiber gibt es als integrierte Schaltungen. Für den Betrieb eines Einzelstücks ist nicht einmal die Herstellung einer eigenen Leiterplatte erforderlich, weil man auch die fix und fertig bestückt für kleines Geld bei den üblichen Verdächtigen (Reichelt, RS, Farnell etc.) kaufen kann.

Gruß
Wolfgang