Hallo Ghad,
daß Schröder ein Stehaufmännchen in letzter Minute ist, hat er
ja schon bewiesen.
Ich habe mal überlegt, welche Ereignisse auch diesmal zu
seiner Wiederwahl führen könnten.
Keine.
Ich denke, Du irrst Dich in den Gründen für den letzten Wahlausgang. Da hat nicht Schröder gewonnen, sondern Stoiber verloren.
Die Wähler wollten nicht Schröder wählen, sondern Stoiber verhindern.
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Starker Regen. Jedoch was heute im Südosten niedergeht,
kommt um Wochen zu früh.
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Ölknappheit, wenn im August alle ihre Tanks füllen wollen
und nix kriegen. Es ist denkbar, daß das dösende Volk dann
merkt, wie ernst die Situation an den Ölmärkten ist, und so
etwas, sagen wir mal, wie eine Unruhe sich breit macht.
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Bush beginnt den nächsten Raubzug in Richtung Iran. Der
breiten Masse des Volkes ist wahrscheinlich sehr bewußt, daß
mit einer Kanzlerin Merkel seit 2002 eine beträchtliche Anzahl
junger Deutscher inzwischen im Irak gestorben wärden.
Seht Ihr noch andere denkbare Szenarien pro Schröder?
Nein, weder andere noch Deine.
Ich würde aber gern verstehen, warum Schröder überhaupt Stimmen bekommt. 
Für mich denkbare Standpunkte.
Ich denke, daß eine deregulierung nötig ist, der Staat darf die Wirtschaft nicht behindern. Investoren müssen günstige Konditionen vorfinden damit ausländisches Kapital verstärkt nach Deutschland kommt. Die soziale Komponente regeln die Unternehmen aus den wachsenden Überschuß von sich aus.
Dann wähle ich FDP.
Ich denke, daß die Wirtschaft gestärkt werden muß, das Sozialsystem umgebaut, um es Funktionsfähig zu halten. Die Gesellschaft hat nur noch die Mittel, um in der äußersten Not zu helfen. Um die Wirtschaft zu stärken, müssen die Lohn- und Lohnnebenkosten gesenkt werden.
Dann wähle ich CDU/CSU.
Ich denke, daß wir bisher belogen wurden, es gar keinen Geldmangel gibt, das aber erzählt wird, um widerstandslos die Sozialsysteme demontieren zu können. Das Geld muß nur von oben nach unten umverteilt werden und alles ist gut.
Dann wähle ich WASG/PDS.
Ich denke, daß alle zuerst an sich denken, weil Menschen nun mal Egoisten sind, die soziale Komponente regelt sich nicht von selbst. Um die Nachfrage, … den Umsatz, … die Zahl der Arbeitsplätze zu erhöhen, müssen die Löhne für die unteren Einkommensschichten erhöht werden. Das schafft Arbeitsplätze und löst so alle anderen Probleme.
Dann wähle ich… ??? Keine Ahnung. 
SPD jedenfalls nicht!
Wann würde ich SPD wählen? In meiner Aufzählung würde ich die SPD unter Schröder im Moment irgendwo zwischen FDP und CDU ansiedeln. (Das Wahlkampfgeschwätz nicht berücksichtigt, daran kann sich nach der wahl ja ohnehin niemand mehr erinnern.
)
We wählt also SPD? Leute, die das schon immer getan haben und in den letzten sieben Jahren geshlafen? Ich versteh’s nicht, wo die 27% in den Umfragen her kommen.
Ich bin mal gespannt, ob mir das jemand erklären kann.
Gruß, Rainer