Schubabschaltung - wieso?

Hallo,

ich weiß, dass die Schubabschaltung den Zweck hat, Kraftstoff im Schubbetrieb des Fahrzeugs zu sparen. Ich weiß auch, was der Schubbetrieb ist.
Ich meine aber gehört zu haben, dass der Schubbetrieb viel mehr im Zusammenhang damit steht, den Katalysator vor der thermischen Zerstörung zu schützen. Hintergrund: nach langer Bergauffahrt (Volllast) sind Motor und Kat sehr heiß. Bei der Passabfahrt OHNE Schubabschaltung sind angeblich früher die Kats der Autos thermisch zerstört worden, da im Schubbetrieb unverbrannte Kohlenwasserstoffe (HC) am heißen Kat zu Nachreaktionen führten, der Kat noch heißer und damit zerstört wurde. Die Schubabschaltung wurde dann eingeführt, um die Kraftstoffeinspritzung (HC) und somit auch die Nachreaktionen zu verhindern.
Nun meine Frage(n): Stimmt das? Und wenn ja, wieso soll das so sein. Denn: das würde ja bedeuten, dass im Schubbetrieb OHNE Schubabschaltung (aber mit Zündung) mehr HC am Kat ankommen, als z. B. dann, wenn ich unter Volllast weiter fahren würde. Aber ich habe doch im Schubbetrieb keine so viel schlechteren Verbrennungsbedingungen, als dass die Verbrennung unvollständiger werden würde als im Lastbetrieb und somit mehr HC am Kat ankommen würden, oder? Woher sollen diese HC, die zur Kat-Zerstörung führen, herkommen? Bei besagter Passabfahrt ohne Schubabschaltung würde zwar Kraftstoff eingespritzt werden, aber der würde ja dann auch gezündet werden. Wieso sollen also mehr HC am Kat ankommen und diesen zerstören als bei Lastbetrieb?
Kann also jemand diese These bestätigen oder widerlegen. Wurde somit die Schubabschaltung nur eingeführt, um Kraftstoff zu sparen?
Dank und Gruß

Hallo FND,

im Schubbetrieb mit hoher Drehzahl und geschlossener Drosselklappe, hat ein Ottomotor einen extrem schlechten Füllungsgrad.
Das geht soweit, daß selbst das verdichtete Gemisch nicht mehr zündfähig ist.

Besonders deutlich hört man das bei einem Zweitakter, an seinem Gebrabbel im Schub.
Beim Viertakter hört man die Verpuffungen in der Abgasanlage in der Regel nur, wenn der Vorschalldämpfer schadhaft ist.

Ohne Schubabschaltung kann also durchaus unverbrannter Kraftstoff in den Katalysator gelangen und dort zünden.

Gruß Fritz

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Moin,

Beim Viertakter hört man die Verpuffungen in der Abgasanlage
in der Regel nur, wenn der Vorschalldämpfer schadhaft ist.

Ohne Schubabschaltung kann also durchaus unverbrannter
Kraftstoff in den Katalysator gelangen und dort zünden.

Sehr schön zu sehen beim Rennsport ohne Kat und Schubabschaltung.
Da hagelt es dann auch mal Flammen aus dem Auspuff.
Das Gemisch ist im Verhältnis zur Drehzahl zu mager.

Gruss Jakob

Hallo!

Die Schubabschaltung gab es schon zu Zeiten,
als noch lange niemand einen Katalysator hatte. Und auch kaum Einspritzanlagen, sondern nur Vergaser.

Sprit sparen, ja, aber das war zu den Zeiten noch nicht so aktuell.

Es ist ehr wichtig, weil bei Viertaktmotoren die Auslassventile glühen,
und man einen Vergasermotor dadurch nicht mit ausschalten der Zündung abstellen kann. Die Motore tuckern dann nach dem Abstellen immer noch bischen nach, wenn sie richtig heiss sind.
Man hatte das Problem mit der Zeit bekommen, weil die Motore immer höhere Verdichtungsverhältnisse / Motortemperaturen bekommen haben.

So musste man notgedrungen mit einem Magnetventil dafür sorgen, dass der Motor bei ausgeschaltener Zündung kein Benzin mehr über den Leerlaufkanal im Vergaser bekommt.

Soweit ich weiss, hat ein Bastler in der DDR die erste Schubabschaltung gebaut, der hat also das Magnetventil zusätzlich über einen Schalter am Gaspedal / Gestänge + Drehzahlgeber gesteuert.

Bei den heutigen Fahrzeugen mit Katalysator und Einspritzanlage ist die Schubabschaltung völlig normal, und in der Motorelektronik einprogrammiert.
Klar, erstmal zum Sprit sparen,
und ein glühender Katalysator mag natürlich auch keinen unverbrannten Kraftstoff.

Als letztes, um auf den Kern der Frage zu kommen:
Die Schubabschaltung war schon üblich und nötig,
als es noch keine Katalysatoren gab. Hat also mit den Katalysatoren nichts direkt zu tun.

Grüße, Steffen!

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