Schülerpraktikum Pathologie in Berlin

Hallo zusammen,

ich bin z. Zt. in der 9. Klasse in Berlin, und wir haben nächstes Jahr im Januar/Februar das zweiwöchige Schülerpraktikum. Ich habe mir jetzt schon ein paar Gedanken gemacht, welchen Beruf ich später machen will, und zwar Mediziner, speziell Pathologie interessiert mich sehr. Ich habe aber noch keine konkrete Institution gefunden. Kann man in der Pathologie in der Charité ein Praktikum machen, und hat das hier jemand schonmal gemacht ? Wenn ja, könntet ihr mir einen kurzen Erfahrungsbericht geben ?

Mit freundlichen Grüßen,

Nicki Dorrmann

Hallo,

was erhoffst du dir denn von dem Praktikum?

Mein größter Zweifel ist, ob das pathologische Institut überhaupt Schülerpraktikanten annimmt.
Die dortige Arbeit erfordert genaue Kenntnis von dem, was man tut, denn letztlich geht es um die Aufklärung von Krankheiten. Wenn du also wirklich im Labor oder Saal stehen willst, dürften keine nennenswerten Tätigkeiten für dich anfallen. Zudem ist medizinisches Vorwissen naturgemäß notwendig, um zu verstehen, warum was gemacht wird und welche Bedeutung die Befunde haben.

Ich war selbst im Rahmen des Studiums dort und möchte offen anzweifeln, dass Neuntklässler dort gut aufgehoben wären.

Wenn du trotzdem weiter Interesse daran hast, schreib mir eine Mail, dann kann ich dir Kontaktadressen geben.

Liebe Grüße,
jaZoo

Hallo

ich möchte mich JaZoo anschliessen. Ich glaube auch nicht, dass Schüler in einem Praktikum in der Pathologie viel mitnehmen können… und vor allem einen richtigen Eindruck von der Arbeit erhalten…

Die andere Frage, die sich mir stellt, ist, ob Du auch als das kennst, was es wirklich ist. Viele stellen sich die Arbeit an Leichen vor, der Großteil der Arbeit ist aber die Beurteilung von Operationspräparaten sowohl makro- als auch mikroskopisch…

Wie wäre es denn mit einem Praktikum in einem Krankenhaus, einer Praxis… einem Labor… denn die Medizin ist ja die Grundlage, um überhaupt in die Pathologie zu kommen.

Liebe Grüsse.

Hi Nicki,
bzgl. der Charité kann ich Dir auch keine Antwort geben.
Ich denke aber ein Anruf dort wird Deine Frage klären.
Was ich sagen wollte : Prinzipiell möglich sein wird so ein Praktikum schon, nicht zuletzt weil es auch andere Berufsgruppen, wie Sektionsgehilfen, Präparatorin gibt, die auch vorher herausfinden müssen/wollen, ob sie sich diese Arbeit vorstellen können.
Das geht nun mal nur über ein Praktikum.
Außer Hilfsarbeiten wirst Du eh nichts tun dürfen, richtig, das wird aber auf den meisten Schüler-Praktiumsstellen so sein.
Wenn es Dir primär um Medizin geht, würde ich Dir allerdings auch zunächst ein Praktikum in einer Klinik empfehlen.
Geht es Dir tatsächlich primär um Pathologie könntest Du es auch in einem rechtsmedizinischen Institut probieren.
Alle Gute!
Achterwasser

Geht es Dir tatsächlich primär um Pathologie könntest Du es
auch in einem rechtsmedizinischen Institut probieren.

Einerseits sind die Fachrichtungen Pathologie und Rechtsmedizin nicht dasselbe, andererseits kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass es dort mit einem Praktikum noch schwerer wird.
Sowohl das Landesinstitut als auch das der Charité nehmen erst seit kurzer Zeit wieder studentische Praktikanten (sog. Famulanten) an und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es sehr schwer ist, an eine solche Stelle ranzukommen.
„Einfachen“ Schülerpraktikanten ist es höchstwahrscheinlich gar nicht möglich, dort reinzuschauen, schließlich müssen Datenschutz, Schweigepflicht und persönliche Eignung vorhanden sein, ehe überhaupt jemand dort rein kann.

Liebe Grüße,
jaZoo

Hallo jaZoo, ja, dasselbe sind Rechtsmedizin und Pathologie nicht, wenn es auch deutliche Überschneidungen gibt.
Meiner Erfahrung nach halten Laien es aber oftmals für dasselbe.
Es kommt ganz auf Nickis Vorstellungen drauf an; vielleicht meinte sie Rechtsmedizin…
Was die Eignung angeht; solche Schülerpraktika dienen ja gerade dem Zweck, daß ein Schüler für sich herausfindet, ob er sich eine bestimmte Tätigkeit vorstellen kann.:wink:
Und zum Stichwort Schweigepflicht wollte ich noch sagen, daß diese keine Hindernis darstellt. Für eine Schweigepflichts-Aufklärung und die Unterzeichnung eines entsprechenden Formulars wird jede ordentlich geführte Einrichtung zu Beginn eines Praktikums sorgen.
Daß Praktikumsstellen sehr begehrt sind, nehme ich Dir gerne ab.
@Nicki : Vielleicht tun es ja auch erstmal 1 oder 2 Tage?!
Gruß
Achterwasser

Hallo Nicki,

warum willst du da den arbeiten? Erkundige dich erst mal…das ist nicht so wie im Fernseher!! Ehrlich…ich hab ne medizinische Ausbildung und war deshalb mal in der Path.
Das ist zwar super Interessant, weil man sich den Mensch und seinen Aufbau viel besser vorstellen kann, aber als Beruf ist das nicht so spannent. Du bist da nicht so wie im Fernsehr an den Ermitlungen beteidigt, sonder den ganzen Tag in der in deinem Kabuf.
Und das sind Gerüche und Ausdünstungen, echt da hast du keine Lust mehr auf Mittagessen!

Fazit: Es ist nicht so spannent wie du es dir vorstellst, aber sicher mal toll zu zuschauen…
Lerne lieber was Anderes. Die Lebenden brauchen dich mehr :smile:

Gruß

Hallo,

Für eine
Schweigepflichts-Aufklärung und die Unterzeichnung eines
entsprechenden Formulars wird jede ordentlich geführte
Einrichtung zu Beginn eines Praktikums sorgen.

Das mag sein. Dennoch ist man bei Schülern extrem vorsichtig.
Unser Landkreis nimmt in bestimmten Bereichen (Schulbüro, Kindergartenbüro, ich nehme an, auch andere) aus Prinzip keine Schülerpraktikanten und bezieht sich dabei ausdrücklich auf Schweigepflichtprobleme.

Gruß
Elke

Und zum Stichwort Schweigepflicht wollte ich noch sagen, daß
diese keine Hindernis darstellt. Für eine
Schweigepflichts-Aufklärung und die Unterzeichnung eines
entsprechenden Formulars wird jede ordentlich geführte
Einrichtung zu Beginn eines Praktikums sorgen.

Wie gesagt, selbst als Student gab es bei mir diesbezüglich Probleme. Obgleich ich von der Uni aus sowieso zu ärztlichem (oder halt studentischem) Stillschweigen verpflichtet war, war es trotzdem nicht einfach, an die Stelle ranzukommen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es da Neuntklässler einfacher haben sollten. Zudem besteht da noch das nicht zu unterschätzende Risiko, dass der/die 16jährige auf einmal längs mit Platzwunde auf den Fliesen liegt, was schnell mal böse enden kann. Zwar kann das auch älteren Personen passieren, aber die können das immerhin recht gut einschätzen…