Hallo zusammen,
da ich nächste Woche über das oben genannte Thema dabattieren muss und es mir schwer fällt mich mit diesem zu identifizieren, würde ich mich über detaillierte Argumente sehr freuen.
Bis jetzt habe ich leider noch keine richtigen Argumente gefunden, sonder eher schwammige Aussagen.
Außerdem habe ich herausgefunden, dass es 2012 ein ähnliches Thema als Finaldebatte bei Jugend debattiert gab, allerdings kann ich kein Videomaterial dazu finden. Das wäre natürlich sehr hilfreich.
Ganz blöd gefragt, wie soll man das effektiv machen? Aktuelles Beispiel: die Fussball WM wurde 2010 an Russland vergeben, die Krim-Annexion war 2014.
Vielleicht kann man vorab Tendenzen ausmachen, aber die dürften eher in den Außenministerien diskutiert werden, nicht in der FIFA. Die FIFA sieht das höchstwahrscheinlich pragmatischer: money makes the world go round…
An die Up: mach dich Mal schlau, was die Ethikrichtlinien von FIFA, UEFA, IOC angeht. Vielleicht wirst du dort im Hinblick auf die Auswahl der Kandidaten fündig
Trotzdem könnte man auf die Teilnahme verzichten. Aber die Fußballer kriegen ja nie genug.
Die Schachspielerinnen hatten da mehr Charakter, als sie die Teilnahme im Iran verweigerten.
Für den Weltmeistertitel, von dem man keineswegs ausgehen konnte, gab es 300.000 Euro.
Die Herren Neuer, Götze und Schürrle verdienen bei ihren Vereinen pro Jahr zwischen 6 und 7 Mio.
Für den Titel gab es also gerade etwas mehr als ein halbes Monatsgehalt.
Ich finde, da kann man nicht von „die kriegen nie genug“ sprechen.
Schach ist keine Teamsportart. Beim Fußball müsste das ganze Team (das sind weit mehr als 11 Spieler) mitziehen. Bei Wettbewerben der Nationalmannschaft geht es übrigens auch im Fußball nicht unbedingt um Geld.
Um mal ein anderes Beispiel zu nennen: Handball Katar, zum einen die eingebürgertwn ‚Kataris‘, zum anderen d3 Austragungsort und das Teilnehmerfeld. Musst du aber selbst googeln, mein Netz ist gerade gurkig
Vielleicht hilft dir ein Blick in die nähere Vergangenheit. 1988 waren Sommerspiele in Seoul, Südkorea war zum Zeitpunkt der Vergabe (müsste 1981 gewesen sein) noch eine Diktatur. Die ersten demokratischen Wahlen gab es, recht überraschend, 1987.
Beijing 2008, China ist nicht gerade das Musterbeispiel in Sachen Menschenrechte.
Zumindest für Beijing solltest du bei der Recherche im Netz pro und contra Standpunkte finden können
Das würde die Ausrichtung von Hitlers Olympiade 1936 nachträglich rechtfertigen. Damals waren zwar alle hingepilgert, aber zumindest im Nachhinein wurde die jeweilige nationale Teilnahme kritisch betrachtet.
Weder damals noch heute interessiert sich jemand für den olympischen Frieden. Mit diesem wäre die Anzahl der teilnehmenden Athlethen und Nationen nächsten Monat deutlich geringer - aber vielleicht auch unattraktiver da dann ein Teil der Stars fehlen würde.
Kann natürlich sein, dass es dem IOC nicht möglich war, D ide Spiele noch zu entziehen, obwohl ich das nicht glaube.
Westliche Länder hatten wegen der Afghanistan-Aktion boykottiert und bei den folgenden Spielen kam der Gegenboykott der Russen. Ich weiß; war da schon auf der Welt
Gruß
rakete
Frühestens 1933 hätte das IOC die Spiele entziehen können. Die wurden aber, ebenso wie das US-NOK, durch die Propaganda dermaßen eingeseift, dass sie wahrscheinlich auch geglaubt hätten, dass der Mond sich um die Erde dreht.
Übirgens gibt es in dem Zeitraum ein Beispiel entzogener Spiele: Winterspiele 1940. Diese hätten in St. Moritz stattfinden sollen, wurden aber 1939 durch das IOC entzogen. Nutznießer wäre gewesen: Garmisch-Patenkirchen.
Die Sommerspiele 1940 hätten in Tokio stattfinden sollen, die Japaner haben diese aber1938 zurückgegeben. Interessanterweise wäre hier nicht Berlin der alternative Austragungsort gewesen (siehe oben, 1939 wurde Garmisch erneut benannt!) sondern Helsinki.
Ob ein Boykott das richtige Mittel ist, mag ich nicht beurteilen, es gibt nicht nur schwarz und weiß, sondern auch viele Grautöne. Viele Athleten arbeiten jahre- bzw. jahrzentelang auf das Ziel Olympia hin, Sport wirkt verbindend, über Völkergrenzen hinweg, aber natürlich kann Sport, wie auch alles andere, leicht zu Propagandazwecken benutzt werden (wobei zum Glück 1936 die deutsche Übermachtdarstellung mehrfach durch Jesse Owens verhindert wurde)