Schuldenabbau per Währungsreform

Seid gegrüßt!

Gibt es überhaupt noch Möglichkeit den Deutschen Schuldenberg abzubauen, ohne eine Währungsreform?

Partei angehörige würde ich bitten sich mit einem -P- zu markieren, ich such unabhängige Einschätzungen.

danke,
Patrick

Hi Patrick,
selbstverständlich ja, aber die Lösung hierzu will keiner hören, denn dazu bedarf es eines sozialpolitischen Neuanfangs in allen Bereichen.

Erklär doch bitte genauer was du meinst. Und wirf kein Schlagwort ins Board :wink:
Ich mit sowas leider nichts Anfangen.

Gegenfrage

Gibt es überhaupt noch Möglichkeit den Deutschen Schuldenberg
abzubauen, ohne eine Währungsreform?

Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Meinst du wir stellen alle Uhren auf null, basteln uns eine neue Währung und alles ist wieder gut? :wink:
Dafür brauchst du keine neue Währung und das funktioniert auch nur, wenn die ganze Welt mitmacht.

Gruß Andreas

Das Thema würde Bände füllen. Zunächst gilt die Frage zu klären, welche Faktoren für die Schulden verantwortlich sind und wie man diesen entgegenwirkt. Ein Beispiel: Thema Schwarzarbeit
Wollte man wirklich dagegen etwas tun, wäre es doch ein leichtes z.B. bei festgestellten Verstößen im Bereich Gastronomie den Gewerbebetrieben die Konzession zu entziehen, im Baugewerbe den Auftraggebern die Baugenehmigungen zu entziehen u.s.w., also Restriktionen die für die Verantwortlichen existenzbedrohend sind, umzusetzen. Und in den Köpfen der Bürger muß sich ein Umdenken vollziehen, nämlich daß Schwarzarbeit kein Kavaliersdelikt darstellt, sondern einen Angriff auf unsere sozialen Werte. Daher ist jeder, der dies duldet genauso unsozial wie der, der von Schwarzarbeit lebt.
Und dies dürfen sich unsere gewählten Volksvertreter auch hinter die Ohren Schreiben.

Hallo Anja,

bei diesem Teil der Schwarzarbeit kann ich nur zustimmen, aber das ist eben nur ein Teil. Der andere Teil ist ‚Freizeitbeschäftigung‘ von Handwerkern, die so ihr zu geringes Einkommen aufbessern.
Da ist kein Unternehmen, das die Leute beschäftigt.
Allerdings könnte da ein Mindestlohn dafür sorgen, daß diese Handwerker sich nach Feierabend erholen, statt weiter zu arbeiten.

Gruß Rainer

Hallo,

Gibt es überhaupt noch Möglichkeit den Deutschen Schuldenberg
abzubauen, ohne eine Währungsreform?

nein, das denke ich nicht. Das soll nun aber nicht heißen, daß ich eine Währungsreform für wahrscheinlich halte, nur daß ich annehme, daß der Schuldenberg nicht abgebaut wird.

Partei angehörige würde ich bitten sich mit einem -P- zu
markieren, ich such unabhängige Einschätzungen.

Gern, -P- :smile: Ich bin Mitglied der SPD. Was das mit Abhängigkeiten zu tun hat, verstehe ich aber nicht. Schröder, Steinmeier und Münte sind mir ferner als Oskar. :smile:

Gruß Rainer

Hi Rainer, anscheinend habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt.
Die Kernfrage ist der Schuldenabbau. Und die Beseitigung der Schwarzarbeit ist nur ein Ansatz, dem Staat über Steuern und Sozialabgaben wieder Mittel zum Schuldenabbau in die klammen Kassen zu spülen.
Das Thema gerechte Entlohnung ist dagegen eine andere sozialpolitische Baustelle.

Moin moin,

so wie ich das sehe, wird keine der entscheidenden Personen auf der Welt das Interesse an einer - wie auch immer gearteten - Währungsreform haben. Was aber nicht bedeutet, dass uns der Euro nicht doch um die Ohren fliegt, weil einiger Mitgliedsstaaten faktisch Pleite sind. Nun kommt es darauf an, dass alle Schulterschluss beweisen und zusammen arbeiten - nationen- und parteiübergreifend!

Das ist aber kein rein deutsches Problem, denn die Chinesen haben ja bereits kund getan, was sie von dem US-Dollar halten. Wenn sie könnten wie sie wollten, hätten sie sich sicher schon für eine neue Leitwährung starkt gemacht. Doch leider haben sie enorme Devisenreserven in US-Dollar liegen und da würde der Schuss natürlich nach hinten losgehen.

Doch zurück zur Frage…
Ich bin der Meinung, dass nur eine hohe Inflation die Chance bietet, von dem astronomisch hohen Schuldenberg herunterzukommen. Hoch bedeutet für mich in diesem Zusammenhang mind. 5-10% p.a., wenn nicht vorübergehend 15% p.a… Dass die Zeche mal wieder „Otto-Normalverbraucher“ zahlt, dürfte klar sein, aber das ist zumindest besser, als der radikale Schnitt einer Währungsreform.

Man stelle sich das mal vor: Das Geldvermögen der Deutschen wurde seit der letzten Reform beständig jedes Jahr mehr. Derzeit liegt es bei rund 4,6 Billionen Euro (ohne Immobilien)! Nur zur Erinnerung: Das sind 4.600.000 Millionen Euro. Gut zwei Drittel(!) davon ist in Geld- und nicht in Sachwerten investiert, also Bank- und Sichteinlagen, Lebensversicherungen, Bausparverträgen, BundesWERT(?)papieren und anderen festverzinslichen Anlagen. Die wären dann von heute auf morgen wertlos. Was für ein Desaster für das ohnehin marode Renten- und Sozialversicherungssystem. Nein, das will ganz sicher keiner der aktuellen, wie auch der zukünftigen Politiker. Egal zu welcher Partei sie gehören.

Die Frage ist allerdings, was von den (Noten-)Banken in Zukunft zu erwarten ist, denn das vertrackte Mindestreservesystem, welches den Bankern erst die Möglichkeit für höchst spekulative Investments gegeben hat, wird uns auch in Zukunft erhalten bleiben.

Wohl dem, der reichlich Sachwerte sein eigen nennt!

Gruß
Stephan Heddinga

Hallo Stephan!

Es ist auffallend, wie eigentlich nur noch die Politik und die mainstreampresse die Lage schönredet und beschwichtigt („es wird wieder gut und das System bleibt erhalten“, kurz zusammengefasst.
Von immer mehr Finanzexperten, die nicht an Politik oder mainstreampresse gebunden sind, lese ich klare Worte und große Zweifel daran, dass im Großen und Ganzen alles so weiter geht, wie es seit fast 60 Jahren gut gegangen ist.
Auch das langsam kritisch und mißtrauisch werdende Volk scheint da seine Zweifel zu entwickeln, so dass von mainstream bald schon nicht mehr die Rede sein kann, ob da dann die Politik eines Tages per Propaganda und Reglementierung gegensteuern wird müssen, offen dann, das bleibt abzuwarten.

Wohl dem, der reichlich Sachwerte sein eigen nennt!

Nun meine Frage, an den wachen Experten, welche Art von Finanzwerten hältst denn Du für sinnvoll?
Die Edelmetallexoten sind ja langsam auch schon salonfähig, Deine Ansicht dazu?
Immobilien, wenn ja, welcher Art?
Rohstoffe, wenn ja, welche? Öl?
Krisenresistente Aktien, welche paar wenige könnten das am Ende sein, die Versorger,Hersteller von Grundnahrungsmitteln?

Es braucht eine Menge Beschäftigung mit der Materie, um da den eigenen Weg zu finden, den wir alle werden finden müssen, dass Beratungen durch Bankinstitute als gescheitert gesehen werden dürften, davon gehe ich aus.

Und, woran erkennt man einen guten Finanzberater?

Gruß,
Zahira

Moin Zahira :smile:

Es ist auffallend, wie eigentlich nur noch die Politik und die
mainstreampresse die Lage schönredet und beschwichtigt („es
wird wieder gut und das System bleibt erhalten“, kurz
zusammengefasst.

Ja, das stimmt. Der Grund hierfür liegt aus meiner Sicht darin begründet, dass die Formulierungen und Entscheidungen der jeweiligen Regierungen vielfach auf den Zeitraum einer Legistlaturperiode abgestimmt sind. Ich erinnere mich da noch an den Ausspruch von Norbert Blüm: „Die Renten sind sicher!“

Nun ja, streng genommen hat er ja Recht, denn er hat ja nicht gesagt, wie hoch sie ausfallen und das wir davon leider nicht existieren können. Ja, ja, die Feinheiten der deutschen Sprache :wink:

Von immer mehr Finanzexperten, die nicht an Politik oder
mainstreampresse gebunden sind, lese ich klare Worte und große
Zweifel daran, dass im Großen und Ganzen alles so weiter geht,
wie es seit fast 60 Jahren gut gegangen ist.
Auch das langsam kritisch und mißtrauisch werdende Volk
scheint da seine Zweifel zu entwickeln, so dass von mainstream
bald schon nicht mehr die Rede sein kann, ob da dann die
Politik eines Tages per Propaganda und Reglementierung
gegensteuern wird müssen, offen dann, das bleibt abzuwarten.

Meine Befürchtung ist, dass die meisten Deutschen den einfachen und bequemen Weg gehen und die Verantwortung „denen da oben“ überlässt. Dann hat man nachher wenigstens jemanden, dem man die Schuld geben kann.

Man muss sich ja nur einmal anschauen, was gelesen (Bild, wenn überhaupt) und im Fernsehen geschaut wird. Anspruchslose und weichgespülte Kuschelsendungen mit Wohlfühleffekt. Schwachsinnige Shows alla „Ich bin ein drittklassiger Star, holt mich hier raus!“ und ähnliches mehr, lassen mir meine wenigen noch verbliebenen Haare zu Berge stehen. Aber die Einschaltquoten sind eindeutig. Der Trend geht zu oberflächlicher Massenunterhaltung. Das erinnert mich nicht selten an das alte Rom. „Brot und Spiele für das Volk“.

Ich muss allerdings gestehen, dass ich die unzähligen Talk-Shows bei ARD und ZDF mittlerweile auch nicht mehr ertragen kann. Je nach Lage kommen da immer wieder die gleichen selbsternannten Experten zum Vorschein und verbreiten ihre zweifelhaften Ansichten. Allein das dämliche Gerede zum Thema „Einlagensicherungsfonds“ kann ich nicht mehr ertragen. Da wollen sie einem logisch denkenden Menschen doch tatsächlich weiß machen, dass der o.g. Fonds mir meine Einlagen garantiert. Wie soll das denn gehen??? Im Oktober 2008 waren dort rund 4,5 Milliarden Euro drin. Aktuelle offizielle Zahlen sind nicht zu bekommen, aber wie viel es auch sein mag, es wird wohl kaum ausreichen, die Bank- und Sichteinlagen, sowie Festgeldanlagen der Deutschen zu sichern, denn die umfassen rund 2,5 Billionen Euro. Also werden aktuell rund 0,18% abgedeckt - ich bin beeindruckt!

Und dennoch, die Leute glauben es, was die Stiftung Warentest, die Vorstände der Volksbanken und Sparkassen und natürlich unsere liebe Frau Merkel so von sich geben. Unsere Geldwerte(!) sind sicher! Was für ein Quatsch!

Wohl dem, der reichlich Sachwerte sein eigen nennt!

Nun meine Frage, an den wachen Experten, welche Art von
Finanzwerten hältst denn Du für sinnvoll?
Die Edelmetallexoten sind ja langsam auch schon salonfähig,
Deine Ansicht dazu?
Immobilien, wenn ja, welcher Art?
Rohstoffe, wenn ja, welche? Öl?
Krisenresistente Aktien, welche paar wenige könnten das am
Ende sein, die Versorger,Hersteller von Grundnahrungsmitteln?

Tja, das ist die Gretchenfrage. Wenn ich das wüßte, würde ich wohl seit Jahren nicht mehr arbeiten müssen :wink:

Aber im Ernst - ich habe natürlich auch keine Kristallkugel auf dem Schreibtisch stehen und so tue ich das, was meiner Ansicht nach die meiste Sicherheit bringt: Streuen, Streuen und nochmals streuen!

Aufgrund der drohenden Inflation natürlich in Sachwerte, das ist klar. Nur ein kleiner Teil bleibt aus Liquiditätsgründen im Geldmarkt investiert.

Aber auch Sachwerte sind nicht gleich Sachwerte.
So würde ich z.B. nicht in vermietete Direktimmobilien (also z.B. eine vermietete Eigentumswohnung) investieren. Zwar lege ich hier in „Betongold“ an, dass zu einem gewissen Grad inflationsgeschützt ist, aber ein wesentlicher Teil meines Ertrages resultiert aus den Mieteinnahmen und ob ich in diesem Bereich einen Inflationsausgleich bei den Mietern durchsetzen kann, der die erwarteten mind. 5-10% p.a. ausgleicht, wage ich zu bezweifeln. Das scheitert schon an den rechtlichen Bedingungen.

Einer oder besser mehrere, breit gestreuter offene Immobilienfonds passen da schon eher ins Portfolio. Hier bin ich deutlich flexibler und die Abgeltungssteuer interessiert mich (je nach Fonds) auch nicht mehr.

Des weiteren gehört natürlich ein Investment in Produktivkapital (also Unternehmen) dazu. Dies sind zum einen die große Palette der Aktienfonds und zum anderen die Private Equity Dachfonds, wobei letztere allerdings beteiligungstypisch schlecht verfügbar sind. Diese zwei Segmente kann man dann - je nach Geldbeutel - auch regional und branchenspezifisch noch anpassen. So halte ich ein Investment in Asien und Lateinamerika (langfristig) für äußerst vielversprechend.

Auch der Logistikbereich sollte vertreten sein. So gehört ein Schiff (also eine Schiffsbeteiligung) natürlich in jedes breit gestreute Depot, denn 95% des Welthandels wird nunmal über den Seeweg abgewickelt und daran wird sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern. Zudem ist es durch die so genannte Tonnagebesteuerung natürlich äußerst interessant, denn der Ertrag ist bekanntlich zu rund 98% steuerfrei. Aber auch der der Flugverkehr (Fracht- und Personenbeförderung) nimmt immer mehr an Bedeutung zu, so dass man auch hier einen Blick riskieren sollte.

Was gibt’s noch?
Nun, wir haben noch gar nicht über die Konjunkturpakete und Krisengewinner gesprochen. Da gibt es zum einen die riesigen Infrastrukturprogramme, sowohl in Europa, den USA, wie auch in Asien, an denen man sich auch in Deutschland beteiligen kann. Ein für mich sehr wichtiges Thema sind auch die alternativen Energien und „Cleantech“ (Wasseraufbereitung u.v.m.). Ich denke, dass uns das in Zukunft noch sehr viel stärker beschäftigen wird und es sich auch aus finanzieller Sicht lohnt, dabei zu sein.

Des weiteren gibt es Anbieter, die bereits sehr frühzeitig erkannt haben, dass ein massenhafter Verkauf von Eigenheimen in den USA zu einer deutlich erhöhten Nachfrage nach Mietwohnraum führen wird. Das ist nun wirklich ein klassischer Krisengewinner.

Und last but not least:
Rohstoffe und Edelmetalle - aber nicht nur Gold! Silber sollte auf jeden Fall mind. zur Hälfte mit dabei sein. Weshalb? Ganz einfach: Silber ist ebenfalls ein äußerst rares Metall, wird aber im Gegensatz zu Gold in der industriellen Fertigung von Elektronikbauteilen u.ä. benötigt. Das wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit längerfristig zu einem deutlichen Engpass und damit verbundenen Preisteigerungen führen. Auch das eine oder andere Ölinvestment halte ich für interessant, da auf absehbare Zeit (leider) keine Alternativen zu sehen sind.

Zur Abrundung vielleicht noch ein Investment in Farmland und Waldflächen, aber dann wären meine Favoriten schon recht gut vertreten.

Leider hat die o.g. Zusammenstellung einen gravierenden Nachteil:
Aufgrund der zum Teil sehr hohen Mindestanlagesummen ist vieles für den „Otto-Normalanleger“ nicht zugänglich. Allerdings gibt es mittlerweile immer mehr Anbieter, die die Zeichen der Zeit erkannt haben und so genannte Portfoliofonds anbieten. Hier ist vieles in einem „Paket“ zusammengefasst und oft bereits ab 5.000 Euro zu haben. Aufgrund der doppelten Kostenbelastung ist das zwar zwangsläufig nicht so effektiv, wie ein Direktinvestment, aber es bietet zumindest einen tragbaren Kompromiss zwischen Sicherheit und Rendite (nach Steuern und Inflation) in diesen schweren Zeiten.

Es braucht eine Menge Beschäftigung mit der Materie, um da den
eigenen Weg zu finden, den wir alle werden finden müssen, dass
Beratungen durch Bankinstitute als gescheitert gesehen werden
dürften, davon gehe ich aus.

Leider war! Die Banken wehren sich gerade mit Händen und Füßen dagegen, die Beratungsgespräche protokollieren zu müssen. Außerdem hat sich an der Beratungspraxis auch in neuesten Untersuchungen oft nicht wirklich was geändert. Wie auch, wenn doch die schlechtesten Produkte mitunter die höchsten Provisionen bieten. Da gibt es dann klare Umsatzvorgaben von der Vorstandsebene und die sind einzuhalten. Fertig aus.

Im übrigen empfehle ich jedem meiner Mandanten, sich zumindest ein gutes Stück weit mit der Materie zu beschäftigen. Das lässt sich natürlich nicht immer ohne weiteres umsetzen, denn das kostet viel Zeit, aber es verhindert einen großen Teil der dicksten Fehler, die man sonst wahrscheinlich begehen würde. Außerdem hilft es, den richtigen Berater zu erkennen.

Und, woran erkennt man einen guten Finanzberater?

Tja, das ist wirklich eine schwere Frage!
Das schwierige an der Sache ist, dass wir uns in einem Bereich bewegen, in dem man erst hinterher weiß, was richtig und was falsch war. Ein Rechtsanwalt oder Steuerberater zum Beispiel, hat es da leichter. Es gibt Gesetze und Vorschriften, nach denen zu verfahren ist und der Auslegungs- und Ermessensspielraum ist vergleichsweise klein.

Ganz anders im Bereich der Kapitalanlage. Wer kann heute schon mit Gewissheit sagen, wo wir in 5-10 Jahren stehen werden. Ganz zu schweigen von so absurden Vertragslaufzeiten, wie 30 Jahre und mehr, die ja nun im Versicherungsbereich gang und gäbe sind.

Ich z.B. mache mich in diesem Forum regelmäßig unbeliebt, weil ich die ach so tolle „Riester-Rente“ für staatlich geförderten Betrug halte. Das wollen die lieben Versicherungsvermittler natürlich nicht hören, weil sie damit ein tolles Geld verdienen. Nicht selten sind sie aber auch schlichtweg so überzeugt davon, dass kein noch so gutes Argument und keine finanzmathematische Analyse vom Gegenteil überzeugen kann. Aber da muss ich wohl mit leben.

Gleiches gilt natürlich auch für (Kapital- oder fondsgebundene) Lebensversicherungen, (vorfinanzierte) Bausparverträge und ähnliches mehr.

Es ist zwar schon etwas besser, weil verbraucherfreundlicher, geworden, da z.B. die Vertragskosten aus Lebensversicherungen seit Juli 2008 ausgewiesen werden müssen, doch stelle ich immer wieder fest, dass es die Leute entweder nicht interessiert oder sie zu faul sind, es zu lesen. Da muss man sich nachher natürlich nicht wundern.

Doch zurück zum Punkt…
Woran erkennt man den nun einen guten Berater?
Also, aus meiner sehr subjektiven Sicht heraus würde ich als Anleger auf folgende Punkte Wert legen:

  • UNABHÄNGIGKEIT
    (aber kein AWD, DVAG, OVB, MLP, HMI, tecis, bonnfinanz, MEG etc.!)

  • QUALIFIKATION
    Keine rechtlich ungeschützten Phantasiebezeichnungen auf der Visitenkarte, sondern nachweisliche(!) Qualifikationen anerkannter Lehranstalten, wie z.B. Fachwirt für Finanzdienstleistungen (IHK), Certified Financial Planner, Masterconsultant in Finance (IOFC), Bank- oder Sparkassenfachwirt (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Der Versicherungsfachmann VWA u.ä. gehören aus meiner Sicht nicht dazu, da sie entweder Verbands- oder Unternehmensinterne „Ausbildungen“ darstellen. Dass diese Interessengesteuert sind, dürfte auf der Hand liegen.

  • TRANSPARENZ
    Ungeachtet des Produktes sollte der Berater freiwillig alle Einkünfte offen legen und dies auch dokumentieren. Noch besser wäre aus meiner Sicht die Beratung gegen Zahlung eines Honorars, wie bei Steuerberater etc., bei der überhaupt keine Vermitllerkosten entstehen, bzw. diese offengelegt und an den Anleger ausgezahlt werden. Diese Form der Beratung ist in Deutschland jedoch noch am Anfang der Entwicklung, da (auch meine) Mandanten lieber keine Rechnung zahlen und dafür die Transparenz der offengelegten Einkünfte vorziehen. Oft läuft es bei mir auf eine individuelle Mischform hinaus, die für beide Seiten den besten Kompromiss bietet.

  • VERMÖGENSCHADENHAFTPFLICHTVERSICHERUNG (zahlt bei Fehlberatung an den Anleger)
    Zwar ist diese Versicherung mittlerweils Pflicht, doch deckt sie mitunter nicht alle Bereiche des jeweiligen Beraters vollumfänglich ab. So ist z.B. der Teil der so genannten „Finanzplanung“ häufig ausgenommen, weil die Versicherung es nicht anbietet oder der Berater die erforderliche Qualifikation nicht hat. In der Regel werden hier nur die höchsten Qualifizierungen akzeptiert. Dies wären der CFP (Certified Fin. Plan.) oder Vergleichbares, wie der Masterconsultant in Finance (IOFC). Eine Finanzplanung ist übrigens nicht vergleichbar, mit dem was häufig von den Strukturvertrieben alla AWD angeboten wird. Eine Finanzplanung hat mehr die Form eines Gutachtens und erstreckt sich nicht selten über mehr als 60 Seiten. Das ganze wird i.d.R. jährlich wiederholt.

  • AUSZEICHNUNGEN (optional)
    Hilfreich, wenn auch nicht zwingend, ist für mich der Nachweis der Kompetenz von unabhängiger Seite. Eine der anspruchvollsten ist der Wettbewerb „Finanzberater des Jahres“, der von der „EURO-Finanzen“ mit veranstaltet wird. Näheres hierzu auch auf meiner Profilseite. Wer sich diesem Wettbewerb stellt, muss zwar nicht zwangsläufig ein ehrlicher Mensch sein, aber er muss zumindest wissen was er tut - und damit hebt er sich dann schon mal von der großen Masse der Berater ab.

Aber wie gesagt, erst die Zukunft wird zeigen, welcher Berater mit welcher These Recht gehabt hat. Aber wenn ich das bei aller Bescheidenheit sagen darf: Ich glaube, ich habe ganz gute Chancen (Sorry, konnte ich mir jetzt nicht verkneifen :wink:

Viele Grüße aus dem schönen Südniedersachsen
Stephan Heddinga

Gruß,
Zahira

Wenn die Politiker davon reden, dass unsere Kinder doch auch von der Infrastruktur und den Schulen etwas abhaben, dann frage ich mal provokant: Meint ihr, es reicht die Klassenräume in einer Schule nur alle 100 Jahre zu streichen und die überlasteten Lehrer nur dann auszutauschen, wenn sie den Löffen abgeben?

Wir müssen endlich damit anfangen, mit dem auszukommen was wir einnehmen und nicht endlos weiter Schulden aufbauen! Auch sollten wir endlich mal damit anfangen, die Subventionen gänzlich zu streichen, denn das können wir uns nicht mehr leisten!

Ich sehe leider eine eklige Form der Schuldentilgung auf uns zukommen, eine jährliche ausserordentliche Zinslasttilgung pro Bürger! Dabei werden Zinsen für die Schulden zusammen addiert und durch 82.000.000 geteilt und jede Familie muss, entsprechend der Mitgliederzahl, den Anteil an Zinsschulden (Beispiel 5 Mitglieder = 5/82.000.000) als Jährliche Sonderleistung an den Fiskus abführen!

Derzeit sind dies 445 Euro - bis zum Jahresende weit mehr als 1000 (ich vermute weit mehr als 2000 Euro - durch die Konjungturpakete) Euro pro Bürger!

Es sei denn, man rechnet damit, dass der Euro kollabiert - dann wäre es für den Staat ratsam, so viele Schulden wie nur möglich zu machen - weil die dann bei einem totalen Crash die Schulden quasi „weg“ sind und man bei 0 neu beginnt! Man hat dann die Infrastruktur und keine Schulden!

Hallo,

Die Kernfrage ist der Schuldenabbau. Und die Beseitigung der
Schwarzarbeit ist nur ein Ansatz, dem Staat über Steuern und
Sozialabgaben wieder Mittel zum Schuldenabbau in die klammen
Kassen zu spülen.

Es ist eine riesengroße Milchmädchenrechnung, dass durch Schwarzarbeit dem Staat Unsummen verloren gingen. Das was die Schwarzarbeiter verdienen, geben sie auch wieder aus. Da fallen neben der Mehrwertsteuer auch noch diverse andere Verbrauchssteuern an. Wenn die Arbeiten, die heute schwarz nachgefragt werden, plötzlich 50% teurer wären, dann würden sie schlicht nicht nachgefragt. Und wenn sie dann nicht stattfindet, resultieren daraus konsequenterweise auch keine Einnahmen für den Staat.

Statt Schwarzarbeit zu verfolgen und die ganzen Zollbeamten zu Gerüstschüttlern umzuschulen, sollte man lieber mal darüber nachdenken, wie man die Anreize für Schwarzarbeit abbaut.

Gruß

Hallo Stephan!

Herzlichen Dank für Deine nachvollziehbaren und mir einleuchtenden Antworten.
Es ist ja ein bisschen anders, als es in den Banken gehandhabt wird,leider noch immer.
Es wäre wünschenswert, die Leute übernähmen die Verantwortung für ihr Geld selber in die Hand, was nicht bedeutet, sich nicht helfen zu lassen.
Aber schon das Provisionssystem bei den Banken stellt mir die Haare auf.Beratung auf Stundenlohn erscheint mir die einzig überzeugende Variante, die mir zumindest garantiert, dass die Empfehlungen dann eben nicht an Provisionen und bestimmten Zielprodukten auf Teufel komm raus orientiert sind.

Es gibt allerdings auch ein paar, kleine, Banken, die so und gut arbeiten.Mir fällt da die Wölbern in HH ein, aber auch andere noch.

Auch Deine Angaben, „woran erkenne ich einen guten Berater“, sind eine brauchbare Leitlinie, danke dafür.
(Gibt es bei freien Beratern eine Art qualitätsgarantierende Liste im Internet, die Du empfehlen kannst?
Es wäre ja von Vorteil, einen in der Nähe zu haben.)

Die Schiffsbeteiligungen, das ist ganz plausibel, an die hatte ich nicht gedacht.
Es gibt eine ganze Menge interessanter Produkte, aber ganz bestimmt nicht bei den großen Banken, da nur im Glücksfall.
Neulich hatte ich gesehen Beteiligung an offshore-Zulieferbooten.Interessant.

Danke noch mal für deine Einschätzung!

Gruß,
Zahira

Hallo Zahira,

Es gibt allerdings auch ein paar, kleine, Banken, die so und
gut arbeiten.Mir fällt da die Wölbern in HH ein, aber auch
andere noch.

Stimmt, man kann sogar bei großen Banken oder Sparkassen Glück haben. Leider ist das aber noch zu selten. (Für mich allerdings von Vorteil :wink:

Auch Deine Angaben, „woran erkenne ich einen guten Berater“,
sind eine brauchbare Leitlinie, danke dafür.
(Gibt es bei freien Beratern eine Art qualitätsgarantierende
Liste im Internet, die Du empfehlen kannst?
Es wäre ja von Vorteil, einen in der Nähe zu haben.)

Es gibt ein paar Bewertungsportale, wie „whofinance“ oder ähnliches, aber die Bewertungen, die dort drin stehen, haben meiner Meinung nach nur begrenzte Aussagekraft.

Das Problem liegt ja schon darin, dass noch immer keine(nennenswerte) Qualifikation für alle Finanzdienstleister bindend ist. Die neue „Sachkundeprüfung“ der IHK ist auch nichts halbes und nichts ganzes. Davon abgesehen gibt es zu viele Ausnahmeregelungen für „alte Hasen“. Nach dem Motto: Wer seit 2000 dabei ist, hat bestimmt immer alles richtig gemacht - was für ein Nonsens!

Die wirklich hohen Qualifikationen auf Meister-Ebene (wenn man das mal aus Sicht des Handwerkberufes betrachtet) sind ohnehin dünn gesät. Die aktuellen Zahlen, habe ich zwar nicht, aber ich denke, dass auf den „CFP“, „Finanzfachwirt IHK“, sowie den „Masterconsultant in Finance IOFC“ rund 6.000 Berater bundesweit entfallen. Rechnet man jetzt noch die MBAs und BWLs dazu kommen wir vielleicht auf 8.000. Das wären dann etwa 2% von allen Beratern bundesweit. Du siehst, regional einen zu finden wird nicht leicht.

Aber wenn Du nicht aus so einer strukturschwachen Region wie ich kommst, könnte es gelingen.

Viel Erfolg dabei!
VG Stephan Heddinga

MOD: abgeschlossen wegen off topic
Hallo,

für Anlagefragen gibt es ein passendes Brett im Forum, daher habe ich hier wegen off topic abgeschlossen.

Gruß
Christian

MOD

Guten Tag,

Hi Patrick,
selbstverständlich ja, aber die Lösung hierzu will keiner
hören, denn dazu bedarf es eines sozialpolitischen Neuanfangs
in allen Bereichen.

Ja? Welchen denn? Ich will alternativen hören.