Prof. Ernst Zahlenbeiß lebt seit seiner Emeritierung im kalifornischen Santa Monica. Dort arbeitet er als mathematischer Gerichtssachverständiger. Seiner ehemaligen Assistentin Frl. Dr. Ute Weißwas berichtet er von einem Vergewaltigungsfall in Los Angeles, der kürzlich für Schlagzeilen sorgte. Am Tatort wurden DNA-Spuren des Täters gefunden, und bei einem genetischen Massentest ist den Strafverfolgern ein Verdächtiger ins Netz gegangen, dessen „genetischer Fingerabdruck“ mit dem am Tatort übereinstimmt. Es gibt ansonsten keine verwertbaren Indizien und Zeugen. Theoretisch kommen zehn Millionen Männer als Täter in Frage. Der Inhaber des genetischen Labors wird als Gutachter vor Gericht geladen und erklärt den Richtern und Geschworenen wie präzise der von ihm eingesetzte Test ist:
„Die DNA eines beliebig aus der Bevölkerung herausgegriffenen Mannes hat mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,0001% der Fälle dasselbe Profil wie das, welches am Tatort gefunden wurde. Und unser Test würde diese Übereinstimmung praktisch mit Sicherheit zeigen. Umgekehrt irrt sich der Test nur in 0,001% der Fälle und zeigt eine Übereinstimmung an, wenn das Profil eigentlich verschieden ist.“
Sie sind Geschworener in diesem Prozess und sollen nun die folgenden drei Fragen beantworten:
- Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Angeklagte dasselbe DNA-Profil hat wie die gefundene Spur?
- Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die gefundene DNA tatsächlich vom Angeklagten stammt?
- Wie lautet Ihr Urteil: schuldig oder nicht?