Hallo, ich besuche die 11 Klasse eines Gymnasiums.
Da das Halbjahr fast um ist können wir unsere Fächer ggf. umwählen.
Ich hatte auf dem Gymnasium nie Religion und weiß auch darüber fast nichts, seit der neuneten Klasse habe ich dafür Philosophie.
Allerdings fällt es mir sehr schwer Texte on den ‚alten‘ Namhaften Philosophen und generell philosophische Texte zu verstehen.
Daher ziehe ich es in Betracht Philosphie abzuwählen und Religion zu nehmen.
Würdet ihr mir in meinem Fall eher dazu abraten?
Würdet ihr mir in meinem Fall eher dazu abraten?
Hallo,
der Religionsunterricht steht und fällt mit dem Lehrer. Suche eine Diskussion mit dem Religionslehrer und entscheide dann.
Gruß
Hardey
Gugu,
Ich hatte auf dem Gymnasium nie Religion und weiß auch darüber fast nichts, seit der neuneten Klasse habe ich dafür Philosophie.
Wie schon gesagt wurde, gibt es große Unterschiede je nach Lehrer, aber nach allem, was ich erlebt habe würde ich sagen:
Wer glaubt, im Religionsunterricht wird Religion unterrichtet, der glaubt auch, Zitronenfalter falten Zitronen.
Bei mir war Reli ein Laberfach, da gab’s ein Textbuch mit viel Laberababer: war eine gute Möglichkeit, noch fix unerledigte Hausaufgaben für die anderen Fächer [unter der Bank] zu machen, und Leute, die laut eigenem Bekunden atheistisch waren konnten auch ne 1 kriegen.
Würdet ihr mir in meinem Fall eher dazu abraten?
Mach’s vom Lehrer abhängig.
Möglicherweise solltest Du sogar mal die Erlaubnis beantragen, 2-3 Stunden dazu zu sitzen, ob’s Dir paßt.
Gruss,
Michael
Hallo,
Wie schon gesagt, es kommt ganz auf den Lehrer an. Wahrscheinlich auch noch auf das Bundesland (Lehrplan).
Du schreibst nicht, ob das Fach weiter belegt werden soll oder evtl. Prüfungsfach werden soll/ist (oder welche Konfession).
Deswegen ein allgemeiner Tipp: Wenn es für das Abi wichtig ist, dann schau dir mal die Abiturlernhilfen für das jeweilige Bundesland an, dann bekommst du einen Überblick, welcher Stoff dich erwartet.
Vielleicht fragst du dich, warum es so auf den Lehrer ankommt. Dazu einige Erfahrungen:
Ich hatte fast meine gesamte Gymnasialzeit die selbe Reli-Lehrerin. Wir hatten das Glück, dass sie sehr offen war und da die meisten in unserem Kurs nicht viel mit Religion und Kirche am Hut hatten, haben wie die Themen, die nicht direkt mit Religion zu tun hatten, etwas bevorzugt.
Das heißt, mehr Diskussionen über Philosophen (Plato etc.), Kirchenkritik (Feuermann, Nietzsche etc.), ethische Fragen (Klonen, Abtreibung etc.) und Geschichte (kath. Kirche im Dritten Reich) als Themen mit direktem biblischen Bezug (Gleichnisse, Apokalyptiker, Gruppen zu Jesu Zeit etc.) oder sonstige kirchl. Themen (kath. Soziallehre)
Unsere evangelischen Mitschüler haben einige Lehrer gehabt, von denen die Hälfte darauf bestand, dass jeder die Bibel wörtlich zu nehmen hat (Schöpfungsgeschichte).Du kannst dir vorstellen, dass das nicht immer so angenehm war…
Warum ich dir das erzähle? Zum einen, um zu erklären, warum es stark auf den Lehrer ankommt. Zum anderen, um einen ganz kleinen Überblick zu geben, was so alles in Religion behandelt wird.
Gruß
Kati
Hallo,
ich fürchte, wenn dir der geamte Religionsunterricht der Mittelstufe fehlt, wird es schwierig in der Oberstufe damit neu einzusteigen.
Es hört sich für mich nicht so an als hättest du privat eine ausgeprägte christliche Sozialisation erfahren, darum werden dir viele Grundlagen fehlen, die zwar in der Oberstufe nicht abgefragt werden, ohne die es aber schwierig werden dürfte auf einem befriedigenden Niveau mitzuarbeiten.
Da hilft dir dann ein angenehmer Lehrer auch nichts, der hat da nämlich auch keine Zeit dir all das nachzureichen - an das sich die anderen Schülerinnen zwar angeblich nicht erinnern - was sie aber im Laufe der Jahre doch so an Grundlagenwissen erarbeitet haben.
Gruß
Werner
Hi
Dem Argument der Lehrer kann ich mich anschließen.
Bei den Themen kommt es auch aufs Bundesland an.
Woran ich mich noch erinnere ist (NRW, kath. Reli) Interpretation Jesu, Ethik, Eschatologie, Kirchenspaltung und neuere Kirchengeschichte.
Für die 13, an der ich nicht teilnahm, waren u.a. noch Atheismus, Kirchenkritik geplant.
Wir hatten einen ziemlich freien Lehrer. Er legte viel wert auf mündliche Mitarbeit, was u.a. auch daran lag, dass der Kurs riesig war und nur 12 Leute was fürs Abi haben wollten.
Wenn du Reli also nicht im Abitur haben wirst, denke ich dass du es schaffen wirst, mit persönlichen Engagement lässt sich da viel reißen, du musst einfach mal etwas mitdenken und das ein oder andere Bild interpetieren.
Wenn du allerdings einen verkappten Missionar erwischt dürfte es schwieriger werden… was auch schade ist. In unserem Kurs gab es die Durchschnittsleute, Atheisten, Agnostiker und Fundamentalisten, was teils hitzige, aber interessante Diskussionen gab.
Der evangelische Kurs ist bei uns schwerer zu bewerten, auch eine gute Lehrerin (ich habe dort teilgenommen, weil ich in der Zeit Freistunden hatte), das ganze lief etwas stärker auf Systeme fokussiert ab, was aber eher eine Lehreigenschaft ist. Der Kurs bestand aber auch nur aus 5 Leuten, von daher…
Wenn du allerdings Reli im Abitur hättest, könnte dir einiges fehlen, was du zur Interpretation von Texten einfach benötigst.
Ich habe von unseren Klausurschreibern sehr viele Klagen gehört, die Klausuren waren keinesfalls einfach und es hagelte öfters vieren und fünfen (bzw. die entsprechenden Punktzahlen). Da musste man schon sehr auf Zack sein.
lg
Kate
Zu den Punkte Lehrkraft und Stoff wurde eigentlich schon alles gesagt (vielleicht noch ein Tipp: Einfach mal diejenigen auf der Schule, die Religion belegen, fragen, wie der Unterricht so ist - die wissen das am besten). Es gibt aber davon abgesehen noch eine formale Frage: Darfst Du überhaupt am Religionsunterricht teilnehmen?
Je nach Bundesland ist das unterschiedlich geregelt. In Bayern gilt beispielsweise der Grundsatz, daß der Religionsunterricht der eigenen Konfession besucht werden muß. Evangelische müssen in den evangelischen Religionsunterricht, Katholische in den katholischen, und wer keiner Kirche angehört in Ethik. Ausnahmen sind möglich. Aber wenn beispielsweise ein Schüler, der keiner Kirche angehört, am Religionsunterricht teilnehmen möchte, dann muß die Lehrkraft dem zustimmen. Tut sie das nicht, ist der Besuch nicht möglich.
Gruß, Martinus…
Hallo!
Darfst Du überhaupt am
Religionsunterricht teilnehmen?
Dazu mal eine ganz blöde Frage: Wie kann mir denn jemand nachweisen, dass ich/dass ich nicht einer bestimmten Religion angehöre? Gibt es darüber von der Kirche (welcher auch immer) eine Bescheinigung (außer, dass man Kirchensteuern zahlt, aber das tut ja ein Schüler normalerweise nicht)?
Zur Ausgangsfrage: Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen, dass unsere Religionsklassen am Ende ihrer Schulzeit weniger über all die verschiedenen Weltreligionen wussten als wir Ethikschüler. Ich würde sogar sagen, wesentlich weniger (an Fakten und Denkansätzen) über ihre eigene Religion. Bei uns haben nach der 10. einige in Religion gewechselt, weil da stets Tee getrunken und Kekse gegessen wurden. Ja, bis zum Abi
Und ich erinnere mich mit Grausen daran, dass wir in Ethik Kant und Nietzsche behandeln mussten…
Also, alles ist vom Lehrer abhängig.
LG
Sonne
Dazu mal eine ganz blöde Frage: Wie kann mir denn jemand
nachweisen, dass ich/dass ich nicht einer bestimmten Religion
angehöre? Gibt es darüber von der Kirche (welcher auch immer)
eine Bescheinigung (außer, dass man Kirchensteuern zahlt, aber
das tut ja ein Schüler normalerweise nicht)?
Hallo,
mach dir keine Sorgen, die Kirchen (ev und rk) kennen ihre Schäfchen…
Falls du getauft bist, gibt es ein Taufzeugnis (oft auf der 2. Seite der Geburtsurkunde im Stammbuch der Familie)
Das muss man im Zweifelsfalle vorlegen.
Hat man keines, kann man in der Pfarrei nachfragen, in der man getauft wurde, dort ist die Taufe registriert
grüsse
dragonkidd
Dazu mal eine ganz blöde Frage: Wie kann mir denn jemand
nachweisen, dass ich/dass ich nicht einer bestimmten Religion
angehöre? Gibt es darüber von der Kirche (welcher auch immer)
eine Bescheinigung (außer, dass man Kirchensteuern zahlt, aber
das tut ja ein Schüler normalerweise nicht)?
Für die evangelische wie katholische Kirche gilt: Alle Mitglieder sind im für sie zuständigen Pfarramt erfaßt, unabhängig davon ob sie Kirchensteuer zahlen oder nicht (da geht es v.a. um Konfirmation, Trauung…). Sollte tatsächlich ein Nachweis der Kirchengliedschaft erforderlich sein (z.B. wenn man außerhalb der eigenen Gemeinde kirchlich heiraten oder ein Patenamt übernehmen möchte), stellt das Pfarramt des Wohnortes diesen aus.
Gruß, Martinus…
Falls du getauft bist, gibt es ein Taufzeugnis (oft auf der 2.
Seite der Geburtsurkunde im Stammbuch der Familie)
Das muss man im Zweifelsfalle vorlegen.
Stimmt nur bedingt, denn der Taufschein bleibt ja auch gültig, wenn man aus der Kirche austritt. Die aktuelle Kirchemitgliedschaft (und die wäre ja für den Religionsunterricht von Bedeutung) kann immer nur das Pfarramt bestätigen.
Gruß, Martinus…
Zur Ausgangsfrage: Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen,
dass unsere Religionsklassen am Ende ihrer Schulzeit weniger
über all die verschiedenen Weltreligionen wussten als wir
Ethikschüler. Ich würde sogar sagen, wesentlich weniger (an
Fakten und Denkansätzen) über ihre eigene Religion. Bei
uns haben nach der 10. einige in Religion gewechselt, weil da
stets Tee getrunken und Kekse gegessen wurden. Ja, bis zum Abi
Und ich erinnere mich mit Grausen daran, dass wir in Ethik
Kant und Nietzsche behandeln mussten…
Das kann ich auch bestätigen.
Ich fand es sehr schade, das man doch sehr wenig über die anderen Religionen erfahren hat. Ist natürlich fraglich warum man in evangelischer Religion was über den Buddhismus lernen sollte aber ich finde der Blick über den Tellerrand sollte nicht fehlen.
Es leben so viele Muslime in diesem Land, wäre doch wünschenswert wenn man darüber auch ein bisschen Bescheid wüsste (auch um Vorurteile abzubauen).
Ich hab wirklich sehr gute Erfahrungen gemacht, wobei wir vor allem in der Oberstufe bei einem auch viele (Kino-)Filme gesehen haben. Aber zumindest keine Vertreter der bibeltreuen Christen, die am besten noch probieren den Teufel aus einem auszutreiben.
Ein gewisses Wissen gehört jedoch zur Allgemeinbildung, von daher einfach mal die Unterhaltung mit dem Reli-Lehrer suchen und bei „gefallen“ für den Reli-Unterricht entscheiden 
Gruß
TeaAge
Hallo TeaAge
…Ist natürlich fraglich warum man in evangelischer Religion was
über den Buddhismus lernen sollte aber ich finde der Blick über den
Tellerrand sollte nicht fehlen.
Weil es in den Lehrplänen drin steht. Das ist zwar wieder mal Landestypisch, sprich überall anders, aber ich haben noch von keinem Bundesland gehört, wo nicht in der Mittelstufe im RU „fremde“ Religionen auf dem Plan stehen, in der Regel mindestens eine pro Jahr.
Von daher kann ich nun nur spekulieren, dass an deiner Schule etwas fürchterlich schief gelaufen ist, oder dass dich deine Erinnerung etwas trügt. Letzteres wäre nicht so sehr ungewöhnlich. Meine Schülerinnen würden oft auch Stein und Bein schwören, dass sie in 10 Schuljahren nie Prozentrechnung, das deutsche Wahlsystem, oder Verhütungsmethoden durchgenommen haben. Buddhismus ist da wohl noch viel weiter unten in der Ablage.
Gruß
Werner
Weil es in den Lehrplänen drin steht. Das ist zwar wieder mal
Landestypisch, sprich überall anders, aber ich haben noch von
keinem Bundesland gehört, wo nicht in der Mittelstufe im RU
„fremde“ Religionen auf dem Plan stehen, in der Regel
mindestens eine pro Jahr.
Also an den Islam kann ich mich erinnern aber das war mir eigentlich zu wenig (zumindest seh ich das jetzt so).
An andere Weltreligionen kann ich mich jetzt nicht wirklich erinnern, gut möglich das es tatsächlich irgendwo vergraben ist.
Gruß