Schulfotograf: geöffnete Mappe verpflichtet zum Kauf

Hallo,
in der Schule meines Sohnes (7) war ein Fotograf, der von allen Kindern unverbindlich Fotos machte. Letzte Woche kam mein Sohn freudestrahlend mit der Mappe nach Hause, öffnete sie und schaute sich die Fotos an. Als er mir sie dann zeigte, war da ein Zettel an der Folie „geöffnete Mappe verpflichtet zum Kauf“. Ich hab alles wieder eingepackt und wieder mit in die Schule gegeben. Was soll ich Fotos kaufen, ohne sie ansehen zu dürfen. Heute war die Mappe wiedwr im Ranzen mit dem Hinweis, ich sollte die Mappe sofort bezahlen.
Erstens hat mein Sohn die Mappe geöffnet. Zweitens ist der Spruch „geöffnete Mappe verpflichtet zum Kauf“ doch rechtlich nicht wirksam, schon gar nicht bei Fotos?
Wie verhalte ich mich jetzt?

Herzlichen Dank

nanaimo

Hallo ich würde die Mappe zum Fotograf zurückbringen und nicht bezahlen ,da ein 7jähriger nicht geschäftsfähig ist . Wenn der Fotograf nicht darauf eingeht solte man ihm mit einem Anwalt drohen .
viele Grüße noro

Völlig richtig. Selbst das Öffnen eines Kartons verpflichtet nicht zum Kauf. Seltene Ausnahmen mag es geben (z.B. Vakuumverpackungen).
Hier spielt das Alter des Kindes keine Rolle, das gilt auch für Erwachsene.

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Du legst einen Brief in die Mappe in dem du sagst dass du die Mappe nicht kaufen wirst. Und bestehst darauf dass jede weitere Kommunikation in dieser Sache nur mit dir und nicht deinem Sohn stattfindet. Dann wirst du erst wieder aktiv wenn du einen gerichtlichen Mahnbescheid erhälst. Denn gegen den musst du Widerspruch einlegen. Ob der Fotograf so weit geht darf bezweifelt werden.

Hallo,

nochwas: FALLS du die Nerven dafür hast, sprich das beim Klassenlehrer / bei der Klassenlehrerin an (oder wenn die dich ans Sekretariat verweist, bei dem Rektor/der Rektorin).

Die Fotografen machen sich ziemlich viel Konkurrenz, was Schulfotografie betrifft (mit Recht, daran können sie gut verdienen) und sie versuchen, die Schuldirektion mit ihrem Service zu werben (keine Schulsekretärin wird sich das Eintreiben des Geldes usw. freiwillig antun). Je weniger Ärger ein Sekretariat bzw. die Direktion einer Schule hat, desto eher bleibt man bei einem Fotografen. Ich habe lange Zeit in einem Sekretariat gearbeitet und es geht auch anders (Mappen, bei denen man die Bilder vorher sieht und sogar Mappen, bei denen sich die Eltern, die Formate rausnehmen können, die sie möchten und den Rest zurückschicken). Die meisten Eltern sind ehrlich und die paar, die sich absichtlich oder unabsichtlich verrechnen, steckt der Fotograf weg. Wenn sich genug Eltern über die Geschäftsweise beschweren, wechselt die Schule den Fotografen (das überhaupt Bilder gemacht werden, ist ein Wunsch der meisten Eltern).

Grüße
Siboniwe

Vielen Dank für eure Antworten!

Hallo nic166,

deinen Unmut kann ich durchaus verstehen.
Bitte überlege:So aus heiterem Himmel ist der Fotograf ja wohl nicht aufgetaucht.
Hat es vorher bei einem Elternabend mündliche Infos gegeben oder schriftlich in einem Elternbrief?
Zumindest in Österreich ist das Einverständnis der Eltern die Grundbedingung, dass überhaupt Fotos gemacht werden können.
Dann wird auch der Modus abgesprochen, nach dem Fotos/Mappen käuflich zu erwerben sind.

Und nun sieh dir bitte die Situation aus der Sicht des Fotografen an:
Er fertigt Fotos an, arrangiert sie in der Mappe und dann?
Manche wollen dann auf einmal die Fotos nicht mehr, aus welchen Gründen auch immer.
So der Fotograf in die Klasse geholt wurde, ist es nur logisch, dass er für seine Arbeit auch eine Bezahlung erwartet.

Doofer Vergleich, der auf allen Beinchen hinkt und hatscht (ich weiß):
Jemand ordert beim Fleischhauer eine Leberkässemmel, bekommt sie ausgehändigt, packt sie aus und stellt dann fest, dass er sie doch nicht möchte…

So nebenbei:
Wir haben in unseren Klassen - so weit irgendwie möglich - selbst die Fotos der Kinder angefertigt…

Gruß

dafy

Ob nun jemand die Mappe öffnet und nicht kauft oder nicht öffnet und nicht kauft: für den Fotografen ist das Ergebnis ganz offensichtlich das gleiche. Das kann also kein Argument dafür sein, auf die Mappe draufzuschreiben, daß man den Inhalt kaufen muß, wenn man sie öffnet.

Der Grund dafür wird ganz profan sein: der Fotograf hat schlichtweg keine Lust, den Inhalt der Mappen durchzuzählen, die nicht abgenommen wurden, um so erkennen zu können, ob vielleicht doch Eltern den ein oder anderen Abzug entnommen haben.

Die Fotografen machen mit derartigen Sessions reichlich Kohle und sind dementsprechend an solchen Exklusivveranstaltungen sehr interessiert. Dazu gehört eben auch, daß einige Eltern das Ergebnis nicht abnehmen. Was übrigens ihr gutes Recht ist - ebenso, wie mit dem Ergebnis nicht zufrieden zu sein, was wiederum voraus setzt, daß sie das Ergebnis vor Erwerb begutachten können.

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Hallo C_Punkt,

vermutlich hast du so Einigen in meiner Antwort an nic166 überlesen:
u.a.:

Naja, man kann natürlich gerne das überlesen, was einem nicht passt und dann recht heftig gegen jemanden monieren, der beide Seiten aufzeigt.

Daher ist wohl auch mein Nachsatz taktvoll überlesen worden:

Ich weiß schon, in Deutschland ist alles anders - in Österreich wohl auch …

Gruß

dafy

[/quote]

Und Du hast vermutlich übersehen, daß mein Kommentar ganz unabhängig von dem gilt, was Du geschrieben oder gemeint hast.

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Und das ist natürlich was ganz anderes als beim Bäcker? Der Brötchen backt und dann will sie keiner, aus welchen Gründen auch immer? Haben wir also nicht eine Verpflichtung, sofort zu gehen und ihm alles abzunehmen, was er anbietet? Ohne vorher in die Tüte zu schauen?

Absurde Vorstellung, findest Du nicht?