Hi Elke,
der Endpunkt dieser Entwicklung:
dass er langsam aber
sicher dazu übergeht, diese Sachen wegzulassen und
unabhängiger zu kochen.
ist die „Serbische Bohnensuppe“:
- Man kocht eine Bohnensuppe und thut hernach drei Esslöffel Serbi daran.
Ich glaube, dass es nicht verkehrt ist, mit irgendwelchem Readymix zu arbeiten, wenn man als Jugendlicher mit Küchenkrams vorher wenig Kontakt gehabt hat: Es geht darum, überhaupt etwas zu machen und nicht fertig zurechtdekoriert auf die Hand zu kriegen. Meine Spughatti-Sauce Marke „Monatsende“ im ca. dreizehnten Semester bestand aus Bressot, den es zu Zeiten noch mit etwas kürzerer E-605-Liste fast halbflüssig im Glas gab - aus dem Glas unmittelbar über die aus dem Pott befreiten Spughatti gegossen, bevor sie davon zu stark abkühlen.
Allein schon diese simple Aktion hat mich dauerhaft dagegen immunisiert, irgendwelche „Instant-Kombi-Gourmet-Snacks“ zu kaufen, die die oben beschriebenen Zutaten (jeweils 20g gefriergetrocknet) in einem halben Pfund Plastik und ein paar Hochglanzfotos verpacken, und mir dafür das Taschengeld schon für übernächste Woche abknöpfen - und der ganze Klumpatsch taugt eh nicht für die Mikrowelle, weil man erst Lasche A abziehen und in Fach a 125 ml heißes Wasser einfüllen muss, und dann noch Gewürzmischung aus Beutel C über Fach b auskippen…
Wieauchimmer: Wenn man mit dreizehn ausschließlich mit Pellkartoffeln und selbstgedrehtem Kräuterquark traktiert wird, gibts halt schon die Möglichkeit, dass man mit zweiundzwanzig ausschließlich Pommes rot/weiß futtert, weil man dem ganzen Müslikrams endlich entronnen ist.
Achja - richtich Pommes ist ja auch gar nicht so ganz aus der Lamäng klarzukriegen, aber das steht auf einem anderen Blatt.
Kurz: Ein ordentlicher Hieb Gefro anbei, meinetwegen auch eine Kelle Maggi aus dem handlichen Zehnlitereimer, vaut toujours mieux als etwas, was bei der unterirdischen Sandwich-Fabrik als „Menu“ vertickt wird. Nicht, weil das besonders gut oder besonders schlecht wäre - ich habs nie probiert, weil mir die Bedienungsanleitung an der Theke zu kompliziert war -, sondern weil das „Selber machen“ eine Qualität ist, die unabhängig von den verwendeten Dingen für sich allein einen Wert hat - der ungefähr dem Unterschied zwischen Inskinogehen und Fernseheinschalten entspricht: Initiative vs. Zufall. Mit oder ohne Maggi.
Sey gegrüszt
MM