Schulpraktikum

Hallo,
die Frage eins weiter unter dieser: kann man ein Schülerpraktikum in einer Schule machen?

Ich habe mich auch schon öfters gefragt, warum die Praktika in der 9. Klasse nur auf Ausbildungsberufe zielen und nicht auf akademische Berufe.

Sicherlich können die Schüler in Ausbildungsberufen schneller sichtbar mit anpacken. Die Anweisungen sind kürzer und einfacher erklärbar.

Wenn man aber das Ziel des Praktikums nicht nur aus der Sicht „wie es ist zu arbeiten“ sieht, sondern auch als Berufsfindungsmöglichkeit, dann wäre es doch sinnvoll den interessierten Schülern auch ein Praktikum in den akademischen Berufen zu ermöglichen (Arzt, Anwalt, Forschung etc.).

Weiss es jemand?

Viele Grüße

Hallo,
ich habe leider keine Antwort auf deine Frage, denn ich sehe diese Beschränkung nicht so wie du.

Ich denke, dass es schwierig sein würde, bei einem Arzt oder Anwalt einen Schüler-Praktikumsplatz zu finden (Verschwiegenheit…), aber ich habe zum Beispiel in der Klasse meines Sohnes, dieletztes Jahr ein Praktikum machen sollten, keine Beschränkungen erlebt.
Da gab es durchaus Schüler, die ihr Praktikum in einer Apotheke, im Chemielabor, bei der Zeitung, beim Architekten, in der Forschung etc gemacht haben.

Gruß

Hallo Chili,

ich denke, die Auswahl der Praktikumsstellen funktioniert zum größten Teil brav nach dem Motto „Schuster bleib bei deinen Leisten“. Die Schüler bekommen eine Auswahl der Stellen, in denen sie mit einem Hauptschulabschluss auch arbeiten können.

Dein - wie ich finde ganz wichtiger - Denkansatz, nämlich „Lust auf mehr“ zu machen, wird bislang nach meiner Erfahrung nur von wenigen Schulen verfolgt. Am Ehesten funktioniert noch, wenn einzelne Schüler selbst aktiv werden und sich darum bemühen, in andere Arbeitsfelder reinzuschnuppern.

Wir sind eine Schule, die Erzieherinnen ausbildet, Mindestvoraussetzung für den Einstieg ist Mittlere Reife. Seit drei Jahren bieten wir Hauptschulen ganz konkret an, Schüler im Rahmen des Schulpraktikums an unserem Unterricht teilnehmen zu lassen. Die Schüler können sich durch die Klassen und Fächer „schnuppern“, die sie interessieren.

Ergebnis: Ganze 80 Prozent der Schüler, die bei uns waren, haben die Mittlere Reife gemacht. Tatsächlich die Ausbildung zur Erzieherin eingeschlagen hat von diesen dann etwa die Hälfte - aber der Impuls, einen höheren Abschluss anzustreben, war auch für die Hauptschullehrkräfte deutlich erkennbar. Die Arbeitsmotivation dieser SchülerInnen erleben wir wiederum als sehr hoch.

Aus dieser Erfahrung heraus würde ich unbedingt unterstützen, die Hauptschulpraktika verstärkt in weiterführenden Berufen zu ermöglichen.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,
ich sehe es wie Shannon, es gibt eigentlich keine Beschränkungen auf Ausbildungsberufe, sondern man kann sich auch einen Praktikumsplatz suchen, wo „Akademiker“ arbeiten, wenn der Arbeitgeber mitspielt.

LG Beatrix

Hallo,

am hiesigen Gymnasium (NRW) gibt es derlei Beschränkungen definitiv nicht, weder in der 9., noch in der 11. Klasse.

LG
sine

Hallo Chili,

ich selbst habe von einer solchen Beschränkung auch noch nichts gehört, eine Freundin von mir hat z.B. mal ein Schulpraktikum in Fachbereich Ökotrophologie einer Fachhochschule gemacht, da sie nach der Schule in diese Richtung gehen wollte und letztendlich auch gegangen ist.

Ich habe mich auch schon öfters gefragt, warum die Praktika in
der 9. Klasse nur auf Ausbildungsberufe zielen und nicht auf
akademische Berufe.

Das liegt wahrscheinlich daran, dass es in der 9. Klasse für alle, die danach nicht weiter zur Schule gehen möchten, um z.B. ihr Abitur zu machen, nicht mehr weit bis zum Abschluss ist und in diesem Fall wohl nur eine Ausbildung in Frage kommt.
Das heißt ja aber nicht, dass man nicht in eine andere Richtung gehen kann und z.B. sein Praktikum in einer Schule absolviert.
Schließlich geht es in so einem Praktikum darum, sich über den Beruf, den man später ergreifen möchte, zu informieren und erste Erfahrungen in diesem Bereich zu sammeln.

Kann mir auch nicht vorstellen, dass sich die Schule da quer stellt, aber besprich das doch am besten kurz mit deinem zuständigen Lehrer, der wird dir da sicherlich mehr zu sagen können.
Genug und vor allem schlüssige Argumente hast du ja für deine Wahl:smile:

Viel Erfolg

die erklärung findet sich schlichtweg in der fehlenden reife die einem schüler der 9. klasse unterstellt werden muss.

Hallo,

könntest du das mal bitte erläutern?

Inwieweit ist denn die Reife eines Schülers der 9. Klasse dafür verantwortlich, dass er zwar ein Praktikum als KFZ-Mechaniker oder Arzthelfer machen kann, aber nicht in z.B. einem Architektur-Büro oder einer Anwaltskanzlei? (wobei es bestimmt Möglichkeiten gibt, als RENO-Gehilfe ein Praktikum zu machen, oder?)

Danke für Info,
Gruß

Hi,
also ich denke, dass man grundsätzlich überall ein Praktikum machen kann, sofern das Wohl, geistiges und körperliches, nicht gefährdert und das Recht Dritter gewahrt wird.
Wir hatten das Glück, dass das Praktikum erst in der 11 war. Und bei uns gab es fast alles, von dem Schüler der in einem Kiosk Praktikum gemacht hat (wobei der Lehrer davon wenig begeistert war) bis hin zu einem Mädel die bei der Gerichtsmedizin war, die war aber auch schon 18 und hatte entsprechende Kontakte.
Grundsätzlich kann man auch beim Arzt oder Anwalt machen. Aber da kann es halt schwierig werden, weil halt die Rechte des Patienten bzw. Klienten gewahrt werden müssen.
Aber warum nicht beim Architekten oder sonst wo.
Ich finde es spricht nichts dagegen und wenn der Filius sich einen akademischen Beruf anschauen mag, würde ich sagen, bewerben und machen. Im schlimmsten Fall muss das mit dem betreuenden Lehrer ausdiskutieren, aber ich sehe keinen Grund der dagegen spräche.

Viele Grüße Tina